Werkstatt in Garage?

Diskutiere Werkstatt in Garage? im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, seit Freitag ist das Dach auf meiner Garage (Freistehend, 8x6m, mit Obergeschoss). Im Obergeschoss ist nicht viel Platz verplant, jetzt...
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Dalm

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Hallo,

seit Freitag ist das Dach auf meiner Garage (Freistehend, 8x6m, mit Obergeschoss).
Im Obergeschoss ist nicht viel Platz verplant, jetzt habe ich überlegt, mir dort eine Werkstatt einzurichten.
Die Garage ist nicht gedämmt (24er Porotonsteine) und das Dach besteht lediglich aus Lattung und Ziegeln.
Bekomme ich dort Probleme, wenn auch das Elektrowerkzeug (Akkuschrauber, Winkelschleifer, Bohrhammer, Kreissäge, Oberfräse, ...) dort lagert? Oder auch bei anderen Sachen Probleme mit Flugrost oder ähnlichen?
Wärme/Kälte und Luftfeuchtigkeit sind halt nicht wirklich geregelt.
Hat das vielleicht jemand so und kann aus Erfahrung was sagen? Wie sind eure Meinungen ansonsten?
 
Zuallererst: Wenn Die Garage gerade erst fertig gestellt wurde, hast Du durch die Baustoffe (Beton, Kleber, Putz, ...) noch jede Menge Wasser, was langsam abgegeben werden muss. In dieser Phase hast Du also sowieso mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit zu tun. Das gibt sich nach einigen Monaten.

Anschließend hast Du bei einer ungedämmten und gut belüfteten Garage innen im wesentlichen das selbe Klima wie draußen. Bei nassfeuchtem Wetter haben wir draußen aber problemlos mal 90% Luftfeuchtigkeit. Wenn das einige Tage anhält, hast Du in der Garage die selbe Feuchtigkeit.

Erschwerend kommen schnelle Temperaturwechsel hinzu. Wenn es lange Zeit richtig kalt war und im Frühjahr binnen weniger Tage plötzlich warm wird, dann sind innen die Wände und Geräte noch kalt. Dementsprechend kondensiert dort die Luftfeuchtigkeit der Außenluft und es bildet sich eine richtige Wasserschicht auf den Geräten.
Das ist um so schlimmer, je massiver die Teile sind. Ich kenne das von jemandem, der eine 1000 kg Fräsmaschine in der Garage stehen hatte. Die brauchte mehr als eine Woche, um einem Temperatursprung zu folgen. Währenddessen war sie richtig feucht.

Ein wenig Flugrost ist bei so einer Garage selten zu vermeiden. Mit kluger Lüftung kann man die schlimmsten Folgen etwas reduzieren, aber Wohnraumklima wirst Du dort natürlich nicht hinbekommen.

Luftentfeuchter mit Kompressor brauchen eine gewisse Mindesttemperatur, sonst friert der Wärmetauscher ein und der Wirkungsgrad geht sowieso deutlich nach unten, wenn Du sie bei niedrigen Temperaturen betreibst.

Nur Dämmen ohne Heizen bringt auch nicht wirklich etwas. Wenn es wirklich etwas helfen soll, müsstest Du Dämmen und langfristig minimal heizen. Nicht auf 20 °C sondern nur 3 °C über Außentemperatur, aber das dauerhaft.

Das ist aber wieder schlecht, wenn Du die Garage auch für den Zweck nutzt, für den sie eigentlich gedacht ist: als Parkplatz.
Wenn Du dann nämlich im Winter Dein Auto in die Garage fährst, ist das plötzlich der kälteste Punkt und die Luftfeuchtigkeit kondensiert am Auto und das fängt an zu rosten. (Und zwar bevorzugt an Stellen, wo normalerweise kein Wasser hinkommt. Aber Luft und somit Feuchtigkeit kommt da jetzt plötzlich schon hin...)

Wo wir gerade beim Thema Auto sind: Ein nasses oder gar mit Schnee bedecktes Auto solltest Du natürlich nicht in die Garage fahren, wenn Du die Luftfeuchtigkeit in den Griff bekommen möchtest.

Insgesamt kein einfaches Thema. Ich habe in der Garage nur noch einfaches Handwerkzeug, das ich entweder einölen kann oder bei dem mich leichter Flugrost nicht stört. Ein Vorschlaghammer ist da einfach unempfindlicher als ein Kapp- und Gehrungssäge. :wink:
 
Diesen Ausführungen habe ich nur zwei winzige Bemerkung hinzuzufügen:

  1. Luftentfeuchter brauchen ein gerüttelt Maß an Strom.
  2. Eine Heizung, wenn die Garage jetzt unbeheizt ist, muss erst mal nachgeführt werden. Mit Kosten und Folgekosten.
 
Dalm schrieb:
Die Garage ist nicht gedämmt (24er Porotonsteine) und das Dach besteht lediglich aus Lattung und Ziegeln.
Ist am Dach eine Unterspannbahn vorhanden und soweit zu?

Aber sehe da weniger ein Probleme. Habe bei mir einiges an Werkzeug/Maschinen in meiner Scheune (Holzwerkstatt) und da ist immer durchlüftet, ist zumindest absolut trocken. Wenn ich anstatt etwas im Freien unterm Dach steht habe, da habe ich mit Feuchte und beschlagene Gegenstände zu kämpfen, aber in der Scheune nicht (daher stelle ich immer alles dort rein, überhaupt über Winter).
 
Garage hört sich aber, bestimmungsgemäß verwendet, danach an, dass auch immer das Auto darin abgestellt wird. Und das bringt wie schon erwähnt nicht unerhebliche Mengen an Wasser mit rein die verdunsten und weggelüftet werden müssen.
Wieviel das ist sehe ich jedes Jahr an der Abdeckung meiner Montagegrube. Im Winter muss ich einen 5cm breiten Stab herausnehmen dass die Diele passen. Im Sommer hat es mit dem Stab sogar noch Luft.
Eine Zeitlang hatte ich die Grube mit einem Lüfter zwangsentlüftet, aber das dort platzierte Industrienetzteil ist binnen weniger Jahre verrottet...

PS
 
Ich versteh die Aufgabenstellung so das die Werkstatt unters Dach soll, nicht in die Garage.

Bei mir stehen Chemie und Elektrogeräte meist im Keller. Was dauerhaft oder zeitweise in de Scheune liegt zeigt aber keine besonderen Auffälligkeiten.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Ich versteh die Aufgabenstellung so das die Werkstatt unters Dach soll, nicht in die Garage.
Das habe ich auch so verstanden, also zwei völlig getrennte Räume ….
 
...ja, wenn man sie hermetisch voneinander abriegelt. Ich würde mein hochwertiges Werkzeug jedenfalls nicht in so einem Raum lagern.
 
Habe keine Folie unter den Ziegeln.
In der Decke habe ich einen Ausschnitt für einen Kettenzug, da baue ich aber eine Platte aus OSB zum verschließen mit Scharnieren und Seilzug. Ich kann später mal ein paar Bilder machen.
 
So sieht es aus.
An die Seite mit dem Fenster (wird natürlich noch angebaut) hätte ich eine Werkbank auf die eine und einen Schrank auf die andere Seite gebaut, dazwischen ein kleines Regal. Alles mit Schubladen/Türen aus OSB und da dann das Werkzeug rein.
 

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Sieht ja ganz gut aus, aber wieso bleibt das alles so?
 
Weil es eben nur eine Garage ist.
Was würdest du denn noch machen?
 
Bei der Geschosshöhe ist es schon eine Schande das du keine Folie (zweite wasserführende Schicht) rein gemacht hast. Da schränkt die Nutzbarkeit unnötig ein.
Es ist nämlich nicht ungewöhnlich das Schnee oder Regen durch Wind unter die Ziegel gedrückt werden.


mfg JAU
 
Dalm schrieb:
Habe keine Folie unter den Ziegeln.
Hmm, eine diffusionsoffenen Bahn hätte ich bei mir zumindest draufgetackert, auf die paar Euro wäre es mir nicht angekommen und es wäre Wind-Regen- Schneedicht (auch über Winter, wenn man ab und an etwas heizen möchte ...).

Doch ok, die Voraussetzungen sind wie sie sind und hast so wenigstens immer eine gut durchlüftete Werkstatt.
 
Um in Worte zu fassen was ich unter eingeschränkter Nutzbarkeit verstehe:
  • Leiter, Gerüst, kein Thema.
  • Bauholz, geht auch.
  • Mauersteine, Gartendeko. Klar.
  • Gips, Zement. Nur in dicht verschlossenen Eimern.
  • Elektrowerkzeug lagern seh ich kein Problem, solang's im Koffer liegt.
  • Tischkreissäge - abdecken!
  • Irgendwas in Kartonange? Nö, die zerfallen und pappen vielleicht sogar am Boden fest.
  • Werkbank, Nope.
  • Handwerkzeug, womöglich noch auf der Werkbank liegen gelassen. :crazy:

Farben, Lacke und andere Chemie muss sowieso in Keller, das verträgt die Minusgrade nicht. Gebrauchsmengen kann man vorhalten, aber da der Platz zum Arbeiten eh nicht so gut geeignet ist...


mfg JAU
 
Ich seh das nicht so dramatisch.
Mein Schuppen im Carport ist bestimmt nicht dicht, der Boden ist gepflastert.

Werkzeug rostet mir keines weg und nicht alles ist in Koffern oder Schubladen. Ladegeräte und Bohrschrauber stehen immer offen rum. Meine Werkbank hat einen Lista Schrank und Blechauflage auf der MPX Platte. Keine Probleme.
Manche Sachen werden halt mit Werkzeug-/Wartungsspray eingenebelt oder mit einem öligen Lappen abgewischt. Aber das sind Sachen, die würden wahrscheinlich auch in einer "normalen" Werkstatt Flugrost kriegen.

Zu deiner Situation: Wenn es regelmäßig Regen/Schnee reindrückt wäre natürlich schlecht.
Wenn nur ein zwei mal im Jahr ein paar Tropfen... :kp: Bei richtigem Unwetter hier ist mir schon Wasser am Boden reingelaufen, aber da steht dann halt einfach nichts was Schaden nehmen könnte.

Farben, Leim, Kleber und andere frostempfindlichen Sachen muß man halt schauen.
Ein paar Sachen räum ich vorm Winter ins Haus, andere laß ich draußen. Wenn ich Platz hätte gäbe es einen Schrank mit einer Schaltschrankheizung oder Glühlampe drin.

Was wäre denn sonst die Alternative für dich? Gar keine Werkstatt oder ein kleiner Tisch im Heizungskeller?

Lange Rede...
Ich würde (sobald die Bude trocken ist) meine Werkstatt da reinmachen.


Gruß
 
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