Was soll man von Aldi-Werkzeug im Allgemeinen halten?

Diskutiere Was soll man von Aldi-Werkzeug im Allgemeinen halten? im Forum Billigwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, nächste Woche gibt es bei Aldi(Süd) Lötkolben und Schraubendreher im Sonderangebot. Ich habe jetzt schon viel über das...
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risc

Guest
Hallo zusammen,

nächste Woche gibt es bei Aldi(Süd) Lötkolben und Schraubendreher im Sonderangebot. Ich habe jetzt schon viel über das "Billigwerkzeug" von Aldi gelesen, aber bisher noch nichts Gutes. DIes bezog sich bisher allerdings auf Elektrogeräte wie Bohrmaschinen, Kappsägen, etc.
Sollte man als Gelegenheits-Heimwerker generell Abstand von Aldi (Lidl, etc.) Werkzeug nehmen, oder gibt es doch noch die Chance die eine oder andere Perle zu finden?
Wie ist dazu die Meinung des Forums?

Gruß
 
Eine generelle Aussagen zu treffen, vor allem auch über Produkte, die man noch nicht kennt, ist natürlich nicht möglich.

Die bisherigen Erfahrungen mit Aldi-Werkzeugen lassen jedoch nichts gutes erwarten. Nicht nur die bisher getestesten Elektrowerkzeuge, auch die Handwerkzeuge waren meist billiger Schrott. Siehe zum Beispiel auch http://www.werkzeug-news.de/news3/12-aldi-steckschluesselsatz.html.

Was willst du bei den Preisen auch erwarten. Wenn du Werkzeuge suchst, die sicher sind und mit denen du Spaß am Arbeiten haben willst, solltest du wohl besser einen Bogen um die Aldi-Angebote machen.
 
Hallo risc,

so pauschal würde ich die Aussage von H. A. Losch nicht stehen lassen, denn es gibt sicherlich auch gutes Werkzeug für den ab und an Gebrauch, aber von den Schraubendrehern würd ich die Finger lassen, denn allzugern bricht da mal was ab. Habe grad letztens erst einen Seitenschneider vom ALDI gesehen, bzw. in den Händen gehabt, wo der Griff ziemlich oben am Gelenk abgebrochen war, und die Bruchstelle ziemlich dunkelgrau war, was auf ein zuviel an Kohlenstoff hindeutet, wie mir ein Kollege mitteilte.

Just my two cents
 
ich habe auch schon mit Handskraft eine Spitzzange von Praktiker abgebrochen, am Griff.

Wenn ich da den Test bei Hazet vergleiche, dann ist wohl Billigwerkzeug, auch von Aldi wirklich nicht die Hinfahrt wert.
Komischerweise hat aber Aldi und Lidl Lebensmittel von Markenherstellern, teilweise nur umbenannt.
 
Hi,

Hazet sollte mal ganz kleine Brötchen backen ... ein Kumpel
kaufte mal teure Hazet-Schraubendreher : bei einem brach
schon bei minimaler (wirklich !) Belastung die Spitze ab.
Sicher kann man jetzt auf Garantie o.ä. verweisen - aber einer-
seits ist so ein Fehler immer schlecht nachzuweisen. Anderer-
seits hat man dadurch auch Streß (zurück zum Händler ... ein-
schicken ... Texte schreiben ... Erklärungen abgeben ... etc.).
Richtig gut kommt sowas bei einem Motordefekt, nachts um kurz
vor 3:00Uhr auf der Landstraße (oder beim Schrauben Sa.-
Spätnachmittag in der Garage) :wink:
Eigentlich ist es immer taktisch günstiger mit der eigenen Qualität
zu werben, anstatt auf Schwächen anderer zu verweisen.

-----------

Ich habe neulich durch Zufall mit einem billigen Discounter-
Schraubendrehersatz arbeiten 'müssen' ... und war positiv
überrascht. Möglicherweise sind die Klingen nicht den von
Markenherstellern ebenbürtig. Aber die Griffe waren wirklich
prima : weiches, griffiges Material und lagen gut in der Hand.
Im Satz waren u.a. auch kurze Vergaserschraubendreher
(Kreuz/Schlitz) die ich auch für exakt dem zugedacheten Zweck
verwendet habe (Vergaser demontieren und zerlegen).
Habe mal im Altpapier gekramt - das hier war das Angebot :
schraubendr.jpg

Meiner Meinung nach für den Hausgebrauch absolut ausreichend.

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Heute bin ich los und habe mir die z.Zt. bei Aldi im Angebot be-
findliche Oberfräse gekauft.
Auch hier muß man ganz klar Abstriche in der Qualität und Ver-
arbeitung machen - eine bessere Bosch gibt es für ~ 3-4fachen
Preis ... eine sicher noch bessere Metabo kostet ~ 10x so viel.
Ich aber brauche so eine Maschine vielleicht nur eine Handvoll
Mal im Jahr - und dann auch nur für MDF-Platten. Da lohnt sich
die Ausgabe für was 'vernünftiges' einfach nicht (zumal beim
Aldi-Teil gleich zehn HM-Fräser mit dabei waren).
Ich habe die Fräse montiert, zwei versch. Fräser eingesetzt und
mal getestet : läuft eigentlich ganz gut
Mal sehen - vermutlich nächste Woche werde ich ein paar
Nuten damit fräsen müssen ... ich mache dann ein paar
Fotos ...

Gruß, hs
 
Hallo,
nichts ist teuerer als billiges Werkzeug. Man sollte mal überlegen ob man es nötig hat an einen Schraubenziehersatz 3-5 € zu sparen und ich evtl. bei jeder Anwendung zu Ärgern. Außerdem verdirbt der Preiskampf die Kultur, die Kultur eine Wertschöpfung zu machen und zu vertreiben. Wir selber machen uns das Angebot an guter Qulität kaputt wenn wir Schrott kaufen. Also entwickeln wir wieder ein Bewusstsein für gute Produkte und lassen die billigen Schraubenzieher denen, die damit nur die Blumenerde im Topf etwas auflockern.
Gruß
Alfred
 
Wenn die Aussage auf der Website von Aldi-Süd http://germany.aldi.com/product_01/product_2711.html stimmt, dass die Spitzen gehärtet und magnetisiert sind, aber vermutlich dann nicht die kompletten Klingen gehärtet sind, kannst du die Schraubendreher wohl eher in die Tonne schmeißen. Sie würden wohl nicht den Mindestanforderungen der DIN und auch den VDE-Anforderungen entsprechen.
Allerdings wirbt Aldi groß mit dem VDE-GS-Zeichen.
 
Kaufen-> VDE-Test machen->staunen?

Wäre doch mal was.
 
Bei 1000 Volt hast du da wohl nicht mehr viel Zeit zum Staunen.
 
Hi,

was mich generell immer wieder bei dieser Art Threads verwundert : scheinbar meinen viele nur mit dem besten Material ordentliche Arbeiten abliefern zu können. Dazu möchte ich mal zwei Fragen aufwerfen :

1) wie war es den Leuten in den 30er-60er Jahren überhaupt möglich etwas zusammenzuschrauben, bzw. zu arbeiten ? Schon damals wurden absolut hochwertige Produkte mit simpelsten Schraubendrehern montiert.

2) wie schaffen es die auf hochwertige Marken bedachten, gegen die Preise anzuverdienen ? Wird dieses Markendenken nur auf Werkzeuge bezogen und in den verbleibenden Lebensbereichen werden dann vollkommen andere Maßstäbe angesetzt ? Meine Eltern haben z.B. Ende der 70er Jahre Kochtöpfe von AMC ( http://www.amc-deutschland.de ) angeschafft. Die Sachen sind sehr teuer - aber qualitativ auch sehr hochwertig. Wenn ich die Tendenz bzgl. Werkzeuge hier im Forum so lese, so müßten ja all' diese Schreiber auch sowas zum Kochen verwenden. Sie werden sicher auch vor einem augenschonenden 20"-TFT-Bildschirm ... in einem sehr hochwerigen Stuhl sitzen, während sie hier posten - das der Drucker ausschließlich mit Originaltinte gefüllt wird, bedarf keiner Erwähnung. Das Auto rollt im Sommer wie Winter nur auf teuren Michelin-Reifen - und um Schriftstücke zu verfassen, kommt selbstverständlich nur ein hochwertiges, langlebiges Produkt von Montblanc zum Einsatz. Schuhe trägt man nur von Dinkelacker o.ä. und auch bei der Wahl der Lebensmittel werden ausschließlich Markenprodukte gewählt. Möchte man etwas abheften, dürfen es nur Ordner von Leitz sein - und selbst der Taschenrechner in der Werkstatt muß mind. von Casio hergestellt worden sein ..............
Ja, - ich würde auch gerne so leben - nur ist es so, daß nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung sich diesen Lebensstil leisten kann.

Jeder setzt andere Prioritäten. Meiner Erfahrung nach ist es gerade bei Werkzeug so, daß die Qualität nicht parallel mit dem Preis steigt - sondern das etwas bessere Qualität gleich einen deutlichen (oft unverhältnismäßig hohen) Preisaufschlag verlangt. Dieser rechtfertigt sich nur dann, wenn das Produkt tatsächlich in der zusätzlichen Leistungsreserve verwendet wird (z.B. im täglichen industriellen Einsatz).
Und genau wegen dieser verschiedenen Voraussetzungen kann das hochwertigste Produkt bereits beim ersten Einsatz kaputt gehen - und ein günstiges jahrelang ohne Probleme eingesetzt werden.

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zu den verlinkten Aldi-Schraubendrehern kann ich nichts sagen - nur verstehe ich z.B. weder diese Aussage :
aber vermutlich dann nicht die kompletten Klingen gehärtet sind, kannst du die Schraubendreher wohl eher in die Tonne schmeißen
noch diese :
Bei 1000 Volt hast du da wohl nicht mehr viel Zeit zum Staunen
... keine Ahnung warum Aldi die gehärteten Spitzen extra sooo betont ... ich würde aber aus dieser Aussage nicht gleich daraus interpretieren, daß der Schaft sich bei Belastung nudelartig verdreht - und den Zusammenhang zwischen 'schlechter' Klinge und mangelnder Isolierung kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.

Gruß, hs
 
@hs in gewisser Weise stimme ich Dir ja zu, keine Frage, aber ich glaube auch du weißt, das man GS zeichen, bei Produkten die in Asien gefertigt werden ganz einfach aufdrucken kann. Ob das nu so korrekt ist oder nicht, das lasse ich jetzt mal dahingestellt sein.

nur mal so angemerkt!
 
JürgenB schrieb:
@hs in gewisser Weise stimme ich Dir ja zu, keine Frage, aber ich glaube auch du weißt, das man GS zeichen, bei Produkten die in Asien gefertigt werden ganz einfach aufdrucken kann. Ob das nu so korrekt ist oder nicht, das lasse ich jetzt mal dahingestellt sein.

nur mal so angemerkt!

Hi,

na ja - die 'hübschen' Zeichen sagen doch eh' zumeist überhaupt nichts aus.

Ein typisches Beispiel :
Link
... schwarze Tastatur erhält GS-Zeichen ... kann aber dennoch aus dem Verkehr gezogen werden.
Also muß ich doch selber schauen (oder hoffen), daß das gewählte Produkt meinen Anforderungen entspricht.

Wer weiß schon was bei der Prüfung, z.B. von Schraubendrehern, überhaupt geprüft wird ... sind all' diese Richtlinien irgendwo kostenlos im Internet abrufbar ? Ich habe jedenfalls nichts gefunden. Ich dachte es soll ausschließlich zum Schutz des Verbrauchers dienen - warum kann dieser dann nicht mal schauen was das Zeichen ihm überhaupt für Leistung verspricht ?
Ohne den Zugriff auf die Testkriterien, ist das Zeichen für den potentiellen Käufer eigentlich wertlos.

Gruß, hs
 
Damit ein Werkzeug ein GS-Zeichen bekommen kann, mussen es den bestehenden Sicherheitsvorschriften und Standards entsprechen. Für Werkzeuge heißt das in der Regel, sie müssen die Anforderungen der DIN erfüllen.
Die DIN-Normen kannst du zwar nicht im Internet kostenlos einsehen, aber es gibt viele Auslagestellen in öffentlichen Bibliotheken. Im DIN-VDE-Taschenbuch Band 41 sind die wichtigsten Normen zu Schraubwerkzeugen zusammengefasst.
DIN-VDE-Taschenbuch 41 bei Amazon
 
H.-A. Losch schrieb:
Damit ein Werkzeug ein GS-Zeichen bekommen kann, mussen es den bestehenden Sicherheitsvorschriften und Standards entsprechen. Für Werkzeuge heißt das in der Regel, sie müssen die Anforderungen der DIN erfüllen.
Die DIN-Normen kannst du zwar nicht im Internet kostenlos einsehen, aber es gibt viele Auslagestellen in öffentlichen Bibliotheken. Im DIN-VDE-Taschenbuch Band 41 sind die wichtigsten Normen zu Schraubwerkzeugen zusammengefasst.
DIN-VDE-Taschenbuch 41 bei Amazon

Hi,

ich sach' doch, daß es für Anwender fast nutzlos ist.
Das GS-Zeichen ja keine Funktionsgarantie - sondern eben nur die Einhaltung 'gewisser' Normen.
Einerseits sind viele DIN-Normen gnadenlos veraltet, andererseits oft so lasch, daß dort so ziemlich alles durchrutscht. Desweiteren vermute ich, daß Aufgrund der riesigen Menge/Vielfalt von Produkten ... und der geringen Ressourcen zum Prüfen, eh' nicht so genau getestet werden kann.
Wenn ich dann als Verbraucher eben nicht das Glück habe, neben einer großen, gut sortierten Bücherei zu wohnen - sondern erst noch Geld ausgeben muß, um zu erfahren welche Mindestanforderungen das Zeichen überhaupt beinhaltet - dann ist das m.M. nach schon fast eine Farce.

Aus Verbrauchersicht eher nettes Beiwerk - aber über die tatsächliche Leistungsfähigkeit und Nutzwert sagt es wohl eher wenig aus. So hatten die zurückgerufenen Aldi-Bohrmaschinen, genau wie mein vor Jahren erworbener Rangierwagenheber (Hubteller fluchtet mit Vorderachse, dadurch Kippgefahr beim Schieben mit Last), auch GS-Zeichen. Ich glaube nicht, daß diese verbotenerweise in Asien einfach so draufgeklebt wurden - die sind ganz sicher auch durch die 'Prüfung' gelaufen ....

Gruß, hs
 
Lieber Herr Losch,

wir wollen doch mal ganz unter uns festhalten, das kaum ein Verbraucher sich mit den DIN Normen auseinandersetzt, und schlicht und ergreifend darauf verlässt, das das GS Zeichen schon richtig ist, und das Gerät auch das Zeichen mit Berechtigung trägt. Das dem nicht so ist, kann der Verbraucher nicht wissen, ich erinnnere nur an den Skandal mit gefälschten Prüfsiegeln, welcher aber in dieser HInsicht scheinbar keinerlei Änderung herbeigeführt hat, denn ich wage mal zu bezweifeln, das so manches Discounter Werkzeug jemals auch nur in der Nähe eines GS Prüfers gewesen ist.

EDIT: HS war schneller mit der gleichen Meinung!
 
Ihr habt ja Recht. Der Inhalt der geltenden Normen ist den Verbrauchern weitgehend unbekannt.
Bei Werkzeugen könnte der Käufer, selbst wenn er den Inhalt kennen würde, die erforderlichen Prüfungen (Drehmomentprüfung, Härteprüfung etc.) kaum selber durchführen.

Im Prinzip geht es auch nur darum, dass sich die Verbraucher nach unserer Gesetzgebung darauf verlassen können, dass am Markt angebotene Produkte diese Normen als Mindeststandards erfüllen. Doch dies ist leider bei manchen Produkten der Billiganbieter nicht der Fall.

Ein GS-Siegel und die Einhaltung von DIN-Normen ist kein besonderer Qualitätsstandard. Es ist die Mindestqualität, die ein Produkt zu erfüllen hat, damit es in Deutschland verkauft werden darf. Wer ein Produkt als Werkzeug und nicht als Kinderspielzeug, Designmuster oder Schrott verkauft, muss dafür sorgen, dass sein Produkt diesen Mindestanforderungen entspricht. Andernfalls macht er sich eigentlich sogar strafbar.

Doch das scheint die Einkäufer der Aldis, Lidls, Obis, Praktiker & Co. wohl nicht so besonders zu interessieren. Warum wäre sonst so viel minderwertiger Schrott auf dem Markt.

Warum bietet zum Beispiel ein Versender wie Obi@Otto weiterhin einen Werkzeugkoffer an, der bereits vor 2 Jahren mit Pauken und Trompeten durch den Test der Zeitschrift selbermachen gefallen ist und wohl auch kaum den Ansprüchen der eigenen Qualitätssicherung entspricht? Es werden also wissentlich Schrott verkauft und die Kunden damit übers Ohr gehauen. Die Begründung war, man müsse diesen Preispunkt besetzen, weil die Kunden so etwas haben wollen. Ob die das auch dann noch haben wollen, wenn der Anbieter statt Werkzeug Schrott draufschreibt, wage ich zu bezweifeln.

Dass der VDE-Schraubendrehersatz von Aldi keine Topqualität ist, dürfte bei dem Preis auch nicht anders zu erwarten sein. Jedoch sollten die VDE-Schraubendreher wenigstens gewisse Mindestanforderungen erfüllen. Mit einen Draht, bei dem nur die Spitze gehärtet ist, schraubt sich nun mal nicht so gut. Und die Isolierung sollte natürlich auch gewährleistet sein. Dies hat der Hersteller übrigens sogar mit einer 100%-Prüfung zu gewährleisten.
Fraglich ist jedoch, ob die Chinesen das immer so genau nehmen.
Denn was ist bei dem Preis von 3,99 Euro schon verdient. Ziehst du die Handelspanne von Aldi und die Transportkosten ab, bleiben für den Hersteller vielleicht gerade mal 0,25 Euro pro Schraubendreher. Zum Vergleich: Ein VDE-geprüfter Markenschrauben mittlerer Größe kostet zirka 4,00 Euro.
 
Hallo,

H.-A. Losch schrieb:
Ein GS-Siegel und die Einhaltung von DIN-Normen ist kein besonderer Qualitätsstandard. Es ist die Mindestqualität, die ein Produkt zu erfüllen hat, damit es in Deutschland verkauft werden darf.
.
.
Andernfalls macht er sich eigentlich sogar strafbar.

das ist nicht korrekt.
Das GS-Prüfzeichen ist lediglich ein freiwilliges Prüfzeichen :
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Ihre Vorteile :
- Hohe Kundenakzeptanz auf dem europäischen Markt, da die Zertifizierung für Sicherheit und Qualität steht
- Kaufargument in Deutschland und den EU-Staaten
- Prüfungsnachweis und Zertifizierung durch ein unabhängiges Laboratorium
- Bestätigt die Sicherheit und Hochwertigkeit eines Produktes
- Dient in Europa als eindrucksvoller Marketing-Aspekt

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wie man bereits hier sieht 3x wird das Verkaufsargument hervorgehoben.
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[Die Produkte werden entsprechend der Niederspannungsrichtlinie, EMV-Richtlinie und der Maschinenrichtlinie geprüft. Die Prüfung basiert auf harmonisierte, europäische Normen. Wo keine europäischen Normen für Produkte entsprechend der GS-Anforderungen vorhanden sind, erhalten Sie ein auf IEC-Normen basierendes Zertifikat
.
.
Vor Lizenzvergabe ist eine Werksinspektion notwendig, die anschließend jährlich durchgeführt wird.

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die DIN hat mit der Sicherheit auch eigentlich nicht zwingend etwas zu tun. Eher das CE-Zeichen :
Mit dem CE-Kennzeichnungsverfahren erklärt der Hersteller bzw. sein Vertreter innerhalb der EU, dass das entsprechende Produkt mit den allgemeinen Sicherheitsbestimmungen der CE-Richtlinie übereinstimmt.

Doch das scheint die Einkäufer der Aldis, Lidls, Obis, Praktiker & Co. wohl nicht so besonders zu interessieren. Warum wäre sonst so viel minderwertiger Schrott auf dem Markt.

eben weil es wenig Regeln gibt, die zwingend eingehalten werden müssen.
Es wäre ja z.T. auch unsinnig - denn dann könnte man ja keine Speziallösungen anbieten, welche wegen ihrem speziellen Einsatzzweck überhaupt nicht in der Lage sind, die Regeln einhalten zu können (oder aber man müßte jedesmal neue Ausnahmen diesen Richtlinien hinzufügen).
Bsp. flexible Verlängerungen für 'Knarren'

Hier ein ganz interessanter Textausschnitt - nicht direkt auf Werkzeuge bezogen, aber man erkennt schon das Problem :
Da die Prüfkriterien den meisten Anwendern verborgen bleiben, merken sie erst später, dass sie zwar mehr Prüfzeichen aber nicht unbedingt immer mehr bzw. die richtige Bildqualität für ihren Einsatzzweck eingekauft haben. Für den Anwender und Benutzer heißt dies: Der Umgang mit Prüfzeichen setzt Wissen voraus und will gelernt sein, da diese bestenfalls das halten, was sie prüfen, aber häufig nicht, was sie versprechen oder was der Anwender oder Beschaffer erwartet.

Dies gestaltet sich um so schwieriger, je mehr Plaketten ein Produkt zieren. Es wird nämlich nur das geprüft, was in der Prüfliste steht. Deswegen muss der Nutzer bzw. die Nutzerin zunächst prüfen, was die vielen Aufkleber auf dem Gerät bedeuten, um zum einen feststellen zu können, ob das Gerät für den vorgesehenen Zweck geeignet ist und zum anderen, um anschließend geeignete Maßnahmen treffen zu können, damit er/sie mit diesem Gerät die Arbeitsschutzbestimmungen erfüllen kann.

Quelle : Link


Denn was ist bei dem Preis von 3,99 Euro schon verdient. Ziehst du die Handelspanne von Aldi und die Transportkosten ab, bleiben für den Hersteller vielleicht gerade mal 0,25 Euro pro Schraubendreher. Zum Vergleich: Ein VDE-geprüfter Markenschrauben mittlerer Größe kostet zirka 4,00 Euro.

Preise als Argumentation hinzuzuziehen ist immer recht unsicher. So kann es durchaus sein, daß Dinge ohne oder mit geringstem Gewinn angeboten werden, um den Kunden ersteinmal in Haus zu locken. Weiterhin fügen nicht wenige 'Marken'hersteller auf ihr Produkt einen eigentlich der Qualität ungerechtfertigten Bonus zu.
Die Wahrheit wird irgendwo dazwischen liegen.
Bsp. : das von mir erwähnte 7,99-Set. Darin sind auch einige Micro-Schraubendreher enthalten (z.B. zum Öffnen von Rasierern o.ä. prima geeignet). Bei den kleinen Antrieben (Schlitz, Kreuz, ..) können eh' keine hohen Kräfte übertragen werden - und wegen der kleinen Größe versagen bei sowas auch eigentlich immer zuerst die Montageelemente (-> Schrauben) - nicht das Werkzeug. Die Griffe liegen gut in der Hand und das Griffmaterial ist angenehm.
Ein 6er-Set von Wera (Kraftform-Micro) liegt allein bereits bei fast €20,- (!)
Ähnlich die beiden im 7,99-Set enthaltenen Vergaserschraubendreher : auch hier sind aufgrund des 'knubbeligen' Giff's überhaupt keine hohen Drehmomente möglich. Zwei solche Verg.-Schraubendreher von Wera und man ist bereits über €8,- los.

Selbst wenn die Aldi-Schraubendreher 'nur' bis 850V durchschlagsfest 'wären' - und auch nicht die gleiche Stabilität wie Wera&Co bieten ... für Steckdosenmontage oder 'Lüster'klemmen reichen die sicher allemal. Dort werden Schrauben verwendet die vielleicht eine 4.6er Qualität besitzen - i.d.R. sind die Festigkeiten sogar deutlich geringer.
Also für den Hausgebrauch wunderbar.
Möchte ich mit den Werkzeugen herumgreilen oder verdiene ich mein Geld damit - keine Frage, da sollte man schon zu besserem greifen. Aber für die gelegentliche Steckdose zuhause ? ...

Gruß, hs
 
hs schrieb:
das ist nicht korrekt.
Das GS-Prüfzeichen ist lediglich ein freiwilliges Prüfzeichen

Du hast natürlich Recht, das war wohl etwas unglücklich formuliert. Das GS-Zeichen ist freiwillig. Aber da für die GS-Prüfung im Werkzeugbereich wohl ohnehin nur die Einhaltung der Normen überprüft werden, ist es ohnehin egal, ob ein Produkt ein GS-Zeichen hat oder nicht. Es muss auf jeden Fall den bestehenden Normen entsprechen, damit es verkauft werden darf. Das war mit der Aussage gemeint.
 
eines möchte ich zu dem Thema noch beisteuern.

IMHO ist es so, das die Chinesen ein Vorabmuster, was den geforderten Anforderungen entspricht zum Test herausgeben, und dann das jeweilige Prüfzeichen verpasst bekommen. Wie kann es sonst sein, das manch ein haarsträubendes Problem bei solchen Geräten auftritt, was dann zum Rückruf des betreffenden Produkts führt.
 
JürgenB schrieb:
Wie kann es sonst sein, das manch ein haarsträubendes Problem bei solchen Geräten auftritt, was dann zum Rückruf des betreffenden Produkts führt.

Hi,

.... wie kann es z.B. sein, daß bei hochpreisigen Geländewagen
die hinteren Gurthalterungen nicht korrekt vernietet wurden ?

Gruß, hs
 
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Thema: Was soll man von Aldi-Werkzeug im Allgemeinen halten?
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