
H.-A. Losch
Moderator
Als Anregung für eine Diskussion veröffentlichen wir hier eine Pressemitteilung des Fachverbands Werkzeug-Industrie (FWI).
Was wir Werkzeughersteller uns wünschen
Auch die Unternehmen und Arbeitsplätze der deutschen Werkzeugindustrie stehen in extrem hartem, internationalen Wettbewerb. Über die Hälfte aller deutschen Werkzeuge werden exportiert. Umgekehrt werden 63% des deutschen Bedarfs an Werkzeug importiert.
Hochwertiges deutsches Werkzeug ist sehr arbeitsintensiv: Die deutsche Werkzeugindustrie hat Personalkosten von 37% vom Umsatz, die deutsche Automobilindustrie beispielsweise von nur ca. 18%.
Die Werkzeugindustrie ist extrem konjunkturabhängig. Die Tatsache, daß seit 1991 in Deutschland 15,1% aller Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe vernichtet worden sind, hat unseren Heimatmarkt gravierend negativ beeinflußt. In der restlichen EU sind dagegen 8,8% mehr Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen worden.
Die derzeit von der Regierung eingeleiteten Reformen gehen nicht weit genug; sie können nur ein Anfang sein, denn: Die Steuern sinken zwar in diesem Jahr und im nächsten. Aber angesichts eines Eingangssteuersatzes von 10% z.B. in Großbritannien oder den USA bzw. von 19% als Spitzensteuersatz im EU-Beitrittsland Slowakei, sind unsere Steuersätze nach wie vor bei weitem zu hoch. Die Lohnnebenkosten sollen durch Einschnitte bei Renten- und Krankenbeiträgen stabil gehalten werden. Aber sie sind immer noch die höchsten in Europa.
Unsere Betriebe werden zudem noch mit einer "Gewerbe-steuer" bestraft, die es in anderen Ländern so nicht gibt. Unsere Beschäftigten und Unternehmer im produzierenden Mittelstand sind gezwungen, jedes Jahr mit ihren Steuergeldern Milliarden Euro Subventionen z.B. im Steinkohlebergbau und der Landwirtschaft mitzutragen und finanzieren zu helfen.
Wir alle haben durch diese "Sünden" im internationalen Vergleich an Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit verloren. Nur über wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen
für das mittelständische verarbeitende Gewerbe ist
das Problem der hohen Arbeitslosigkeit zu lösen.
Aber solange in Deutschland noch von jedem zusätzlich verdienten Euro fast 66% an den Staat abgeführt werden, werden Wohlstand und mehr Arbeitsplätze in Deutschland nicht Einzug halten. Deshalb wünschen wir uns:
Ansprechpartner im FWI:
- Der Subventionswahnsinn mit 180 Mrd. € für den Steuerzahler im Jahr muß aufhören !
Steuern und Abgaben müssen runter, um mehr Wachstum und Wohlstand entstehen zu lassen !
Wir brauchen als Unternehmer mehr freie Luft und Rahmenbedingungen, in denen sich Investieren wieder lohnt !
Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer FWI