Leight FMT

Diskutiere Leight FMT im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Interessiere mich schon seit längerem für ein System, mit dem ich sauber Schlitz und Zapfen in Ergänzung zur OF fräsen kann. Festool bietet sowas...
S

SchwarzeSonne

Registriert
15.02.2011
Beiträge
1.960
Ort
Herford bei Bielefeld
Interessiere mich schon seit längerem für ein System, mit dem ich sauber Schlitz und Zapfen in Ergänzung zur OF fräsen kann. Festool bietet sowas nicht an, bei Metabo und Bosch habe ich sowas auch nicht gefunden.

Warscheinlich gibt es das von diesen Herstellern nicht, weil die sonst ihre ganzen Dübelfräsen wie Domino etc. nicht mehr unters Volk bringen könnten.

Jetzt hab ich von der "Woodrat" gehört und vom Leight FMT. Zum FMT gibt es genug Videos im Netz, das Teil sieht an sich sehr nett und vom Konzept her schlüssig aus. Der Importeur von Leight sitzt irgendwo in Bayern - dort kann man die Geräte auch ausprobieren - nur der Weg ist mir ein wenig zu weit.

Hat jemand Erfahrungen mit den Gerätschaften?
 
Hi,

SchwarzeSonne schrieb:
Jetzt hab ich von der "Woodrat" gehört

die teurere und sicher auch bessere Version kommt aus den USA und heißt 'Router Boss'.
http://www.chipsfly.com


oder mal ein ganz toller Eigenbau (Pantorouter), mit dem man sehr schöne Sachen machen kann :
http://woodgears.ca/pantorouter/large_mortise.html

oder auch gut

und noch eine gute, recht schnell realisierbare Idee
http://www.finewoodworking.com/how-to/video/using-the-self-centering-mortise-jig.aspx

hier mal ein höherwertiges Kaufteil
http://www.mortisepal.com

... einfach mal mit Google und 'mortise jig' auf die Suche (evtl. auch Bilder-Suche oder YouTube) gehen.

Gruß, Glatisant
 
Vielen Dank für die Tips. Eine Vorrichtung, mit der man Schlitze fräsen kann hab ich mir selber schon gebaut. Das fixieren der Werkstücke geht am MFT ganz einfach - das war quasi die erste Basteleien, als ich den MFT hatte.

Mit geht es in erster Linie um das Fräsen der Zapfen - denn das ist mit dem MFT nicht so einfach - zumindest nicht mit der von mir gebastelten Vorrichtung.

Nur Schlitze fräsen und Dübel reinstecken kann jeder - oder notfalls ne Flachübelfräse. Die Domino XL hatte ich schon in der Hand - aber die ollen Flachdübel gibt es von Festool nur aus Buche oder Tropenholz - und gerade wenn ich einen stirnseitig (z.B. Regalboden / Europ. Eiche) sichbaren Zapfen will passt das einfach nicht zur Optik. Ganz abgesehen davon sehe ich auch nicht unbedingt ein, zwei Schlitze zu fräsen und einen Dübel zu nehmen, wenn der Zapfen im Werkstück quasi schon enthalten ist. Die Verbindung mit Zapfen macht in meinen Augen einfach mehr Sinn und optisch auch mehr her weil sie halt ursprünglicher ist.
 
Hi,

SchwarzeSonne schrieb:
Die Verbindung mit Zapfen macht in meinen Augen einfach mehr Sinn und optisch auch mehr her weil sie halt ursprünglicher ist.

verstehe ich nicht, in den Links werden doch sog. 'floating mortise'/'floating tenon'/'loose tenon' verwendet, also 'schwimmende' Zapfen.
Die kann man an der Zapfen-Stirnseite sichtbar, wie unsichtbar gestalten - in jedem Fall sieht man später keinerlei Unterschied zu einem an das Werkstück gefrästen Zapfen, weil Holz ja nicht durchsichtig ist :wink:

Die Haltbarkeit ist bei einem an das Werkstück gefrästen Zapfen etwas höher, aber das liegt so oder so schon auf einem sehr hohem Niveau :
http://www.paul-flores.com/downloads/Joints_Breaking_Point.pdf
und dort wurde beim Testen ja über die Ecke, 45°, belastet.
Bei einem Tischbein o.ä. wirkt die Kraft ja senkrecht, da wird der Zapfen auf Scherung belastet und da gibt es keinen Unterschied.

Ansonsten :
http://www.generaltools.com/870--EZ-PRO-MORTISE-AND-TENON-JIG_p_1295.html

oder
http://www.sautershop.de/Oberfraesen-Zubehoer/Fraesgeraet-Fraesgeraete/Zapfenverbindung
oder ...

Gruß, Glatisant
 
Hallo Schwarze Sonne, hallo Glatisant,

die Amis "erfinden" sehr viel Gerätschaften und vermeiden damit den Einsatz "richtiger" Maschinen.
Die "Königin" in der Holzbearbeitung ist die Tischfräse!
Die TF ist mit einer 1/10mm genauen Höhenverstellung ausgerüstet und mit einer 5/100-1/10mm genau einstellbaren Fräskorbeinheit ausgerüstet.

Präzise Verleimungen ohne Höhenversatz erlaubt das Trapezprofil:
L10104365.jpg


Passgenaue Gratfedern an Zwischenböden:
L1020061.jpg


Traumhaft schöne Konterprofile mit Zapfenverbindung in einem Arbeitsgang:
L1020131.jpg


Hier die Tür mit der Konterprofilverbindung und der abgeplatteten Füllung, auch auf der TF:
L1030156.jpg


Aber auch an 2,5m langen Leimbindern bekommt man mit der TF einen 5° schrägen Zapfen:
bild24.jpg


Alles mit einer Maschine und einer Hand voll Einsatzwerkzeugen.

Vom Arbeitsfortschritt, der möglichen Spanabnahme und der überragenden Genauigkeit könnte man noch viel schreiben...
 
Hallo Dietrich,

ich verlängere mal den Satz :wink:

Dietrich schrieb:
die Amis "erfinden" sehr viel Gerätschaften und vermeiden damit den Einsatz "richtiger" Maschinen ....

... die viel Geld kosten und Platz benötigen.


Selbstverständlich gibt es auch in den USA Tischfräsen. Besitzen sogar einen eigenen Begriff : spindle shaper (in UK spindle moulder)

Gruß, Glatisant
 
Hallo Glatisant,

Tischfräsen die für den Selbermacher in Frage kommen haben Maschinentische von 60x60cm oder kleiner.
Sehr viele selbstgebaute Frästische sind größer.

Vllt. mal bei den Gebrauchtmaschinen schauen, da gibt es zum Preis von einer guten neuen Oberfräse schon recht ansehnliche TF´s von Scheppach, Kity, E-B/Metabo, ab und an sogar Flottjet oder Frommia.

Fräser mit 30mm Bohrung gibt es unglaublich viele und günstig dazu.

Ganz zu schweigen von der Oberflächenqualität die solche Fräser erreichen, da spricht man mit Recht von "Hobelqualität", selbst bei robuster Spanabnahme.
Bspw. hier 6 Stück Hobelbank-Schwinge mit 55mm langen Zapfen, gefräst in einem Arbeitsgang:
L1030373.jpg
 
Ne stationäre Fräse war mir natürlich auch schon in den Sinn gekommen...nur ich hab im Keller jetzt schon gut 80 von knapp 130 m² in Beschlag. Von 5 Räumen hab ich 3,5 - und die Heizung will ja auch in ihrem Zimmer bleiben :mrgreen:

Ich hab einfach keinen Platz für noch ne stationäre Maschine - dann gibt es mit meiner Holden den Supergau, ist nicht zu machen. Hab neulich schon ne supergeile Altendorf (die sitzen 20 Kilometer von mir entfernt) ziehen lassen müssen, weil ich sie nicht stellen kann. Wär echt ein Schnäppchen gewesen...

Ich brauch mehr Platz...
 
Hi,

Dietrich schrieb:
Tischfräsen die für den Selbermacher in Frage kommen haben Maschinentische von 60x60cm oder kleiner.
Sehr viele selbstgebaute Frästische sind größer.

na ja, weil dann in den Fächern li/re diverses Zubehör untergebracht werden soll.

Fräser mit 30mm Bohrung gibt es unglaublich viele und günstig dazu.

nun, die Frage wo der Sinn von Frästisch und Tischfräse ist, wurde in einer US-Zeitschrift auch schon mal gestellt.
Verkürzt und in eigenen Worten : die Tischfräse ist für schwerere Arbeiten und/oder Massenfertigung - der Frästisch hat Vorteile für individuelle Arbeiten, da Fräser günstiger sind, bzw. die Vielfalt größer.


Aber bleiben wir beim ursprünglichen Thema Schlitz & Zapfen, Zapfen direkt am Werkstück :

Mit einer Tischfräse ist man nicht in der Lage solche Verbindungen ohne aufwendige Hand-Nacharbeit in hoher Qualität herzustellen.

Entweder man muß jeden Schlitz mit dem Beitel eckig machen - oder man muß jeden Zapfen per Hand abrunden.
Sowas klick, ist mit der 'Königin' der Holzbearbeitungsmaschinen, wie Du die Tischfräsmaschine nanntest, schlicht nicht möglich.

Und man kann dann auch gewinkelte Zapfen in dieser hohen Passgenauigkeit fertigen - hier im Bsp. das Teil von Trend : klick
oder Leigh klick - sollte sogar in zwei gewinkelten Ebenen funktionieren.


Aber wie schon erwähnt : wenn ich sowas für Möbel fertigen wollen würde, dann würde ich einfach mit losen Zapfen arbeiten. Schneller und problemloser - die Zapfen kann man sich ja selber mit dem passenden Fräser fertigen.
Man sieht sie ja später sowieso nicht.



Gruß, Glatisant
 
Hallo Glatisant,

nur zu lang dürfen die Zapfen nicht sein!

Ansonsten ist es natürlich nicht aufwändig Zapfen auf der Tischfräse abzusetzen und mit Handwerkzeug, Säge, Stechbeitel und Schleifleine zu verrunden, hatte ich die Tage gemacht, 14 Zapfen in 60 min incl. absetzen mit der Handsäge.
Passen "saugend".

Für einfache "kleine" Langlöcher braucht es auch keine Fräseinheit, hier reich die Oberfräse mit gut einstellbaren Parallelanschlag,
Sonst eben Lalo.

Loser Zapfen, wo liegt der Vorteil?
 
Hi,

Dietrich schrieb:
Loser Zapfen, wo liegt der Vorteil?

man benötigt keine spezielle Maschine und kommt ohne aufwendige zus. Handarbeit aus.

Ansonsten ist es natürlich nicht aufwändig Zapfen auf der Tischfräse abzusetzen und mit Handwerkzeug, Säge, Stechbeitel und Schleifleine zu verrunden, hatte ich die Tage gemacht, 14 Zapfen in 60 min incl. absetzen mit der Handsäge.

wenn ich alles 1a mit einer Maschine machen könnte, wozu der Aufwand mit der Handarbeit ? Man sieht's ja doch nicht.
Zumal sich das, je nach Projekt, schnell auf einen halben Tag und mehr summieren kann. Hier hat jemand einen Satz Stühle
gebaut.
Da hätte man mit Hand-Nacharbeit aber eine 'schöne' Aufgabe - siehe dort letztes Foto.

Gruß, Glatisant
 
So - um meine Eingangsfrage abzuschliessen:

Hab am Dienstag sehr ausführlich mit der Firma Hacker aus Rosenheim gesprochen. Ganz ausgezeichnete Beratung, extrem kompetent und mehr kunden- als vertriebsorientiert - schade, dass der Laden in Bayern steht. :respekt:

Im Gespräch kam ganz klar raus, dass man mit dem FMT sehr genau Schlitz- und Zapfen fräsen kann, dies aber immer mit eher mehr als weniger Einstellarbeit verbunden ist, sofern man nicht immer wiederkehrende Maße hat. Ganz abgesehen davon ist die Länge des Zapfens natürlich durch die Länge des Fräsers begrenzt - und da liegt in meinen Augen der Hauptnachteil. Gerade am Beispiel des Rahmens eines Tisches aus Massivholz, an dem der Zapfen stirnseitig sichbar sein soll kann hier nur mit Materialstärken von eigentlich nur maximal 45 mm gearbeitet werden. Ein entsprechender Wendeplattenfräser ( 90 € ) kann das dann um 5 mm erweitern - aber das ist alles nicht das, was ich will, zudem lange Werkstücke, die an einem Ende bearbeitet werden sicherlich am anderen Ende abgestützt werden müssen.

Es ist dann heute ne Domino XL geworden, die macht 70 (140) mm bei max. 14 mm Durchmesser - und preislich kommt es ungefähr auf´s Gleiche raus, die Dominos langfristig nicht mitgerechnet.

Ist auch nicht genau das, was ich eigentlich wollte, funktioniert allerdings extrem schnell, genau und ausgesprochen einfach. In der Zeit, in der man mit dem FMT einen Zapfen aufgerissen und gefräst hat, liegt die Domino schon lange wieder geputzt im Regal.
 
Hi,

SchwarzeSonne schrieb:
Gerade am Beispiel des Rahmens eines Tisches aus Massivholz, an dem der Zapfen stirnseitig sichbar sein soll kann hier nur mit Materialstärken von eigentlich nur maximal 45 mm gearbeitet werden. Ein entsprechender Wendeplattenfräser ( 90 € ) kann das dann um 5 mm erweitern -

45mm, bzw. 50mm wegen des Hubs Deiner Fräse - oder ?

Gruß, Glatisant
 
Hallo SchwarzeSonne,

ist eine tolle Maschine, leider kann sie eben nur eine einzige Holzverbindungsart.

Hat man Dir gesagt wie lange die Fräser halten und wie oft man sie schärfen kann bevor man einen neuen braucht?

Nach den Informationen vom Festool Messestand in Nürnberg halten die Fräser 200 Verbindungen bevor sie geschärft werden müssen, man kann einen Fräser leider nur 1 mal nachschärfen, ein neuer Fräser kostet 90€, d.h. ohne die Festool-Zapfen und ohne Schärfkosten entstehen pro Verbindung Kosten von 22,5 Cent...

Da überlegt man sich ob man aus Resten eben mal eine Türfüllung zusammen leimt und ein paar Dominos setzt zur Positionierung, oder nicht gleich ein Stück Leimholz kaufen geht.
 
Hallo nochmal,

lange Zapfen kann man mit jeder Oberfräse machen:

L1040443.jpg


Zugegeben geht es mit der Treppenbau-OF auch recht flott.
 
Dietrich schrieb:
Nach den Informationen vom Festool Messestand in Nürnberg halten die Fräser 200 Verbindungen bevor sie geschärft werden müssen, man kann einen Fräser leider nur 1 mal nachschärfen, ein neuer Fräser kostet 90€, d.h. ohne die Festool-Zapfen und ohne Schärfkosten entstehen pro Verbindung Kosten von 22,5 Cent...

Da überlegt man sich ob man aus Resten eben mal eine Türfüllung zusammen leimt und ein paar Dominos setzt zur Positionierung, oder nicht gleich ein Stück Leimholz kaufen geht.

Stimmt sicherlich. Von den zu erwartenden 200 Verbindungen hat man nicht gesprochen, ich denke aber auch nicht, dass mein Fachhändler diese Zahl überhaupt kennt. Bisher hab ich ihn als sehr vertrauenswürdig erlebt - hätte aber auch nichts an meiner Entscheidung geändert.

Die Dominos als solches sind natürlich ebenfalls unverschämt teuer, aber in den sauren Apfel beisse ich mal einfach, ich arbeite nicht täglich mit dem Gerät und kann sie auch verhältnismäßig günstig einkaufen.

Wie oben schon geschrieben - gute Maschine, macht was sie soll - aber so richtig dolle ist die Lösung nicht. Auf ne sauber gefräste Schlitz- und Zapfenverbindung könnte ich "ein wenig stolz sein" - auch wenn es blöd klingen mag - auf ne Verbindung mit Dominos wohl eher nicht. Das ist mir alles zu "ikeamäßig"! Sind halt auch nur blöde Holzdübel...nicht mehr und nicht weniger.
 
Sie soll halt die Arbeit schneller und leichter machen (der Mafell Duo Dübler soll da ganz misserable Standzeiten haben) :wink: meine kleine Domino kommt wohl morgen :mrgreen:, aber wenn man das so sieht kann man auch auf nichts stolz sein was man mit Oberfräse und Schablonen (Zinken,etc.) macht sondern muß dann konsequent auf Handwerkzeuge setzen!


Gruß Heiko
 
Thema: Leight FMT

Neueste Themen

Zurück
Oben