Bremstrommel ausdrehen?

Diskutiere Bremstrommel ausdrehen? im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - wie ist der Ablauf beim Ausdrehen einer Bremstrommel? Ich dachte immer die werden innen auf dem Nabenflansch gespannt und dann ausgedreht, jetzt...
Alfred

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wie ist der Ablauf beim Ausdrehen einer Bremstrommel? Ich dachte immer die werden innen auf dem Nabenflansch gespannt und dann ausgedreht, jetzt hörte ich die werden erst außen gedreht, dann außen gespannt und dann innen die eigentlich Bremsfläche überdreht weil das genauer ist.
 
Nur vorsichtshalber, es handelt sich wohl um einen Oldtimer oder eine andere Trommel die sich nicht mehr neu kaufen läßt oder?

Denn soviel kostet eine Trommel auch wieder nicht daß sich der Aufwand wirklich lohnen würde.
 
Hi,

... wenn man eine Drehmaschine besitzt oder man die Zeit nicht bezahlen muß, lohnt das eigentlich immer.
Das günstigste Paar Trommeln kosten bei eBay ~ €35 incl. Versand - im Vergleich Stromkosten beim Ausdrehen, vielleicht €1,-

----

das Ausdrehen richtet sich erstmal natürlich nach der Art der Trommel. Habe hier z.B. vordere Trommeln mit einem Innenkonus - dafür benötigt man eine extra Aufnahme.
Hat man welche mit Lagersitzen, so kann man den Rundlauf am Lagersitz mit einem Feintaster gut prüfen (bzw. auch hierfür eine Aufnahme anfertigen).
Denn das ist ja die wichtige Sache : läuft das Innenteil (Lagersitz, Konus, etc.) zur Reibfläche. Außendurchmesser ist eigentlich vollkommen egal (sollte natürlich auch akzeptabel sein, damit keine zu große Unwucht entsteht).

Außen die Trommel abzudrehen (geht bei verrippten sowieso nicht) halte ich insofern für kritisch, da ja immer ein max. Durchmesser angegeben ist (steht häufig auf der Trommel drauf) - damit die Wandstärke nicht zu dünn wird. Dreht man erstmal außen über, so kann man diese Angabe vergessen.

Eigentlich schleift man Bremstrommeln auch - durch das Drehen stellt man ja, locker formuliert, ein 'Gewinde' her. Unter ungünstigen Umständen könnten die Bremsbacken beim Bremsen versuchen durch diese Rille in die eine oder andere Richtung zu laufen. Daher mind. nochmal nach dem Drehen mit Schleifleinen durchgehen.

Gruß, hs
 
... wenn man eine Drehmaschine besitzt oder man die Zeit nicht bezahlen muß, lohnt das eigentlich immer.
Zwei Dinge trennen mich beim Autofahren vom Tod, Reifen und Bremsen. Bei beiden stellt sich für mich persönlich die monetäre Frage nicht wenn Originalteile verfügbar sind. Umso mehr da auch Unbeteiligte zu Schaden kommen könnten (sonst wäre es ja fast wurscht).

Nix für ungut :wink:
Toenne
 
Ja "wenn" man eine besitzt.

Hand hoch wer hier aller eine Drehmaschine daheimstehen hat?

:roll:
 
Hi,

@moto4631
Alfred besitzt meines Wissens sowas

@Toenne
Zwei Dinge trennen mich beim Autofahren vom Tod, Reifen und Bremsen
es steht auf fast allen Bremsscheiben und Bremstrommeln die Mindestdurchmesser/Mindestbreiten nicht grundlos drauf - und genauso nicht grundlos gibt es spezielle Maschinen zum Nachbearbeiten von Scheiben und Trommeln - ein Bsp.: klick
und noch eines, für die direkte Bearbeitung einer Scheibe am Fahrzeug im eingebauten Zustand : Sogar für die direkte Nachbearbeitung am Auto : klick
(.... auch bei eBay finden sich sehr oft erstgenannte Maschinen).


Zudem trennen Dich sehr viel mehr Dinge davon, denk' mal an Deine div. Bauteile der Radaufhängungen.

Gruß, hs
 
Hallo zusammen,

Hand hoch wer hier aller eine Drehmaschine daheimstehen hat?

Ich erhebe meine Hand.
Es ist zwar nicht mehr die neueste Drehbank, dafür aber immer noch sehr genau: Weisser DK, Baujahr 1955.
 
Nacharbeiten von Bremstrommeln und Bremsscheiben ist überhaupt kein Thema,war bis vor ein paar Jahren Standart bei der KFZ Reparatur.Aber die heutigen"Austauscher" haben das nicht mehr nötig bzw bei den Stundenlöhnen rechnet sich das für den Kunden kaum noch.Wenn man keine Drehmaschine grad so zuhause rumstehen hatt brauch man auch als Privatmann überhaupt nicht drüber nachdenken und bestellt am besten gleich neue Teile.Wenn ich daran denke das ich die Teile ausbaue,jemanden suchen der sie abdreht,hinfahren ggf ein paar Tage später wieder abbholen und die Werkstatt auch noch bezahlen muss,kauf ich mir auch gleich lieber neue Teile.

Gruß Marc
 
Nur dass wir uns nicht missverstehen, ich habe nix gegen das Aufarbeiten an sich. Aber nicht nach dem Motto 'eine Drehe habe ich, also dann mal los' sondern nur wenn man die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten hat.

Gruss
Toenne
 
Hi,

... na ja - das sollte natürlich die Grundvoraussetzung sein.
Aber Bremsscheiben/trommeln nachzuarbeiten ist eigentlich kein großer Schwierigkeitsgrad.
Derjenige, der eine Maschine mit der notwendigen Spitzenhöhe und Antriebsleistung für solche Arbeiten besitzt und damit arbeitet, sollte sowas können. Ansonsten stellt sich die Frage : wozu besitzt er eine solche Werkzeugmaschine ? :wink:

---
btw. .... ich habe die bisher auf meiner Maschine abgedrehten Bremsscheiben immer vorher erstmal gestrahlt. Einerseits sieht man den Zustand (und erkennt dadurch manchmal erst die darauf vermerkten, einzuhaltenden Abmaße), andererseits ist das Bearbeiten von Rost nicht besonders Vorteilhaft für Werkzeug und Maschine (wobei das Drehen von Guß natürlich auch eine recht zeitintensive Reinigung nach sich zieht :wink: )
Na ja - und letztendlich sehen die Teile so auch leckerer aus (wie neu), bzw. wer will kann sie dann lackieren.

Gruß, hs
 
Bremstrommeln lackieren?

Aber nur mit hitzebeständigem Lack oder?
Ich hab bei einem meiner ersten Fahrzeuge (das ist schon lange her, ich habe dazugelernt, schwöre! :oops: ) mal die Trommeln mit normalem silbernen Lack bepinselt.

Der fing nach einer ausgiebigeren Bergabfahrt zu rauchen an...

:roll:
 
Hi,

gibt inzwischen div. Lacke, die sowas 'abkönnen'.

Ganz gute Erfahrungen habe ich bei einem Krümmer mit Auspuff-Farbe vom amerik. Hersteller VHT gemacht : http://www.vhtpaint.com
Diese sind bis ~ 820°C angegeben und in div. Farben, auch z.B. als Klarlack oder Grundierung erhältlich klick.
820°C sollten für Bremsen eigentlich reichen :wink:

Die extra Bremsenfarbe von denen (z.B. für 'Brake Drums') : klick geht 'nur' bis ~ 480°C, dafür aber glänzend.

Gruß, hs
 
Ich hatte mal Hammerit verwendet.

Das hat die Temperaturen auch ausgehalten, dafür ist es relativ schnell wieder abgegangen.
Hammerit ist halt nicht für Teile gemacht die sich bewegen.
 
Hammerit ist zumindest in der Werbung gut :mrgreen:

Mich hat Ausdrehen jetzt erst mal nur zum Verfahren interessiert (Diskussion zu Hause). Die Trommeln könnte ich auf meiner Drehbank spannen wenn es reicht diese innen zu spannen (am Nabenloch, Trommeln ohne Lager). Ich habe noch 2 weitere Drehbänke - Sammlerobjekte- eine Unimat SL und eine Unmat 3 von Emco :wink:
 
Hallo,
zum Thema Bremstrommeln lackieren... Also ich habe meine Bremstrommeln hinten mit stinknormaler Grundierung aus der Dose danach mit stinknormalen Mattschwarz und zu guter Letzt mit Stinknormalen Dosen Klarlack lackiert... (natürlich ganz am Anfang entrostet) Also bis jetzt is noch keine Farbe abgegangen!!! :wink: :wink:

MfG. Celle
 
Hi,

Alfred schrieb:
Mich hat Ausdrehen jetzt erst mal nur zum Verfahren interessiert (Diskussion zu Hause).

wie erwähnt : Außen nacharbeiten ist unsinnig, denn einerseits gibt es div. Trommeln bei denen das von Außen spannen kaum oder nicht klappt (Rippen, Radius, etc.) - andererseits kann das sogar nachteilig sein.
Denn wenn, warum auch immer, die Bremsfläche nicht mehr 100%ig zur mittigen Aufnahme läuft, wird sie das nach dem Bearbeiten auch nicht tun - .... wenn man erst auf die Bremsfläche spannt um dann Außen was abzudrehen - und dann darauf spannt.

Geht's nur um Riefen, dann kann man vor dem Ausdrehen ja auch mal flugs eine Meßuhr an die Bremsfläche halten.

Gruß, hs
 
Thema: Bremstrommel ausdrehen?

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