Moin zusammen,
nach längerer Forumabstinez möchte ich mich mal wieder dazu gesellen. Meine Empfehlung geht ganz klar zur Protool. Bei augenscheinlich durchaus vergleichbaren Eckdaten liegen doch Welten zwischen den Geräten - sowohl beim handling als auch bei der Leistung. Nach meiner Meinung ist der doch beachtliche Preisunterschied gerechtfertigt. Da die Kress eigentlich eine HKS mit Schwertadapter ist, verfügt sie nicht über eine aktive Kettenschmierung. Man muss einen kleinen Ölhahn vor dem Sägen öffnen und danach wieder schließen. Der geneigte Leser wird sich bereits denken können wie das in der Praxis aussieht :
Fall 1
Man vergisst den Hahn vor dem sägen zu öffnen - dann läuft die Kette trocken.
Fall 2
Man vergisst den Hahn nach dem sägen zu schließen - dann läuft das Sägeöl in die Späne, in den Koffer oder wo auch immer das Teil zu liegen kommt, hin - eine ordentliche Sauerei.
Fall 3
Man macht alles richtig - eher die Ausnahme
Prinzipbedingt erfolgt eine ordentliche Schmierung nur, wenn man die Säge senkrecht mit dem Schwert nach unten gerichtet betreibt.
Ein weitere Kritikpunkt ist die zu enge Behausung um das Antriebsritzel herum. Die verhindert, dass man Standardketten nutzen kann. Zwar lässt sich das mittels Dremel und Sandpapierrolle beheben - bedeutet aber Garantieverlust. Die Kettenteilung folgt noch den üblichen Standards. Die Länge leider nicht. Wenn man Spezialketten benötigt bedeutet das Sonderanfertigung beim lokalen Händler - mit Aufpreis versteht sich. Solche Ketten benötigt man z.B. für Längsschnitte. Balken zu trennen ist eine der Standardaufgaben für eine solche Säge.
Ein sehr wichtiger Punkt, der für Protool spricht, ist die Kompatibilität zum Festool/Protool Schienensystem. Mit einer kurzen Schiene macht es richtig Spaß Balken abzulängen bzw. auf Gehrung zu schneiden. Das wird immer präzise und bei der geeigneten Kette hält sich der Ausriss in Grenzen (durchaus vergleichbar mit einer großen HKS).
Doch Obacht(!) - für die Befestigung der Schiene braucht man die GRP-RAPID Zwingen von Protool (oder den Pendant von Festool). Die Standardzwinge für die Schiene geht nur bedingt, da sie bei Gehrungsschnitten in der Schnittlinie des Schwertes liegt - wird bei Nichtbeachtung teuer.
Die Duo als HKS eingesetzt hinterlässt keinen schlechten Eindruck. Der Schwertaufsatz ist sein Geld hingegen nicht wert. Weil wir gerade von Geld reden - man hört ja öfters (so auch hier), dass dieses oder jenes Gerät nur selten benutzt wird und der Preis unter diesem Aspekt zu hoch wäre. Für diese Diskrepanz biete ich 2 Lösungsansätze:
1. Man schaltet das 'HABENWOLLN'-Gen, das jeder Werkzeugnarr hat, ein und kauft, entgegen jeder Vernunft, das beste was man bekommen kann.
2. Man lässt die Investition ganz und bringt das Werkstück ein oder zwei mal im Jahr zum Tischler/Schreiner und lässt sich -gegen einen kleinen Obolus- vom Fachmann helfen.
Ich für meinen Teil gehöre eher der Fraktion 1 an und und gebe meine SSP 200 nicht wieder her
.
Grüße aus Sachsen
DiKra