Welche Schweißtechnik ist für mich richtig?

Diskutiere Welche Schweißtechnik ist für mich richtig? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin Bin von Beruf Schreiner,ab und an muß auch mal was geschweißt werden. Gerade da wir öfters auch mal Hifi/Dvd Regale in Materialmix...
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schreinerlein

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256
Moin

Bin von Beruf Schreiner,ab und an muß auch mal was geschweißt werden.

Gerade da wir öfters auch mal Hifi/Dvd Regale in Materialmix bauen,also Metall und Holz.
Material: normale Stahlrohre bis 6/6 cm und Wanddicke von 2 bis 3 mm.

Sägen wir mit unserer Eisele Metallkreissäge zu,je nachdem auf Gehrung oder stumpf.
Dann muß alles verschweißt werden.

Was für ein Gerät sollten wir kaufen: ein Schutzgasschweißgerät oder ein Elektrodenschweißgerät?

Dünnere Materialien werden nicht geschweißt,muß also nicht für Dünnblech geeignet sein.
Was ist leichter zu erlernen,Schutzgasschweißen oder Elektrodenschweißen?

Daß man erst mal beides üben muß ist mir klar,würde mich aber trotzdem über Profitips freuen :D

Gruß und danke
 
2-3 mm ist ja schon recht dünn. Ich würde zu 100% ein Schutzgasschweißgerät empfehlen. Das ist auch für Laien einfach zu handhaben und es ist auch keine große Nachbearbeitung wegen der Schlacke und Nachschweißen erforderlich.

Ein richtiger Schweißer wird es auch mit einem Elektrodengerät problemlos hinbekommen. Ein Laie wird aber mit einem E-Schweißgerät optisch nur recht schlechte Ergebnisse erziehlen. Hier ist sehr viel Erfahrung und Übung gefordert, um optisch perfekte Ergebnisse zu erziehlen.

Seit ich mein Mig/Mag habe steht mein Dalex Trafo ungenutzt in der Ecke herum und der kam mal knapp 2000,- DM. Kauf dir aber gleich ein ordentliches Schutzgasschweißgerät. Ich habe auch erst drei Anläufe gebraucht, um ein ordentliches Gerät zu bekommen. Die Aufgaben und Möglichkeiten wachsen mit dem Schweißgerät. Und die anfänglichen Nutzungen von 2-3 mal pro Jahr enden mit 2-3 mal pro Woche.

MfG
Carsten
 
Hi,

schreinerlein schrieb:
Was für ein Gerät sollten wir kaufen: ein Schutzgasschweißgerät oder ein Elektrodenschweißgerät?

Dünnere Materialien werden nicht geschweißt,muß also nicht für Dünnblech geeignet sein.


... ganz klar ein Schutzgasschweißgerät.
(... und wer weiß, evtl. kommen später noch das eine oder andere Designelement aus Lochblech hinzu, dann muß doch dünnes Material geschweißt werden - und in diesem Fall wärt ihr mit Elektroden aufgeschmissen)

Gruß, hs
 
Hallo!

2-3 mm kann man auch mit einem Elektrodengerät schweissen.
aaaber:

- es verlangt doch mehr Übung
- wenn es mal nicht klappt, hast Du ein Loch oder mindestens viel lästige Schlacke, die entfernt werden muß.
Dafür kriegst Du einen kleineren Inverter für weniger Geld.

Nur:
Du verdienst mit dieser Arbeit Geld, also ist Produktivität ein wichtiger Faktor. Und für "Mal eben zwischendurch was Schweissen", was dann tunlichst auch sofort gut sitzt, ist MAG einfach besser.

Vor allem: Keine Schlacke. Wenn es mal nicht so 100% sitzt, überschleifen und drüberbraten :wink:
Ist mit Elektrode eher illusorisch.
Für gelegentliches Schweißen ist Mag viel angenehmer, einfach und praktischer.

Noch einen Aspekt:
Mag fällt mir leichter, weil ich besser sehe, was der Draht und der Lichbogen machen. Ist ja keine Schlacke im Weg. Dadurch finde ich, kann man das Schweissen viel besser kontrollieren.

Tu' Dir nur einen Gefallen: Kaufe kein Baumarkt-Gerät.
Lass Dich im prof. Schweissfachhandel sauber beraten und kaufe dort ein vernünftiges Gerät, mit einem hochwertigen Brenner (!).
Wenn Du im Forum suchst, wirst Du die Kriterien finden:

- Zentralanschluß für schnellen Brennertausch
- Ersatzteilversorgung und Service
- Lebensdauer und Verarbeitung
- Entsprechende Einschaltdauer und Leistung

Rechne, je nach Anspruch, mit einer Erst-Investition von ca. 1000-2000 Euro.
Du brauchst ja das Gerät, z.B. von:
Rehm, Format, Esab, Lorch, Mahe (preislich vielleicht interessant), Schweißkraft oder ähnlichem.
Die Geräte so ab 800-900 Euro haben dann etwa 150-180 A maximal, und bei 100% ED immernoch so 70-80 A. Damit müßtest Du leben können.
Es sind dann einfachere, Stufengeschaltete Geräte.

Dazu einen vernünftigen Brenner z.B. von Binzel oder Dinse
mit Ersatzteilen wie Stromdüsen.

Draht (ich schätze mal 0,8 mm vom Typ SG 2 sollte passen-> Feld / Wald / Wiesen-Baustähle).

Gasflasche mit Schutzgas + Druckminderer
(Wenn Du viel schweißt vielleicht eine Leihflasche, Eigentumsflaschen 20 l Schutzgas 18 liegen bei 160-200 Euro).

Schutzausrüstung wie Handschild, Handschuhe, Schürtze/Jacke, etc....(evtl. magst Du in einen elektrooptischen Schweißhelm investieren - ist eine feine Sache)

Nett: Schweißzange "Fix" zum Drahtabschneiden, Düsen wechseln, etc.

Klar - ne Flex wirst Du haben oder?
Und - Feuerlöscher.

Was habe ich vergessen? Laß' Dir ein Paket schnüren.

Viele Grüße
Holger
 
Hi,

Renntrecker schrieb:
Lass Dich im prof. Schweissfachhandel sauber beraten

siehe Erfahrungsbericht von gismo1978 : http://www.werkzeug-news.de/Forum/ftopic5297-10.html

ich würde nicht viel auf mögliche Beratung geben.
O.K. man kann es sich ja spaßeshalber mal anhören, was der Verkäufer so zu erzählen hat - aber gerade als Laie kann man nicht unterscheiden, ob es richtig ist, was der Mensch dort einem erzählt - oder nicht.
Fast immer, das gilt für sehr viele Produkte, sind die Verkäufer lediglich Verkäufer - nicht Leute welche die Produkte tatsächlich auch betreiben können. Na ja - und die Texte von Prospekten kann man auch selber lesen :wink:

€1000,- incl. Flasche dürfte problemlos machbar sein.

Gruß, hs
 
Hallo HS,

ich rede mal von meinem Schweißfachhändler in Dinslaken. Dort kauft unsere Firma schon seit einigen Jährchen ein. Dort sind die Mitarbeiter alle durchaus kompetent, ich habe Beratung vom Inhaber bekommen - und bin sehr zufrieden mit der Kompetenz.

Das kann natürlich woanders auch anders aussehen, ganz klar.
Ich habe auch schon gesehen, das jemand sich stundenlang beraten läßt und dann im Baumarkt kauft - dass das nicht jeder Händler bezahlen kann/will, ist auch klar.
Mein Händler lehnt aus eben diesem Grund Privatkunden eigentlich ab. Wenn die nach der Beratung sowieso zum Baumarkt rennen, hat er sie sowieso nicht als Kunden gewonnen, sondern nur relativ teure Zeit investiert.
Als Geschäftkunden schätzen wir aber die Beratung, das Angebot, die Flexibilität sowie den Reparaturservice, so das wir schon ein feste Geschäftsbeziehung haben.

Wer nur nach dem "Geiz ist geil"-Prinzip kauft braucht sich dann auch nicht wundern, wenn auch Fachhändler nur noch Verkäufer und keine Fachkräfte in dem Sinne mehr vorhalten....

Viele Grüße
Holger
 
Moin

Danke für eure Tips,ich hab gestern ein gebrauchtes Güde Schutzgasgerät MIG 190 Kombi gekauft.

Hab dann bei unserem Schlosser paar Reste abgegriffen und losgelegt.
Wollte einen Zwingenwagen bauen,der in unserer Schreinerei ist von Bessey und kostet 450 €.

Für zuhause reicht ja ein Eigenbau :D





Für den Anfang eigentlich ganz ok,nur sehen einige meiner Schweißnähte aus als wär das Metall nicht richtig miteinander verschmolzen????

Denke aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen,nächstes Wochenende werd ich mich an einem kleinen Rollwagen für meine Elu 173 versuchen :lol:

Hab bei Ebay auch sieben 6 Kilo Feuerlöscher gekauft,4 fürs Haus und 3 für die Garage in der ich schweißen will.

Gruß und danke für eure Tips.
 
Guten Morgen,

schön, dass Du Erfolg hattest :wink:

"Nicht miteinander verschmolzen" klingt wie zuwenig Strom.
Mach' doch mal ein Foto von so einer Schweißnaht und zeig uns das mal.

Die Kunst beim MAG-Schweissen ist die richtige Einstellung von Strom (Eigentlich: Spannung) und Drahtvorschub.
Hast Du niemanden in der Nähe, der das mal mit Dir probiert und Dir vorführen kann?

Viele Grüße
Holger
 
Hi

Hier mal 2 Schweißnähte:





Sieht für mich als Laien einfach bißchen wie "kalte Lötstelle" aus :oops:

Eingestellt waren 140 A.
Daß es einiger Übung bedarf schöne " Raupen " zu ziehen ist mir auch klar,darauf kommt es aber auch nicht so sehr an.
Halten soll es aber gut :wink:

Gruß
 
Also,
die erste Naht ist wirklich nur aufgepappt.

ABER auch beim Schutzgasschweißen sollte eine ordentliche Reinigung der zu verschweißenden Teile erfolgen.

Die Teile sehen aus, als wären sie mit Flugrost benetzt, ggf sind sie auch noch nicht richtig entfettet. Also erst einmal mit einer Fächerscheibe säubern und ggf. entfetten. Dann sollte es auch bit einer guten Verbindung klappen.

Die benötigte Stromstärke mußt du selbst durch ausprobieren herausfinden.

MfG
Carsten
 
Hi,

Renntrecker schrieb:
Ich habe auch schon gesehen, das jemand sich stundenlang beraten läßt und dann im Baumarkt kauft - dass das nicht jeder Händler bezahlen kann/will, ist auch klar.
Mein Händler lehnt aus eben diesem Grund Privatkunden eigentlich ab. Wenn die nach der Beratung sowieso zum Baumarkt rennen, hat er sie sowieso nicht als Kunden gewonnen, sondern nur relativ teure Zeit investiert.

dieses Argument wird häufig gebracht, dürfte aber tatsächlich so in den seltensten Fällen so ablaufen.

Zudem ist das einfach das ganz normale Risiko. Wenn ich zu einem Autohändler gehe, Autos anschaue und dort sogar eine Probefahrt mache - muß ich dann das Auto kaufen ?
Und wie war es denn vor der Internet- und Baumarktzeit : mußte man beim Händler 'A' unbedingt was kaufen - oder durfte ich da auch noch zu Händler 'B' und 'C' gehen ?

Außerdem ist es fast des Verkäufers 'Schuld', wenn der Kunde dann anschließend doch im Baumarkt kauft. Denn warum macht er das denn ?
Entweder er besitzt nicht das für den Kunden passende Gerät (Preis, Ausstattung, etc.) oder aber er hat es nicht verstanden seine Produkte ordentlich anzupreisen. Die Chance das schnell herauszufinden, bzw. mit guten Argumenten zu 'punkten', liegt einzig in der Hand des Verkäufers.
Ein selbsticherer Verkäufer wird dem Kunden u.U. sogar empfehlen mal im Baumarkt zu schauen ... und dann mit den eigenen Produkten zu vergleichern - um dann die Vorteile die er bieten kann noch besser hervorheben zu können.
Schlußendlich kann er sogar fast immer auch die Modelle der Baumärkte - zu einem besseren Preis anbieten ... wenn der Kunde es unbedingt wünscht.

Wer nur nach dem "Geiz ist geil"-Prinzip kauft braucht sich dann auch nicht wundern, wenn auch Fachhändler nur noch Verkäufer und keine Fachkräfte in dem Sinne mehr vorhalten....

das ist auch so eine Sache : im Gegenzug wird der Händler nie seinen maximalen Rabatt dem Käufer einfach so geben.
Wenn ich als Kunde lange hin- und herrede, so zahle ich weniger, als wenn ich in den Laden gehe, auf ein Gerät zeige und sage : 'das will ich'.
Wenn man also dem Verkäufer zugesteht, dem Käufer der nicht handeln will, Geräte teurer zu verkaufen - dann darf man doch nicht Käufer im Gegenzug verurteilen, wenn sie so günstig wie möglich einkaufen wollen. Wobei die Diskussion darum im Metallbereich (Schweißdraht, Stabstahl, Schutzgläser, Bohrer, etc.) eh' gegenüber dem Baumarkt überflüssig ist, da der Fachhandel da überwiegend 'etwas' bis 'sehr viel' günstiger ist.

------------
@schreinerlein

wie Carsten2 bereits geschrieben hat : Punkte am ersten Rundmaterial sehen tatsächlich nicht haltend aus.
Denke aber, das liegt nicht am Material - Fett, Rost, o.ä ... das würde locker wegbrennen.
Ist das Rundmaterial Vollmaterial oder Rohr ?
Ich würde ruhig mit der Stromstärke weiter raufgehen - stell' mal Maximal ein.
.... und nicht gleich am Werkstück probieren, sondern erstmal an Resten

Gruß, hs
 
Hallo Schreinerlein,

wie wäre denn diese lösung...anstatt es selbst zu fertigen mal einen schlosser aufzusuchen ?? so würdest du 2 fliegen mit einer klappe schlagen...der schlosser wäre glücklich über einen kleinen auftrag, und du würdest gute qualität bekommen, plus die kosten für ein schweissgerät einsparen... 8)

MfG

Alu-Edelstahl-Konstruktionen
 
Hallo FHG,

stimmt, aus kaufmännischen Erwägungen heraus bestimmt logisch.
Aber was ist mit dem Spaß und der Befriedigung des Selber-machens?

Mal ganz abgesehen von der möglichen Erweiterung der eigenen Fähigkeiten :wink: ...
Viele Grüße
Holger
 
Hallo!
Probiere keine Fallnähte zu machen sondern in waagrechter Position zu schweißen
mfg 99weld
 
Thema: Welche Schweißtechnik ist für mich richtig?

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