AEG DTBK-15

Diskutiere AEG DTBK-15 im Forum Stationäre Maschinen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo. Nach langer erfolgloser Suche nach einer guten gebrauchten Handbohrmaschine um 50€ für meinen Bohrständer konnte ich gestern nicht...
So, die Pinole ist draußen.
Oben ist die Pinole mit einer Zweilochmutter verschlossen, in der ein Teil des Axiallagers sitzt (Bild ist leider suboptimal...). Wie baut man das fachgerecht aus?
axiallager_in_flanschmutter2_800.jpg


Die Keilriemenscheibe war zum Glück nicht fest auf der Welle, allerdings musste ich zwei Körnerpunkte entfernen bevor ich die Scheibe komplett abnehmen konnte. Habe die einen tieferen Sinn? Zusatzsicherung, falls der Sprengring versagt?
Bohrwelle_koernerpunkte_800.jpg


Noch eine Frage:
Wie reinige ich Lagerflächen?
Die Welle des Pinolenantriebs läuft direkt im Bohrkopf bzw. in einer größeren Buchse auf der Hebelseite.
Kann man da mit 1500er Schleifpapier, mit Schleifvlies oder feiner Stahlwolle ran?
 
für das Lager brauchst du einen Innenlagerabzieher mit Stütze,
mit Hilfe eines Körners hat man vermutlich die Ringmutter angezogen, reiniger der Lagerflächen einfach mit einem Lappen und evtl. etwas Kaltreiniger.
 
Mit einem bzw. zwei Körnern markiert man auch Teile die in zwei verschiedenen Orientierungen und oder Lagerichtungen zusammengebaut werden können. Beispiel: ein Elektromotor mit Motageflansch soll genau so wieder zusammengebaut werden, dass der Motoranschluß wieder an der selben Seite ist. Dann macht man auf der Lüfterseite des Ständerpaketes und des Motordeckels je einen Körner, auf der Flanschseite je zwei Körner die sich nach der erneuten Montage gegenüberstehen müssen.
Hier könnte aber auch die von Alfred beschriebene Begründung passen.

Ist die Bohrung des Axiallagers innen genau Bündig mit der der Flanschmutter? Wenn nein könnte man auch versuchen dieses auszupressen. Dazu brauchts halt einen genau in die Flanschmutter passenden Bolzen. Mit Glück passen bei solchen Aktionen manchmal alte Lagerringe von Kugellagern oder Stecknüsse. Als Gegenlager benötigst Du dann halt ein Rohr in welches der Axialllagerring reinpasst.

PS
 
Alfred schrieb:
[...]
reinige die Lagerflächen einfach mit einem Lappen und evtl. etwas Kaltreiniger.
Und wenn leicht korrodiert oder Riefen drin sind?


powersupply schrieb:
[...]
Dann macht man auf der Lüfterseite des Ständerpaketes und des Motordeckels je einen Körner, auf der Flanschseite je zwei Körner die sich nach der erneuten Montage gegenüberstehen müssen.
Das erinnert mich doch an mein Praktikum beim Elektromaschinenbauer. :mrgreen:
Ich glaube die Körnerpunkte wurden aber normalerweise auf die Stirnfläche der Welle gesetzt.

powersupply schrieb:
Ist die Bohrung des Axiallagers innen genau Bündig mit der der Flanschmutter?

Leider ja.

Würden die "Krallen" eines 2/3 Arm Abziehers (steht auf meiner Einkaufsliste) überhaupt in dem kleinen Spalt greifen, oder braucht man hier einen Abzieher "System-Schwerlastanker"?

Könnte man den hervorstehenden Teil des Lagers in den Schraubstock spannen und dann von unten die Zweilochmutter runterklopfen?
 
rincewind schrieb:
Würden die "Krallen" eines 2/3 Arm Abziehers (steht auf meiner Einkaufsliste) überhaupt in dem kleinen Spalt greifen, oder braucht man hier einen Abzieher "System-Schwerlastanker"?
Du beschreibst genau das Prinzip des Von Alfred genannten Innenabziehers :crazy:
Könnte man den hervorstehenden Teil des Lagers in den Schraubstock spannen und dann von unten die Zweilochmutter runterklopfen?
MUSS der Lagerring überhaupt raus? Wenn er noch gut ist lass ihn doch einfach drin :allesgut:

PS

Immer dieser Gürth! Drängel sich dauernd vor :wife:
:wink:
 
powersupply schrieb:
MUSS der Lagerring überhaupt raus? Wenn er noch gut ist lass ihn doch einfach drin :allesgut:

Gute Frage.
Dann laß ich den wohl erstmal drin und falls er wirklich raus muß hört sich die Lösung von H. Gürth ganz praktikabel an, oder mir läuft ein passender Auszieher über den Weg.
 
Gestern Abend die Hohlwelle ausgebaut auf der das Keilriemenrad sitzt.
hohlwelle_ausgebaut_800.jpg

Kugellager 6202 von VKF, die 1953 in SKF umbenannt wurden (lt. wikipedia). Ich hätte die Maschine auf 60er Jahre geschätzt. Scheint wohl doch noch ein bisschen älter zu sein.
hohlwelle_lager6206_800.jpg


Zur fehlenden Rückholfeder:
Die Welle mit dem Ritzel hat am Federende nur einen Spannstift, der ein Stück rausschaut und ist nicht geschlitzt. Die Rückholfedern, die ich gefunden habe scheinen aber alle in eine geschlitzte Welle eingehangen zu werden. Brauch ich eine spezielle Feder oder fehlt da eventuell noch eine Buchse oder sowas?
 
rincewind schrieb:
Zur fehlenden Rückholfeder:
Die Welle mit dem Ritzel hat am Federende nur einen Spannstift, der ein Stück rausschaut und ist nicht geschlitzt. Die Rückholfedern, die ich gefunden habe scheinen aber alle in eine geschlitzte Welle eingehangen zu werden. Brauch ich eine spezielle Feder oder fehlt da eventuell noch eine Buchse oder sowas?

In diversen Foren habe ich andere Bilder gefunden, leider keine Detailaufnahmen.
Links ist meine Maschine.
rueckholfeder_vergleich_text.jpg

Wenn ich nix anderes finde, säge ich die Welle ein und montier sowas: eBay-Link.
 
rincewind schrieb:
Links ist meine Maschine.


Wenn ich nix anderes finde, säge ich die Welle ein und montier sowas: eBay-Link.
Genau so was wollte ich dir beim Betrachten der Bilder grad auch vorschlagen. Nimm aber keine zu starke Feder. Sonst kriegst Du die Pinole gar nicht erst runter. :zunge:

PS
 
powersupply schrieb:
Nimm aber keine zu starke Feder. Sonst kriegst Du die Pinole gar nicht erst runter. :zunge:
PS

Da bleibt wohl nur "Versuch-macht-kluch".
Ein kleines bisschen sollte man ja über die Vorspannung regeln können.
Oder Hebel verlängern... :wink:


Da die Maschine inzwischen fast komplett zerlegt ist inkl. Motor zum neu lagern hab ich mich jetzt entschlossen das Teil wieder schön zu machen. RAL 6011 ist geordert.
Wenn nicht jetzt, wann dann...

Jemanden zum Strahlen der Tische bin ich gerade am Suchen.
Kann man pauschal einen akzeptablen Preis für das Strahlen der beiden Gußtische nennen?
Hab leider keine Ahnung und ich will nicht dem erstbesten Angebot der Art "Will-es-nicht-machen-deswegen-doppelter-Preis" aufsitzen.
 
Was für eine Zusammensetzung hat der georderte Lack für deine Maschine? Habe leider schon öfter Farben gehabt welche nicht resistent gegen Kühlschmierstoffe waren. Suche immer noch einen gescheiten der nicht gleich angelöst wird und sich trotzdem einigermaßen verarbeiten lässt.

Meine Maschine scheint noch älter zu sein als deine.

Miss doch bitte mal die Länge und Durchmesser des Stabes des Riemendeckels auf den die Feder gehört sowie den Abstand Haltestift zu Wellenmitte für die Rückholfeder.

Muss nicht so genau sein brauche nur einen Anhaltspunkt. Wenn es nur ansatzweise übereinstimmt nehme ich meine Maschine auseinander und schicke die die Werte der verbauten Federn.

FG TFBF
 
TFBF schrieb:
Was für eine Zusammensetzung hat der georderte Lack für deine Maschine?
Ich habe Erbedol 1K Kunstharzlack und Grundierung gekauft.
Gestern Abend wurde das erste Teil (Motorhalter) endlackiert (Pinsel, kein Verdünner/Härter) und heute morgen nach 9h war die Oberfläche noch nicht griffest (Keller ca. 15°C). :kp:
Die geben aber auch 6-8h bei 20°C/65% an. Sollte also noch OK sein.

Sonst ist noch nichts lackiert. Die Tische gebe ich erst noch zum strahlen (übrigens ~40€ netto für beide). Falls du mir jetzt sagst der Erbedol 1K taugt nix, dann könnte ich also noch was anderes besorgen.

TFBF schrieb:
Meine Maschine scheint noch älter zu sein als deine.
Woran erkennt man das?
Hab bisher nur Unterschiede im Design des Typenschilds und dem Schalter an der Seite gesehen.


TFBF schrieb:
Miss doch bitte mal die Länge und Durchmesser des Stabes des Riemendeckels auf den die Feder gehört sowie den Abstand Haltestift zu Wellenmitte für die Rückholfeder.
Kuckst du....
vorschub_zapfen_links_L_800.jpg
vorschub_zapfen_links_D_800.jpg

Stab Durchmesser: 18mm
riemendeckel_stab_800.jpg
 
Wenn du nicht Aluminium Werkstücke mit Ethanol kühlen willst hast du keine Probleme mit 1K Lack.
Die Trocknungszeit ist normal kann bis zu 72std dauern.


Pinolenwelle ist bei mir nicht abgedreht bei der Federaufnahme und der Stift muss erst entfernt werden um die Welle zu ziehen.
Deine ist im Durchmesser noch einmal reduziert.

Feder hat ungespannt 8 Windungen bei 12mm x 0,8mm

Ich habe bei mir anstatt des Spannstiftes ein Gewinde geschnitten und eine Madenschraube eingesetzt. Musste meine Maschine mehrmals zerlegen, da ich nicht alle Lager gleich bekommen habe. Die Madenschraube ließ sich einfacher entfernen wenn man kaum Platz hat.

Die Feder des Riemendeckels hat 200mm x 2mm

Ich würde dir empfehlen mal bei Hansaflex vorbeizuschauen. Eine Knickschutzfeder für 1/2SN-4SP DN06 (Di 18,7mm) passt sehr gut über die Stange. Wäre eine einfache möglichkeit etwas ähnliches zu bekommen sollte zwischen 3-5€ kosten. Knickschutzfedern kenne ich in 150mm / 200mm / 250mm sollte also etwas passendes dabei sein.


FG TFBF
 
TFBF schrieb:
Wenn du nicht Aluminium Werkstücke mit Ethanol kühlen willst hast du keine Probleme mit 1K Lack.
Die Trocknungszeit ist normal kann bis zu 72std dauern.
Dann bleibe ich bei dem 1K.


TFBF schrieb:
Feder hat ungespannt 8 Windungen bei 12mm x 0,8mm
Hast du vielleicht ein Foto von dem Rückholmechanismus?
Wie ist die Feder denn an der Welle befestigt?

TFBF schrieb:
Die Feder des Riemendeckels hat 200mm x 2mm
Ich würde dir empfehlen mal bei Hansaflex vorbeizuschauen.
Die haben praktischweise eine Niederlassung in meiner Nähe...
 
Eine kleine Aktualisierung des derzeitigen Fortschritts...

Die Maschine ist zerlegt und teilweise schon wieder gereinigt/zusammengebaut.

Mit der Reinigungsscheibe:
kopf_halb_gereiningt_800.jpg
kopf_vorher_nachher_800.jpg

Mit Elektrolyse und Drahtbürste:
bohrwelle_vorher_nachher_800.jpg
brille_vorher_nachher_800.jpg

Die Pinole komplett zerlegt und ungereinigt:
2015-04-23 06_45_32-bohrwelle_pinole_zerlegt_komplett_800_annot.png
1: Bohrwelle mit MK1 Aufnahme
2: Flanschmutter
3: Rillenkugellager 6204, ersetzt durch 6204-2Z
4: Außensicherungsring
5: Abstandshülse
6: Rillenkugellager 6204, ersetzt durch 6204-2Z
7: Druckscheibe (wie heißt das richtig?)
8+9: Axiallager 51204
10: Flanschmutter (hier noch mit Lagerscheibe des Axiallagers)
11: Pinole


Gereinigt, neue Lager und wieder komplett:
pinole_fertig_800.jpg

Das Problem mit der Axiallagerscheibe in der Flanschmutter war letztendlich doch keins: Die Lagerscheibe war nur festgebacken. Ein zwei Schläge mit dem Schraubenzieher in den Spalt haben die Scheibe gelöst.


Der Riemendeckel aus Leichtmetallguß ist ein wenig ausgebrochen.
riemendeckel_ausbruch.jpg
Kann man das mit Epoxy+Glasfasermatte+Spachtel flicken, oder gibts andere Lösungsvorschläge?
 
Zur Ausbruchstelle im Deckel:

Miss die Dicke des Deckels und besorg dir ein stück Aluminium in entsprechender Stärke.

Bruchstelle sauber austrennen und mit AL390 Kapillarlot das neue Stück einlöten. (Du brauchst dafür keinen Brenner mit separater Sauerstoffzufuhr funktioniert auch mit CFH AT 3000 und Rothenberger MAPP)

Anschließend schleifen und streichen und niemand bemerkt, dass dort jemals etwas fehlte.

Glasfaser-matten haben den Nachteil, dass die immer in der Materialstärke aufbauen müssen, da sie eine große Verbindungsfläche zum Werkstück brauchen. Du kannst also nicht einfach ein fehlendes Teil damit nach-modellieren.

Zur Rückholfeder:

Die Feder hat einfach nur im Zentrum einen Durchmesser, welcher mit dem Wellendurchmesser übereinstimmt.
Am äußeren Ende ist eine Bohrung in der Feder in welche der Spannstift eingreifen soll.

Der Spannstift dient als Mitnehmer um die Feder beim abwärtshub der Pinole zu spannen. Das hochziehen der Pinole erledigt die nun gespannte Feder.

Durch den Anschlag der Pinole wird dafür gesorgt, dass du die Feder nicht von der Pinolenwelle wickelst.


Muss mal sehen wenn ich wieder in der Nähe der Werkstatt bin mache ich dir ein Bild davon.

FG TFBF
 
TFBF schrieb:
Bruchstelle sauber austrennen und mit AL390 Kapillarlot das neue Stück einlöten.
Das hört sich gut an. So ein Lot hab ich für was kleines auch schonmal benutzt, hätte nicht gedacht, daß es bei so großen Teilen auch funktioniert. Der Riemendeckel steht allerdings ganz hinten auf der Liste, dauert noch bis sich hier was tut. :)


TFBF schrieb:
Zur Rückholfeder:
Die Feder hat einfach nur im Zentrum einen Durchmesser, welcher mit dem Wellendurchmesser übereinstimmt.
Am äußeren Ende ist eine Bohrung in der Feder in welche der Spannstift eingreifen soll.
Eine Feder mit Bohrung am inneren Ende hab ich nicht gefunden.
Ich hab jetzt eine bestellt, die in eine geschlitzte Welle greift. Das Ende wird geglüht und gebohrt. Das ist zumindest der Plan...

Aktueller Fortschritt:
Fuß und Tisch sind jetzt gestrahlt und einmal grundiert mit Erbedol Kunstharz Grundierung.
Vorher:
fuss_vorher_detail_800.jpg

Grundiert:
fuss_grundiert_detail_800.jpg
 
Respekt mit welcher Akribie Du an das alte Schätzchen rangehst :top:
Darf ich dir, wenn Du fertig bist, meine Interkrenn zum schön machen bringen? Der Motor ist derzeit schwarz und die Maschine grün.

PS
 
powersupply schrieb:
Respekt mit welcher Akribie Du an das alte Schätzchen rangehst :top:
Jo, hier ist natürlich auch der Weg das Ziel. Ich hab Spaß beim Restaurieren von solidem Maschinenbau und danach hab ich eine Bohrmaschine, die (hoffentlich) präzise funktioniert.

powersupply schrieb:
Darf ich dir, wenn Du fertig bist, meine Interkrenn zum schön machen bringen? Der Motor ist derzeit schwarz und die Maschine grün.
PS
Schwarz und Grün, noch schöner geht doch gar nicht, oder?
:mrgreen:

Ich hab allerdings vor kurzem für kleines Geld einen SEW Movitrac bekommen, der irgendwann an die AEG dran soll. Falls ich dann deinen Rat brauche könnte ich im Gegenzug eine individuelle Farbberatung für deine Bohrmaschine anbieten.
 
Thema: AEG DTBK-15

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