Welchen Drehmomentschlüssel ?

Diskutiere Welchen Drehmomentschlüssel ? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Guten Abend, Ich suche einen Drehmomentschlüssel für Zündkerzenwechsel, könntet ihr mir eine Marke empfehlen Gedore red, Wera, Proxxon etc...
S

Simon87

Registriert
08.12.2022
Beiträge
3
Wohnort/Region
Bayern
Guten Abend,

Ich suche einen Drehmomentschlüssel für Zündkerzenwechsel, könntet ihr mir eine Marke empfehlen Gedore red, Wera, Proxxon etc.

Danke im Voraus
 
Hast du ein paar mehr Anforderungen? Preis? Genauigkeitsklasse?

Mein Favorit ist Stahlwille.
 
Danke für deine Antwort, der Preis sollte so ungefähr bei 100-130€ liegen.
 
Hazet könnte was in der Preisklasse haben.
 
Zündkerzenwechsel
Also so 25 - 30 Nm, je nach Hersteller vielleicht auch minimal mehr.

Ich habe einen Proxxon MicroClick MC 60 (12-60 Nm), den ich durchaus empfehlen kann. Die billige Kunststoffverpackung wirkt nicht sehr langlebig, aber der Schlüssel ist ok.

Außerdem habe ich einen Carolus Drehmomentschlüssel. Carolus ist der Vorgänger von Gedore Red, also die alte "Billigmarke" von Gedore. Der Schlüssel ist Made in Germany und wohl identisch zu den normalen Schlüsseln von Gedore. Er wurde quasi nur in anderer Farbe günstiger verkauft.
Anscheinend ist das bei Gedore Red immer noch so. Zumindest in auf den Bildern immer noch deutlich Made in Germany zu sehen.
 
Ich hab mir mittlerweile einen elektronischen Drehmomentaufsatz geordert, wäre das auch eine Möglichkeit für dich?
 
Ohne den Thread hijacken zu wollen. Gedore Red und Blau sind bekanntlich zwei verschiedene Linien, wobei die Rot Carolus ersetzt. Nun habe ich mir beide Drehmomentschlüssel (Rot und Torcoflex Blau) angeschaut und gesehen, dass sowohl beim Roten 40-200nm als auch dem Blauen "Made in Germany" steht. Auch optisch sehen die Teile fast gleich aus und verfügen über dieselbe Kalibrierung. Hat daher jemand eine Ahnung, wo genau der Unterschied liegen soll?

Für Zündkerzen und Reifen sind die digitalen Drehmomentaufsätze schon ok, jedoch hatte ich oft das Problem, das im Innenraum vom Auto diese sehr schlecht reinpassen.
 
Die ganz einfachen Stahlwille Manoskop, ohne Elektronik, ohne Einstellrad aus Plastik, ohne Skalenfenster aus Plastik.

Unkaputtbar und reparierbar, zudem ist es nicht erforderlich auf Null zu setzen, egal wie lange man die einlagert. Ggf. Einstellschieber so verstellen, dass kein Schmutz in der Öffnung bei der Skala eindringt (Modellabängig).
Bis auf Nenndrehmoment kann man diese Schlüssel ebenfalls entgegen der Messdrehrichtung einsetzen (Schrauben lösen), da die Schaltgruppe dabei gar nicht belastet wird.

Empfehle Ausführungen mit abnehmbarem Knarrenkopf, durch Umstecken kann man übrigens ebenfalls bei Linksgewinde anziehen.

Habe mir gelegentlich auch das Innenleben anderer Fabrikate angesehen, das alte System von Stahlwille ist dennoch m.E. das beste.

Gute elektronische Drehmomentschlüssel sind extrem teuer und dennoch viel heikler als einfache mechanische Ausführungen, nur in ganz bestimmten Einsatzfällen sinnvoll, z.B. wo strikte protokolliert werden muss, saubere Einsatzbedingungen vorliegen und entsprechend seriöses Personal vorhanden ist.
 
Ich besitze einen Carolus (Gedore red), 40-200Nm, sowie einen ca. 20 Jahre alten Rahsol Torcofix (damals zu Gedore gehörend, heute darin aufgegangen) für leichte Drehmomente. Gearbeitet habe ich zudem mit Würth, Hazet, Proxxon und Stahlwille.

Die Gedore red Schlüssel finde ich für den gelegentl. Gebrauch in Bezug auf Preis/Leistung am besten. Der Rahsol Schlüssel ist besonders nervig einzustellen, da er mit 10 % der Nm-Angabe überdreht werden muss, um dann diese 10 % wieder zurück zu drehen. Erst dann ist er auf das richtige Dremo eingestellt. Ich gehe aber davon aus, dass dieses "Überdrehen" heute bei der Torcofix-Serie nicht mehr nötig ist. Beim red muss man's ja auch nicht. Würth, Hazet u. Proxxon fand ich vom Handling nicht empfehlenswert. Stahlwille ist hingegen gut in der Handhabung, nur halt teuer.

Deshalb meine Empfehlung: Gedore red
 
Alte Stahlwille Manoskop sind auch gebraucht oft sinnvoll, sofern man keine Spuren von Misshandlungen sieht, wie u.a. Verformungen und kleine lokale Ausbeulungen der Griffrohre. Ebenfalls auf eingedrungenen Schmutz achten, insbes. am hinteren Ende des Griffrohrs.
Die Knarrenköpfe kann man ggf. selbst reparieren (siehe entsprechende Ersatzteilsets).

Die mit dem Plastikeinstellrad hinten sind heikel und kompliziert zu reparieren, bei hartem Einsatz blockiert oft dann mal das Einstellrad. Würde die weder neu noch gebraucht kaufen. Die Einstellmechanik ist blödsinning und unnötig komplex aufgebaut, bringt nichts, da die Schaltgruppe nicht genauer ist als bei den klassischen Ausführungen.
Sehr oft kann man alte Manoskop Schlüssel noch kalibrieren. Gewisse müssen bei der Kalibrierung gar nie jüstiert werden, auch nach jahrelangem Einsatz. Vereinzelte sind wiederum bereits nach der Lagerung vor dem Verkauf ausser Toleranz, ist jedoch selten.

Formal betrachtet ist die erste Nachprüfung spätestens ein Jahr nach Erstinbetriebnahme fällig. Prüfintervall wäre sinnvollerweise abhängig von den Einsatzbedingungen.
 
Ja. Hazet ist top.
Eventuell macht ein 20-120 Nm Bereich Sinn, weil du dann gleich was für die Radschrauben hast?

Senkblei, die 730N finde ich eigentlich toll, allerdings habe ich nur einen. Die Einstellung ist halt besser ablesbar. Bei den alten 730 war das relativ grob zu machen und mit Parallaxefehler. Die Lupe der neuen 730 ist meines Erachtens nix für Produktionsalltag, da stimme ich dir zu, dass das Käse ist.

Ich denke aber beides ist für einen Hobbyschrauber gut genug. Die Intervalle bei Stahlwille sind glaube ich 1 Jahr oder 5000 Auslösungen. In einer Produktion sind die 5000 Auslösungen schnell mal vor Ablauf eines Jahres erreicht. Das muss man aber als Hobbyschrauber erstmal schaffen. Meiner Erfahrung nach wandern die Stahlwille nach oben, also man zieht die Schrauben zu stark an, wenn sie sehr viel benutzt werden. Wenn die nur liegen, passiert eigentlich nix. Eventuell vor Einsatz mal ein paar Leerauslösungen machen.

Das heißt, wenn man bloß Zündkerzen und Räder machen möchte tut sich möglicherweise in 10 Jahren nix.
Es macht aber Sinn die ersten Jahre mal kalibrieren zu lassen um zu sehen, was der eigene Schlüssel macht. Vielleicht im Intervall 1-2-5 Jahre, solange sich nix tut. Wenn es Abweichungen gibt, natürlich doch wieder öfters.
Drehmomentschlüssel ohne Kalibrierung ist meines Erachtens Witzlos.

Wenn es nicht so genau sein muss und man z. B. so ein 20 € Ding hat, kann man den auch grob am Schraubstock mit Gewichten kontrollieren.
 
Eventuell macht ein 20-120 Nm Bereich Sinn, weil du dann gleich was für die Radschrauben hast?
Man soll Drehmomentschlüssel nach Möglichkeit nicht am unteren Ende des Einstellbereichs nutzen, da der Fehler dann in der Regel größer wird. Ein vernünftiger Drehmomentschlüssel von einem Markenhersteller wird im fabrikneuen Zustand auch in dem Bereich genau genug sein, aber der Drift ist im unteren Bereich enfach größer. Das ist zumindest meine Erfahrung mit Drehmomentschlüsseln.
Einen 20-120 würde ich also nicht extra anschaffen, wenn der geplante Einsatzzweck Zündkerzen lautet.
 
Grundsätzlich stimme ich dir schon zu, aber:
Die Dinger haben eine Toleranz von 2-4 %, die wird entweder eingehalten oder nicht. Die Angabe bezieht sich auf den eingestellten Wert, nicht auf den Endwert. Wenn die Toleranz nicht eingehalten wird, ist das Teil nicht einsatzfähig. Egal in welchem Bereich die Abweichung dann zu groß ist.

Am unteren Ende hat man einfacher mal zu viel gedrückt, die Auslösung nicht erwartet und dadurch zu stark angezogen.

Ich stimme dir insbesondere zu, wenn es ausschließlich um Zündkerzen geht. Da würde ich mir einen Hazet 6290-1CT (5-60 Nm) oder einen Stahlwille 730/5 (6-50 Nm) kaufen. Die Hazet sind anscheinend sehr teuer geworden, deswegen würde die Wahl trotz der Lupe auf den Stahlwille fallen. Wer will eben die Variante mit fester Knarre.
 
Ich stimme dir insbesondere zu, wenn es ausschließlich um Zündkerzen geht.
Mal andersrum gefragt:
Wie falsch ist denn falsch
Wenn die Toleranz nicht eingehalten wird, ist das Teil nicht einsatzfähig. Egal in welchem Bereich die Abweichung dann zu groß ist.
Meine Erfahrung ist jedenfalls die, dass von Hand, ohne Drehmo fast immer zu stark angezogen wird.
Daher lieber einen etwas Ungenauen als gar keinen.

PS
 
Natürlich. In meiner Ausbildungszeit habe ich mit so einem ganz billigen 20-200 Nm Drehmo geschraubt. Den habe ich dann mal gegen was besseres verglichen und für ausreichend befunden. Meistens ist die Toleranz nach oben, was die Schraubverbindung noch aushält relativ groß.

Eine Produktion ist ja üblicherweise ISO 9001 zertifiziert und dann müssen die sich eh um die Prüfmittel kümmern, das ist aber in Werkstätten nicht so. Da kenne ich das eher, dass man einen Drehmo hat und immerhin weiß, dass man ihn zurückstellen muss und nach Auslösen nicht weiter anziehen soll. Der hat dann vielleicht einen Werkskalibrierschein als er das Werk verlassen hat. Das meiste geht eh nach Gefühl und es gibt nicht immer Vorgaben. Der Drehmo wird dann für Radschrauben, Zündkerze, Zylinderkopfschrauben etc. verwendet, wo es eben schon mehr drauf ankommt. Ich kenne aber niemand, der einen Batteriepol nach Drehmoment anzieht.

Man sollte sich nur bewusst sein, dass, nur weil man 20 Nm eingestellt hat, die Auslösung nicht genau bei 20 erfolgt und das tatsächliche Anzugsmoment erst recht nicht genau 20 Nm sein muss.

Ich habe schon gesehen, dass die Drehmomentvorgabe eher als Mindestwert interpretiert wurde. Klick und nochmal ein Hub dazu, das Rad muss ja fest sein...
 
Die Dinger haben eine Toleranz von 2-4 %, die wird entweder eingehalten oder nicht.
Nicht nur das, dazu gehört auch das genaue einstellen und das richtige anwenden eines Drehmomentschlüssels ... ja, hab da schon einigen Murks gesehen. War erst wieder beim Reifenhändler um einen defekten Reifen tauschen zu lassen, war ein wahrer kraus das man sich da ansehen musste! :crazy:
 
War erst wieder beim Reifenhändler um einen defekten Reifen tauschen zu lassen, war ein wahrer kraus das man sich da ansehen musste! :crazy:
habe ich auch schon erlebt, mit Drehmoment angezogen und dann zur Sicherheit noch etwas weiter...
Zündkerzen habe ich noch nie mit Dremo angezogen, da merkt man ja wenn der Dichtring flach ist und sitzt.
Wichtiger ist oft der gleichmäßige Anzug und die Reihenfolge als der genaue, habe früher ganze Motoren zusammengebaut ohne Dremo und hat funktioniert.
 
Wichtiger ist oft der gleichmäßige Anzug und die Reihenfolge als der genaue, habe früher ganze Motoren zusammengebaut ohne Dremo und hat funktioniert.
Sehe ich auch so. Für meinen jährlichen Reifenwechsel habe ich nur so einen 30€ Drehmo, aber bisher hat der immer gereicht. Mir ist noch kein Rad abhanden gekommen :wink:. Früher habe ich das auch ohne gemacht, aber da neigt man eher zu zu hohen Anzugsmomenten.
 
Thema: Welchen Drehmomentschlüssel ?

Ähnliche Themen

C
Antworten
5
Aufrufe
1.132
Senkblei
S
A
Antworten
27
Aufrufe
6.327
Matchless
M
X
Antworten
1
Aufrufe
667
the_black_tie_diyer
T
Zurück
Oben