alte Feilen aufarbeiten

Diskutiere alte Feilen aufarbeiten im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe eine Kiste mit uralten Feilen vom Nachbarn geschenkt bekommen. Die Feilen lagen einige Jahre im Schuppen und sind entsprechend...
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Jochen1

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Hallo,
ich habe eine Kiste mit uralten Feilen vom Nachbarn geschenkt bekommen. Die Feilen lagen einige Jahre im Schuppen und sind entsprechend verrostet. Soweit ich es beurteilen kann sind sie aber von der Zahnung her noch ganz ok. Lohnt es sich, diese Feilen aufzuarbeiten und wenn ja wie? Wo bekommt man die fehlenden Holzgriffe her.
9505_pict4375klein_1.jpg
 
Schau mal, was hs da mit Soda gemacht hat...
 
Moin!

Feilenhefte sollte eigentlich jeder Werkzeughändler entweder auf Lager haben oder besorgen können.
Da man bei alten Werkzeugen nicht immer weiß, ob die wirklich zu aktuell genormten Maßen passen, solltest Du auf jeden Fall wieder Holzhefte nehmen, die werden nämlich angepaßt und aufgebrannt.

Gruß
Christian
 
Danke schon mal für die Tips.
Lohnt sich das denn oder sollte ich die in die Tonne werfen und mir neue holen?
Ich hab da keine Erfahrung.
Jochen
 
Hi,

die Soda-Variante ist günstig - ich würde es auf jeden Fall damit versuchen ... denn gute Feilen sind teuer.
D.h. erst den groben Rost mit einigen Drahtbürstenbewegungen entfernen, dann die Feilen in die Lösung zu einem Edelstahlblech geben und ein Batterieladegerät anschließen (auf gute Lüftung achten) ... wie im Link beschrieben. Anschließend nochmal flugs mit der Drahtbürste rübergehen.

Feilenhefte aus Holz sind nicht sooo teuer ~ € 1-2,-/Stk.
Würde damit erstmal die Feilen ausstatten, die Du am wahrscheinlichsten benötigen wirst.

Sollte eine der Flachfeilen tatsächlich unbrauchbar sein, kann man daraus immer noch einen brauchbaren Flachschaber fertigen.

Gruß, hs
 
So, ich wollte die Sache mit der Elektrolyse jetzt mal angehen.
Ich habe mir die Beschreibung in dem Link genau durchgelesen und so weit auch alles da, bis auf die erwähnten "nicht-metallischen
grauen Polierschwämmen von 3M mit der Nr. 10144NA".
Es wurde ja ausdrücklich betont dass man nur diese verwenden sollte. Ich finde die aber nirgendwo. Kann mir jemand eine Bezugsquelle oder aber eine Alternative nennen?
Danke
Jochen
 
Hallo Jochen,


ich habe mir auch den Link angesehen und gestern meine erste Elektrolyse gestartet. Ein verrotteter Hazet-Maulschlüssel muss als Testkandidat herhalten.

Große Unbekannte: die Zeit. Ich habe das jetzt erstmal per Schaltuhr über Nacht fünf Stunden laufen lassen.

Heute Abend, wenn ich von der Arbeit komme, weiß ich mehr.

Die Scotch Pads konnte ich auch nicht bekommen. Habe mir erstmal drei verschiedene Sorten von Vileda mitgebracht. mal sehen, vielleicht ist ja schon das richtige dabei.


Grüße vom Mugel - halb Mensch, halb Kugel
 
Danke für die Info.
Berichte doch mal über das Ergebnis.
Gruß

Jochen
 
Es hat sich durchaus etwas getan, aber die Zeit hat noch nicht ausgereicht.

Ich lasse es diese Nacht nochmal laufen.
 
Hi,

die Schnelligkeit hängt auch mit der Konzentrierung zusammen. D.h., mehr Soda, desto höher der Strom, desto schneller.
Aber aufpassen, daß es nicht zu viel wird (Kabel, Wärme)
Ich hatte hier z.T. (versehentlich) schon an die 15A

Gruß, hs
 
Was würde eigentlich passieren, wenn ich mal die Schweißkabel vom Schweißgerät mit 200 A rein halte :?: :?
Will ich nicht machen, würde mich aber mal interessieren was da passieren würde :lol:

Achtung: Nicht zum Nachahmen empfohlen :!: :!: :lol:
 
Ich denke Mal wie von hs schon angemerkt:
ohne entsprechende Leitfähigkeit der Lauge auch nicht mehr.
Also nur die Stromquelle vergrößern wird wohl nichts bringen, also: auch mehr Pulver rein, dann brummt's!

Aber wie Du schon selbst bemerktest ... ... lieber nicht! :wife:


:schlaubi: Hier sind jetzt wohl eher mal die hauptamtlichen Elektrotechniker gefragt!
 
Mit nem Inverter, runtergeregelt auf 10 - 20 Ampere könnte ich mir das schon vorstellen. Die deutlich höhere Leerlaufspannung ist jedoch bestimmt nicht ohne Effekt, Sicherheitsaspekte mal außen vor gelassen.
Probiert habe ich es aber noch nicht. :oops:
 
Hallo,
wenn die Schneiden auch verrostet sind kann man die Feilen getrost wegwerfen, die Feilen sind stumpf.
 
Alfred schrieb:
Hallo,
wenn die Schneiden auch verrostet sind kann man die Feilen getrost wegwerfen, die Feilen sind stumpf.

Hab ich mir bislang auch schon gedacht, aber mangels Erfahrung mit der Methode hab ich mich lieber etwas zurückgehalten.

PS
 
Tach,
ich kann mich daran erinnern, daß ende der 60er Jahre in der Werkzeugausgabe eines Betriebes in dem ich beschäftigt war, mit einer Beize versuchsweise gearbeitet wurde, die dazu dienen sollte stumpf gewordene Feilen nachzuschärfen. Ein Salz wurde in heißem Wasser in einem Eimer aufgelöst und die Feilen senkrecht stehend eingebracht, nachden die Hefte entfernt waren. Die Einwirkzeit betrug nach meiner Erinnerung mehrere Stunden, bis vom Abend über Nacht bis zum nächsten Morgen.
Es wurde Feilenschärfbad genannt und war auch in der Lage leichte Verrostung zu beseitigen.
Die so behandelten Feilen hatten ein stumpfgraues Aussehen und zeigten wieder einen besseren Biss. Diese Schärfe hielt jedoch nur etwa ein viertel bis ein drittel der Orginalstandzeit der Feilen an. Die Späneabfuhr aus dem Hieb war ebenfalls verschlechtert, deshalb kamen diese Feilen nach ihrer Ausgabe alsbald mit Reklamationen zurück und wurden nach einer kurzen Erprobungszeit generell vom Anwender abgelehnt. Daraufhin wurden die Versuche abgebrochen und die stumpf gewordenen Feilen wie schon vorher gesammelt und an einen Betrieb zum Aufhauen geschickt.

Die Art des Salzes und der Hersteller sind mir nicht mehr bekannt und ließen sich auch nicht ergoogln.

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Der Geiger geigt,
die Mehrheit schweigt.
 
Mugel schrieb:
Hallo Jochen,

[...] Ein verrotteter Hazet-Maulschlüssel muss als Testkandidat herhalten. [...]


Das ist draus geworden:

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Leider habe ich verpennt, ein Vorher-Photo zu machen ... :crazy:
Der Schlüssel war jedenfalls komplett verrostet, hatte ein paar Jahre (Jahrzehnte?) im Erdreich verbracht.

Um nach der Elektrolyse den verbleibenden Belag abzuarbeiten, habe ich mit einem "vileda Glitzi EdelstahlGlanz" - Putzschwamm vorgearbeitet - keine Ahnung, ob das mit dem proklamierten Scotch besser gegangen wäre.
Die Täler in den Konturen erreicht man damit natürlich nicht. Deshalb habe ich mit einer Topfbürste im Akkuschrauber nach gearbeitet. Das ganze Geputze dauerte nur ein paar Minuten. Ein paar Schleifspuren sieht man durchaus; deshalb besorge ich mir eine Messing-Topfbürste. Mal sehen , wie es damit geht.

Zum Einfetten habe ich "Antik-Wachs" von Clou genommen. Es sind leider nicht alle Inhaltstoffe deklariert; mal sehen, ob sich das Zeug bewährt.

Grüße vom Mugel
 
Thema: alte Feilen aufarbeiten
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