Der Akkuquälthread

Diskutiere Der Akkuquälthread im Forum Akkuwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Nachdem ich vor einiger Zeit einen Akkutest mit meinen Metaboakkus durchführte wurde ich gefragt ob ich denn Interesse hätte einen weiteren Test...
Bei Makita? :P

Ich meinte damit nur dass wenn die Zellen auseinanderdriften, dann bleibt das so. Beim Vollladen kann da eigentlich nichts balanciert werden. Wenn die Zellen also über viele Zyklen nicht driften, verhalten sie sich einfach sehr ähnlich.
 
Nein Makita wars nicht. Die haben sowohl in der 4Ah als auch der 5Ah Variante Sony/Konion Zellen eingebaut welche bislang als einzige auch unter Last die aufgedruckte Kapazität erreichten.
Wenn die Videos fertig hochgeladen sind gibts weiteres.

PS
 
Nun will ich endlich mal den Bericht zu dem von Schlorg bereitgestellten 4Ah Fein Akku schreiben.
Akku und Ladegerät.jpg
In diesem Akkupack befinden sich 2000mAh Zellen von LG welche Hochstromfähig sein sollen.
Zellentyp.jpg
Sicherung oben.jpg
Der Akkupack enthält eine Sicherung mit einem aufgedruckten Nennwert von 80A welche für alle Belastungen die mit den Zellen möglich sind ausreichend sein sollte.
Ich habe den Pack wie üblich verkabelt, d.h. einen eigenen Temperatursensor eingebaut(das weiße Keramikelement in der Bildmitte) sowie eine Messtrecke für eine Strommessung des Ladestromes ausgemessen und entsprechend Leitungen angebracht.
Akku verkabelt.jpg
Mit Temperaturfühler.jpg

Das Ladegerät lädt die Akkus bis 20,6V voll und hält auch den angegebenen Ladenennstrom ein.
Ladegerät offen.jpg

Die Zellen sind, anders als erwartet nicht in dem Maße dauerbelastbar wie die Sony oder die Sanyo Zellen(welche heute von Panasonic kommen). Sie werden bei der Entladung mit sehr hohen Strömen zu warm bzw. zu heiß. Bei 20A wie im ersten Test lag die Endtemperatur bei 61°C was noch im Rahmen ist. Dabei werden die einzelnen Zellen aber auch nur mit 10A belastet. Die entnommene Kapazität lag dabei bei 3,45Ah.

Bei 30A und einer begleitenden Einzelzellenmessung war festzustellen, dass zwei Zellgruppen eine, im Vergleich zu dem Metabo/Sanyo Akkus deutliche Abweichung der Spannung aufwiesen. Diese waren entsprechend auch zuerst leer. Dagegen waren die Sanyo und auch die Sony-Zellen im Makita wesentlich besser ausbalanciert/selektiert. Vielleicht war das hier eine Ausnahme, ich weis es nicht.
Für diejenigen die Schutzschaltung und Balancer nicht auseinanderhalten können: In den Powertoolakkus findet KEINE Balancierung der Zellen statt!
Jedenfalls liessen sich dem 4AhAkku bei lediglich 30A nur 3,25Ah entnehmen. Die Temperatur lag dabei am Ende bei 65°C bei entferntem Gehäuseunterteil. Bei geschlossenem Gehäuse wäre sicherlich die 70° Marke überschritten worden. Auf eine Messung mit 40A verzichtete ich zum Einen aufgrund der Erfahrungen mit den Hitachi Akkus wo auch LG als Zellenlieferant zum Einsatz kam und zum Anderen weil die von mir gefundenen Informationen zu den Zellen als zulässige Dauerstromabgabe auch nur 15A/Zelle angaben.

Hier nochmals Danke an Schlorg der so viel vertrauen in mich hatte mit einen Akku und sein Ladegerät zur Verfügung zu stellen.

PS
 
Servus,

vielen Dank für deinen Test! Habe ich gerade in voller Länge angeschaut.:)

Grüße,

der Schlorg
 
Was meinst du PS , könnte man die Zellen im Fein Akku ohne Probleme wechseln, oder ist da irgendetwas verklebt?
 
Im Prinzip kann man die Zellen wechseln, aber...
Die Zellen wurden in den klaren Haltern eingeklebt so dass man vor einer Wiederverwendung dieser erst den Schrumpfschlauch mühselig herauskratzen oder -fräsen muss ehe man neue Zellen dort einsetzen kann. Das dürfte hier bei den Fein aber besser gehen als bei den Bosch oder Makita Akkus.
Dann bestehen die Zellenverbinder meist nicht aus einfachem Hiluminband sondern aus gestanzten Teilen mit höherer elektrischer Leitfähigkeit. Diese wiederum kann unsereins nicht anschweißen sondern müsste Löten womit immer die Gefahr einhergeht, die Zellen zu schädigen.

PS
 
Sind alle Akkus brand neu, oder gibts eine Info darüber wie lange die schon im Einsatz sind?

Übrigens ich gratuliere auch für deiner Arbeit,es setzt warscheinlich einen Maßstab in diesem Bereich!
 
-Zoli- schrieb:
Sind alle Akkus brand neu, oder gibts eine Info darüber wie lange die schon im Einsatz sind?

Gute Frage!
Die hier immer wieder zitierten Metabo Akkus sind nun schon fast 1,5 Jahre alt und haben einige Zyklen auf dem Buckel.
Der Fein war auch schon gebraucht. Auf das Alter oder Merkmale die darauf hinweisen habe ich leider nicht geachtet, werde es aber nachreichen.
Die Akkus von Bosch und Hitachi waren neu. Auch der 5Ah Akku von dem demnächst kommnden Test ist wohl noch ziemlich neu.

Dann wird es, wenn meine Informationen stimmen, demnächst weitere Tests geben, so dass ich mir dringend über eine Standardisierung der Tests undeinhergehender Videobearbeitung Gedanken machen sollte :crazy:
Dazu gibt es dann aber wenn die Akkus durch sind weiteres. Daher denke ich, dass es sich lohnt immer mal wieder vorbei zu schauen!

PS
 
Bin grad über ein Video gestolpert welches meine persönliche Meinung zur derzeitigen Akkusituation bestätigt.
Die bei Metabo verbauten Sanyo/Panasonic Zellen in den 5,2Ah-Packs sind die mit Abstand am besten für Hochleistungsanwendungen geeigneten 5Ah-Zellen am Markt!
Leider krieg ich das Viodeo mit Start bei 8:59 nicht eingebettet :cry:

Daher für die die es gerne ganz anschauen wollen in voller Länge

PS
 
Da ich nicht mehr editieren kann eben noch einen zweiten Beitrag:

Hier im Part 2 werden die Scores für die Maschinen vergeben.
Dazu möchte ich noch anmerken, dass meinem derzeitigen Kenntnisstand zufolge das Laden nicht ganz korrekt bewertet wurde. Denn je schneller die Akkus geladen werden, desto länger muss die am Ende anschließende Schwachstromladung sein um eine optimale Verteilung der Ionen in der Graphitstruktur der Kathode zu gewährleisten. Denn sonst ist nicht die volle Kapazität nicht verfügbar.
Deswegen, finde ich, sollte das Schnellladen mit dem maximal möglichen Strom nur angewandt werden wenn es unbedingt erforderlich ist.


PS
 
Und wieder ein Test.
Diesmal war der "Spender" meineoma. Der schickte mit gleich zwei Akkus mitsamt dem zugehörigen Ladegerät in einem Systainer. Dabei war dann ein Akku mit 4Ah und einer mit 5Ah.
SAM_0066.JPG
SAM_0067.JPG

Ich habe leider versäumt, von den geöffneten Packs Bilder zu machen so dass ich nur zwei nachträglich von meineoma zur Verfügung gestellte Bilder präsentieren kann. Sorry dafür.
Natürlich waren die Akkus mit "Sicherheitsschrauben" verschlossen für die ich keinen passenden Torx zur Verfügung hatte so dass ich mit dem Akkudremel und einem Hartmetallbohrer auch noch mein gutes Werkzeug malträtieren musste.
IMGA0237.jpg
Ich hatte mir aber notiert, dass im 5Ah Akkupack Sony Zellen mit der Bezeichnung US18650VTC5 eingebaut sind. Diese Zellen sind die neueste Generation hochstromfähiger Zellen von Sony. Angegeben sind sie laut Datenblatt mit einer Nennkapazität von 2600mAh und mit bis zu 20A Dauerstrom sowie 40A Spitzenstrom zugelassen.
Das Ladegerät kann, im Gegensatz zum Standardladegerät von Metabo als echter Schnelllader bezeichnet werden da dieses die Akkus in der Konstantstromphase mit maximal knapp 9A lädt.
Die Zellen sind bei niedriger Stromentnahme insgesamt positiv zu betrachten, denn das waren bislang die einzigen Akkupacks die die angegebene Nennkapazität auch unter Last abgaben!
So konnte ich dem 5Ah Akku bei 20A(10A/Zelle) die versprochenen 5Ah entnehmen. Bei dem 4Ah Akku und 20A waren es die versprochenen 4Ah.
Bei höherer Last zeigte sich beim 5Ah-Pack aber das selbe Dilemma wie bei den LG-Zellen: Die Zellen wurden zu heiß! Höhere Last heist hier aber schon Dauerstromnennangabe und 20A/Zelle, also 40A aus dem Pack.
In den folgenden Videos habe ich nun die Entladung der Makitaakkus dokumentiert.
Dem 4Ah-Akku konnte ich bei 40A Entladestrom 3,5Ah entnehmen.

Die Entladung des 5Ah Packs bei 20A bei der ich auf eine Kapazität von 5Ah kam:

Und der selbe 5Ah Akkupack mit 40A Entlastrom bei dem ich leider bei 75°C und entnommenen 3,8Ah abgebrochen habe.

Zum Vergleich habe auch noch einmal einen meiner Metaboakkus, welchen ich zuvor mit dem Labornetzteil auf exakt 20,8V vollgeladen hatte bei 40A getestet. Diesem konnte ich bis zur Tiefentladeschwelle 4,6A entnehmen ohne dass die Temperatur die 75°C erreichte. Mit dem Labornetzteil geladen deshalb weil das Metaboladegerät schon bei 20,6V die Ladung beendet und ich einen möglichst reproduzierbaren Vergleich zu den Makitas haben wollte.

PS
 
Danke für den Test :top:

Das Temperaturproblem bei den VTC 5 ist bekannt, allerdings taucht es erst bei längerer Hochstromabgabe auf.
Im Akkuschrauber relativ unkritisch, in anderen Maschinen durchaus relevant.
Referenz scheint bis jetzt also die Panasonic Zelle im Metabo Akku zu sein.
 
Rotation schrieb:
Im Akkuschrauber relativ unkritisch, in anderen Maschinen durchaus relevant.
Referenz scheint bis jetzt also die Panasonic Zelle im Metabo Akku zu sein.

In dem von mir verlinkten Video wo die 5 Schrauber verglichen werden ist ein Fall aufgezeigt bei dem die Hochstromfähigkeit auch bei Schraubern von Bedeutung ist. Ich gehe sogar davon aus, dass dort "lediglich" die Temperaturbegrenzung zugeschlagen hat und nicht die Kapazität das Limit war, denn der Unterschied ist mir zu gravierend. Bei anderen Maschinen dürfte das Problem sicherlich noch deutlicher werden. Von daher wundert mich, dass ich zunehmend Rasenmäher mit Li-Akkus mit 36V sehe. In einem Fall ein Hitachi welcher mit 2,5Ah gelabelt war und womöglich die 2,5Ah-Zellen von LG verbaut hat.
Mit der Referenz stimme ich dir da vollkommen zu. Und wenn Metabo mit den angekündigten Akkus noch eine Schippe drauflegen kann ist das für Maschinen mit Leistungen >500- 700W wie z.B. Kreissägen, Winkelschleifer sowie Geradschleifer bei 18V ein absolutes Kaufargument.

PS
 
Hi,

also Akkuschrauber hauen mit der Leistung auch gut rein. Mit meinem Akkuschrauber DDF 458 habe ich die 4 Ah Akkus schon sehr warm bekommen. Geschnitten wurde eine M10 Gewinde von einer A4-70 Schraube.
 
Eventeull kann man den Test nächstes Jahr nochmal machen. Die Akkus sind aus September 2014 (4Ah) und Dezember 2014 (5Ah).

Dann kann man besser sehen wie es nach einigen LAdezyklen aussieht.
 
Meineoma schrieb:
Eventeull kann man den Test nächstes Jahr nochmal machen. Die Akkus sind aus September 2014 (4Ah) und Dezember 2014 (5Ah).

Dann kann man besser sehen wie es nach einigen LAdezyklen aussieht.

Können wir gerne nocheinmal wiederholen. :bierchen:
Wie Du siehst liefern meine Metabos schon nicht mehr ganz die volle Kapa. Allerdings ist halt auch die Chemie ein wenig anders gestrickt und noch ein wenig mehr auf Hochstromfähigkeit getrimmt als bei den Sony Akkus.

PS
 
Und wieder erreicht mich ein Paket eines freundlichen Forianers, dieses Mal wknmax, welcher mir freundlicherweise einen Akku samt Ladegerät zum Quälen bereitstellt.
Dieses Mal ist ein Set von Festool mit einem 4,2Ah Pack von 08/14 enthalten.

image.jpg
PS
 
Jetzt hat es ein paar Tage gedauert, aber hier mein Bericht zu dem Festo BPC 18 4,2Ah

In dem Pack sind Sony-Zellen mit der Bezeichnung US18650VTC4 verbaut. Das sind die Zellen die laut Foren die höchste Stromabgabe aller Sony-Zellen erreichen sollen.

Unten.jpg
oben.jpg

Das Ladegerät startet bei der Ladung zunächst mit 1,4A und erhöht den Strom dann nach ein paar Sekunden auf 3A. Diese Alle etwa 8 Sekunden wird der Strom für einen Moment unterbrochen und wahrscheinlich die Spannung in Ruhe gemessen. Insgesamt benötigt das Gerät ca 1,5h bis zur vollständigen Vollladung die mit 20,72V abgeschlossen ist. Bei warmem Akku berginnt die Ladung erst wenn dieser auf etwa 38°C abgekühlt ist. Diese Temperatur sinkt dann auch im weiteren Verlauf mangels aktiver Lüftung kaum unter 35°C. Am Ende der Ladung, wenn kein Strom mehr fließt, fällt diese dann bedingt durch die Temperatur des Ladegerätes nur auf 26 – 27°C anstelle bei der Raumtemperatur von ca 24°C.

Es ist dafür das einzige Ladegerät welches ich bislang mit einem kompletten Verguss der ganzen Platine gesehen habe. Dadurch wirkt das Gerät zwar sehr robust und steht durch den tiefen Schwerpunkt satt auf dem Werkbank, lässt aber keinerlei Möglichkeit der Reparatur zu.
Ladegerät.jpg

Allerdings ist es auch das einzige Gerät welches eine integrierte Kabelaufwicklung mitbringt. Das ist eine positive Sache.


Ich habe an dem Akku nur drei Durchläufe gemacht. 20A, 30A und 40A.

Die Verbindungsleitungen im Akku zu den Kontakten sind mit etwa 2,5mm² ausgeführt. Meine interne Strommmessung beim Laden habe ich dieses Mal an einem Zellenverbinder realisiert, da ich ansonst keinen für mich sinnvollen Messpunkt gefunden habe.
Strommesswiderstand.jpg

Festo erwartet wahrscheinlich keine großartigen Temperaturerhöhungen, denn sonst wäre der interne Temperatursensor nicht mit Heißkleber fixiert. Dieser ist mir beim 40A Test an meinen Sensor gelaufen und hat diesen mitverklebt.
Temperatursensor.jpg

Die Messung bei 20A erbrachte mit 12min Entladezeit und 63°C Endtemperatur eine errechnete Kapazität von genau 4Ah.


Bei der 30A Entladung war nach 7:50min nur geringfügig weniger Kapazität, nämlich 3,92Ah verfügbar.


Die Entladung mit 40A habe ich nach 5:10min und 3,4Ah bei 75°C abgebrochen.

<Das 40A Video werde ich noch nachreichen weil dieses noch nicht hochgeladen ist

Die Endtemperaturen werden bei geschlossenem Gehäuse noch wesentlich früher erreicht bzw. überschritten werden. Ich musste den Akku aber leider offen betreiben weil ich mit der Kontaktierung Improvisieren musste.

Angesichts der sehr niedrig angesetzten Temperaturschwelle für den Ladebeginn mit einhergehend fehlender Lüftung dürften die Festo Akkus nur für eine moderate Stromentnahme geeignet sein da unter Umständen der erste Akku noch nicht mal mit der Ladung begonnen hat wenn der Zweite bereits leer ist.

PS
 
Moin Powersupply,
danke für den Test :top: Ich hoffe das die 5,2 Ah trotzdem gut mit der kommenden Akku Handkreissäge / Kappsäge harmonieren :kp: oder diese noch als Netzmaschine kommt.

Gruß Heiko
 
Meine Probeschnitte mit der HKC 55 waren sehr vielversprechend. Ich habe gehofft, dass ich die 4,2 Ah Akkus damit nutzen kann.
Powersupply, was meinst du dazu?

Gruß Max
 
Thema: Der Akkuquälthread

Neueste Themen

Zurück
Oben