Erfahrungen mit Makita BO6050(J) Exzenterschleifer

Diskutiere Erfahrungen mit Makita BO6050(J) Exzenterschleifer im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, Da ich vorhabe mir einen Exzenterschleifer zuzulegen, habe ich mir oben genanntes Gerät mal ausgeliehen. Für die sonst üblichen...
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vortex25

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Hallo,

Da ich vorhabe mir einen Exzenterschleifer zuzulegen, habe ich mir oben genanntes Gerät mal ausgeliehen. Für die sonst üblichen Verdächtigen (rotex, bosch gex usw..) habe ich diese Möglichkeit leider nicht. Ein direkter Vergleich ist also nicht möglich.

Bisher sind das nun auch meine ersten Erfahrungen mit einem Exzenterschleifer und ich hätte ein paar Fragen dazu:

Die Bedienungsanleitung empfiehlt insbesondere zum Schleifen von weichem Holz niedrige Drehzahlen. Meiner Erfahrung nach ist das Gerät aber bei so niedrigen Drehzahlen kaum zu benutzen, weil es dann mehr herumkippelt und springt anstatt sich vernünftig führen zu lassen.

Schaltet man die Rotation zu, wird der Effekt etwas abgemildert.

Mir ist aufgefallen, dass dieser Effekt beim Anschluss eines Saugers erheblich verstärkt wird, weil sich der Schleifteller dann anscheinend richtiggehend am Werkstück festsaugt. Und es tritt dann auch bei höheren Drehzahlen auf. Das ist natürlich problematisch, denn ich WILL ja absaugen!

Ansonsten ist das Verhalten bei hohen Drehzahlen zum Schleifen akzeptabel. Allerdings finde ich die Vibration extrem anstrengend. Ich habe bisher nur mal ein bischen herumprobiert und nicht ernsthaft damit gearbeitet und da fällt einem auch schon fast der Arm ab. Vielleicht bin ich ja auch nur zu zimperlich, aber im Vergleich dazu ist mein 5J Bohrhammer die reinste Wohltat.

Wenn man das Gewicht auf die Maschine beim Schleifen ein wenig verlagert, so dass die Kraft nicht gleichmäßig auf den Teller einwirkt, sondern etwas im Randbereich, wird das Verhalten schon deutlich zahmer. Das ist einerseits naheliegend, aber andererseits wäre es doch wünschenswert dass der Teller möglichst vollflächig aufliegt.

Was sagen denn die Profis dazu?

Vielen Dank und viele Grüße!
 
Der Makita ist unterm Strich garnicht schlecht, hab neulich auf ner Messe damit rumgedamelt. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, liegt der Schwingkreis bei 5,5 mm - was schon für eine recht hohe Abtragsleistung spricht aber natürlich nicht so gut im Feinschliff ist - wofür es aber eh bessere Schleifer gibt.

Ergonomisch gesehen finde ich den BO gegenüber dem Rotex überhaupt nicht gut, das mag allerdings auch Gewohnheit sein.

Vom Schliffbild her war er wirklich gut, da steht der dem Rotex nur geringfügig im Bereich ab 220er Körnung nach. Problematisch ist die weitaus schlechtere Absaugung und die Neigung zum festsaugen. Da kann ich saugtechnisch bei der Rotex aufgrund der Nebenluftöffnungen im Teller weitaus mehr Dampf geben als beim Makita. Der Rotex bleibt trotz starker Absaugung ruhig, der Makita fängt schnell an zu nerven. Motortechnisch sind beide gleich, wie die inneren Werte (Getriebe) beim Makita aussehen weiss ich nicht - aber wenn man sich die Qualität der besseren Winkelschleifer anschaut, wird das wohl auch im BO ordentlich gemacht sein.

Thermisch gesehen sind beide gleich auf, wenn sie richtig arbeiten müssen werden sie am Getriebe auch gut warm.

Ich selber würde in dem Vergleich (schon allein aufgrund des Zubehör Angebts) immer zum Rotex greifen, für den Fall, dass kein regelbarer Sauger vorhanden ist, scheidet der Makita eh aus. Oder man bastelt sich eine Nebenuft-Lösung am Schlauch - soll ja auch gehen.

Wenn es nicht unbedingt mit Getriebe sein muss, würde ich mir mal den SXE 450 Turbo von Metabo ansehen, sehr günstig zu bekommen und was man so hört eine gute Maschine.
 
Also grundsätzlich will ich die Maschine in erster Linie nur für's Grobe. Es kommt auf hohe Abtragsleistung an und das Schliffbild ist zweitrangig.

Das ist eher so für "Haus und Hof" und nicht für den Möbelbau.

In so fern würde sie vermutlich schon ihren Zweck erfüllen.

Aber eine gute Absaugung wäre mir schon trotzdem wichtig.

Mir ging's auch ein bischen drum ob das Verhalten normal ist oder gar irgend ein Defekt vorliegt. Aber da besonders in den amerikanischen Foren auch viele über "hoppeln" und "springen" des Festool ROTEX klagen und es dafür auch mehr oder weniger skurile Lösungsansätze gibt, ist es wohl eher ein prinzipielles Problem, dem man durch entsprechende Bedienung begegnen muss.

ich werde also noch etwas experimentieren.
 
Der SXE450 ist zudem mit einem umschaltbaren Schwingkreis ausgestattet was ihn sehr universell macht. In der großen Einstellung hat er einen Schwingkreis von über 6mm und eine entsprechend hohe Abtragsleistung. In der kleinen Stellung hat er nur 2,8mm mit feinem Schliffbild.
Das Gerät kann ich, auch wegen des günstigen Preises, dank eigener Erfahrung guten Gewissens empfehlen.

PS
 
Wenn ein Getriebeschleifer "springt" oder "hoppelt" ist das ein reiner Anwendungsfehler. Liegt nicht an der Maschine...

Zu starker Druck auf die Maschine oder Unterdruck am Teller...
 
SchwarzeSonne schrieb:
Wenn ein Getriebeschleifer "springt" oder "hoppelt" ist das ein reiner Anwendungsfehler. Liegt nicht an der Maschine...

Zu starker Druck auf die Maschine oder Unterdruck am Teller...

Also zu der Erkenntnis bin ich jetzt nach ein paar Experimenten auch gekommen!

Erster Fehler: zu geringe Drehzahl.

Ich habe nun schon x-mal den Ratschlag gelesen bei unruhigem Lauf die Drehzahl zu reduzieren. Meiner (kurzen) Erfahrung nach ist aber genau das Gegenteil der Fall. Die Drehzahl ist zu gering. Bei maximaler Drehzahl ist das Handling am sanftesten.

Es irritiert mich zwar dass selbst in der Bedienungsanleitung dieser Quatsch steht, aber alles was ich bisher ausprobiert habe, bestätigt mich in meiner Meinung. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


Zweiter Fehler: zu starker Sauger

Das wirkt als würde man auf das Gerät drücken beim Schleifen, weil es sich festsaugt.
Bei maximaler Drehzahl reicht es aber die Saugleistung geringfügig zu reduzieren, damit das Gehoppel aufhört. Dann kann man das Gerät wirklich mit zwei Fingern führen und muss höchstens noch das Schlauchgewicht ausgleichen.


Ich glaube mit dem Gerät könnte ich noch Spaß haben :).
 
powersupply schrieb:
Der SXE450 ist zudem mit einem umschaltbaren Schwingkreis ausgestattet was ihn sehr universell macht. In der großen Einstellung hat er einen Schwingkreis von über 6mm und eine entsprechend hohe Abtragsleistung. In der kleinen Stellung hat er nur 2,8mm mit feinem Schliffbild.
Das Gerät kann ich, auch wegen des günstigen Preises, dank eigener Erfahrung guten Gewissens empfehlen.

Der Preis hat mich jetzt schon etwas überrascht. Aber soweit ich sehe ich das ja kein Getriebe-Exzenterschleifer. Also in so fern nicht wirklich vergleichbar.
Klar, ob man das jetzt wirklich braucht ist natürlich eine Sache des Anwendungsfalls.
 
SchwarzeSonne schrieb:
Problematisch ist die weitaus schlechtere Absaugung und die Neigung zum festsaugen. Da kann ich saugtechnisch bei der Rotex aufgrund der Nebenluftöffnungen im Teller weitaus mehr Dampf geben als beim Makita. Der Rotex bleibt trotz starker Absaugung ruhig, der Makita fängt schnell an zu nerven.

Hm, das ist interessant. Wie muss man sich denn die Nebenluftöffnungen im Teller beim Rotex vorstellen?
 
vortex25 schrieb:
Der Preis hat mich jetzt schon etwas überrascht. Aber soweit ich sehe ich das ja kein Getriebe-Exzenterschleifer. Also in so fern nicht wirklich vergleichbar.

:shock: :kp:
Was macht einen Getriebeexzenterschleifer aus? Bzw. woran erkennt man, dass eine Maschine ein Getriebeexzenterschleifer ist? :kp:

PS
 
woran erkennt man, dass eine Maschine ein Getriebeexzenterschleifer ist?
Wenn er die Bauform und den techn. Aufbau wie ein Winkelschleifer hat. Dann hat er auch ein Winkelgetriebe und einen besseren Kraftverlauf/Drehmoment an der Antriebswelle.
 
H. Gürth schrieb:
Wenn er die Bauform und den techn. Aufbau wie ein Winkelschleifer hat. Dann hat er auch ein Winkelgetriebe und einen besseren Kraftverlauf/Drehmoment an der Antriebswelle.
OK, dass mit dem Winkelgetriebe ein größerer Motor angebaut werden kann ohne dass die Maschine zu hoch wird leuchtet mir ein. Aber ein besserer Kraftverlauf? :kp:
Das Winkelgetriebe lenkt doch den rotatorischen Antrieb auch nur vom waagrecht liegenden Motor, bei gleichzeitiger Drehzahlreduzierung, in die senkrecht stehende Antriebswelle für die Schleifeinheit um.
Bei den "getriebelosen" Maschinen muss diese Drezahlreduzierung noch zwischen Motor und Exzentereinheit untergebracht werden. :glaskugel:
Oder gibts da noch etwas was ich bei meiner rudimentären Einschätzung über sehen habe?

PS
 
powersupply schrieb:
Was macht einen Getriebeexzenterschleifer aus? Bzw. woran erkennt man, dass eine Maschine ein Getriebeexzenterschleifer ist? :kp:
PS

Mir ist jetzt nicht ganz klar, ob das nur eine rhetorische Frage ist, weil ich in meinem Beitrag mal wieder eine etwas unqualifizierte Formulierung gewählt habe und ich mit der Beantwortung nur abermals meine Naivität unter Beweis stelle, aber ich mach's trotzdem :):

Meinem Verständnis nach zeichnet sich ein Getriebeexzenterschleifer dadurch aus, dass der Schleifteller sich nicht nur frei auf seiner Achse, welche exzentrisch um den Antrieb rotiert, bewegen kann. Stattdessen wird der Schleifteller selbst auch angetrieben.

Dafür brauch es halt eine Art kleines Getriebe, welches ich mir ähnlich wie ein Planetengetriebe vorstelle. Ich nehme an daher der Name.
 
OK. Das wäre natürlich eine Möglichkeit und Argument für einen Getriebeexzenterschleifer.
Mein Metabo ist ja, wie ich mittlerweile von Michael Hilds Seite weis "nur" ein gebremster der genauso hochdreht wie ein billiger wenn die Bremse verschlissen ist.
Soll mir aber egal sein da die Funktion derweil gegeben ist und das Gerät im Vergleich zu denen mit Getriebe seinen Preis wert ist.

PS
 
Bei den "getriebelosen" Maschinen muss diese Drezahlreduzierung noch zwischen Motor und Exzentereinheit untergebracht werden.
Oder gibts da noch etwas was ich bei meiner rudimentären Einschätzung über sehen habe?
Kann ich nicht so einfach beurteilen :D
Getriebe- Exzenter arbeiten mit Motoren von Winkelschleifern. Hochdrehender Motor, ca. 25.000-min. und Untersetzung auf ca. 6.000-min. Dadurch steht an der Schleifwelle hohes Drehmoment an.
Einfache Exzenterschleifer haben einen "stehenden" Motor. Ohne Getriebe. Diese Motore laufen mit weniger Drehzahl als Winkelex...
Motordrehzahlen um 12.000 - 15.000-min. Maximum.
Es steht also nur das Drehmoment des reinen Motors zur Verfügung.
Zur Verbesserung der Motorcharakteristik ist der Lüfter/Ventilator aus schwerem Material (Zinkdruckguss etc.) gefertigt und dient als Schwungmasse um die Drehmomentschwäche zu kaschieren.

Um gleich noch auf die nächste Frage einzugehen:
Die Zwangsrotation des Tellers erfolgt auf unterschiedlichen Systemen.
Der freilaufende Teller wird über ein Zahnsegment mit einem Zahnkranz gekoppelt und wälzt sich dagegen ab. (Festo; Makita, Bosch)
Rupes verwendet dazu Anlaufscheiben mit Gummibelag.
Es wird in beiden Fällen der Teller mechanisch angetrieben.
 
H. Gürth schrieb:
Getriebe- Exzenter arbeiten mit Motoren von Winkelschleifern. Hochdrehender Motor, ca. 25.000-min. und Untersetzung auf ca. 6.000-min. Dadurch steht an der Schleifwelle hohes Drehmoment an.
Wenn ich 180W erst mit 25000U/min erzeuge und dann per Getriebe auf 6000U/min heruntersetze oder 180W mit nur 12000U/min erzeuge benötige an der quelle ein doppeltes Drehmoment daran führt in der Physik kein Weg vorbei. :crazy:
Wenn nun aber Metabo mit 12000Hub auf das Material losgeht und die anderen nur mit 6000 braucht der Metabo natürlich etwas Reserven. :allesgut:
Ich hab allerdings nie den Eindruck gehabt, dass der etwas schwächlich ist. OK bei dem Makita mit 750W Aufnahmeleistung kann man vermutlich fast draufliegen ohne dass der in die Knie geht. Dann dürfte man aber auch kein gutes Schliffbild mehr erwarten können was der Makita aufgrund des Schwingkreises von nur 5,5mm eh nicht so gut hinbekommt wie der Metabo mit dem Kleinen Kreis von 2,8mm.
Und wie gesagt. Dafür ist er mir seinen Preis wert. :allesgut:

PS
 
So, also ich hab jetzt quasi zum Üben mal ne Bierbank abgeschliffen.

Wie zwischenzeitlich schon erwähnt, lassen sich die eingangs geschilderten Probleme durch geeignete Handhabung vermeiden.

Allerdings kann ich dem Hinweis, man solle die Maschine selbst arbeiten lassen und keinerlei Druck ausüben nur bedingt beipflichten.
Im reinen Exzenterbetrieb ist das sicher richtig, weil sonst geht das Gehoppel wieder los.

Schaltet man hingegen die Zwangsrotation zu, lässt sich auch erheblich Druck ausüben, ohne dass sich ein unangenehmes Verhalten der Maschine zeigt. Dafür steigert sich die Abtragsleistung aber nochmal deutlich!
 
Weiß eigentlich jemand warum auch bei den orginal Makita Schleifblättern der innere Lochkreis des Tellers nicht gelocht ist?

Meiner Beobachtung nach saugt sich ziemlich viel Staub in diesem Bereich zwischen Teller und Schleifblatt, weil dort natürlich auch der Unterdruck der Absaugung wirkt, aber der Dreck dann im Haftvlies auf dem Schleifblatt hängen bleibt.
 
Wird wohl billiger in der Herstellung sein...
 
SchwarzeSonne schrieb:
Wird wohl billiger in der Herstellung sein...

Naja, die paar Löchern würden's jetzt wohl nicht rausreissen.

Ich hab mir ja schon überlegt mit einem alten Locheisen die inneren Löcher noch raus zu machen. Aber ich weiß nicht ob das nicht irgendwelche negativen Nebenwirkungen haben könnte?
 
Thema: Erfahrungen mit Makita BO6050(J) Exzenterschleifer

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