@ I10:
Genau das ist auch mein Problem mit dem beschriebenen Gerät: Es ist riesengroß. Wohin damit? Draußen stehen lassen ist ja auch keine Lösung.
Aber sehr viel kleiner kann man das kaum sinnvoll bauen. Die Größe ist optimal an die Abmessungen von üblichen Schubkarren und Schippen angepaßt.
Im Web habe ich inzwischen eine moderne Bonsaiausführung des Prinzips gefunden:
http://www.kompostsieb.de/
Ich habe aber keine Ahnung, ob das gut funktioniert und ausreichend robust ist. Preis so um die 300 Euro.
Ein anderer Bekannter hat tatsächlich einen Betonmischer umgebaut: Trommel gelassen, Mischstege entfernt, ringsum 3 Felder rausgeflext und mit Sieben (von außen leicht abschraubbar) wieder verschlossen. Gearbeitet habe ich nie damit. Er sagt aber, daß es sich nicht gut macht, weil sich die Siebe schnell zusetzen. Das kann ich nachvollziehen. Sicher hängt das auch von der Beschaffenheit des Kompostes ab - einen Versuch ist es ggf. wert. Besser, als von Hand sieben ist es wahrscheinlich schon.
Das Austrocknen des Kompostes, um ihn besser sieben zu können, ist m.W. biologisch gesehen keine gute Lösung. Dazu kommt, daß es für große Mengen nicht besonders praktikabel ist.
Warum willst Du den Kompost überhaupt komplett durchsieben? Kleine Mengen für das Ziergemüse oder zur Anzucht sehe ich ja ein. Das sind ein paar Schubkarren pro Jahr. Dafür tut es wie gesagt ein Anstellsieb. Außerdem liefert der Schnellkomposter, den wir zusätzlich haben, relativ feinkrümeligen Kompost, wenn man ihn richtig betreibt. Schreddergut kommt da natürlich gar nicht erst rein.
Mit dem Schreddern bin ich für meinen Teil ziemlich zur Ruhe gekommen. Größere Äste werden im Kaminofen thermisch verwertet. Der Rest wird zwar schon geschreddert - kommt aber eher nicht auf dem Kompost, sondern wie Rindenmulch unter Hecken und Bäume. Meine Mutter hat einen Leisehäcksler, bei dem die Äste zwischen zwei Zahnwalzen zermalmt werden und der auch mit ziemlich dicken Ästen fertig wird. Das ist zwar nicht schlecht, aber die dicken Äste haben ja inzwischen eine andere Aufgabe gefunden. Das zerquetschte Zeug wird im Komposthaufen subjektiv langsamer zersetzt, als das kurzgeschnittene von einem konventionellen Häcksler - oder sagen wir mal so: es fällt eher unangenehm auf, wenn man den Haufen abträgt. Es ist logisch, daß bei Holz die Bodenbakterien, Pilze und Würmer länger brauchen, als bei Gras und Laub. Da hilft wohl nur länger liegen lassen. Damit ist die beschriebene Siebtrommel bestens zurechtgekommen. Was zu groß war, kam hinten wieder raus und durfte ein weiteres Jahr auf den Haufen.
Ein richtig betriebener Komposthaufen produziert normalerweise schon recht feinkrümligen Kompost. Kann es sein, daß da Dein "Siebbedarf" begründet liegt oder bist Du einfach ein "Übergenauer"?
Ach, vergessen: Total unerfreuliches Zeug wie Rosenschnitt oder auch mit Krankheiten befallene Pflanzen kommen bei mir in "die Tonne". Das ist ein altes Blechfaß (200l), ist oben offen und (Meißel) hat unten eine Öffnung ca. 40cm breit und 10cm hoch (Winkelschleifer). Oben ist es normalerweise abgedeckt, so daß es nicht reinregnen kann und doch die Luft zirkulieren kann (Stück Trapezblech, ein paar Mauersteine...). Darin gibt es zuweilen eine "spontane Selbstentzündung", die aber weitgehend ohne Rauch und Gestank verläuft, weil das Ding durch den Kamineffekt wie ein Ofen wirkt. Die Asche wird abgelöscht und kommt dann doch auf den Kompost.
Je nach Bundesland, Kommune, Jahreszeit usw. ist so etwas legal oder auch nicht. Es ist aber grundsätzlich eine vernünftige Sache, solange es nicht zur Regel wird und gut kompostierbares Material sinnlos verbrannt wird. Das wäre wirklich schade.
Gruß
Thomas