Buchenbalken (16x24cm) abrichten/schleifen/hobeln

[Sui]

Hallo,

ich habe mir ein neues Projekt vorgenommen und bräuchte da ggf. ein Wenig Rat von kompetenter Stelle.

Ich möchte mir ein Hochbett bauen und habe mir zu diesem Zwecke Buchenbalken besorgt. Das Holz ist top trocken und sauber und auch recht maßhaltig. Es geht eigentlich nur darum, die Oberflächen aufzuhübschen um abschliessend Hartöl oder Wachs aufzubringen.

Wie auf dem Bild zu sehen ist es doch recht viel Holz und ich brauche einen Plan, wie ich da vorgehe.

Eine Alternative wäre ein benachbarter Schreiner, der das auf einem Richthobel machen würde. Allerdings ist das jeweils nur eine Seite pro Durchgang und ich denke bis er die 8 Balken (knapp 400Kg) mit jeweils 4 Seiten durchgeschoben hat, wird das einige Zeit dauern und bei 40€/Stunde dürfte das recht teuer werden.

Zwar ist mein Vater auch Tischler, aber leider wohnt er 500km entfernt und sein ganzes Werkzeug kann ich auch nicht in Anspruch nehmen, was auch daran liegt, dass er das Bett für "überdimensioniert" hält

Mein Plan ist nun, das im Keller zu machen.
Bin mir aber noch unschlüssig ob mit Handhobel, Elektrohobel oder doch Bandschleifer.

Wie würdet ihr vorgehen?

Danke und Gruß
Thomas

 

[RRS]

Erst mal eine Frage?

Ist das wirklich Buche? Sieht aus wie Holz aus einem alten Holzbau und dort hat man mit Sicherheit keine Buche verwendet!

In jedem Fall gehört so grosses Format von kundiger Hand auf einer grossen Säge - bevorzugt Bandsäge - aufgeschnitten. Soweitr man das erkennen kann, hats ja durchaus eine ganze Anzahl Hirnrisse.

Solche dicke Formate am Stück sein im Übrigen eine Einladung zum Desaster. Gerade Buchenholz als eines der am stärksten arbeitenden Hölzer wird nicht lange stabil bleiben, sich möglicherweise von selbst durchspalten. Hier gehört eine erfahrene Hand ran. Frag Dich selbst - hast Du die?

Gruss

Rolf

 

[Dietrich]

Hallo Thomas,

ich stimme Rolf´s Ansicht zu, mit "aufhübschen" ist es hier bei weitem nicht getan.

Wenn das Holz Metallfrei ist, kann man das auf einer Blockbandsäge im Sägewerk auftrennen lassen, das dauert keine 30 Min. und es liegen je nach Wunsch 50, 65 oder 80mm Bohlen vor.
Danach heißt es nachbesäumen und auftrennen, bspw. auf der TKS.
Auf gewünschte Stärke und Breite hobeln...
Die Entscheidung ob man 8x8cm Kantlinge daraus macht, oder Hohlprofile die am Ende diese überdimensionalen Abmessungen suggerieren, liegt bei Dir. Es macht keinen Sinn solche Bettpfosten aus Vollholz zu fertigen, solche Abmessungen taugen eher für Torpfosten von Römercastellen

Auf jeden Fall ist eine sachkundige Hand gefordert und einige wichtige Holzbearbeitungsmaschinen, mit einem Schleifer drüber wird das nichts

 

[Alfred]

Hallo,
hast du das Holz schon mal auf die Verwendungsfähigkeit geprüft, es sieht ja nach ausgebauten Balken aus? Nicht dass zum Schluss eher eine Brennholzkreissäge gefragt ist.

 

[hutch]

Hallo
als allererstes würd ich das Holz anders lagern(Stapelhölzer, trockener Raum(nicht im Keller wenn der feucht ist), etc).
Du Fragtes ja nur nach der Technologie des Verarbeitens solcher "Balken", sicherlich kannst du sie schön schleifen und auch hobeln und ölen, wenn du auf einen eher derben-rustikalen Stil stehst.
Meine Erfahrung mit solchen "Balken" ist das sie beim verziehen(und das werden sie sich) enorme Kräfte auftreten und du dir über die Verbindungen Gedanken machen mußt. Zum anderen solltest du die Tragfähigkeit des Bodens in Betracht ziehen, bei 400kgBuche +50kg Matratze Lattenrost etc, +150kg2Personen bist du schon bei 600kgwenn dann noch Dynamische Kräfte wie schuckelnde auf und ab Bewegungen dazukommen????
Ich glaube auch das du mit kleineren Dimensionen oder einer "suggerierten Holzdicke" besser kommst. das bei diesen Dimensionen wirklich besser ein Fachmann machen sollte.

mfg hutch

 

[Sui]

Hallo und besten Dank schon an dieser Stelle.

Das Holz ist eisenfrei bzw. nur an den Enden beschlagen.
Ansonsten ist es top trocken, der Keller ist ebenfalls trocken und warm.
Die Verbindung soll im Rahmen durch Ausklinkungen und Zapfen hergestellt werden, also weitestgehend stabil

hinsichtlich der Tragkraft mache ich mir auch so meine Gedanken.
Ist ein Altbau und wenn man ordentlich wippt, wippt auch der Boden

>600Kg auf den 4 Füssen könnte schon dumm enden.

Leider weiß ich nicht, wo im Stuttgarter Raum eine Säge ist, die das machen würde.
Ich weiß nicht, ob erwähnter Schreiner das in angemessener Zeit machen kann...

 

[beretta21]

Hallo,

wir haben hier im Haus auch Holzdecken Bj, 1910, die wippen auch durch wenn man draufspringt. Das sollte man aber nicht überbewerten, bei Holzdecken ist das relativ normal.
Ich habe mal aus einer ca.5m x 5m großen Holzdecke an der Unterseite 1,5 Tonnen Steine rausgeschlagen (sollten als Wärmedämmung dienen), und das war oben noch zusätzlich einiges an Verkehrslast drauf. Die Decke hat das 100 Jahre und etliche Erdbeben lang mitgemacht.
Wenn man allerdings Zweifel hat, sollte man lieber wegen der Belastbarkeit einen Statiker zu Rate ziehen.

Mfg

 

[Sui]

Also ich habe mir das noch einmal angeschaut: Das sollte kein Problem sein: 3 Pfosten stehen an den Raumwänden, demnach ist die Krafteinleitung da sehr günstig.

Bin halt immer noch am tüfteln, wie ich das mit dem Aufhübschen mache.

Einfachste Lösung wäre ein ordentlicher Bandschleifer in Verbindung mit einem E-Hobel.

 

[hutch]

Hallo Berett21

Bei 25m² sind 1,5t gerademal 60kg auf den m²!!! Und außerdem wurden solche "Steine"schon in die Statik, bzw. Erfahrung des Erbauers mit einbezogen.Zudem kann ich mir nicht vorstellen das man früher Steine als Wärmedämmung benutzt hat, vielmehr kann es sich "Trittschalldämmung" gehandelt haben.bzw um die Eigenfrequenz der Gesamtdecke zu senken.Schlacke oder Lehm können Wärmedämmend verwandt worden sein.
Bei Wohngebäuden, mit Holzbalkendecke, wird eine Lastannahme von 2KN/m² zugrunde gelegt. Das sind 200kg/m². Hinzu kommen in diesem Fall noch die "Verkehrslasten"oder auch dynamische Kräfte.
Ich glaube der Bettlebauer ist sich auch noch nicht im klaren welche Kräfte sich verwerfende Buche, mit diesen Ausmaßen, freisetzt.
Es kann durchaus sein das die Zapfen etc brechen oder einfach reißen.
Ich will den Teufel nicht an die Wand malen aber, wenn der Untermieter Risse in seiner Decke hat und sich nach den Ursachen erkundigt und festgestellt wird das der Übermieter sich einen Kleinwagen ins Zimmer gestellt hat, könnte der Vermieter ärgerlich werden.

Mfg hutch

Ps.:Liege ich recht in der Annahme, dass es sich hierbei um ein Hochbett handelt, unter welches sich Schreibtisch, Schrank, Couch, oÄ befinden soll?

 

[agate]

Hallo,
Du wirst zwei Seiten abrichten und die beiden gegenüber liegenden Seiten mit mit einer Dicktenhobelmaschine hobeln müssen.

Beim Abrichten die hohle Seite nach unten. Ggf. bei grösseren Krümmungen zuerst die Enden abrichten und dann erst die ganze Fläche plan bearbeiten, weil der Tisch oft kürzer als das Werkstück ist.

Nur die Längen bearbeiten, die letztlich auch gebraucht werden.
LG.

 

[Sui]

Hallo,

ich habe mir nun mal einen pragmatischen Ansatz erarbeitet:

Mittels E-Handhobel wird es grob abgehobelt und mittels Bandschleifer flächig gezogen. Die Balken sind an sich schon so wie ich es möchte, aber halt leicht gräulich angewittert.

Bezugnehmend auf die Deckenlast: Ist Erdgeschoss, aber unterkellert.
Der Raum ist 3,30x3,8m, also eher klein.
Mache mir da wirklich keine großen Sorgen.

Hinsichtlich der "Verwerfungen" Das Holz ist knochentrocken. Ich denke nicht, dass da etwas größeres passiert, was auch die Meinung meines Vaters darstellt, welcher Tischlermeister ist.
Leider boykottiert dieser meinen Plan des Bettbaus, was auch damit zusammenhängt, dass er und sein Werkzeug 450km weit entfernt wohnen


Das Hochbett wird seine Liegefläche in 1,5m haben, da die Raumhöhe nur 2,7m ist.
Der gewonnene Raum dient als Kleiderstangenaufnahme und Platz für Bügelbrett, Staubsauger, etc.

 

[boehmer]

Hallo Sui,

so ganz verstehe ich das immer noch nicht. Sollen die Balken
wirklich diese gigantischen Querschnitte behalten? Das ist doch eher
etwas für ein Carport oder eine Balkendecke (mein Carport hat
solche Oschis nicht...). Oder sollen die noch aufgetrennt werden?

 

[hutch]

Na dann.
Ich würd mir nen Winkelschleifer mit Schleifteller nehmen geht schneller, und fürs Feine dann nen Schwingschleifer. Wenns nur angegraut ist.

mfg hutch

 

[Sui]

Hallo,

es soll schon massiv bleiben.
Hab für das ganze Holz, welches wirklich eine gute Qualität hat, nur 140 Euro bezahlt und nun hab ich das Projekt vor mir.

Bandschleifer von Hitachi ist gestern angekommen und ich denke ich werde mal am WE erste Versuche starten.

Bericht folgt.

 

[Guest]

Hallo,

aufpassen beim Abschleifen des Buchenholzes. Unbedingt Atemschutz tragen (Schutzklasse P3).

 

[Guest]

Nanu? warum ?

 

[Guest]

Hallo,

Nanu? warum ?

Die Stäube von Buche und Eiche gelten als Krebserregend. Außerdem ist das einathmen von Holzstaub einfach nur eklig. Also gescheiten Sauger benutzen, oder eben Maske. Wobei der Sauger viel angenehmer ist.

Weiteres hierzu:
http://www.holz-bg.de/download/BGI739_Holzstaub.pdf

Natürlich wird man bei einer einmaligen Schleifaktion nicht gleich an Kreb erkranken. Aber allein die Husterei und das Staubfressen beim Schleifen ohne irgendwas ist schon Grund genug.da was zu unternehmen.

Gruß

Heiko

 

[Calli]

Der Link von dir ist echt Interessant!! Gut sowas zu wissen Und als angehender Anlagenmechaniker sollte man so Hintergrundwissen schon haben

 

[Sui]

Also ich bin fast fertig

Nun stellt sich nur diese Frage:

http://www.werkzeug-news.de/Forum/ftopic13294.html

 

[Dietrich]

Hallo Heiko,

Du solltest vllt erwähnen das sich die Eichen u. Buchenstaub-Geschichte auf gewerbl. arbeitende Betriebe beschränkt.

Vor einigen Jahren galt das Betriebe die Lehrlinge ausbilden wollen weniger als 8% Eichen und Buchenholz übers Jahr verarbeiten müssen. Wobei sich das auf 8Std Tage bezieht.

Ein Werkstattsauger am Schleifer sollte im Privatbereich ausreichen.

Immerhin werden auch Kleinkinder in der Nähe von Großflughäfen großgezogen, obwohl dort großflächig 200 jährige Eichen kaputt gehen.......