Welcher Sägentyp für Gehrungsschnitte?

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wallstreet

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Hi!

Zum Basteln von Bilderrahmen, sowie zum Erstellen von Gehrungschnitten in Weichholzbrettern (z.B. 200x20mm), etwa zum Bau von Schubladen möchte ich mir gern eine exakt arbeitende Säge zulegen.

Bislang hatte ich eine manuelle Gehrungssäge, war aber mit den Resultaten nie wirklich zufrieden. Mir wurde jetzt zu einer elektrischen Kapp-&Gehrungssäge geraten.

Im Laden wurde mir eine Elektra Beckum mit 210er Blatt und ca 1200 Watt (Modelltyp hab ich vergessen, wahrscheinlich KS210 HM) gezeigt. Diese war dort im Angebot für EUR 129,- inkl. 2. HM-Sägeblättern (1x64 Zähne, 1x gröber).

Meine Fragen:

1. Ist dieser Sägentyp überhaupt das richtige für meinen Anwendungszweck?

2. Ist diese E/B-Maschine ihr Geld wert (kleine E/Bs sind hier ja eher unbeliebt)?

3. Sind 64 HM-Zähne fein genug für diesen Anwendungszweck?

4. Da eine Handkreissäge weitaus vielfältiger in der Anwendung ist und ich ohnehin nur 45° schneiden möchte, scheint mir diese generell sinnvoller. Wären die Ergebnisse unter Einsatz einer Schiene ausreichend exakt?

Bin für alle Tips dankbar!
 
Hallo Wallstreet;

vergiss die Maschine!

Du schreibst, Du möchtest die Gehrungen in 200mm breite Bretter schneiden, dies ist entweder nur mit Riesenblatt oder mit Linearauszug möglich.

Maschinen die exakte Gehrungen schneiden, und einen Auszug haben, sind nicht durch eine HKS, auch nicht mit Schiene zu ersetzen.
Ab 500€ kann man gute Maschinen bekommen.
E-B hat 3 solcher Maschinen im Programm, die 301 und 303, die 3. ist mir der Namen nicht bekannt.
Selbst arbeite ich mit einer KGS 1670 von Metabo, bin damit sehr zufrieden, liegt aber noch mal 150€ höher im Preis:(
Dazu kommen bei fast allen Maschinen noch die Zubehörteile, z.B. links und rechts Tischverbreiterungen mit diversen Anschlägen, Montageböcke meißt aus Metall kosten auch extra, E-B bietet für die Topmodelle sogar einen Zuschnittlaser an.
Gut ausgestattet kommt so ein Maschinchen auf 1000€!
Ist aber selbst durch eine gute Tischkreissäge nur bedingt zu ersetzen.
Auf meiner Holzseite wird die 1670 vorgestellt:
http://www.holz-seite.de.vu/
einfach auf das kleine Bild der Maschine klicken, welches unter der Rubrik Maschinen angezeigt wird.

Gruß Dietrich
 
Hallo, grüß Dich, wallstreet.

Interessante Fragen!

1) Eine kleine, handliche Kapp- und Gehrungssäge ist genau die Säge, die Du brauchst.

2) Die Elektra-Beckum ist durchaus kein Billigprodukt und ist qualitativ deutlich über Güde, Einhell und Konsorten anzusiedeln. Da Du nur Bilderrahmen schneiden möchtest, brauchst Du weder eine (teure) Zugfunktion noch eine besonders große Schnitthöhe - die KS 210 hat ca. 54 mm Schnitthöhe bei 90°, wenn ich mich recht erinnere - für Bilderrahmen völlig ausreichend.

3) Sägeblätter - hierüber könnte man stundenlang dozieren, denn es kommt ja nicht nur auf die Zahnzahl an, sondern auch auf die Zahnform. Bei 210 mm Durchmesser ist eine Bestückung mit 64 HM-Zähnen sehr gut - das reicht vollkommen aus, um auch empfindliche Werkstücke wie folierte Bretter, kunststoffbeschichtete Materialien oder eben auch Bilderrahmen zu schneiden. Damit wirst Du wirklich gute Schnittergebnisse erzielen - zumindest solange die HM-Aufsätze an den Zahnspitzen noch scharf sind.

4) Die Frage mit der Handkreissäge habe ich nicht ganz verstanden - es erscheint mir äußerst schwierig, ohne Gehrungvorlage in welcher Form auch immer einen exakten 45°-Schnitt mit einer HKS hinzubekommen. Und wie willst Du 45° mit einer Führungsschiene bewältigen - Du brauchst eine Auflage für den Anriß - auf dem Bilderrahmen?

Abgesehen davon sind 129,- Euro für die KGS 210 ein wirklich guter Preis, wenn sich dieser Preis einschließlich Mehrwertsteuer versteht. Regulär kostet diese Säge mit 2 Sägeblättern beim Fachhändler ca. 149,- Euro! Oder handelt es sich um eine Baumarktaktion? Zugreifen, würde ich empfehlen!

schönen Sonntag abend wünscht Dir
Werkzeug-Django
 
Ergänzung:
ich sehe gerade, dass Du 200 mm Schnittbreite brauchst. Dann kannst Du die KS 210 vergessen und kommst an einee teuren Zugfunktion nicht vorbei - oder Du kaufst Dir Spezialsägen wie eine PK (Präzissionskreissäge) oder die Secanta von Elektra-Beckum - aber dann bist Du schon in einer 4-stelligen Preisklasse, wie Dietrich auch schon angedeutet hat.

Wenn es aber nur um Bilderrahmen geht, ist die EB KS 210 eine schöne Maschine.
 
Hallo Werkzeug Django,

er schrieb aber doch auch von Schubladenseiten 200mm breit!
Wie soll er die bewältigen mit dem Maschinchen, einmal von der Seite und dann von der anderen Seite einen Trennschnitt ansetzen?

Ne, damit dürfte die Maschine überfordert sein.

Für Massivholz benötigt er nicht so viele Zähne, bei beschichteten Sachen schon.

Gruß Dietrich
 
Jau, Dietrich,

das mit den 200 mm breiten Schubladenbrettern hatte ich erst übersehen. Deshalb meine Ergänzung. Dann wird er mit der schnuckelig kleinen KS 210 natürlich nix.
Gruß
werkzeug-django
 
die beiden schneidaufgaben lassen sich mit jeder guten paneelsäge (elu/dewalt, makita) bewältigen.
eine elu benutze ich selbst (und seit kurzem mit funktionierender absaugung :wink: ), da sind querschnitte durch bretter kein problem. die preise steigen mit zunehmender schnittbreite..

wenn der focus nur auf bilderrahmen liegen würde, wäre vielleicht auch die "leistensäge" von festo interessant, ich weiss aber nicht, ob der schnittbereich auch für bretter ausreicht.

gehrungsschnitte von brettern bohlen sind selbst mit führungsschiene, winkelanschlag und sehr guter handkreissäge .. hmm, sagen wir mal so: "umständlich" .. die anschaffungskosten wären kaum niedriger als bei einer paneelsäge.

wie immer: die eierlegende wollmilchsau gibt´s nicht.
vielleicht nochmal das einsatzgebiet überdenken, zumal die e-b. (kenn ich selbst nicht) ja für bilderrahmen recht brauchbar sein soll?
 
Erst einmal Danke für Eure Tips!

Ich habe gerade mal auf der HP von EB nachgeschaut - dort wird eine maximale Schnittbreite von 90mm bei 45° und 130mm bei 90° angegeben.

Beziehen sich diese Wert auf "gedrehte" oder "gekippte" (sorry für die unfachmännische Ausdrucksweise) 45°?

Ich vermute mal, dass es sich um "gedrehte" 45° handelt, und somit z.B. Schubladen mit 13cm Tiefe erstellt werden könnten (eigentlich brauche ich die Säge für was anderes, aber eine Schublade ist die einfachste Analogie).

Mit dieser Einschränkung könnte ich leben (13 statt 20).

Mein Gedanke bzgl. der Handkreissäge war, dass sich die meisten ja ebenfalls kippen lassen um abgewinkelte Schnitte zu erzielen. Wahrscheinlich müsste man ein paar Probeschnitte machen, um wirkliche 45° zu erzielen - die Vielseitigkeit wäre mir diesen zusätzlichen Aufwand allerdings wert.

Dünne Bilderrahmen wären dann allerdings eher schwer möglich :) (dafür geht aber oft auch die gute alte Gehrungslade)

Kann man Kreissägen in Verbindung mit Führungsschienen nicht mehr kippen? (darüber hab ich mir vorher noch keine Gedanken gemacht)

Die Säge habe ich zu diesem Preis bei Knauber gefunden - also nicht klassischer Fachhandel (obwohl Knauber offiziell Fachhändler ist - daher auch das Festool-Sortiment).

Aber zu dem Thema Fachhandel vs. Baumarkt möchte ich mich hier nicht äussern - hab schon bei beidem positive wie negative Ausreisser erlebt / sowohl bzgl. Preis als auch bzgl. Service.
 
die beiden schneidaufgaben lassen sich mit jeder guten paneelsäge (elu/dewalt, makita) bewältigen.
eine elu benutze ich selbst (und seit kurzem mit finktionierender absaugung :wink: ), da sind querschnitte durch bretter kein problem, wenn auch die preise mit zunehmender schnittbreite steigen.

wenn der focus nur auf bilderrahmen liegen würde, wäre bestimmt die "leistensäge" von festo interessant, ich weiss aber nicht, ob der schnittbereich auch für bretter ausreicht.

gehrungsschnitte von brettern bohlen sind selbst mit führungsschiene, winkelanschlag und sehr guter handkreissäge .. hmm, sagen wir mal so: "umständlich" .. die anschaffungskosten wären kaum niedriger als bei einer paneelsäge.

wie immer: die eierlegende wollmilchsau gibt´s nicht.
vielleicht nochmal das einsatzgebiet überdenken, zumal die ks210 (kenn ich selbst nicht) ja für bilderrahmen recht brauchbar sein soll?
 
Hallo Wallstreet,

warum sagst Du uns denn nicht was Du vorhast?

Du wolltest zuerst 200mm Schnittbreite, dann reichen Dir 130mm, ist es nicht sogar so, weil Du auch auf eine HKS mit Schiene aufmerksam gemacht hast, das Du auch Längsschnitte machen mußt/willst?

Dann wäre evtl. doch eine kleine präzise TKS eine Option, vielleicht auch gebraucht. Es gibt viele schöne Maschinen auf dem Gebiet, die wenig teurer sind als eine voll ausgestattete Kappsäge!
Ich denke da an die Scheppach TS 2000
Metabo TK 1256
Kity 419
aber bitte keine E-B Typ Secanta, die ist so wacklig, die kann nicht präzise sein!

Gruß Dietrich
 
Hi!

Abermals vielen Dank für Eure Vorschläge. Wie man an meinen Formulierungen wahrscheinlich erkennen kann, bin ich kein Profi auf dem Gebiet der Sägen und muss mich langsam an die Materie herantasten.

Bislang habe ich eine manuelle Gehrungssäge benutzt und wollte diese nun ersetzen. Da solche Sägen in brauchbarer Qualität erst bei EUR 80 anfangen (von Ulmia wollen wir mal nicht reden) kam ich auf die Idee mir eine elektrische Kapp-/Gehrungssäge zuzulegen (grössere Präzision war hier das Stichwort - Tempo ist mir egal).

20cm waren ein Schuss ins blaue und stellen sich ja nun als recht schwierig zu erreichen dar (nur bei Sägen mit Zugfunktion).

Eine Kreissäge hätte ich gern genommen, da diese eher einen Generalisten darstellt - Gehrungsschnitte in Leisten und Paneelen fertige ich nun mal nicht täglich an, so dass mir ein Anschaffungspreis von EUR 400 aufwärts für eine "Spezialmaschine" schlicht und ergreifend zu hoch ist.

Wie sich nun herausgestellt hat, scheinen exakte Gehrungsschnitte mit HKS wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit, so dass ich aller Voraussicht nach auf die EB zurückgreifen werde.

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe und habt Geduld mit Einsteigern wie mir.

Gruss

Michael
 
wallstreet schrieb:
Eine Kreissäge hätte ich gern genommen, da diese eher einen Generalisten darstellt - Gehrungsschnitte in Leisten und Paneelen fertige ich nun mal nicht täglich an, so dass mir ein Anschaffungspreis von EUR 400 aufwärts für eine "Spezialmaschine" schlicht und ergreifend zu hoch ist.

Wie sich nun herausgestellt hat, scheinen exakte Gehrungsschnitte mit HKS wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit, so dass ich aller Voraussicht nach auf die EB zurückgreifen werde.

Wenn du immer wieder die gleichen Gehrungsschnitte machst, kannst du dir event. auch mit einen Tauchkreissäge und einer selbstgebauten Gehrungslade, in der sich die Maschine fest einspannen lässt, helfen.
 
Hallo,
wenn du alles richtig einspannen kannst, dann geht auch eine HKS, also das Brett mit einem stabilen Eisenlinieal als Anschlag auf dem Werktisch überstehend so festspannen, dass sich der Schnitt gerade außerhalb der Tischfläche befindet. Dann einfach mit der HKS am Lineal entlangfahren. Verbessernd ist vor und hinter dem zu schneidenden Stück noch Hilfsbretter zu spannen um die gerade Auflagefläche zu erhalten. So habe ich früher jahrelang alles geschnitten und so schneide ich heute noch Türen und große Platten zu. Weil selbst auf meiner TKU ist die Länge vom Schiebeschlitten begrenzt.
Gruß
Alfred
 
Besser ist es, die Handkreissäge auf einer Unterlage fest zu montieren.

Siehe z. B. hier:
kappsaege-bauen.jpg

Quelle: Profitips 6/96
 
Hallo,
dazu braucht man aber erst mal eine Tauchsäge womit man schon wieder nur auf ein paar teure Hersteller zurückgreifen muss und anderen hat man hier keine Verstellmöglichkeit für Gehrungen.
Gruß
Alfred
 
Thema: Welcher Sägentyp für Gehrungsschnitte?

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