Werkzeugkasten zusammenstellen

Diskutiere Werkzeugkasten zusammenstellen im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Forum, ich bin neu hier, und das mit einem speziellen Wunsch - siehe thread-titel ;) Seit Jahren will ich mal "vernünftiges" Werkzeug haben...
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twixxenrider

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Hallo Forum, ich bin neu hier, und das mit einem speziellen Wunsch - siehe thread-titel :wink:
Seit Jahren will ich mal "vernünftiges" Werkzeug haben, hab mich aber immer mit "Baumarktware" und Geerbtem über Wasser gehalten. Das ist aber auf Dauer doof, weil das entweder sehr alt und/oder von wirklich minderwertiger Qualität ist. Solange ich in Mietwohnungen gelebt habe, hat mich das nicht gestört, aber jetzt sind Kinder und die eigene Immobilie da und ich will mal bewusst gekaufte Qualität haben, die nicht gleich beim ersten groben Anfassen auseinander fällt (so wie am Wochenende ein Schraubendreher, der mein Fass zum Überlaufen gebracht hat, zusammen mit dem stumpfen Seitenschneider).
Meine erste Idee war "Bei MyDealz sind doch immer mal wieder Werkzeugkoffer von Markenherstellern drin, die schau ich mir mal an". Dummer Fehler. Nicht nur lernte ich davon das das ganze durchaus teurer wird als erwartet wenn es spürbar besser sein soll als mein vorhandenes Billigkrams, sondern auch das man das nicht bekommt, wenn man bei jeder Sorte gute Qualität haben will. Man "muss" tatsächlich selber zusammenstellen. Und dann wird da auch noch ständig von L-Boxx, Sortimo und ähnlichem gesprochen. Gut, da mal informiert, scheint ja Sinn zu machen.
Meine zweite Idee also: Ich kaufe mir einen L-Boxx und mach die selber voll. Erstes Problem gleich: Ogott, welchen Einsatz nehm ich denn da? Ich brauch ja Platz. Daraus folgte sofort das zweite Problem: Was brauch ich denn eigentlich alles, und von welchem Hersteller? Ich las und las und las und komme langsam zu folgender Grundzusammenstellung:
Bis hier hin war relativ einfach - ich hab da nur die Frage ob eine andere Werkzeugkarte "besser" ist.
Aber da fehlt noch so einiges: Macht ein Phasenprüfer Sinn? Was kann man an Inbus-Sets/Marken kaufen? Was für einen Hammer? Was für eine Ratsche mit Nüssen? Welche Maul/Ringschlüssel? Machen da welche mit "Ratschenfunktion" Sinn? So viele Fragen...

Ach ja, das wichtigste: Frohe Weihnachten!
 
Das könnte recht kompliziert werden...

Es gibt zahlreiche gute Hersteller und vieles ist auch von deinen eigenen Präferenzen abhängig. Als guter Einstieg könnte dir dieser Thread dienen: https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=42633&p=393123#p393123

twixxenrider schrieb:
Das ist aber auf Dauer doof, weil das entweder sehr alt und/oder von wirklich minderwertiger Qualität ist.
Alt muss ja nicht zwangsweise schlecht sein. Ich habe viele Werkzeuge in meinem Kasten, die mittlerweile in zweiter oder sogar dritter Generation verwendet werden und immernoch einwandfrei funktionieren. Oder sogar besser sind als neue Produkte. Da solltest du sorgfältig auswählen, bevor du wegschmeißt.

Seit Jahren will ich mal "vernünftiges" Werkzeug haben, ...
Nicht nur lernte ich davon das das ganze durchaus teurer wird als erwartet wenn es spürbar besser sein soll
Vom günstig-Gedanken kannst du dich bei den Voraussetzungen gleich verabschieden. Und ein komplett selbst zusammengesteller Satz wird eher teurer als billiger als ein gekaufter Komplettsatz.

Macht ein Phasenprüfer Sinn?
Arbeitest du an Netzspannung?
Hast du andere Prüfmittel?
Und wenn du nicht weiß, ob das sinnvoll ist: Eher nein - ohne Grundwissen an Strom ist immer doof. :wink:

Was kann man an Inbus-Sets/Marken kaufen?
Guck auf die Seite von Inbus - da stehen alle Produkte. :wink:

Kannst aber auch jeden anderen Hersteller deines Vertrauen nehmen. Das sind meistens auch die, die gute Schraubendreher herstellen.

Was für eine Ratsche mit Nüssen?
Es gibt kaum ein Thema, was so oft durchdiskutiert wurde wie Ratschen. Gucke mal hier: https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=42332

Und in den 8254887 anderen Threads...

Welche Maul/Ringschlüssel? Machen da welche mit "Ratschenfunktion" Sinn?
Da ist es ähnlich. Die Dinger mit Ratsche sind gut, aber teuer.

Ich selbst nutze sie nur da, wo immer die gleichen Größen zum Einsatz kommen.
 
twixxenrider schrieb:
Macht ein Phasenprüfer Sinn?
Um bei Ein_Gast anzuschließen: Nein.
Wer sich mit der Materie auskennt weiß das Phasenprüfer potentiell unzuverlässig und daher ungeeignet sind Spannungsfreiheit festzustellen.

twixxenrider schrieb:
Was für einen Hammer?
Nur einer?

twixxenrider schrieb:
Machen da welche mit "Ratschenfunktion" Sinn?
Für den gelegentlich Gebrauch: Nein.
Ringschlüssel sind vor allem für festsitzende Schrauben interessant. Man rutscht nicht ab oder nudelt den Sechskant rund. Hat man aber ne Ratsche drin läuft man Gefahr das die nachgibt wenn man verlängert oder sonstwie nachhilft.


Frage die ich mir Stelle:
Kann man Sinn wirklich machen oder ergibt er sich einfach? :P


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
twixxenrider schrieb:
Macht ein Phasenprüfer Sinn?
Um bei Ein_Gast anzuschließen: Nein.
Wer sich mit der Materie auskennt weiß das Phasenprüfer potentiell unzuverlässig und daher ungeeignet sind Spannungsfreiheit festzustellen.
Es hat seine Berechtigung, warum die auch Lügenstift gerufen werden. Und bei mangelnden Kenntnissen gilt beim Strom sowieso "Machen lassen!".
 
Brandmeister schrieb:
Es hat seine Berechtigung, warum die auch Lügenstift gerufen werden. Und bei mangelnden Kenntnissen gilt beim Strom sowieso "Machen lassen!".
Aber mit deutlich nachlassender Bedeutung!
Mittlerweile bieten sogar Zangenamperemeter NCV an! Das gezeigte Gerät zeigt optisch und akkustisch das Vorhandensein eines möglichen Potentiales an. Das Akkustisch erfolgt mit steigender Pieps-Intensität bei Annäherung.
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Zu dem Gerätchen muss ich eh noch was schreiben. Hat mich erstaunlich positv überrascht. Auch wegen dem NCV.
Die Spannungsfreiheit werde ICH dennoch immer mit einem geeigneten Spannungsprüfer messen wenn ich da nachher hinlangen muss!

PS
 
Was Phasenprüfen angeht, sofern Du keinen benötigst, brauchst auch keinen zu kaufen. Es sei denn, Du möchtest Dir einen Schraubendreher-Satz zulegen (Wera, Wiha, Betz, etc etc.) da ist bei manchen (nur VDE Sätzen) einer enthalten. Ich habe seit vielen Jahren den von WIHA und muss sagen (kann vlt. auch Glück sein), dass er mich noch nie im Stich gelassen hat. :saegen:

Was den Rest angeht (gleich werde ich bestimmt gesteinigt) :mrgreen: : Aber, es gibt von diversen Anbietern (Projahn, KS-Tools) schon Vorkonfektionierte Koffer mit z. B. Knarre, Stecknüssen, Bits, Schraubendreher etc enthalten, die für den normalen Heim-, Semigebrauch vollkommen ausreichend sind. Man muss als "Heimwerker" nicht unbedingt tausende von euronen für das High-End ausgeben. Auch hier nutze ich seit Jahren den Koffer von Projahn. Sind zwar beides, wie manch ander auch asiatische Ware und Anbieter, aber absolut OK. Der hat auch schon 5 Umzüge und einige Renovierungen ausgehalten und ist noch immer tadellos. Wie auch schon von meinen Vorrednern beschrieben, kommt es halt auch immer darauf an, welche Ansprüche Du an dich stellst. Selbst, wenn Du dir einen bereits bestückten Koffer zulegen solltest, wirst Du dennoch nicht daran vorbeikommen, einige Werkzeuge separat zu kaufen. Was genau Du benötigst, musst Du wissen. Die Grundausstattung jedoch sollte folgende beinhalten: Schraubendreher, Bits, Zangen vor allem WaPu, Seitenschneider, Kombizange; Knarre mit Nüssen (1/2" oder 3/8" Antrieb reicht dicke), Nüsse bis vlt. max. 24mm. Ggf. auch Gabelringschlüssel (auch als Ratschenring möglich), Schlosserhammer 300gr / 500gr. Inbusschlüssel (benötigt man immer mal)..... Naja..... den Rest würde ich einfach nachkaufen, wenn es erforderlich ist.
Was Werkzeug angeht, hat halt jeder seine eigenen Vorlieben / Anbieter / Erfahrungen / Ansprüche usw.

Grüße
 
Als Phasenprüfer nutze ich so einen "Berührungsloser Spannungsprüfer" von Testboy. Der hat auch gleich eine kleine Lampe drin, sehr praktisch. Der ist ok für mal eben Lampe aufhängen, etc. Für mehr dann den klassischen zweipoligen Spannungsprüfer.

Der Projahnkoffer ist schon prima. :respekt:

Dürfte (bei mir) im Schweizer-Taschenmesser-Werkzeugkasten jedenfalls nicht fehlen: eine Puk-Säge, ein kleines Montier- oder Brecheisen, ein mittleres Stemmeisen, kleine Wasserwaage, mehrere Messmittel (Zollstock, Bandmaß und 30 Cm Stahllineal), ein Winkel, zwei kleine Schraubzwingen, natürlich ein Cuttermesser, kleiner Meissel, Durchschläger, Kabelbinder, Iso-Band, etc.
Auch schön: flexibler Schraubendrehergriff für 1/4 Zoll (für Schlauchschellen).
 
Mark 303 schrieb:
Was den Rest angeht (gleich werde ich bestimmt gesteinigt) : Aber, es gibt von diversen Anbietern (Projahn, KS-Tools) schon Vorkonfektionierte Koffer...
Du solltest die genannten Koffer verlinken, dann wissen wir wenigstens, ob Du mit Recht von "uns" gesteinigt worden sein wirst (wobei ich persönlich ja eh das Rädern bevorzuge...) :mrgreen: :mrgreen: Hier sind zumindest schon mal die von Projahn. Und von denen habe ich selber etwas Zeug, das qualitativ gut ist; ich aber nicht weiß, ob Deutschland, Europa oder Ostasien der Fertigungsort war. Nur das es bei den gefüllten Koffern - aus meiner Sicht zumindest - immer so ist, dass einerseits Zeug drin ist, dass man kaum braucht und Zeug nicht, dass man lieber gehabt hätte.

powersupply schrieb:
Brandmeister schrieb:
Es hat seine Berechtigung, warum die auch Lügenstift gerufen werden. Und bei mangelnden Kenntnissen gilt beim Strom sowieso "Machen lassen!".
Aber mit deutlich nachlassender Bedeutung!
Mittlerweile bieten sogar Zangenamperemeter NCV an! Das gezeigte Gerät zeigt optisch und akkustisch das Vorhandensein eines möglichen Potentiales an. Das Akkustisch erfolgt mit steigender Pieps-Intensität bei Annäherung.
...
Die werden sich aber eher weniger in den befüllten Koffern finden. Da ist für gewöhnlich nur der klassische Lügner in schraubendreherartiger Form drin.

Nachtrag:
In Schraubendrehersets wird man den klassischen Phasenprüfer auch eher weniger finden.
 
Würde mich bei den Sortimenten von Proxxon mal umsehen.
Oder auch die mittlere Preisschiene im Baumarkt ansehen. Für den Heimwerker muss nicht alles von Profiqualität sein.

Hast du ungefähr eine Ahnung was du alles brauchst oder in Zukunft brauchen wirst?
Ist die Immobilie denn fertig?
 
Ein Preisrahmen wäre schon hilfreich.

Die Proxxon L Box ist schon recht gut ums Geld.
 
Es wird wohl immer günstiger sein, einen fertig bestückten Koffer der mittleren oder oberen Preisklasse zu kaufen. Aber das selber Zusammenstellen macht (mir zumindest) auch viel Spaß.

Als Ergänzung / Erweiterung zu den bereits oben erwähnten Ausstattungsteilen nenne ich noch:
- Simplex Schonhammer 60mm mit weicher und harter Seite, z.B. zur Möbelmontage.
- Taschenlampe (um in ein Gerät hineinzuleuchten) und/oder Baustellenlampe
- Steckschlüsselsatz 1/4, .z.B. Proxxon. Mein 1/2 Zoll Satz wird so gut wie nie benötigt (schraube aber auch nicht am Auto/Motorrad). Ideal für den HH sehe ich eine 3/8 Zoll Satz, ist aber nicht so gängig und man bekommt bei 1/4 + 1/2 auch oft Angebote, selbst von sehr hochwertigen Marken, wie Stahlwille, Gedore etc.
- Maul-Ringschlüssel-Satz, z.B. Proxxon, mit Ratschenfunktion benötigt man eher selten, kann sich da als Ergänzung ein kleines 5-Set mit den gängigsten Größen 8 / 10 / 13 / 17 / 19, z.B. von Stahlwille, holen.
- Das verlinkte Knipex-Zangenset finde ich gut. Als Ergänzung Knipex Zangenschlüssel, um empfindliche Oberflächen nicht zu beschädigen
- Und kleine Elektronik-Greifzange mit Doppelfeder, z.B. Knipex 35 22 115, um auch mal kleine Ösen etc. zu biegen
- Stabila Gliedermaßstab mit weiß/gelber Skala
- Bei den Schraubendrehern würde ich eher die Nicht-VDE-Versionen von Wera nehmen, die Schlitzschraubendreher ggf. in der Schraubmeißel-Version, mit PH, PZ und Schlitz. Evtl. noch Torx.
- Bithalter und Bitset
- kleines Feilenset, z.B. Entfernen von Kunststoffgraten
- Beim Koffer finde ich den Küpper 50500 ganz attraktiv (bin aber nicht sicher, ob noch lieferbar, im Herstellerprospekt wird er noch geführt), siehe https://www.amazon.de/Küpper-Elektriker-Werkzeugkoffer-Modell-50050/dp/B00MBJTCQ6, Keter 220232 ist ein vergleichbares Modell. Die kleine innenliegende Box ist ideal für ein paar Kleinteile, die sich mit der Zeit immer ansammeln. Wenn man der perfekte Ordnungsliebhaber ist, kommt man aber um Steckkarten nicht herum, dann würde ich aber auch nicht die L-Boxx wählen, sondern einen Koffer mit mehreren Steckkarten.
- Multimeter anstatt Phasenprüfer. Schwierige Sachen würde ich persönlich damit dennoch nicht machen.. Aber ich habe neulich Beleuchtung von der Dunstabzugshaube gewechselt und dann ist es schon hilfreich, wenn man weiß, ob Schalter, Transformator oder Lampengehäuse defekt ist und man an den entsprechenden Stellen messen kann.
- Jokari Abisolierzange
- Inbus-Schlüsselsatz, z.B. von Inbus ohne Kunststoffhüllen
- Isolierband, Gewebeband (Gaffa Tape), Kabelbinder, Kabelklemmen
- Montageschrauben, Holzschrauben, Unterlegscheiben, Muttern, z.B. bei Hornbach auch einzeln
- Körner (bevor man Fliesen anbohrt)
- Splinttreibersatz und/oder Durchtreiber
- kleine Meißel (wenn sich was verklemmt hat oder nicht öffnen lässt, geht ggf. auch mit Schlitzschraubendreher)
- Und sehr häufig benutzt, seitdem in meinem Werkzeugkoffer: Vierkant-Ahle, z.B. Stahlwille 10757, z.B. zum Vorstechen und Auftreiben in Leder oder in Holz
- Messschieber

- Akkuschrauber, aber das ist ein eigenes Thema, welches nicht zu den Handwerkzeugen gehört.

Schöne Grüße,
Thomas
 
Brandmeister schrieb:
Ich ergänze um einen Satz Torxschlüssel

Diese, je nach Basteltrieb, in den Größen T8, T9, T10 sowie evtl noch T15 auch gleich in Schraubendreherform mit stirnseitigem Loch.

@ batho66: Klasse Aufstellung! :top:

Allerdings habe ich so das Gefühl, dass wir uns aber eher schon einem kleinen Werkzeugschrank nähern. :mrgreen:

PS
 
powersupply schrieb:
Allerdings habe ich so das Gefühl, dass wir uns aber eher schon einem kleinen Werkzeugschrank nähern. :mrgreen:

Na ja, nun. Nächstes Jahr ist wieder Weihnachten und danach folgt noch eines. Man muss sich nicht alles auf einmal zulegen.

Ein Feinmechaniker Schraubendrehersatz ist ebenfalls hilfreich, sei es für den lockeren Brillenbügel oder ein elektronisches Gerät. Mit den feinen Schlitz-Schraubendrehern habe ich auch schon einen abgebrochenen Plastikrest einer SD-Karte aus der Kamera herausgepult.
Das genannte Produkt bei Amazon

Gruß, Thomas
 
O man, soviele Infos und immer noch mehr Fragen... Ich geh mal post für post durch:

Ein_Gast: Danke für den Link, das Thema ist pures Gold! Das das ganze kompliziert wird (und nicht günstig), ist ein Teil des "Spasses" bei der Sache: Vorher selber bewusst mit beschäftigt, eine eigene Zusammenstellung, quasi "meins" - trotzdem soll es halt nicht hirnlos teuer werden, daher meine "doofen" Fragen.
Zum Thema Phasenprüfer: Ich bin nicht völlig blöd, aber mein Vater (von dem ich mir das meiste abgeschaut habe) hat auf die Dinger geschwört um zu prüfen ob die Sicherung wirklich draussen ist. Ich habe hier auch ein billiges Multimeter von Crenova, das seinen Dienst eigentlich ganz gut tut. So etwas hat mein Vater immer zusätzlich benutzt, und daher kommt meine Frage: Was soll das dann? Also der Phasenprüfer?
Das Thema Ratschen scheint mir ja nochmal ein ganz eigener Mikrokosmos zu sein, ich glaub die werd ich erst mal auf die mittellange Bank schieben und hier noch die eine oder andere Stunde lesen. Boah ey!

J-A-U: Zum Phasenprüfer hab ich ja schon oben was geschrieben, ich dachte ich würde mich einigermassen auskennen: Sicherung raus, mit Phasenprüfer checken ob raus, danach Leitung durch messen - offenbar nicht so ganz der geile Ansatz :wink:
Was deine letzte Frage angeht: Wenn es denn sinn-machender Sinn ist, dann macht der Sinn durchaus Sinn :wink:

Brandmeister, powersupply, Mark 303, Kalle-Ralle: Danke das ihr mir meine Nichtsahnung nochmals bestätigt, mit euch red ich nicht mehr (Scherz, danke euch, mehr davon!). Die Liste von Mark 303 ist toll, danke!

Ragnarök: Baumarkt will ich nicht mehr, die Dinger gehen irgendwie kaputt - zumindest das was ich da habe. Gerade mit Proxxon hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. ICh hab mir in den letzten Monaten einen Ratschenkasten fürs Klettergerüst geliehen, neulich erst nen Seitenschneider, finde keinen "großen" Schlitzschraubendreher obwohl ich eigentlich einen haben müsste und und und. Die Immobilie ist fertig, ein geerbtes 60 Jahre altes Haus in dem seit ~10Jahren nicht mehr wirklich etwas gemacht wurde. Hier wird die nächsten Jahre so richtig viel zu tun sein.

quickmic: Ich würde ungerne über 500 Euro landen. Je weniger desto besser. Ich habe aber bis vor kurzem gar keine Ahnung von dem Preisniveau gehabt, insofern: Take it with a grain of salt.

batho66: Ja, das selber zusammenstellen, informieren und schauen ist ein großer Spass - aber auch "anstrengend" - immer sucht die "angst" mit, etwas völlig überteuertes oder unbrauchbares auszusuchen. Tolle Liste gerade abseits der "Sets" (Knarre&Nüsse, Schraubendreher, Zangen, Maul/Ringe). Danke dafür!

Feinmechaniker-Kram hab ich alles da (Brillenträger, Tastaturschrauber, Computernerd, ...), da bin ich auch bestens versorgt mit Torx. Ich bin noch sehr unentschieden was Maul/Ringschlüssel angeht (mit Ratsche oder ohne? Mit sieht "cool" aus, ist aber gefühlt dreimal so teuer und das Zeug benutze ich eigentlich selten, aber wenn ich es benutze nervt das umgreifen in meist engem Raum - Transportsicherungen der Waschmaschine die bald umzieht fällt mir da ein...). Ich finds klasse das ihr das von verschiedene Seiten angeht und nicht son Dogmatismus vorherrscht - cool!
Spricht irgendwas relevantes gegen den Plan mit der L-Boxx? Finde das Stapel/Baukastensystem eigentlich ganz cool...
 
Gegen L Boxen spricht nicht viel. Höchstens das es vom Platz her mir zu eng wäre - aber dafür kannst du ja einfach unten eine weitere dranhängen. Oder eben eine Tiefere wählen - dann muss man allerdings Einlagen raus nehmen um an alles zu kommen.

Wenn du Richtung L Boxx gehst dann hat engelbert strauss interessante Sets. Zur Qualität kann ich allerdings nicht sagen, außer das sie offensichtlich auch bei Matador einkaufen.

https://www.engelbert-strauss.at/werkzeugkoffer/

Gedore hat auch ein paar ganz erschwingliche L Boxen. Proxxon hatten wir auch schon. Welche schlechten Erfahrungen hast du den damit gemacht? Ich finde Proxxon recht anständig.

Wenn du selber bestückst oder auch für andere Koffer ist B&W sehr interessant:

https://www.b-w-international.com/de/handwerk/?p=1


Mein 500€ Koffer würde so ausschauen:

https://www.amazon.de/International...09013692&sprefix=b&w+werkzeugk,aps,629&sr=8-1

https://www.amazon.de/Knipex-00-20-...d=1609013819&sprefix=kipex+zan,aps,667&sr=8-3

https://www.amazon.de/88-06-250-All...=1609013922&sprefix=kipex+zan,aps,667&sr=8-29

https://www.amazon.de/Wera-Kraftfor...et&qid=1609013992&sprefix=wera,aps,696&sr=8-2

https://www.amazon.de/Proxxon-23821...ild=1&keywords=proxxon&qid=1609014411&sr=8-11

https://www.amazon.de/Proxxon-Kompl...atz&qid=1609014270&sprefix=pro,aps,664&sr=8-3

und dann halt noch Kleinzeug das man meistens sowieso schon hat: Hammer, Rollmeter usw....
 
quickmic schrieb:
Wenn du Richtung L Boxx gehst dann hat engelbert strauss interessante Sets. Zur Qualität kann ich allerdings nicht sagen, außer das sie offensichtlich auch bei Matador einkaufen.
Ratschen: Matador
Schraubendreher: Athlet
Zangen: NWS

Alles weniger bekannte Marken, die das oben aufgeführte Zeug in Deutschland produzieren (lassen). Wobei ich bei Zangen schon lange mit Masse auf NWS setze.
 
Wenn Proxxon und Konsorten raus fallen hast du ein Problem. Ein ordentlich bestückter Werkzeugwagen von Hazet kostet halt gleich mal 2.500 Teuro. Und da hast du noch lange nicht alles.
Die Frage ist, braucht man diese Qualität wenn damit nicht sein täglich Brot verdienen muss? Klar, schön ist es natürlich.

Wie hast du dir das alles vorgestellt?
Ich habe eine Werkstatt in der Garage. Mit Werkbank, Werkzeugwände, Regale, ordentlicher Schraubstock in den ganzen Klimbim. Dazu noch eine kleine Werkbank im Heizraum für kleine Reparaturen. Und Koffer für mobile Einsätze gibt es auch.

Du solltest eine Grundausstattung anschaffen. Und dann halt ständig erweitern bis du alles hast was du brauchst.

Würde erstmal die grundlegenden Handwerkzeuge anschaffen. Plus paar Elektrowerkzeuge falls notwendig. Dann Werkbank, Schraubstock, bis hin zur Ölkanne und anderer Chemie. Messwerkzeuge und Haltevorrichtungen wirst du auch brauchen.
Und danach erst weiter vertiefen.
Vielleicht schaffst du es alles zusammen zu schreiben und zu priorisieren. Dann kannst Punkt für Punkt alles anschaffen wie es sich ausgeht.

Ich habe früher gerne die Werkzeugkataloge der alten Hersteller wie Gedore, Stubai, Hazet usw. gewälzt. Da waren in den 90ern immer so Beispielzusammenstellungen für alles mögliche drinnen.
Da bekommt man einen schönen Überblick.
Obs das heute so noch gibt?
Ich war damals immer für Autoreparatur eingestellt und hab für den Hausbau dann immer erweitert.
War aber einfacher, da damals nicht so eine Werkzeugflut benötigt wurde wie heute. Spreche für den Kfz Bereich.

https://webshop.schachermayer.com/c...=Gedore+Werkzeugsortiment&initialSearch=false

PS, wie sieht es mit Firmenauflösungen aus oder alte Militärbestände die versteigert werden? Da kann man oft Schnäppchen machen. Auskennen muss man sich halt was das Zeug wert ist. Oder in der Verwandtschaft mal fragen, oft haben ältere Menschen dann keine Verwendung mehr.
 
batho66 schrieb:
Simplex Schonhammer 60mm mit weicher und harter Seite, z.B. zur Möbelmontage.

Irgendwie kam mir die Empfehlung bekannt vor und ich musste mal kurz suchen: klick.
Waren die Möbel früher präziser gefertigt, dass du den Hammer jetzt noch mal aufgerüstet hast? Der 60er wiegt übrigens 1,5 kg. :wink:

Ansonsten finde ich deine Auflistung allerdings sehr gut.

Wie man aber schnell merkt, wird ein universeller Koffer, der alles abdeckt, schnell zu groß und zu schwer.
Entweder wechselt man also auf einen Trolley von Parat mit Rollen und einer erlaubten Zuladung von > 40 kg oder einen Rollwagen für Systainer oder L-Boxxen, Oder man reduziert den Umfang.
Ich würde tatsächlich zuerst überlegen, welche Aufgaben der Koffer abdecken soll und dann das dafür notwendige Werkzeug auflisten - und zwar nur das Werkzeug, bei dem es wahrscheinlich ist, dass man es braucht. Nicht das Werkzeug, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Sonst landet man wieder beim Ausgangsproblem.
Und spätestens wenn Verschleißmaterial wie Muttern und Schrauben dazu kommen, kann man nicht mehr alles in einen Koffer bekommen.
Von daher empfehle ich einen vernünftig ausgestatteten Koffer mit einer gehobenen Grundausstattung und zusätzlich eine große Kiste, in die man immer die Sachen schnell rein wirft, die für das aktuelle Projekt gerade benötigt werden.

Zum Thema Phasenprüfer: Ich bin nicht völlig blöd, aber mein Vater (von dem ich mir das meiste abgeschaut habe) hat auf die Dinger geschwört um zu prüfen ob die Sicherung wirklich draussen ist. Ich habe hier auch ein billiges Multimeter von Crenova, das seinen Dienst eigentlich ganz gut tut. So etwas hat mein Vater immer zusätzlich benutzt, und daher kommt meine Frage: Was soll das dann? Also der Phasenprüfer?
Phasenprüfer sind meines Erachtens einzig und allein deswegen so verbreitet, weil sie billig sind und jeder glaubt, dass sie einfach zu benutzen sind - es leuchtet halt oder es leuchtet nicht. Leider ist die Wahrheit komplizierter.
Technisch sind die Teile Murks, weil gegen ein undefiniertes Referenzpotential gemessen wird und der Prüfstrom zudem viel zu niedrig ist.
Was meine ich damit: Der Phasenprüfer lässt den Prüfstrom durch deinen Körper fließen (daher ist oben die Metallkappe, die du mit dem Finger berühren musst. Damit das harmlos ist, ist der Strom extrem niedrig. Liegen zwei Leitungen auf einer größeren Strecke z.B. 10 m parallel und nur eine hängt an 230 V, dann reicht das Übersprechen zwischen den beiden Leitungen (korrekt: kapazitive Kopplung) aus, dass du mit dem Phasenprüfer auch auf der zweiten Leitung Spannung misst. Das Ergebnis ist falsch-positiv.
Der umgekehrte Fall ist noch schlimmer. Du stehst auf einer Holzleiter. Holz leitet schlecht. Jetzt prüfst du die schwarze Ader mit dem Phasenprüfer. Der Prüfstrom würde durch deinen Körper in den Fußboden fließen. Du stehst aber isoliert. Also fließt kein Strom und der Phasenprüfer leuchtet nicht auf, obwohl 230 V auf der Leitung sind. jetzt fasst du die Ader an und kommst dabei mit der anderen Hand an irgendetwas geerdetes, z.B. die Aufputz verlegt Steigleitung der Heizung. Oder du berührst zufällig auch den grün-gelben Schutzleiter in der Verteilerdose. Dann knallt es einmal ganz ordentlich und du fliegst von der Leiter. Das nennt man dann je nach persönlicher Betroffenheit entweder falsch-negative Messung oder "verdammt scheiße gelaufen". :wink:
Als dritter Punkt kommt noch dazu, dass die Glimmlampe bei Sonnenschein extrem schlecht zu erkennen ist.

Zum Feststellen der Spannungsfreiheit eignen sich zweipolige Spannungsprüfer ("Duspol"). Dazu muss man aber tatsächlich wissen, wie man sie richtig benutzt.
Ein Phasenprüfer oder besser ein berührungsloser Spannungsprüfer (gerne als NCV bezeichnet für Non-Contact Voltage Detector) kann für Laien ein Weg sein, Sicherungskreise zuzuordnen. Wenn ich aber wirklich festzustellen will, ob ein Draht spannungsfrei ist, um ihn dann anzufassen, dann nehme ich einen zweipoligen Spannungsprüfer - und wer den nicht sicher bedienen kann, sollte darauf verzichten, den Draht anzufassen.
 
Dev schrieb:
Zum Feststellen der Spannungsfreiheit eignen sich zweipolige Spannungsprüfer ("Duspol"). Dazu muss man aber tatsächlich wissen, wie man sie richtig benutzt.
Gerade der letzte Punkt ist wichtig. Ich würde auch immer die Erde zusätzlich nutzen, um die Spannungsfreiheit festzustellen - nachdem ich das Glück hatte, im Ur-Altbau auf eine Sicherung im Neutralleiter zu stoßen. Es ist ironisch, aber der Lügenstift hätte mich wohl vor dem Stromschlag bewahrt. :brech:
 
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