welches öl sollte man verwenden

Diskutiere welches öl sollte man verwenden im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe mir einen neuen Kompressor gekauft :D und bei dem ist der Ölstand schon auf minimal :( . Da ich vorher einen Ölfreien hatte...
S

Steven

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Hallo,
ich habe mir einen neuen Kompressor gekauft :D und bei dem ist der Ölstand schon auf minimal :( .
Da ich vorher einen Ölfreien hatte :shock: , weis ich jetzt nicht welches Öl ich auffüllen muss :? . Kann ich da auch normales Motoröl nehmen oder muss ich ünbedingt das kaufen was der Hersteller in die gebrauchsanweisung gemeiselt hat :x . Wenn ich nur das nehmen kann, kann man das denn in den Baumärkten kaufen? :?: Oder haben das nur "Spezialgeschäfte"?
 
Hi,

von dem Hersteller meines Kompressors erhielt ich vor kurzem folgende Info :

Bitte nur Spezial-Kompressorenoel mit der Viskosität 100
verwenden. z.B.:
ARAL Motanol 100

Dieses ist ein Spezial-Kompressorenoel und darf nicht mit HD oder SAE Oelen gemischt werden.


.... ich würde in Deiner Stelle da auch keine Experimente machen.
Solches Öl bekommt man z.B. auch von Schneider oder ElektraBeckum (z.B. aus dem Baumarkt oder vom Werkzeughändler. Möglicherweise hast Du ja auch einen Ölhändler in Deiner Nähe, der Dir passendes Öl aus dem Faß abfüllen und verkaufen kann).

Gruß, hs
 
Hallo,
ich habe früher immer nur das 30er Motorenöl vom Faß genommen und der Elektra Beckum Kompressor ist fast 30 Jahre gelaufen bis er nach Bosnien ging. Es wird ja hier nicht viel vom Öl verlangt, etwas Schmierung.
Gruß
Alfred
 
ich habe früher immer nur das 30er Motorenöl vom Faß genommen
Ja, kann ich bestätigen. Bei mir im Auto läuft der Klimakompressor als Luftpresser mit. Der wird auch mit standart Motorenöl geschmiert. Ist problemlos.
 
Hi,

natürlich kann man zum Schmieren alles nutzen, was 'rutschig' ist. Aber die Kompressorenhersteller, sowie die Ölhersteller werden sich schon etwas dabei gedacht haben, eben kein Motorenöl zu empfehlen.

Hier hat jemand bei DEA bzgl. eines Kolbenkompressors gefragt (zwar in Bezug eines am Oldtimer angebrachten Kompressors - aber das spielt in diesem Fall keine Rolle). Antwort von DEA :
Obwohl Kolbenkompressoren von der Mechanik ähnlich aufgebaut sind wie Motoren, stellen sie an den Schmierstoff andere Anforderungen. Die Temperaturen sind vielfach höher als bei Verbrennungsmotoren. Die im Mehrbereichsmotorenöl enthaltenen Viskositätsindexverbesserer (VI-Improver) können beim Einsatz im Kolbenkompressor zu Ablagerungen führen. Beim Einsatz eines Einbereichsmotorenöls (z.B. Rimula X SAE 30 ganz ohne Viskositätsindexverbesserer) wäre das Problem mit größter Wahrscheinlichkeit gelöst.


... wie oft wollt ihr denn das Öl im Jahr wechseln, daß die evtl. höheren Ausgaben für die 1,5l Öl tatsächlich ins Gewicht fallen ?
1 Liter Kompressor-Öl müßte ~ €10,- kosten

Gruß, hs
 
hs schrieb:
Hi,
natürlich kann man zum Schmieren alles nutzen, was 'rutschig' ist.


... wie oft wollt ihr denn das Öl im Jahr wechseln, daß die evtl. höheren Ausgaben für die 1,5l Öl tatsächlich ins Gewicht fallen ?
1 Liter Kompressor-Öl müßte ~ €10,- kosten
Ölwechsel beim Kompressor? :roll:
Das hat bei mir mit den "Ausgaben" nix zu tun. Motoren- und Getriebe- und Hydrauliköle hab ich einfach immer da - für alles Andere müsste ich mich bewegen :wink:
 
Geht mir halt genauso,
aber ich find 10€ für einen Liter Öl ganz schön teuer.
Gerade wenn man gedenkt, das man für ca 5€ schon 5 Liter Motoröl bekommt.
Mal ne andre Frage:
seit ihr euch sicher, das ein Kommpressor heiser als ein Verbrennungsmotor wird? Wenn man bedenkt, dass in einem Motor ständig etwas verbrannt wird, wodurch enorme hitze entsteht, ist es eigentlich unlogisch das durch die komprimierte Luft der Kommpressor so heis wird. Oder doch :?:
 
Hallo,
also ein Verbrennungsmotor erreicht am Auslassventil eine Temperatur um die 950°, dass schafft ein Kompressor nicht, ich denke mal so 450-500° können es schon sein.
Gruß
Alfred
 
Hi,

mit der Temp. kommt mir auch etwas seltsam vor, da z.B. bei luftgekühlten Verbrennungsmotoren auch sehr hohe Öltemp. erreicht werden.

Aber egal - wichtiger ist sicher das die Kompressorenöle einfach andere Rahmenbedingungen erfüllen müssen.
Bei Boge findet man z.B. diese Info :
Kompressoröle sind genormt nach DIN 51506. Es dürfen keine HD-Öle zum Schmieren des Kompressors eingesetzt werden. HD-Öle neigen zum Emulgieren und verlieren so schnell ihre Schmierfähigkeit.
Zugelassen sind Mineral- und Synthetische Öle. Mineralöle haben unter normalen Betriebsbedingungen eine Standzeit von ca. 2.000 Betriebsstunden. Synthetische Öle können in längeren Intervallen gewechselt werden.
Der Ölstand des Kompressors ist in regelmäßigen Abständen zu prüfen.
Der erste Ölwechsel ist nach der Einlaufzeit (ca. 300 bis 500 Betriebsstunden) durchzuführen.


Ich habe in den letzten 13 Jahren bei meinem Kompressor das Öl ~ jährlich einmal gewechselt. Das mag einerseits übertrieben klingen, andererseits sehe ich keinen Grund wegen der paar Euro/Jahr mich außerhalb der Herstellerspezifikationen zu bewegen. Bei einem kleinen Billigkompressor aus dem Baumarkt rechnet sich vielleicht die Ersparnis von ein paar Euro - aber z.B. in meinem Fall kostet das eigentliche Aggregat ohne Anbauteile (Tank, E-Motor, etc.) inzwischen €620,- ... und da Experimente machen ?
Die Wahl der Schmiermittel ist so unbedeutend nicht - sonst gäbe es ja nicht den schönen Spruch : wer gut schmiert, der gut fährt :wink:

Gruß, hs
P.S. gerade Fa. Wunsch gefunden :
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Eigenschaften von Verdichterölen
In Verdichtern mit ölgeschmierten Druckräumen eingesetzte Schmieröle haben mehrere
Aufgaben zu erfüllen. Sie müssen Reibung und Verschleiß vermindern, die
Druckräume abdichten und Korrosion unterbinden. Zum Teil dienen sie auch als
Kühlmittel.
Oxydationsstabilität:
Während des Verdichtungsvorganges ist das verwendete Schmieröl einer sehr starken
Oxydationsbeanspruchung ausgesetzt, da neben den auftretenden hohen Temperaturen
und dem durch die Verdichtung bedingten hohen Sauerstoffangebot ein
hoher Anteil des Schmieröles in zerstäubter Form vorliegt und dadurch eine große
Reaktionsfläche bietet. Schmieröle für alle Arten ölgeschmierter Luftverdichter müssen
daher eine hervorragende Oxydationsstabilität aufweisen.
Verkokungsneiqung:
Je mehr hochmolekulare, d.h. schwerflüchtige Anteile das Schmieröl enthält, desto
eher neigt es zur Verkokung, d.h. zur Bildung koksartiger, entzündbarer Rückstände.
Deshalb erfordern Verdichteröle Grundöle mit eng begrenztem Siedebereich, die
weitgehend frei von schwerflüchtigen Bestandteilen sind und die Rückstandsbildung
auf ein Minimum reduzieren.
Flüchtigkeit:
Mit zunehmenden Anteil niedermolekularer Bestandteile des Schmieröles erhöht
sich in Verdichtern mit Verlustschmierung (Hubkolbenverdichter, Vielzellenverdichter)
der Ölverbrauch. Auch hier wirkt sich die Verwendung von Schmierölen mit engem
Siedebereich günstig aus, da in ihnen der Anteil der niedermolekularen Komponenten
auf ein Minimum begrenzt und dadurch der Ölverbrauch im Verdichter reduziert
wird.
Viskosität, Pourpoint, Viskositäts-Temperatur-Verhalten:
Die Viskosität von Verdichterölen sollte möglichst niedrig sein, damit auch bei tiefen
Temperaturen eine störungsfreie Ölzufuhr und eine schnelle Verteilung des Öles im
Druckraum gesichert ist. Außerdem neigen Schmieröle mit niedriger Viskosität weniger
zur Rückstandsbildung. Anderseits darf in Abhängigkeit von den jeweiligen Anwendungsfällen
eine Mindestviskosität nicht unterschritten werden, um ausreichende
Verschleißschutz und die erforderliche Feinabdichtung des Druckraumes zu gewährleisten.
Allgemein werden um so höherviskose Öle benötigt, je höher die Verdichtungsendtemperaturen
und Drücke sind.
Verschleißschutz:
In Hubkolbenverdichtern und Vielzellenverdichtern mit Verlustschmierung treten
Grenzschmierungsbedingungen auf, die metallischen Kontakt der Gleitflächen zur Folge haben.
Da sich zwischen den Gleitflächen im Rahmen der angestrebten Minimalmengenschmierung
nur außerordentlich dünne Schmierfilme bilden, müssen die
eingesetzten Schmieröle einen ausgeprägten Verschleißschutz aufweisen.
Korrosionsschutz:
Bei Abkühlung von Verdichtern als Folge von Stillstand, Teillast- oder Leerlaufbetrieb
kann sich im Verdichtungsraum Kondenswasser bilden. Dieses Kondensat beeinträchtigt
die Schmierung der aufeinandergleitenden Teile, da es den Schmierfilm
abwaschen sowie Verrostungen und nachfolgenden Verschleiß verursachen kann.
Hochwertige Verdichteröle enthalten daher Korrosionsschutzzusätze, die ein Unterwandern
des Schmierfilms durch Kondenswasser verhindern.

Maßnahmen zur Verhütung von Bränden und Explosionen
In der Vergangenheit traten in Luftverdichtern mit ölgeschmierten Druckräumen vereinzelt
Brände und Explosionen auf. Daher sollte das Risiko des Auftretens von
Bränden und Explosionen auf das mögliche Minimum reduziert werden.
Hierzu dienen folgende Maßnahmen:
· Geeignete Schmieröle
Nach dem heutigen Stand der Kenntnisse bieten Luftverdichteröle gemäß DIN
51506 Gruppe VDL im Bereich der Schmieröle auf Mineralölbasis den besten
Schutz gegen die Bildung schädlicher und entzündbarer Rückstände.
· Minimale Ölzufuhren
Luftverdichter mit Verlustschmierung werden häufig überschmiert und erfordern
daher eine genaue Einstellung und Überwachung des Ölverbrauches. Insbesondere
ist der bei Neuaufstellung des Verdichters allgemein hoch eingestellte Ölverbrauch
nach beendetem Einlauf gemäß den Betriebsanleitungen zu senken.
· Ständiger Kondensatablaß
Regelmäßiger, möglichst automatischer Ablaß von Wasser/Öl-Kondensat aus
Leitungen, Kühlern, Abscheidern und Druckluftbehältern vermindert die Rückstandsbildung.
· Periodische Reinigung
Regelmäßige Überwachung und Reinigung des druckluftführenden Systems, insbesondere
der Druckventile, verhindern übermäßige Rückstandsbildung.
· Regelmäßige Überholung
Der Austausch verschlissener Teile und die sorgfältige Reinigung der gesamten
Anlage verringern das Brand- und Explosionsrisiko.
· Druck- und Temperaturkontrolle
Übermäßige Druck und Temperatursteigerungen der Druckluft zeigen Betriebsstörungen
an. Eine ständige Überwachung ist daher erforderlich.
· Senkung der Verdichtungs-Endtemperauren
Auf wirksame Kühlung ist zu achten.
Wunsch Öle GmbH
Kompressorenöle
Seite 10
· Luffilterung
Wichtig ist die Verwendung von Filtern mit ausreichendem Wirkungsgrad und genügender
Staubaufnahmefähigkeit. Die Filter müssen regelmäßig kontrolliert und
gereinigt bzw. ersetzt werden.
 
Hi,

Elektra Beckum sagt:

Spezial-Kompressorenöl mit der Viskosität 100
z.B.: ARAL Motanol 100

oder Motoröle HD 20 bis HD 30

Mein Elektra Beckum LP 602/15/350 bekommt immer 5W-30 Pümpedüseöl genau wie sein kleiner Kollege von Praktiker.

Beide laufen seit 1995.

Denke das mit dem Spezialöl ist genauso ein Nepp wie das meiste Spindelöl für Hebebühnen. Dass ist nämlich oft stink normales SAE 90 Getriebeöl, nur teurer und in kleinen Flaschen.

Also gutes Motorenöl rein und gut. Bei Schrauben- oder Rotationsverdichtern sieht es denke ich anders aus.

Ach ja max. Temp. am Druckstutzen laut Datenblatt nur max. 100 Gard. Also Thermisch für ein Motoröl lächerlich.

Gruß

Hinrich
 
Moin,
bei meinem ollen Werkstattkompressor Bj. 76 mit 16 bar, habe ich mal nach langer Zeit das Öl gewechselt. Laut Kesselaufdruck benötigt er „Unlegiertes Mineralöl SAE 30“. Da dieses Öl mir gerade nicht zur Verfügung stand, habe ich es gut gemeint und ihm ein mineralisches HD Mehrbereichsöl 10-30, das ich vorrätig hatte, spendiert. Nach kuzer Laufzeit zeigte sich eine milchige Trübung in den transparenten Luftschläuchen. Daraufhin habe ich den Kessel entwässert, wobei die Ablaßschraube ganz entfernt werden mußte um unter Druck den aufgeschäumten zähflüssigen Emulsionsschleim herauszubekommen. Nach Komplettreinigung wurde wieder auf Öl nach Herstellerangabe gewechselt. Seitdem ist alles wieder OK.
Fazit: Meiner will nur Hausmannskost und Öl ist nicht gleich Öl.
 
Hallo,
beim SAE30 musst du halt beim Ölwechsel schauen dass der Ablagerungsschlamm mit rauskommt (so viel wird allerdings beim Kompressor nicht anfallen), m.E. hat das aber nichts mit dem Schlamm im Kessel zu tun. Hier ist eher mit der Zeit Öl aus dem Kurbelgehäuse in den Druckluftbereich gekommen und hat sich mit dem Kondenswasser emulsiert.
 
Ja sicher, leichter Ölschlamm-Anfall sind bei älteren, ölgeschmierten Kompressoren auch normal. Die Druckluft kommt in jedem Fall mit dem Öl aus dem Kurbegehäuse in Berührung durch die benetzten Zylinderwände. Wenn legierte Öle eine höhere Affinität haben Luftfeuchtigkeit aufzunehmen, wie aus den von "hs" erstellten Text hervorgeht, und ebenso klar ist ,das bei Verdichtung von Luft sich Wasser abscheidet, kommt es zwangsläufig zu einer Öl-Wasser Emulsion. Auffällig war nur die extrem starke Zunahme des Ölschlamms und des Ölgehaltes der Druckluft bei Verwendung ungeeigneten Öls.

Zu den im Kompressor anfallenden möglichen hohen Temperaturen, die angezweifelt werden:
Gemeint sind sicher nicht unsere üblichen Werkstatt-Kompresssoren, ich kann mir eher vorstellen das Industriekompressoren gemeint sind, die z.B. in der Chemie eingesetzt werden um hohe Drücke von mehreren 100 bar zu erzeugen, um chemische Reaktionen in Autoklaven zu ermöglichen.
 
Also ich muss hs recht geben.
Nur weil Öl immer wie Öl aussieht können die Unterschiede schon gewaltig sein. Kein Mensch käme die Idee Motoröl in seine Bremse zu füllen obwohl beides ja nur Öl ist.
Die Vorschrift sagt dass Druckluft wegen Unfallverhütung den Behälter mit, ich glaube, maximal 80°C verlassen darf. Der Rest muss vorher runtergekühlt werden. Setzt man nur ganz grob überschlägig mal an kommt man (polytrop) bei einer Verdichtung von Luft 1 Bar (bei 20°, 60% Feuchte) auf 6 Bar auf 190°C. Verdichtet man höher und berücksichtigt die Reibungswärme ist man auch schnell bei über 200.
Außerdem kommt das Öl direkt mit dem Wasser in Kontakt was die Alterung beschleunigt.
Solange man die halbwegs richtige Viskosität trifft kann es auch anders funktionieren, aber ich würde keinen Kompressor von 800eur riskieren wenn ich auf 3 Jahre gesehen 10eur spare. Wenn es keinen Fresser gibt, führen Riefen immer zu Undichtigkeit. Was oft vergessen wird: Öl hat beim Kompressor auch die Aufgabe die Dichtung und damit den Wirkungsgrad zu steigern.
 
Kein Mensch käme die Idee Motoröl in seine Bremse zu füllen obwohl beides ja nur Öl ist. [/quote]

Bremsflüssigkeit ist aber kein Öl. Sondern besteht aus Polyglycolen. Es gibt allerings in Baggern Schleppern etc. Bremsanlagen die das Hydraulik, bzw. Getriebeöl nutzen.

Aber warum soll ich kein Motoröl nehmen wenn es der Hersteller frei gibt?

MFG

Hinrich
 
schrauber1981 schrieb:
Bremsflüssigkeit ist aber kein Öl.
und Margarine ist keine Butter...

Polyglykol wird wie du schreibst als schneller abbaubare synthetische Druckflüssigkeit oder Getriebeöl verwendet und übernimmt somit die gleiche Funktion wie ein Mineralöl (es ist nur sehr viel teurer).
Was ich damit zeigen wollte ist, wie seltsam sich manche beim Thema Öl verhalten.
Jeder Anwendung ihr Öl, da wird sich schon jemand etwas dabei gedacht haben.
MIt den Klassen 20 bis 30 liegt man etwa im Bereich eines Öls mit Viskositätsgrad 100. (Kenne die Bezeichnung HD zwar nicht, bin deshalb von den SAE-Klassen ausgegangen). Von daher ist die Schmierung auch am Anfang sichergestellt. Was man aber nicht ohne weiteres abschätzen kann ist das Alterungsverhalten und die Auswikung der Additive.
Will Elektrabeckum nur über die Garantiezeit kommen wird wohl jedes Öl mit halbwegs passender Zähigkeit ausreichen.
 
Motorenöl ist im Verbrennungsmotor wesentlich härteren Bedingungen ausgesetzt, als das Öl in einem Kompressor.
Wenn Motorenöl also den Belastungen im Verbrennungsmotor stand hält, dann hält es die "milden! Bedingungen im Kompressor viel leichter aus.

Fassen wir mal zusammen:

Im Verbrennungsmotor entstehen in der Spitze bis zu 1000°C, im Kompressor sind es maximal 200°C.
Im Verbrennungsmotor wird ein Benzin-Luftgemisch stark verdichtet und dann zur Explosion gebracht.
Im Kompressor wird nur Luft ein "wenig" verdichtet. (Läuft ohne Explosion - hoffenlich :mrgreen: )
Um noch einen drauf zu sezten: Im Selbstzünder, also dem Diesel, wird Luft so stark verdichtet (> 250°C), dass sie sich der eingespritzte Diesel von selbst entzündet.

Ein Diesel ist im Grunde genommen nicht grossartig anderes als ein "selbstlaufender" Kompressor, der durch ein explodierendes Luft-Dieselgemisch angetrieben wird und Öl das diesen Anforderungen genügt, reicht allemal für die Anforderungen in einem echten Kompressor.

Mit sehr vielen Spezialschmierstoffen oder Spezialreinigern ist es doch so, dass sie häufig das Vielfache kosten, aber oft nicht einmal konventionellen Schmierstoffen oder Reinigern ebenbürtig, geschweige denn überlegen sind. 95% der "Spezialmittelchen" sind überflüssig. Sie dienen nur der Gewinnmaxmierung von Industrie und Handel, aber belasten den eigenen Geldbeutel auf unnötige Weise.
 
Hallo,
Ich glaub die info hier ist für nen Schraubenkompressor gedacht bei nem kolbenkompressor ist die einlaufzeit glaub ich geringer.

hs schrieb:
Aber egal - wichtiger ist sicher das die Kompressorenöle einfach andere Rahmenbedingungen erfüllen müssen.
Bei Boge findet man z.B. diese Info :
Kompressoröle sind genormt nach DIN 51506. Es dürfen keine HD-Öle zum Schmieren des Kompressors eingesetzt werden. HD-Öle neigen zum Emulgieren und verlieren so schnell ihre Schmierfähigkeit.
Zugelassen sind Mineral- und Synthetische Öle. Mineralöle haben unter normalen Betriebsbedingungen eine Standzeit von ca. 2.000 Betriebsstunden. Synthetische Öle können in längeren Intervallen gewechselt werden.
Der Ölstand des Kompressors ist in regelmäßigen Abständen zu prüfen.
Der erste Ölwechsel ist nach der Einlaufzeit (ca. 300 bis 500 Betriebsstunden) durchzuführen.

Zum Öl, jmd hatte hier schon mal geschrieben das ne 100 viskosität gut ist, da kann ich nur zustimmen.

Besser bisschen mehr zahlen als was kaputt machen

mfg Christian
 
hallo,
interessantes Thema. ich habe einen schön leisen
jun air-kompressor bekommen, leider ohne öl. es fehlen 0,8 l und das vorgeschriebene synthetiköl sj 27 kostet ca. 30€ der halbe liter. jetzt habe ich ein synthetiköl für kompressoren entdeckt für 13€ der liter. doch mein örtlicher airbrushhändler meint, nur originalöl, sonst zerstöre ich den kompressor.
nach den bisherigen beiträgen zu urteilen, werd ich es einfach probieren.
gruß
haraldo
 
Hallo,
habe eben zufällig im Forum die Diskussion über die Ölsorte für Kompressoren gelesen und muss gestehen ich habe mir über das Öl in meinem Jun Air-Kompressor, den ich 1984 gekauft habe, nie Gedanken gemacht. Der Kompressor läuft seit der Anschaffung rund um die Uhr, irgendjemand aus der Familie oder von den Nachbarn hat immer etwas auszublasen und wie viele Holzdecken in der Siedlung damit festgeschossen wurden, mag ich gar nicht mehr zählen.
Wie ich nun eben auf der Webseite von Jun Air lernte, soll dieser Kompressor ein spezielles synthetisches Öl von Jun Air haben, ausschließlich. Bekommen hat er die letzten 25 Jahre die Reste der Mehrbereichsöle vom Motorölwechsel und auch schon mal eine Flasche nicht mehr benötigtes (synthetisches) Getriebeöl. Und noch immer hat er vollen Druck und keine Probleme. Immer, wenn ich einmal daran dachte, wurde die Druckablassschraube mal geöffnet und der vorhandene Druck im 50 L-Kessel hat die Ölemulsion rausgeblasen. Das war's. Also, es geht offensichtlich auch so.
Pyret
 
Thema: welches öl sollte man verwenden
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