Wieviel Holz kann man aus 3ha Mischwald ernten?

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Waldschrat

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92
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Schleswig-Holstein
Hallo,

bei uns in der Nähe besteht die Möglichkeit ca. 3 ha Mischwald zu bekommen.
Frage: Wieviel kann man dafür bezahlen, Preis wäre ca. 8 -9 TEuro, wäre das O.K. ?
Wieviel Rm Brennholz kann man jährlich aus 3 ha ernten ungefähr?

Waldschrat
 
8 - 9 Euro für was rm?, m²? oder ?
Wenn pro m² Bauerwartungsland, Umgehungsstrasse kommt oder ?

Erntemenge, da müsste man den Wald sehen.
Alte Faustzahl ( ist aber nur als ganz groben Anhalt zu nehmen )
etwa 5 bis 10ha pro Haus.

MfG hainbuche
 
Für eine genaue Abschätzung des Zuwachses müsste man den Bestand im Detail kennen:
Baumarten, Altersverteilung, Bestockungsdichte, Bodenart,...

Außerdem kommt es natürlich darauf an, ob Du den gesamten jährlichen Zuwachs als Brennholz nutzen willst, oder ob in dem Bestand auch höherwertiges Holz ("Wertholz") steht, dass sich dann natürlich zu wesentlich besseren Preisen vermarkten ließe, als bei der Nutzung als Brennholz.

Ob der Kaufpreis o.k. ist, hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab:
Bestand (s.o.), allgemeines Boden-Preisniveau in eurer Region, Lage,...

Mach doch mal ein paar nähere Angaben zu dem Bestand, dann kann ich Dir evtl. eine Abschätzung der jährlichen Nutzungsmenge geben.
 
Hallo,

mit den 8.000-9.000 Euro meinte ich den Kaufpreis für die ca. 3 ha. Wald.
Zu dem Bestand kann ich nur sagen, dass etliche Jahre keine Nutzung erfolgte.
Der Wald ist also wenn man so will ziemlich verwahrlost.
Der Bestand steht sehr dicht, also jeden zweite Baum müsste meiner Meinung nach heraus.
Ich hoffe die gemachten Angaben reichen für eine Einschätzung aus.

Gruß

Waldschrat
 
Weniger als 30Cent/m² hört sich interessant an. Ich habe keine
Ahnung von den Waldpreisen im Norden. Habt ihr in Schleswig-
Holstein noch Forstämter, die euch vielleicht beraten können?

Landschaftsschutz? Naturschutzgebiet? Wie ist die Zufahrt? In
gutem Zustand und bis an den Wald ran? Oder must du über
Nachbars Länderreien?

Wenn gute Bäume drin sind und du kaufst den Wald kennzeichne
diese mit Farbe, damit du nicht Wertholz in den Ofen steckst.

MfG hainbuche
 
Mit diesen Angaben kann ich Dir zwar keine genauen Aussagen bezüglich des Zuwachses machen, aber vielleicht einen groben Rahmen:

Würde man den Zuwach sehr gering ansetzen mit gut 3 fm/ha pro Jahr, kämst Du bei 3 Hektar entsprechend auf 10 Festmeter mögliche nachhaltige Nutzung im Jahr.
Dazu müsste der Bestand bzw. Boden aber schon in einem sehr schlechten Zustand sein.

Realistischer ist da wohl das doppelte.

Bei optimistischer Schätzung könntest Du sogar auf das dreifache oder mehr kommen, aber dazu müsste der Boden entsprechend gut sein und der Anteil an schnellwüchsigen Arten im Bestand entsprechend hoch.
Außerdem wären für eine optimale / maximale und dennoch nachhaltige Nutzung effektive Durchforstungsmaßnahmen erforderlich.

Als grobe Abschätzung würde ich daher mal von gut 20 Festmetern im Jahr ausgehen, aber ohne genauere Kenntnisse des Bestandes ist das nur eine sehr wage Schätzung ohne Gewähr!

Ich würde mal beim zuständigen Forstamt nachfragen, ob die den Bestand in ihrem Forsteinrichtungsplan verzeichnet haben.
Dies sollte eine sehr genaue Abschätzung des Zuwachses erlauben.
Ansonsten mal nachfragen, ob sich ein Revierförster den Bestand mal anschauen und bewerten kann.
 
Die Zuwächse in mitteleuropäischen Wäldern bewegen sich zwischen 4 und 10 fm/ha im Jahr. Bei Eiche eher 4 - 5 fm, bei Buche 5 und mehr fm, bei Fichte eher 10 fm, bei Douglasie kanns noch mehr sein. Ist aber standort- und umweltfaktoren-abhängig (Regen; Boden, Untergrund), wie Matthias_T schon sagte.

Geht man von einem gepflegten Bestand aus, so erfolgt über die gesamte Umtriebszeit hinweg ja eine periodisch stattfindende Holzentnahme, z.B. über die Läuterungen des Stangenholzes und die Zwischennutzung von schwächer entwickelten und unterständigen Bäumen. Zum Ende der Umtriebszeit wird dann das Wertholz geschlagen, unter dessen Bestand möglichst bereits Naturverjüngung aufzuwachsen begonnen hat.
Der Wertholz-Anteil liegt, abhängig von der "Schärfe" der Zwischennutzung, im Falle von Buchenwald im Bereich von 35%. Bei Fichte wäre der Wertholz-Anteil höher, wenn da nicht vielerorts der Scheiß-Windwurf wäre.
Aber wie gesagt: Auch die Läuterungen und Zwischennutzungen erfolgen nicht alljährlich, sondern nur alle paar Jahre oder sogar Jahrzehnte. Denn das kleine Waldzipfelchen ist ja keinesfalls auf die von Dir angestrebte Nutzung hin eingerichtet worden.
Daher wird ein kleines Waldstück von 3 ha bei weitem nicht jedes Jahr Läuter- oder Zwischennutzungsholz abwerfen. Vielleicht kann man die Intervalle strecken und jedes Jahr in dem Waldstück herumschnippeln, aber dann wird der Bestand unfachmännisch und suboptimal geführt. Was notgedrungen zu Ertragseinbußen und zu Fehlwuchs führt.
Natürlich kann man auch Wertholz zu Brennholz machen. Aber dann muß man entsprechendes Gerät dafür haben, große Sägen, Längsschnittketten etc., und man muß sich überhaupt mit der Spalterei von dicken Stammholz-"Tonnen" herumplagen mögen. Mir zumindest macht das überhaupt keinen Spaß. Viel lieber arbeite ich Kronenholz auf und schmeiße den einen oder anderen unterständigen Baum um. Eben das, was mit kleinerer Säge und Handgerät (Spalthammer) gut geht.

Überleg' Dir also, worauf Du Dich ggf. einläßt. - Wobei ein eigenes Waldstückchen natürlich etwas Feines ist, auch wenn's noch so klein ist.

Gruß

Boesman
 
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