Werkzeug entrosten und konservieren

Diskutiere Werkzeug entrosten und konservieren im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich lagere ein Teil meines Werkzeugs in der Garage. Bisher ohne Probleme. Leider musste ich jetzt feststellen, dass einiges Rost angesetzt...
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Mäherman

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341
Hallo,

ich lagere ein Teil meines Werkzeugs in der Garage. Bisher ohne Probleme.
Leider musste ich jetzt feststellen, dass einiges Rost angesetzt hat.

Wie bekomme ich den am einfachsten wieder weg?
Was eignet sich zum konservieren? Das Werkzeug sollte danach natürlich nicht klebrig oder zu schmierig sein.

IMG_20220227_094313.jpgIMG_20220227_094244.jpg
 
In Rostumwandler einlegen, mit feinem Schleifvlies drüber, mit Ballistol einreiben.
 
Kennt sich jemand mit Chemie aus und kann uns erklären, was dort passiert? Muss es Danklorix sein? Gibt es Methoden, die einfacher / ungefährlicher / umweltfreundlicher sind?
 
Um Elektrochemie zu machen braucht es einen Elektrolyten. Reines Wasser ist erstmal ein äußerst schlechter Leiter (die so oft beschworene Leitfähigkeit kommt durch weitere Stoffe, vor allem gelöste Salze zustande). Für eine "klassische" Zelle nimmt man gewöhnlich ein Salz des Elektrodenmaterials, wie z. B. Kupfersulfat bei Kupfer.

Meine Vermutung für diesen Fall:
Das Reinigungsmittel unterstützt in erster Funktion nur, indem es anhaftende Verunreinigungen entfernt (und gleichzeitig den Elektrolyten stellt). Der angeschlossene Pluspol "zieht" Elektronen aus dem Auspuff raus, womit dieser sich positiv auflädt und Metallatome (Kationen) abgibt - sich also im Prinzip auflöst. Damit wird gleich alles von der Oberfläche mitentfernt. Und was sich in Reaktion mit dem Reinigungsmittel bildet, ist schön löslich und bleibt deshalb im Wasser.

Im großen und Ganzen solltest man das auch hinbekommen, wenn man nur einen Löffel Kochsalz ins Wasser gibt. Die Spannung eines 12-V-Ladegerätes ist jedenfalls hoch genug, um so ziemlich alles wegzubraten (und wird höchstwahrscheinlich auch mehr Anteil am Effekt haben, als das Reinigungsmittel). Das sollte man auch nicht in der Wohnung machen.
 
Ein_Gast schrieb:
Im großen und Ganzen solltest man das auch hinbekommen, wenn man nur einen Löffel Kochsalz ins Wasser gibt. Die Spannung eines 12-V-Ladegerätes ist jedenfalls hoch genug, um so ziemlich alles wegzubraten
Du hast gerade die Chloralkali-Elektrolyse entdeckt. Leider.
Warum denkt jeder zuerst an Kochsalz, wenn die Leitfähigkeit von Wasser bei einer Elektrolyse verbessert werden soll?

Kochsalz ist in dem Zusammenhang - sorry - wirklich eine bescheuerter Vorschlag.
Bei der Spannung bildet sich aus dem Kochsalz Chlorgas und das führt zu schweren Verätzungen der Atemwege.

(Dass sich im Wasser außerdem noch Natronlauge bildet und auch brennbarer Wasserstoff ausgast, ist im Vergleich schon von untergeordneter Bedeutung...)
 
Jo. Deshalb schrieb ich "einen Löffel" und "nicht in der Wohnung". :wink:
 
Leg es in Phosphorsäure (Zb cola), dann bekommst du auf der Oberfläche gleich eine schützende phosphatschicht. Alternativ Essig oder Zitronensäure. Anschließend gut abspülen mit klarem Wasser und dann wd40 und mit Tuch trocken reiben.
 
Dev schrieb:
[...]
Warum denkt jeder zuerst an Kochsalz, wenn die Leitfähigkeit von Wasser bei einer Elektrolyse verbessert werden soll?
[...]
Kannst auch Natriumcarbonat (Waschsoda, Backpulver) nehmen. NaOH bildet sich da aber auch.

Nachtrag:
Ich werfe, ohne den Sicherheitsbedenkenträger raushängen lassen zu wollen, die These in den Raum, dass man nicht mit Chemikalien spielen sollte, wenn man nicht weiß, was da als Reaktionsprodukt entsteht, bzw, welche Schutzmaßnahmen man ergreifen sollte.
 
Das OH- ist das "Problem", welches ätzt. Bei den Spannungen wird man das aber immer bekommen, sobald man in wässriger Lösung ist. Mit Pottasche als Salz gibt es KOH, was auch nicht unbedingt besser ist.
 
Ach, man kann ja hinterher immernoch Brezel damit machen :mrgreen:
 
Immerhin dient die Chlor-Alkali-Electrolyse mit NaCl als Gewinnungsverfahren für NaOH (und Cl und H).
 
Irgendein Hydroxid sehe ich dabei ehrlich gesagt als kleinstes Problem. Das bleibt schön brav in der Lösung und solange man seine Finger da nicht reinhält oder mit rumspritzt, ist alles gut. Chlorgas ist bei einem Löffel Salz auch eher weniger ein Thema. Bei ausreichender Lüftung wird das was rauskommt stark verdünnt. Dazu kommt, dass nicht das ganze Chlor spontan freigesetzt wird. Bei einer gesättigten Lösung im geschlossenen Raum, sieht das natürlich anders aus.

Wirklich Gedanken würde ich mir über den frei werdenden Wasserstoff machen. Wenn man es schön lange blubbern lässt mit ordentlich Saft drauf, werden da nicht unerhebliche Mengen entstehen. Das könnte einen ordentlichen Bums geben.

Mit Chlor dabei, falls ich mich richtig erinnere, noch stärker als mit Sauerstoff.
 
Darum geht es aber nicht!

Ich habe hier ja nicht aus Langeweile gefragt - dass dabei gesundheitsschädliche Gase entstehen, hättest Du mit aufführen müssen!
 
Ein_Gast schrieb:
Chlorgas ist bei einem Löffel Salz auch eher weniger ein Thema. Bei ausreichender Lüftung wird das was rauskommt stark verdünnt.
Ein Löffel Salz reicht rechnerisch für knapp 2 Liter Chlorgas. Bei einem MAK-Wert von 0,5 ml pro m³ brauchst du 4.000.000 Liter (also 4000 m³) Frischluft zum verdünnen.
Nur mal so für die grobe Einordnung... :wink:

Wirklich Gedanken würde ich mir über den frei werdenden Wasserstoff machen. Wenn man es schön lange blubbern lässt mit ordentlich Saft drauf, werden da nicht unerhebliche Mengen entstehen. Das könnte einen ordentlichen Bums geben.
Subjektiv mag der Wasserstoff dir gefährlicher Vorkommen, weil er laut bumm machen kann. Objektiv sieht es etwas anders aus:
Die untere Explosionsgrenze von Wasserstoff in Luft liegt bei 4 Volumenprozent. Der MAK-Wert von Chlor von 0,5 ml pro m³ entspricht 0,0000005 Volumenprozent.
Bei der Elektrolyse von Salzwasser entstehen gleiche Mengen Wasserstoff und Chlor.
Ich glaube, du musst dir keine Sorgen machen, dass der Wasserstoff dich tötet. :mrgreen:

Im übrigen schließe ich mich dem Nachtrag von Brandmeister an.
 
@Dev:
:top: zum Rechnen hatte ich gestern Abend keine Lust mehr.
 
Umso wichtiger ist es, dass Dein Posting korrigiert wurde - ich z.B. bin chemisch eher unbewandert und hätte mich damit durchaus in Gefahr bringen können!

Vielleicht solltest du (und nicht nur du) zukünftig überdenken, ob so ein Posting wirklich notwendig ist. Hier lesen ja auch Menschen mit, die dafür noch weniger Verständnis als Du und Ich aufbringen.
 
Thema: Werkzeug entrosten und konservieren

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