@ H.Gürth:
Bei den Krediten der BRD an die DDR (es waren Kredite und keine Geschenke) hatte der FJS seine Wurstfinger maßgeblich im Spiel. Man kann über den bis dato größten Wirtschaftsverbrecher der BRD ja vieles behaupten - aber nicht, daß er jemals etwas aus Menschenfreundlichkeit getan hat und für den Osten schon gar nicht.
Nur mal so als Denkanstoß.
@ jdcola:
Es tut mir leid, aber bzgl. politischer Diskussion in diesem Forum bin ich etwas vorgespannt. Wenn einige Leute nicht mehr weiterwissen, werden die auswendig gelernten Phrasen gedroschen - egal ob sie zur Sache gehören oder nicht. Nimms bitte nicht persönlich, aber darauf habe ich keine rechte Lust mehr. Laß uns bei Werkzeugen etc. bleiben.
Es bringt auch nichts, mir den Befürworter des Sozialismus bzw. dem was man in DDR bzw. Ostblock dazu erklärt hat, unterzuwuchten. Da bellst Du den falschen Mond an. Wenn Du magst, ließ ein paar alte Treads - ich keine Lust mehr, in diese Endlosschleife einzutreten.
Einen schönen Spruch zerlege ich Dir aber:
"der Sozialismus... aufgrund gerade seiner menschenverachtenden Geschichte hat dieses Modell jegliche Rechtfertigung verspielt."
Welches Modell eigentlich nicht?
Der Feudalismus? Na eher nicht...
Die Popen - beispielsweise der römisch-katholischen Kirche? Ich erinnere mal an die Kreuzzüge, die Inquisition, den einen oder anderen Völkermord... - scheiden also auch aus.
Der Kapitalismus / Imperialismus, welchen man heute vornehm "soziale Marktwirtschaft" nennt? - Nun bzgl. der Anzahl der Kriegstoten / Zeiteinheit unbestritten führend. Auch in Sachen Kriegsverbrechen würde ich den ersten Platz zuerkennen. Holocaust, Atombomben...
Die Methoden der selbsternannten Kommunisten - in Wahrheit meistens machtversessene Parteibonzen - passen da wunderbar ins Bild.
Vielleicht sind die Menschen einfach so. Viele Ideen haben wunderbar und mit viel gutem Willen begonnen - um dann wenig später furchtbar zu entgleisen.
Falls Dir die Demontage von Demokratie und Bürgerrechten in Deutschland nicht verborgen geblieben ist, sollte Dir das vielleicht zu denken geben.
Die Meldung des gestrigen Tages - nun ist es offiziell: Deutschland entwickelt sich auch bzgl. der Pressefreiheit zunehmend zum Notstandsgebiet in Europa.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,444291,00.html
> Der Sozialismus hat zwar nicht versucht, eine Rasse auszulöschen, dafür hat man mit großem "Erfolg" eine ganze Klasse vernichtet.
Das verstehe ich nicht. Definiere "vernichtet" in diesem Zusammenhang und welche Klasse meinst Du?
@ hs:
Zwangsumtausch:
Weist Du, wie die Realitäten waren? BRD-Bürger kamen in Rahmen der neuen Reisefreiheit in Scharen, tauschten DM schwarz um und kauften mit 1:4 ... 1:5 erworbener DDR-Mark vorzugsweise subventionierte Waren und Dienstleistungen. Auf diese Art waren z.B. öffentliche Verkehrsmittel und Gastronomie für Bundesbürger in der DDR nahezu kostenlos.
Dieser wirtschaftlichen Belastung wollte man in gewissem Umfang begegnen. Die Begeisterung für der Zwangsumtausch hielt sich auch in der DDR-Bevölkerung in Grenzen. Der Schwarzmarktkurs für DM verschlechterte sich weiter...
Ob ich das gut oder schlecht finde bzw. fand, spielt keine Rolle (mehr). Mich ärgert nur diese unsachliche und einseitige Diskussion.
Häftlingsfreikauf:
> Verschwörungstheorie : das sollte alles nur so aussehen ...
> Es war ein simples Geschäft
Nun, für den Westen war es auch ein gutes Geschäft. I.d.R. bekam er gut ausgebildete und meistens junge Leute, welche sich in wenigen Jahren allein über die Steuerzahlungen "amortisierten". Gewöhnliche Verbrecher wurden m.W. auch nicht freigekauft.
Im übrigen gehörte die Sache zum Geschäft des kalten Krieges: Man eröffnete besonders aktiven Regimegegnern eine Perspektive, falls sie erwischt wurden oder es einfach zu weit getrieben hatten. Ohne die in der DDR allgemein bekannte Freikaufspraxis, hätte wohl die meistens doch lieber die Füße still gehalten.
Für die DDR-Wirtschaft waren die auf diese Weise ausreisenden Leute praktisch immer ein Verlust. Man hat bei Leuten, mit denen man sowieso nicht mehr klar gekommen wäre, wirtschaftliche Schadensbegrenzung betrieben.
Es handelte sich also um ein schmutziges Geschäft, an dem alle Seiten mehr oder weniger profitierten - nicht zuletzt auch die Häftlinge.
> ... sollten wir zum Thema zurückkehren.
Ja, unbedingt.
Gruß
Thomas