welches öl sollte man verwenden

Diskutiere welches öl sollte man verwenden im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe mir einen neuen Kompressor gekauft :D und bei dem ist der Ölstand schon auf minimal :( . Da ich vorher einen Ölfreien hatte...
Hallo zusammen,

hab mir vor ein paar Tagen 2 gebrauchte Kompressoren aus der Bucht gesichert.

Einmal einen Elektra Beckum LP230/8/24 und einen Einhell 400/60/D2. Der Verkäufer war praktisch in der Nachbarortschaft und deshalb hat es sich angeboten zuzuschlagen.

Ich habe bisher nur einen Ölfreien Güde in meiner Garage, die beiden Neuanschaffungen sind aber mit Öl. Bei dem Elektra Beckum ist es einfach, da steht auf dem Kessel folgende Ölsorten verwenden "ARAL Motanol GM100 / ESSO Nuto H100 / SHELLTalpa G100". Da hab ich gestern schon mal das Öl abgelassen (kam ja nicht die Welt raus) und werd mir heute im Baumarkt eins von den 3 genannten besorgen.

Bei dem Einhell steht jetzt leider nichts auf dem Kessel. Jetzt hab ich diesem Tread etwas von unlegierten SAE30 gelesen. Soll ich den Einhell auch eins von den 3 oben genannten Sorten spendieren, oder bekommt der eine andere Sorte?

Ein Arbeitskollege meinte, das er seit Jahren in seinen 10W40 reinfüllt und die Kompressoren sich noch nie beklagt haben (und er macht echt viel mit dem Kompressor, da Autowerkstatt und Reifendienst).

Hoffe ihr könnt mir mein Einhell weiterhelfen...

PS. Wieviel Öl werde ich da kaufen müssen? Sprich wieviel wird sich jeder Kompressor genehmigen?

Gruß
Distance
 
Hallo zusammen,

ich war heute bei uns im örtlichen Baumarkt (Globus).

Dort gibt es nur eine Sorte Kompressorenöl.

Das ist von Güde und schimpft sich

"Güde Kompressorenöl 1 Liter"
Vollsynthetisches Motorenöl 5W40 empfohlen für alle Güde-Kompressoren mit Ölschmierung.
Eigenschaften:
- Hoher Verschleißschutz
- Krafteinsparung durch Leichtlaufeigenschaften
- Hervorragende Detergent- und Dispersanteigenschaften
- Verhindert Schwarzschlammbildung
- Lange Lbensdauer durch hohe Oxidatiosstabilität
- Hervorragendes Anlaufverhalten
- sehr gutes Viskositäts- und Temperaturverhalten
- geringe Verdampfungsneigung

Ist das was ordentliches und eventuell auch tauglich für meinen Einhell und Elektra Beckum - oder eher Finger weg?

Gruß
Distance
 
Auch wenn mich jetzt alle zerreißen, ein unlegiertes SAE 30 entspricht einem Komprssoröl ISO VG 100 und auch deinen aufgeführten Ölen. Das Shell Talpa G100 ist ein "unlegiertes, aschefreies Mineralöl" Übrigens entspricht die Viskositöt eines Kompressoröls ISO VG 100 genau der eines SAE 30 Motoröls.

Die Viskosität bei 40°C /100°C und auch der Flammpunkt ist identisch.

Lediglich die HD Additive eines legierten Motoröls haben bei einem Kompressor evtl. negative Eigenschaften. Der Dreck wird in der Schwebe gehalten und wird somit bei einem Kompressor stets durch die Lager gejagt. Weiterhin wird Wasser im legierten Motoröl gebunden -> Das Öl kann milchig werden.

In der Praxis habe ich aber noch nie milchiges Öl im Kompressor gesehen. Ich kenne viele Kompressorbesitzer, welche ihren Kompressoren nur Motoröl zuführen. Viele dabei sogar schon 30 Jahre lang. Ich habe selber 5 Kompressoren (zwei werden demnächst verkauft). Alle meine Kompressoren bekommen nur das gute Praktiker 5W-40 von Addinol.

Bei Kolbenkompressoren sehe ich für mich keine Probleme mit normalem Motoröl. Lediglich bei Kompressoren über 16 bar bzw. Schraubenkompressoren würde ich entsprechende / teure Kompressoröle verwenden.
 
Hallo,

Du meinst also auch, dass die ganze Theorie mit den überteuerten Kompressorenölen eigentlich Quatsch ist.

Ist das von mir beschriebene Güde dann jetzt eher schlecht oder eigentlich übertrieben (da 1 Liter ca. 8 Euro)?

Oder soll ich das den beiden Kompressoren spendieren?

Gruß
 
So, habe mal in meinem Papierlager gesucht.
Ältere (so ca. 1982) Kaeser Betriebsanleitung für einen ECO 1
(Entspricht in der Leistung/Grösse etwa den Baumarktgeräten 160 l Ansaugl. 8 bar 24 ltr.)

Als Ölfüllung wird da 0,13 l. angegeben.
Ölsorte SAE 10; SAE 10 W 30; SAE 10 W 50

Vielleicht von Interesse: Umgebungstemperatur min. +5 max. + 35 C

Also nicht ganz so verbissen sehen.
 
Hallo zusammen,

hab jetzt in einem Boote-Forum einen interessanten Tread über Ölsorten gefunden.

Kenn jetzt schon mal den Unterschied zwischen Mehrbereichsöl (ist ja dann ein legiertes HD=heavy duty mit Additiven) und Einbereichsölen z.B. SAE30 die dann unlegiert sind.

Für die Kompressoren sind dann die Einbereichsöle die richtige, da die eventuellen Schmutzpartikeln nicht in der Schwebe gehalten werden sondern sich am Boden ablagern.

Ist dann das von mir beschriebene 5W40 Güde Kompressoröl ein "unlegiertes Einbereichsöl" oder eher ein Mehrbereichsöl? [ein Mehrbereichsöl ist doch eher ein 10 oder 15 W40 richtig?]

Gruß
 
Hallo,

das 5W-40 ist ein Mehrbereichsöl.
Die Theorie der sich absetzenden Schmutzpartikel ist eher vernachlässigbar, zumal die sowieso mehrfach mitgenommen werden ehe sie sich absetzen können.
Und in welchen Mengen treten diese ein? Die Luft wird sowieso in gewissen Grenzen gefiltert, eher ist die Ölalterung von größerer Bedeutung und selbst die ist bei den vergleichsweise geringen Temperaturen überschaubar.
Evtl. verkoken die Ventile bei sehr schlechtem Öl, aber auch das braucht ewig.

Viele Grüße

Stefan
 
mir beschriebene 5W40

Alleine schon die Bezeichnung 5W und dann 40 dazu, gibt an, dass es kein Einbereichsöl sein kann.
5W = Winteröl.
 
Dass Kompressoren höhere Temperaturen aushalten sollen, als Verbrennungsmotoren, halte ich für ein Gerücht. Man schaue sich mal Turbolader bei Volllast an. Die sind teilweise gelb glühend. Und an den Auslassventilen wird es sicher auch nicht kälter sein. Deshalb kommt aber niemand auf die Idee, unlegierte Einbereichsöle dort einzusetzen. Im Gegenteil.

Ich frage mich, wie die Entwickler und Hersteller von Kompressoren sich bei ihren Ölempfehlungen denken. Ich glaube nicht, dass deren Maschinenbauer überdurchschnittlich viel Ahnung von Schmiermitteln haben. Und was tut man in diesem Fall?
1. Man fragt bei den Ölherstellern nach
2. Man verlässt sich auf Bewährtes. Denn der, der als erstes was neues versucht, geht immer ein Risiko ein. Gerade bei professionellen Werkzeugen für viel Geld verzeiht der Kunde nicht so schnell. Außerdem bezahlt der Kunde ja das Öl.

Und was empfehlen die Ölhersteller? Das teuerst mögliche, selbst wenn sie ganz genau wissen, dass das allerbilligste Motorenöl um Welten besser ist, als die teuren unlegierten Einbereichs-'Spezialöle'. Vermutlich werden weltweit mit Kompressoröl Milliarden umgesetzt. Wenn irgendein Hersteller von der Empfehlung der teuren Öle abweichen würde, würde er alle Ölhersteller, einschließlich sich selbst schaden.

Man müsste es mal drauf ankommen lassen. Das billigste Autoöl in einen Kompressor einfüllen und diesen ganz normal benutzen. Am besten in einem Unternehmen, indem der Kompressor fast die ganze Zeit läuft. Muss ja auch nicht unbedingt ein nagelneuer Kompresssor für viele Tausend Euro sein. Eher so ein kleiner Mittelklasse-Kolbenkompressor der 500Liter-Klasse oder so. Ich vermute stark (bin aber natürlich nicht sicher) , es passiert garnichts.
 
Erschlagt mich nicht, wenn ich das Thema jetzt noch mal aufwärme:

Was hat es nun mit dem erwähnten Güde "Kompressoröl" 5 W 40 auf sich?

Ein klassisches "Kompressoröl" in dem Sinne, wie der Begriff in diesem Thema verwendet wird ist es ja nicht.

Also "empfiehlt" Güde ein Mehrbereichsöl für den Kompressor.

Dann kann ich ja auch ein 10 W 40 oder 10 W 50 nehmen wie das die Fraktion der "Automotorenölverwender" beschreibt. :mrgreen:

Somit favorisiert Güde diese "Automotoren..." und regt indirekt zum Verzicht auf die im Thema genannten klassischen Kompressoröle an.

Mit anderen Worten: Bevor ich das erwähnte Güde Öl kaufe, kippe ich doch gleich mein übriges Motorenöl ein - besser noch mein Oldtimer-Motoren-Öl das ich für einen Oldtimer Traktor verwende....

Also mir gehts hier nicht um Cent-Ersparnisse sondern um eine Verwendung des richtigen Öls für den richtigen Einsatz gepaart mit der richtigen Portion Vernünftigkeit.

Netter Gruß,

sony
 
Hi,

kar schrieb:
1. Man fragt bei den Ölherstellern nach
2. Man verlässt sich auf Bewährtes. Denn der, der als erstes was neues versucht, geht immer ein Risiko ein. Gerade bei professionellen Werkzeugen für viel Geld verzeiht der Kunde nicht so schnell. Außerdem bezahlt der Kunde ja das Öl.

Und was empfehlen die Ölhersteller? Das teuerst mögliche, selbst wenn sie ganz genau wissen, dass das allerbilligste Motorenöl um Welten besser ist, als die teuren unlegierten Einbereichs-'Spezialöle'. Vermutlich werden weltweit mit Kompressoröl Milliarden umgesetzt. Wenn irgendein Hersteller von der Empfehlung der teuren Öle abweichen würde, würde er alle Ölhersteller, einschließlich sich selbst schaden.

Man müsste es mal drauf ankommen lassen.

ist zwar ein uralter Beitrag - aber vielleicht liest ja jmd. diesen und kommt auf seltsame Ideen.

Daher mal die Frage : wenn Du einen EUR 1000-Kompressor zuhause stehen hättest - würdest Du es darauf ankommen lassen ?
Wieviel Geld würdest Du denn z.B. in 20 Jahren tatsächlich sparen ?

Und wenn man gerne auf günstiges Öl zurückgreifen möchte - auch das gibt es als Verdichter-Öl :
z.B. http://www.ebay.de/itm/320771511687

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@sonycom007

ich würde sagen, daß Güde nicht unbedingt als allgemeingültiger Maßstab genommen werden kann.
Wenn sie allerdings dieses oder jene Öl in der Betriebsanleitung vorschreiben, würde ich mich auch daran halten.

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Wenn ich mal von meinem Kompressor und dem oben verlinkten Öl ausgehe : da ich den Kompressor nicht mehr so viel wie früher nutze, wechsle ich nur noch einmal im Jahr die 1,5L Öl.
Das würde pro Jahr somit ~ EUR 9 kosten.
Ich denke damit kann man doch leben - oder ?

Gruß, Glatisant
 
Servus!

Ich möchte gelegentlich meinem Kaeser Mini 210/10 W Kompressor frisches Öl spendieren. Lt. Betriebsanleitung sind 0,13 l SAE 5 W30 einzufüllen. Ist es ratsam, das entsprechende (teure) Kaeser Öl zu verwenden oder kann ich bedenkenlos "irgendein" SAE 5 W30 einfüllen?

Danke!

Christian
 
Das vorgegebene 5W30 genügt vollkommen. Wenn der Kompressor in einem beheizten Raum steht, tuts auch ein 10oder15W40.
 
Hallo,
natürlich funktioniert ein Motoröl - und zwar jedes - super in einem Kompressor. Die einzige Frage ist, welchen Viskositätsbereich man will, bzw. braucht. Die Motorenöle haben immer die für den Betrieb von Kolben erforderlichen Eigenschaften. Ohne Verbrennungsprozess ist das ein Klacks für das Öl. Und es kann noch viel mehr.

Die Meldung mit dem Ölschaum im Druckluftbereich zeigte, wie gut es ist, wenn z. B. Schwitzwasser, das im Kurbelraum des Kompressors entsteht, emulgiert wird. Bei langen Stillstandszeiten wäre das tötlich: Rostnarben im Guss-Zylinder, Rostblasen auf der Kurbelwelle, Rost an den Lagerschalen.

Wenn der Kompressor in einem unbeheizten Raum steht, z. B. in der Garage, dann wird es sicher gut sein, ihm den gleichen Viskositätsbereich wie dem darin untergebrachten KFZ zu gönnen. So einfach kann das Leben sein. Freuen wir uns, dass es diese Öl-Klassifizierung gibt.

Lasst euch bloß nicht verrückt machen von den vielen Perfektionisten, die ständig nach Gelegenheiten suchen, sich verunsichern zu lassen.
Und: Das scharfe Beobachten, das Mitdenken und das Ausprobieren sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Fortschritt. Wenn einer einmal im Jahr Ölwechsel macht, was soll denn da anbrennen? Jegliches Problem, das besteht, könnte man am abgelassenen Öl erkennen.
 
ich kann den ganzen Öl-Hype sowieso nicht verstehen,
wie schon gesagt, wenn was nicht stimmt und man nicht mit Scheuklappen durch die Druckluftwelt wandert, dann passt das schon.
Betrifft auch die Schmierung der Werkzeuge.
 
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich auf diesen Thread vergessen hatte.
Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Gürth!
Öl habe ich besorgt; der Ölwechsel wird demnächst durchgeführt.

Einen schönen Abend wünscht

Christian A.
 
Thema: welches öl sollte man verwenden

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