Wendehaken oder Greifzug (welcher)?

Diskutiere Wendehaken oder Greifzug (welcher)? im Forum Ketten- + Motorsägen im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich bin ziemlich neu im Hobbyholzabbau und bin dabei, mir ein paar Werkzeuge zuzulegen. Ich werde wohl (man kriegt ja nicht immer...
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Tom123

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05.10.2005
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20
Hallo zusammen,

ich bin ziemlich neu im Hobbyholzabbau und bin dabei, mir ein paar Werkzeuge zuzulegen. Ich werde wohl (man kriegt ja nicht immer Holz) etwa 5-10m^3 pro Jahr zu machen, wobei bei uns manchmal bereits gefällte, manchmal zu fällende Bäume zu kriegen sind. Einen Traktor usw. habe ich nicht, also alles Handarbeit.

Einige Sachen habe ich schon, womit ich auch ganz gut schon 7m^3 Holz in diesem Winter gemacht habe. Was mir noch fehlt ist etwas, um einen hängengebliebenen Baum zu befreien.

Was jetzt für mich die Frage ist: Kaufe ich mir einen Wendering/Wendehaken oder einen Greifzug? Mit beiden kann ich einen Baum runterkriegen, wenn der mal hängen geblieben ist. Mit dem Greifzug hätte ich allerdings noch zusätzlich die Möglichkeit, auch mal einen Stamm/Krone aus dem Wald zu ziehen um ihn nicht an der unmöglichsten Position zerschneiden zu müssen und dann alle Holzstücke weit zum Aufladen zu tragen.

Falls ihr sagt, ein Greifzug ist das bessere Werkzeug, auf was sollte ich denn dabei achten? Es gibt Greifzüge für 100€ und welche für 500€ für die selbe Zugkraft. Weiterhin gibts Greifzüge für 800, 1600 und 3200kg, welcher reicht denn (je kleiner desto besser, die 3200kg wiegen ja alleine schon 30-40kg)?

Vielen Dank für eure Infos und Erfahrungen

Tom
 
Wenn du einen guten Greifzug für 100€ irgendwo herkriegst, bestell mir bitte einen mit.

Wendehaken ist eben um Welten schneller (und billiger) als ein Greifzug. Sofern du vorwiegend in Fichten/Lärchen sägst, wird er in vielen Fällen ausreichen. Die lassen sich ganz gut runterdrehen.

Bei Laubholz hängt man ja oft in einer Astgabel oder ein etwas dickerer Ast hindert das Drehen ==> Wendehaken ist des öfteren überfordert.
Andererseits braucht man den Wendehaken auch des öfteren um am Boden liegendes Holz zu drehen. Sprich ein Greifzug ersetzt keinen Wendehaken.

Da ich einen Töfftöff (Traktor) habe läßt sich das dann meistens mit dem erledigen.
In nassem oder steilen Gelände wäre ein Greifzug aber besser. Allerdings kosten gute Greifzüge verdammt viel. Und dann kommt da ja noch einiges dazu (Schlaufen damit der Ankerbaum nicht beschädigt wird...)



mfg
 
Ein Wendehaken ist kein Ersatz für einen Greifzug!

Mit einem Wendhaken versucht man einen Baum von Aufhaltenden wegzudrehen. Mit einem Greifzug ziehst du den Baum vom Stock! Zwei unterschiedliche Werkzeuge für unterschiedliche Situationen!

Ich würde einfach beides holen!

wir habe einen Greifzug mit 1,8t. mit dem kriegt man eigentlich fast alles runter. Wenn doch was größeres dabei ist, dann halt doch mit Schlepper - wenn der nicht eh da ist.

da du so wie du schreibst nur Brennholz machst gehe ich davon aus, dass auch die Bäume nicht all zu stark sind. Also ein einfacher 800kg - 1,5t Greifzug sollte da reichen.

Du musst ja noch eine Reihe von Zubehör kaufen.
 
Na gut, danke für die Antwort.

Bleibt noch die Frage, ob ich mir einen 800kg oder 1600kg Greifzug holen soll???? Reichen 800kg, wenns um Baeume mit sagen wir mal 30-40cm geht?

Kennt sich da jemand aus: Wenn ich z.B. einen Stamm eine gewisse Strecke ziehen will, muss ich dann mit dem 1600er Greifzug doppelt so oft (aber leichter) pumpen als mit dem 800er oder sind die etwa gleich??

Nochmals danke für die tolle Hilfe
 
Würde dir zum 1600 Kg Greifzug raten.Der hat ein 11,5 mm Seil und das kann man noch in der Hand aufrollen (20 m).Mit ein bischen Glück bekommst du ihn bei ebay für 150-180 Teuros,so wie ich.Später kannst du noch eine Umlenkrolle dazu verwenden,dann hast du doppete Zugkraft.Hab mir noch ein Ausgemustertes Stahlseil besorgt ,so kann man besser Ankerpunkte erreichen.Geht auch super mal eine Wurzel zu entfernen-einfach 2-3 m Stamm stehen lassen,die großen Wurzeln abhacken und den rest per Greifzug herausziehen.Viel Spaß bei der Waldarbeit :lol:
 
Hallo Tom123,

ich würde nicht zum Greifzug raten.

Eine gute Alternative ist ein Handhebelkettenzug (Ratschzug) mit einer Zugkraft von 750 kp. Nimm dazu eine zugehörige verzinkte Lastkette in einer Länge von 4 m.

Diese Ausrüstung wiegt ca. 10kg, also ein Transport im Wald zum Einsatzort ist im Baueimer möglich und ist schneller auf- und abgebaut als ein Greifzug

Du benötigst weiterhin

- 2 textile Hebebänder a 2 tTragkraft mit 3m, welche um
günstig gelegene Ankerbäume geschlungen werden
- verzinktes Drahtseil mit 8-10mm Durchmesser, 15 - 20m Länge
mit angepressten Kauschen
- eine Umlenkrolle für 1,5 t Nutzlast
- 2 m einer 6mm Forstkette, Grad 80 oder 100
- 3 geschweifte Schäkel für 2 - 3 t Traglast.

Mit dieser Ausrüstung kannst du einmal einen Flaschenzug bauen und im Bedarfsfall mit 1,5 t ziehen.
Desweiteren bei hängengebliebenen Bäumen mit deiner Umlenkrolle den Lastweg um einen passenden Winkelbetrag soweit ändern, dass du immer außerhalb des gefährdeten Bereichs mit dem Ratschzug stehst.

Buchenholzwurm
 
vorsicht !
bei verwendung von anschlagseilen immer die tragfähigkeit beachten !!
also 8-10 mm sind da auf jeden fall zu gering bemessen!!
Lasttabelle EN 13414-1

wir verwenden seit vielen jahren die drehringe und das reicht auch, denn das brennholz soll ja noch bezahlbar sein.
 
Warum is den in einem Greifzug für 1500 kg ein 11,5er Seil?
Ist das nicht übertrieben?
Wir haben in der 6 Tonnen Seilwinde ein 12er seil.
 
Lodda schrieb:
Warum is den in einem Greifzug für 1500 kg ein 11,5er Seil?
Ist das nicht übertrieben?
Wir haben in der 6 Tonnen Seilwinde ein 12er seil.

bei den Seilen is au immer die Nennfestigkeit der Einzeldrähte, der Füllungsgrad usw. für die Zugfestigkeit des Seils verantwortlich, ne entsprechende Sicherheit natürlich nicht zu vergessen...
 
Hi Tom 123
Der Greifzug von Ebay sieht gar nicht so schlecht aus (so wie ich ihn am Foto gesehen habe). Ich habe mit einem 1,2 t greifzug schon Holz gerückt. Es geht schon aber nur im Schneckentempo und sehr Kraftaufwendig! Zum Lösen von verklemmten Bäumen oder für die Sicherung bei schwieriger Fällung ist ein 0.8 t Greifzug unterste Grenze. Nimm lieber einen 1,2 t Greifzug. Vielleicht kannst du mal einen aus Bundeswehrbestand oder von einem Tech. Hilfsdienst ergattern.
Einen Fällheber mit Wendehaken gibts für ca. 70 € also erschwinglich auch für einen Hobbysäger.

phouse
 
Apropos Greifzugseil:
:!: Ein Greifzugseil ist anders aufgebaut als ein Zugseil bei einer Seilwinde.
Das Greifzugseil ist stärker gerippt. Darum sind beide Seile nicht miteinander vergleichbar.

phouse
 
Es geht dabei nicht um die Last des Seiles ,sondern die Klemmbacken des Greifzuges.11,5 mm bei 1600 kg und 16 mm bei 3200 kg Zügen -so ungefähr.Immer das Seil was der Hersteller angibt, meistens mit roter Litze.
 
Hallo Petro67,

wie Du in deiner Lasttabelle erkennen kannst, ist bei einer Zugkraft von 750 kp genau 8 -10 mm angegeben. Zudem bezieht sich mein Vorschlag eben nicht auf die Verwendung des Drahtseils als Anschlagseil!
Zum Anschlagen ist die Forstkette zu verwenden.

Darüber hinaus ist die Lasttabelle nach DIN EN 13 414-1 für Anschlagseile zur Verwendung im Hebezeugbetrieb vorgesehen, also zur Verwendung bei schwebenden Lasten. Bei dieser Verwendungsart gelten i.d.R. 4 bis 6 - fache Sicherheiten.
Bei am Boden schleifenden Lasten ist eine 2,5-fache Sicherheit ausreichend.

Bei einer Lasteinscherung (Flaschenzugprinzip) liegen auf dem Seil auch nur 750 kp. Lediglich auf der andern Seite der Umlenkrolle, an der die Kette angeschlagen ist, stehen 1500 kp zur Verfügung.

Buchenholzwurm
 
Hallo zusammen,

danke für die vielen hilfreichen Antworten!

Buchenholzwurm schrieb:
Hallo Tom123,

ich würde nicht zum Greifzug raten.

Eine gute Alternative ist ein Handhebelkettenzug (Ratschzug) mit einer Zugkraft von 750 kp. Nimm dazu eine zugehörige verzinkte Lastkette in einer Länge von 4 m.

...
Buchenholzwurm

Wo liegt denn der Vorteil eines solchen Ratschenzugs? Wenn ich das ganze Zubehör noch mitrechne, wiegt der doch fast mehr als der Greifzug, bei dem ja 20m Seil dabei sind?

2 Fragen bleiben für mich noch bestehen:

1) Wenn ich einen Greifzug habe, werde ich dann mit diesem auch mal eine Baumkrone oder einen Stamm wirklich 20m weit aus dem Wald ziehen, oder werde ich das nach dem ersten Versuch nie mehr wiederholen weils zu anstrengend und zeitaufwändig ist?

2) Wie genau wende ich den Wendering denn an. Muss der Ring einfach über einen Stock gesteckt werden, an dem dann gezogen wird? Kann mir das bitte jemand erklären?

Danke nochmals

Tom
 
Zu Frage eins kann ich schreiben das die Bedienung eines Greifzuges sehr anstrengend ist. Noch anstrengender als das Pumpen von Wasser oder Öl mit einer Handpumpe. Um eine Strecke von 20 Metern mit dem Greifzug zu bewältigen , ist schon einiges an Muskeleinsatz nötig. Solch ein Greifzugeinsatz ist also eher etwas für Sonderfälle , weil kein Schlepper da ist bzw. um Hänger zu lösen. Auch um einen Stamm mal etwas zu bewegen um ihn dann besser ablängen zu können kann man den Greifzug einsetzen , aber dennoch , jeder Meter kostet Kraft , viel Kraft !

Für solche Rückestrecken sind Seilwinden besser , vor allem wenn häufig gerückt werden muß.

MfG , Hellwig 8)
 
Tom123 schrieb:
Wo liegt denn der Vorteil eines solchen Ratschenzugs? Wenn ich das ganze Zubehör noch mitrechne, wiegt der doch fast mehr als der Greifzug, bei dem ja 20m Seil dabei sind?

2 Fragen bleiben für mich noch bestehen:

1) Wenn ich einen Greifzug habe, werde ich dann mit diesem auch mal eine Baumkrone oder einen Stamm wirklich 20m weit aus dem Wald ziehen, oder werde ich das nach dem ersten Versuch nie mehr wiederholen weils zu anstrengend und zeitaufwändig ist?

2) Wie genau wende ich den Wendering denn an. Muss der Ring einfach über einen Stock gesteckt werden, an dem dann gezogen wird? Kann mir das bitte jemand erklären?

Hier mal die benötigte Grundausstattung um den Seilzug im Forst einzusetzen:

1. natürlich der Seilzug und Hebelrohr.
2. Zugseil mit Haspel
3. Umlenkrolle
4. zwei Polyesterrunschlinge
evt. Stammschoner.

zu 1.) Stämme bzw. Kronenteile auf längeren Wegstrecken zu ziehen ist nicht direkt die Aufgabe für einen Seilzug - machbar ist das natürlich aber der die benötigte Zeit ist allerdings etwas zu hoch.

zu 2.) meinst du Wendering = Wendehaken?
 
>zu 2.) meinst du Wendering = Wendehaken?

Ja. Bei Grube gibts z.B. den Schwarzwälder Wendehaken, ist nur ein Haken mit einem Ring dran...

Danke.

Tom
 
denn kannst du auch so ähnlich einsetzen wie "fertige" Wendehaken. Du benötigst nur noch eine stabile Stange.
Die Stange durch den Ring und schon sieht das "Gerät" so aus wie, eben ein fertiger.

Zum Einsatz, bevor hier viel geschrieben wird, lade dir das PDF Dokument runter das thd (thomas) als Link hier reingestellt hat.
hier ist auch die Funktion des Drehzapfens erklärt.
 
Hallo zusammen!

Ich hätte da mal eine Frage zum Thema Seilzug oder Kettenzug(ratsche).

Wenn du schreibst:

Eine gute Alternative ist ein Handhebelkettenzug (Ratschzug) mit einer Zugkraft von 750 kp. Nimm dazu eine zugehörige verzinkte Lastkette in einer Länge von 4 m.

Diese Ausrüstung wiegt ca. 10kg, also ein Transport im Wald zum Einsatzort ist im Baueimer möglich und ist schneller auf- und abgebaut als ein Greifzug

Du benötigst weiterhin

- 2 textile Hebebänder a 2 tTragkraft mit 3m, welche um
günstig gelegene Ankerbäume geschlungen werden
- verzinktes Drahtseil mit 8-10mm Durchmesser, 15 - 20m Länge
mit angepressten Kauschen
- eine Umlenkrolle für 1,5 t Nutzlast
- 2 m einer 6mm Forstkette, Grad 80 oder 100
- 3 geschweifte Schäkel für 2 - 3 t Traglast.

Also ich soweit ich weiß, hat der Kettenzug ja nur einen Hub von etwa 1,5 - 3 m. Die Entfernungen, welche du ziehen mußt, sind aber wohl ständig unterschiedlich. Wie paßt du das nun mit dem Zugseil an?

Werden da dann ständig vor Ort Ösen angebracht? Oder funktioniert das ganze nur, wenn die Bäume zufällig im richtigen Abstand stehen?

Vermutlich ist es eine ziemlich dämliche Frage, aber ich habe noch nie mit einem Kettenzug hantiert. Also bitte ganz einfach für einen Laien erklären!

Gruß aus Österreich

Wolfgang [/quote]
 
Thema: Wendehaken oder Greifzug (welcher)?

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