Daten über die Festigkeit von Verschraubungen in Holz? Spax

Diskutiere Daten über die Festigkeit von Verschraubungen in Holz? Spax im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, als Metaller bin ich in Holzfragen nicht der Experte, bei der Überlegung eines bestimmten Projektes (das auf Holzbalken/Sparren montiert...
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Armfeile

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Hallo,

als Metaller bin ich in Holzfragen nicht der Experte, bei der Überlegung eines bestimmten Projektes (das auf Holzbalken/Sparren montiert werden muss) wäre es wichtig, eine Vorstellung von den erreichbaren Festigkeiten (Auszugskräften) von Verschraubungen in Holz zu haben.

Kennt jemand Tabellen/Daten über die Tellerkopf Spaxschrauben 8mm Durchmesser von ABC? Bei dem Hersteller selbst finde ich da nichts.

Die Gewindelänge ist bei den unterschiedlichen Schaftlängen immer ca. 80 mm.. Da der Tellerkopf auf Stahlprofilen liegt sind die "Kopfdurchzugswerte" nicht der Punkt, es geht mir mehr darum zu wissen, welche Auszugskraft die Verschraubung im Holz aushalten / erreichen kann. Die Holzart ist mir nicht genau bekannt (und es ist klar, dass Holz viel inhomogener als Metall ist), es wird sich um übliche Dachsparren mit 70mm Breite handeln (was ist das in der Regel für ein Holz? Haus von 1980).

Auch da mehrere Schrauben benachbart sitzen (4 Stück auf 300 mm Länge) wird es zum Schutz vor Spaltung sinnvoll oder notwendig sein vorzubohren?

Kennt jemand Untersuchungen über die erreichbaren Festigkeiten mit und ohne Vorbohren eines bestimmten Durchmessers?

Bei Metall kann ich Daten für M-Gewinde Schrauben usw aus dem Tabellenbuch ablesen, etwas derartiges habe ich für Holz nicht.

Ich bin noch bei der "Planung" der Verschraubungen welche eine Metallkonstruktion auf Holz (Dachsparren) tragen muss die ihrerseits Windlasten auszuhalten hat).

Danke für Hinweise

Gruß

A.
 
Willst du die Belastung der Schraube wissen oder interessiert es dich, welches Anzugsmoment zu brauchst um eine bestimmte Kraft zu erhalten?

In beiden Fällen gibt es leider keine genauen Rechnungen da Holz zu unterschiedlich ist. Bei dir wird es sich wahrscheinlich im Fichte handeln, kenne kaum Häuser bei denen die Dachstühle aus was andrem gefertigt werden. Im Allgemeinen gibt es für sowas Tabellen, viele Zimmerer arbeiten aber bei kleineren Angelegenheiten nach Gefühl.

Mach mal eine Skizze von deinem Projekt und stell sie hier rein, dann kann man dir leichter weiterhelfen.
 
Wenn die Schraube bauaufsichtlich zugelassen ist, sollten sich doch in der Zulassung Infos finden lassen, die über den Katalog hinausgehen...
 
auf spax.de "Produktinfos-Technische Infos" gehen, da registrieren, dann sollte das gesuchte auch erscheinen...
 
Hallo,

danke für die Hinweise. Also das Registrieren bei ABC Spax hab ich wiederholt erfolglos versucht, bei mir kommt die Bestätigungsmail nicht, im Spammverdacht ist auch nix.

Das Vorhaben im einzelnen vorzustellen würde hier zu weit führen, es geht um die Befestigung von solartechnischen Installationen auf dem Dach (und zwar nicht um den "Standartfall"). Eine hohe Aufständerung (60 Grad) der Röhrenkollektoren bewirkt im Zusammenhang mit angreifenden Windlasten, dass die Verschraubungen der Streben in den Sparren auf Auszug belastet werden.

Natürlich hab ich auch schon viel Holz zusammengeschraubt, dagegen ist das aber alles triviales, unkritisches Zeug gewesen.

Ich muss sagen ich habe auch mit den großen (z.B. 140x8) Tellerkopfschrauben in Holz keine Erfahrung. Die Hersteller behaupten zwar, man könne die ohne Vorbohren verschrauben aber da bin ich skeptisch, das dürfte doch eher Werbung sein die man nicht zu ernst nehmen darf?

Man kennt das dass "kleine" Spaxschrauben nur bis zu einer gewissen Tiefe so verschraubbar sind weil sonst Schaft durch das zu hohe Drehmoment abschert (besonders in Hartholz und Plastik).

Zudem fürchte ich die Spaltung der Sparren (Katastrophe!) wenn auf einer Länge von sagen wir 300 mm gleich drei oder vier socher Schrauben sitzen.

Da muss man vorbohren, oder?

In der Befestigungstechnik muss man ja immer beachten, dass das Ganze wie eine Kette ist die nie stärker als ihr schwächstes Glied sein kann, unter diesem Aspekt muss man alle Konstruktionen durchdenken, das ist bei allen Werkstoffen so.

Was wird im Fall unzulässig hoher Kräfte (Orkan) im übelsten Fall passieren, werden die 6 mm Schäfte abreißen, werden die ganzen Schrauben aus dem Holz gerissen oder ist die Verschraubung so stark, dass der ganze Sparren aus dem Dach gerissen werden kann? Ich kann da die Verhältnisse nicht so recht abschätzen, mir scheint, dass ich meine Erfahrungen mit üblichen "kleinen" Spaxschrauben da nicht übertragen kann. Für Holzverschraubungen hab ich keine Daten so wie man sie bei Metall aus dem Tabellenbuch bekommt, darum geht es.


Gruß

A.
 
Bei 8er Spax würde ich vorbohren damit es den Balken nicht spaltet, kommt aber immer aufs Holz an. Frische Fichte kann man z.B. eher ohne vorbohren verschrauben als bereits getrocknete.

Wenn du nicht zu groß vorbohrst kannst du aber annehmen, dass die Holzschrauben eher reißen, als dass sie aus dem Loch gezogen werden - somit kannst du dir ja grob ausrechnen, was so eine Schraube aushält, in deinem Fall werden das bei den vier Schräubchen schon einige Tonnen sein. Ich denke, dass man die Festigkeit einer Holzschraube mit 8.8 annehmen kann wenn ich mir Bruchverhalten und Co so ansehe.

Im Zweifelsfall würde ich mal zu einem Zimmerer gehen und die Schrauben dort kaufen, dieser kann dir evtl. auch Hinweise zur korrekten Montage geben.

Ohne genau zu wissen was du eigentlich vorhast ist es aber recht schwer.

Ich hab mich grad selbst angemeldet, bei 8er Spax ist die Bruchlast mit 17kN angegeben. Ich hab auch ein Dokument mit Bemessungshinweisen - könnte ebenfalls interessant für dich sein. Schick mir mal deine Mailadresse per PN dann lass ichs dir zukommen.
 
Servus!

Raubsau schrieb:
Im Zweifelsfall würde ich mal zu einem Zimmerer gehen und die Schrauben dort kaufen, dieser kann dir evtl. auch Hinweise zur korrekten Montage geben.

Da es sich bei der zu bewältigenden Befestigungsaufgabe, wie Armfeile ausführt, nicht um den "Standartfall" (sic!) handelt, würde ich mich (nicht nur im Zweifelsfall) mit dem konkreten Anwendungsproblem an die diversen Schraubenhersteller wie Bierbach, Heco (dort bin ich zufällig auf spezielle Schrauben zur Montage von Solaranlagen gestoßen), Schmid, Spax wenden und/oder einen auf dem betreffenden Gebiet versierten Bauingenieur konsultieren.

Christian
 
Die Hersteller geben die Daten zu ihren Schrauben ja bekannt, was du aber damit machst ist denen in der Regel relativ gleichgültig, da wird keiner sagen "ja das hält" oder "nein, hält nicht". Deshalb ja der Rat mit dem Zimmermann der das täglich macht :wink:
 
Hallo,

danke für die Hinweise.

Also ich hab jetzt gemerkt was los war, in meinem Spamverdacht-Ordner war die Datums-Sortierreihenfolge umgekehrt, daher hab ich die Mail von ABC nicht gefunden, saudumm!!! Dennoch komisch, denn solche Anmelde-Aktivieren-Mails bekommt man ja öfter und die gingen noch in den Spamverdacht, weiß der Teufel warum!

Also damit dass es sich nicht um den "Standardfall" handelt wollte ich vor allem sagen, dass bei mir Kräfte auftreten, die man im Standardfall eben kaum hat (d.h. wenn die Anlage mehr oder minder dachparallel ist und keinen großen Windangriff bietet) und daher auch kaum Kräfte auftreten, die die Befestigungen vom Dach weg ziehen, so wie es bei mir der Fall sein wird!! Daher die genauen Überlegungen und die "Bedenken".

Ich mache das nicht alles selbst, die Solarkonstruktion schon (wie gesagt sehr speziell), die Dacharbeiten macht aber eine Dachdecker, der auch Dachstuhlarbeiten macht (aber doch eigentlich kein Zimmermann ist). Man muss dazu sagen dass es ein vollverschaltes Schieferdach (16 Grad) ist das mit ASBESTzement Kunstschiefer gedeckt ist (also muss alles sehr vorsichtig gemacht werden damit möglichst wenig frei wird, nichts zerbricht usw (dann in dem Spezialsack mit dem "a" wegschaffen.....und NICHT in Wald schmeißen).

An den 24 Stellen an denen die Befestigungen gemacht werden, wird der DD also einige Platten (sehr vorsichtig) mit einer Art Spezial-Kuhfuß abhebeln und dann darunter (auf die Bitumenbahn) und ein unteres Walzblei die von mir gefertigten Winkelstahl-Spezialhalter mit den besagten Spax Schrauben anschrauben. Gerade ER wollte das ohne Vorbohren machen und es ging mir auch darum, zu hören was andere dazu sagen, ICH will nämlich dass man das vorbohrt-aus den genannten Gründen. Durch die Nägel in der Verschalung sieht man recht genau, wo die Sparren sind (70 mm breit nur) da müssen die Tellerkopfschrauben mittig rein.

Noch besser wäre sicher eine Durchsteckmontage mit M 10 Gewindestangen, Muttern und Scheiben (das wäre so ganz nach meinem Metallergeschamck!!), leider geht das aber nicht so da die Sparren teils von innen/unten nicht zugänglich sind, da ist nur ein ganz enger Raum und alles voll mit alter, karzinogener Glaswolle die man unvermeidlich aufwirbeln würde usw.

Hernach kommen dann noch ein oberes Stück Walzblei drauf so dass dem Fischschuppenprinzip der Dachdeckung genügt wird und alles wieder dicht zu ist.

Das Vorbohren hat ja auch den Vorteil dass man dabei viel besser die Richtung kontrollieren kann und dass dann beim Schrauben nichts mehr schief gehen kann (im Wortsinn)!

Bei 8er Tellerkopf sollte man mit 5mm oder mit 6 mm vorbohren?
Der Schaft hat 6mm! Ich muss mir dann einen Bohrer mit Sonderlänge noch beschaffen.

Gruß

A.
 
Keinesfalls zu groß, ich würde es mit 4mm machen da man sonst riskiert, dass die Schrauben eher ausgezogen als abgerissen werden.
 
Also den technischen Angaben von ABC nach (auch deren "Holzbaureport Nr. 6") soll bei 8er Tellerkopf mit 5 mm vorgebohrt werden.

Meine Sparren sind ca. 70mmx120mm, mit einem 4er (überlangen!) Bohrer hätte man sicher ein Problem mit der Bruchgefahr.

Wenn ich die Daten richtig gelesen habe dürften 8er Schrauben wegen der Spaltgefahr gar nicht in Sparren von nur 70mm Breite, das kann ich meinem DD also direkt zeigen dann wird er von der Idee abkommen und das Vorbohren einsehen.

Einiges ist bei ABC aber m.E. realitätsfremd, wer bohrt denn da mit "Bohrständer"?

Ist das von Protool gesponsert weil nur die einen Akkubohrer mit Spannhals für so einen Ständer haben? Sicher auch sehr teuer wie man die kennt...

Danke

Gruß

A.
 
Okay, dann 5mm :oops:

Das Zeug von Spax ist schon etwas älter. Wenn man allerdings mal richtig lange Schrauben ins Holz jagen muss kann es unter Umständen schonmal praktisch sein einen Zimmereibohrständer zu nutzen. Ich machs auch immer ohne, den Winkel hab ich schon in der Hand, aber mein Zimmerer musste mal 400er Schrauben in Längsrichtung in einen Balken drehen und da hat er einen Bohrständer verwendet - Geschmackssache.

Ob Protool sponsort :kp: Aber ich finde es z.B. interessant, dass eine Bohrmaschine von Protool als mehr oder weniger einzig mögliche Maschine für große Schrauben erwähnt wird aber andere Hersteller wie z.B. Eibenstock nicht genannt werden.
 
Na ja, die Protool wird nicht erwähnt, man sieht sie halt im Bild. Das Vorbohren 5mm, 100 mm Tief ist keine große Herausforderung für eine Markenbohrmaschine. Zur besseren Spanabfuhr und Kühlung sollte man lange Bohrer in Holz ein paar Mal ziehen und dann weiterbohren.

Das Einschrauben ist schwerer, aber es wird ja vorgebohrt und die Gewindelänge ist ja nur 70mm bei allen Gesamtlängen der 8er Tellerkopf Spax. Das letzte Stück könnte man auch mit einer Ratsche von Hand machen, der Torx Bit muss eben sehr hochwertig sein damit er das schafft.

Nach den Unterlagen von ABC ist das Vorbohren in meinem Fall Pflicht, da hab ich es also leicht den DD dazu zu bitten, muss wohl den Bohrer selbst beschaffen weil er sowas nicht gewöhnt ist...

Gruß

A.
 
Ich hab ein Dokument gelesen in der direkt von der Protool DRP 20 die rede ist weil andre Hersteller anscheinend keine anständigen Maschinen liefern - sowas lese ich da raus. Die soll nur kommen und sich mit meiner Eibenstock prügeln :twisted:
 
Das war wohl dieser Artikel von einem ABC Ingenieur in einer Holzbauzeitung, der ist aber auch schon 6 Jahre alt und teils überholt.

Die Krönung in diesem Bereich dürfte nach wie vor der große Fein Winkelschrauber sein, den gab es da natürlich auch schon, dem haben auch die Sachsen nichts entgegenzusetzen. Die großen E. Bohrer für den Magnetbohrständer haben aber eine Drehmomenteinstellung was bei ähnlichen Geräten von Bosch, AEG, Fein fehlt, schon interessant die Marke Eibenstock.

Gut dass ich sowas nicht brauche...

Gruß

A.
 
Hallo Raubsau und alle anderen Holzkenner,

Die Holznormung (die Terminologie), GL...usw wie sie in den Spax Tabllen (Bemessungstabellen aus dem Downloadbereich) kenne ich als Metaller natürlich nicht so, bei meinen Balken (c. 120x70-80 mm) handelt es sich aber auf jeden Fall NICHT um hochwertiges Leimholz sondern um einfaches Schnittholz aus einem Stück, das Haus ist 30 Jahre alt (also kein frisches Holz).

Anbei ein Bild das das Gebälk von innen zeigt, die fraglichen Balken sind die schwächeren die im rechten Teil eine dort abgehende Schleppgaube mit geringerer Neigung tragen.

Angesichts dieser Balken nehme ich die Zeile 3 der Tabelle Seite 30 denn sie zeigt die niedrigsten Werte, für 8er Durchmesser heißt es da: 61,5 N pro mm effektive Gewindelänge, bei einer Gewindelänge von 70 mm (natürlich ohne die Spitze) ergäbe das 4,3 kN Auszugskraft (finde ich beachtlich).

Wenn die Zugfestigkeit der 8er C-Stahl Schrauben (deren 6er Schaft und Kern genau genommen) wie es in dem Dokument heißt und wie es Raubsau schon sagt (Seite 30) 17 kN (und der Bemessungswert 13,6 kN) dann kann die Schraube sehr wohl ausgezogen werden, ohne dass der Schaft reißt (mal angenommen, der Balken wäre völlig starr und unbegrenzt fest was ja auch nicht ist). Wahrscheinlich kam Raubsau durch Erfahrungen mit "kleine" Spax zu seiner gegenteiligen Erwartung?

Weit daneben jedenfalls... (Achtung, ich das meine ich rein technisch, nicht im geringsten persönlich!!!).

Was mich erstaunt ist, dass ABC bei den Herausreißfestigkeiten keinen Unterschied macht zwischen Schrauben mit und ohne Vorbohrung, das hätte ich nicht erwartet. Den Angaben über Mindestbreiten entnehme ich, dass hier auf jeden Fall vorgebohrt werden muss und dass in diesem Fall aber auch das ganze Abstände-Thema entfällt (keine Spaltgefahr).

Kopfdurchzug kann man bei mir vergessen denn es wird dicker Stahl mit Tellerköpfen angeschraubt, der wahrscheinlichste Versagensfall ist also das Herausziehen. So wie mein Holz aussieht, vermute ich, dass der hohe Wert von 4,3 kN aber eher nicht ganz erreicht wird, da wird es auch Risse und Spalten geben die lokal schwächen.

Zudem bekommt man durch den weniger festen Inoxstahl (Bemessungswert 8er 10,1 kN) auch keinen Nachteil denn zuerst wird das Holz ausreißen, 10,1 kN>4,3 kN.

Seht ihr das auch so, sind meine Schlüsse so korrekt (wie gesagt, ich hab Metall gelernt, und das ist auch eine Weile her...).

Danke

Gruß

A.
 

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Was Armfeile herausgefunden hat ist nicht schlecht, Respekt.
Statt C16 sollte er aber besser C24 annehmen, weil das die Standardholzfestigkeit in Deutschland ist.
Deswegen ist C24 wahrscheinlich auch grün hinterlegt.
Im Beispiel am Ende ist vorgerechnet, dass aus charakteristischen Werten immer Bemessungswerte ermittelt werden müssen und die können zum Teil nur noch die Hälfte vom charakteristischen Wert betragen!
Wie das geht, ist weiter vorne beschrieben.
Natürlich sollte er nicht in Risse einschrauben.
Wenn das Holz ca. 2 Jahre verbaut ist, sollten sich keine weiteren Risse im Holz bilden, wenn sich überhaupt schon Risse gebildet haben.
Mindestabstände sind auf Seite 18 zu finden, H17 oder I17 zeigen, dass er bei 70 mm Breite noch nicht vorbohren muss, wenn die Ränder unbeansprucht sind.
Das geht aber nur mit SPAX, weil die eine besondere Spitzenform hat und das Holz nicht aufspliest.
Man kann SPAX vorbohren, muss aber nicht, das gilt zum Beispiel auch für eine 12x600.
Kleiner Tipp von einem Zimmermann: Wenn die Schrauben auf Herausziehen beansprucht werden, soll die Länge der Schraube immer mindestens 0,7 mal der Balkenhöhe sein.
Warum? Damit das Holz nicht auseinandergezogen wird, das nennt man Querzugversagen.

Tipp: Wenn es ein größeres Vorhaben ist, mal mit einem Zimmerer oder Ingenieur sprechen.

Viele Grüße
holzkopp
 
Hallo holzkopp,

vielen Dank für deinen wertvollen Fachbeitrag.

Da ich nichts näheres über das Holz dieser Balken weiß, schien es mir aus Sicherheitsgründen klar, die schwächsten Werte aus der Tabelle Seite 21 zu nehmen, daher das C16.

Das mit den Korrekturwerten hab ich gesehen, ich finde aber keinen, der sich ausdrücklich auf den Beanspruchungsfall des Herausziehens bezieht (die anderen Fälle sind bei meiner Konstruktion nicht sehr relevant).

Ich muss dazu sagen, dass ein Problem natürlich darin besteht, dass man die obere Schmalseite der Sparren in die ja durch die Dachverschalung von außen gebohrt und geschraubt werden muss natürlich nicht sehen kann, da hat man schon die Gefahr, dass da ein Riss ist ohne dass man es erkennt.

Ich finde an dem Gebälk insgesamt kaum Risse aber ausschließen kann ich das nicht ganz.

Mit dem Vorbohren hast du Recht wie ich in der Tabelle sehe, der maßgebliche Wert in meinem Fall wäre der a4c in in Spalte i steht a4c=3d1.

Wenn ich das richtig sehe wäre die Mindestbreite (2*Mindest- Kantenabstand) also 2*a4c=2*3*8=48 mm, also <70mm.
Ich muss sagen ich habe die größte Mühe mir vorzustellen, dass das beim Einschrauben von 8er Spaxen nicht gespalten wird, aber gut, das ist subjektiv und dort steht etwas anderes was ich so hinnehmen muss.

Geht das wirklich?

Der Abstand der Schrauben untereinander wäre bei mir in der a2 in Zeile 10, also auch 3*d= 24mm, in den weiteren Spalten F-H steht das aber auch, ABC setzt Verschraubung mit Vorbohren und ohne V. (aber mit seiner Cut Spitze) also gleich! Ist das wirklich realistisch?

Nach diesen Daten könnte man ja im Extremfall in einen 48 mm breiten Balken in die Mitte (ohne Vorbohren!) im Abstand von nur 24 mm voneinander eine Reihe von 8er Schrauben setzten ohne dass der Balken platzt, kaum zu fassen?

Leider hab ich kein Stück des gleichen Holzes mir gleichen Maßen um vorher Versuche zu machen.

Dadurch dass man die Balken beim Bohren nicht sieht (man muss sich nach der Position der Nägel der Schalung richten) sehe ich sehr die Gefahr, dass die eine oder andere Bohrung nicht in die Mitte kommt so dass a4c zu klein wird, da scheint mir das Vorbohren zur Sicherheit schon besser?

Die 10 I verstehe ich gar nicht, wieso soll der reine Herausziehfall einen größeren Wert erfordern als die kombinierte Beanspruchung?

Dein Punkt mit dem Querzug ist klar, wenn die Balken 120*70 sind (und etwa 40 mm Klemmlänge abgehen kommt das Gewinde der 140mm langen Schrauben auf jeden Fall in die untere Hälfte so dass kein Querzug sie in sich zerreißen kann.

Nächste Woche kommt ein Statiker der die ganze Sache noch mal überprüft und seine Fachmeinung dazu sagt, da werde ich meine Überlegungen zur Verschraubung darstellen und hören was er sagt.

Die beiden Zimmerleute (Brüder) die das Gebälk damals gebaut haben leben leider nicht mehr und hatten keinen Nachfolger im Betrieb.

Eine Zusatzfrage ist mir noch gekommen: Wegen ihrer geringeren Neigung (16°) sind ja die Sparren der Schleppgaube (fast volle Tiefe des Daches) durch die Gewichtskraft der Eindeckung eigentlich stärker belastet als die Sparren des Hauptdaches (30°). Da teilt sich der Vektor (der Gewichtskraft) in einen größeren Anteil der längs der Sparren wirkt als bei der geringeren Neigung wo der biegende Anteil quer zum Sparren größer ist. Warum macht man dann ausgerechnet die Schleppgauben-Sparren in geringerem Querschnitt als die des Hauptdaches (siehe Bild)?

Das hätte doch nur Sinn wenn die Schleppgauben-Sparren viel kürzer wären und eine geringere Spannweite überbrücken müssten (was hier nicht ist).

Gruß

Armfeile
 
Hallo Armfeile,

die Korrekturwerte sind für alle Beanspruchungsfälle gültig, also auch auf Herausziehen.

Normal wird Holz kerngetrennt gesägt, wenn, dann würden Risse an der Seite entstehen, nicht oben oder unten.

Das mit dem Abstand zum Rand steht so in der SPAX Zulassung und ist oft sehr hilfreich, weil die Hölzer immer heute schmaler werden.

Um die Mitte des Sparrens zu treffen: wenn möglich neben den Hölzern von unten eine Schraube durchstecken, dann weiß man wo der Sparren die Kante hat und kennt die Mitte

Aber, für die Abstände untereinander musst du schauen, H8 oder H10, in Faserrichtung sind es a1=5d1 also 40 mm. 24mm ist also zu dicht.

Oft sind die Sparren höher als notwendig, weil man den Raum für die Wärmedämmung benötigt.
Weil die Wärmedämmung im Bereich der Gaube vermutlich auf den Deckenbalken der Gaube liegt, kann man hier auf den für die Lastabtragung notwendigen Querschnitt reduzieren.
Würde ich vermuten.
Manchmal ist auch auf der geringen Neigung eine leichtere Blecheindeckung, was auch was ausmacht.

Das kann dir aber bestimmt der Statiker genauer sagen.

Gruß

Holzkopp
 
Aloha,

bin zwar kein Holzfachmann, aber....
Armfeile schrieb:
Ich muss sagen ich habe auch mit den großen (z.B. 140x8) Tellerkopfschrauben in Holz keine Erfahrung. Die Hersteller behaupten zwar, man könne die ohne Vorbohren verschrauben aber da bin ich skeptisch, das dürfte doch eher Werbung sein die man nicht zu ernst nehmen darf?

Man kennt das dass "kleine" Spaxschrauben nur bis zu einer gewissen Tiefe so verschraubbar sind weil sonst Schaft durch das zu hohe Drehmoment abschert (besonders in Hartholz und Plastik).

Zudem fürchte ich die Spaltung der Sparren (Katastrophe!) wenn auf einer Länge von sagen wir 300 mm gleich drei oder vier socher Schrauben sitzen.

@Tellerkopfschrauben: Hab grad bei meinem Carport einige 8x240er verbaut. Geht bei denen mit Bohrspitze (ist eigentlich eher eine Reibspitze - gebohrt wird da nichts) zumindest in neuem KVH ohne vorbohren. Bei älterem Holz, daß ziemlich trocken ist .... vielleicht doch etwas vorbohren :)

@Abscheren: Das ist mir generell nur bei NoName-Schrauben passiert oder wenn ohne vorbohren in Hartholz verschraubt.

@Spaltung: Wenn du mehrere Schrauben verwendest, schau daß sie nicht in Faserrichtung hintereinander sind, sondern versetzt. Das mindert die Gefahr des Reißens.

Grüße, Mathias
 
Thema: Daten über die Festigkeit von Verschraubungen in Holz? Spax

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