viele Bohrungen in Messingblech

Diskutiere viele Bohrungen in Messingblech im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, mein erster Beitrag hier, ich hoffe mir kann jemand mit Empfehlungen und Tips weiterhelfen. Die Kurzfassung meiner Frage: Wie bekomme...
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Momoton

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Hallo,

mein erster Beitrag hier, ich hoffe mir kann jemand mit Empfehlungen und Tips weiterhelfen.

Die Kurzfassung meiner Frage:

Wie bekomme ich am schnellsten und einfachsten rund 300 Löcher in eine Plattte, bestehend aus 0.5mm Messing, 3mm Schichtstoff, 0.5mm Alu, im besten Fall ohne vorbohren zu müssen?
zur Verfügung steht eine Portalfräse und die üblichen Handgeführten Maschinen wie Oberfräse ect.



Die lange Fassung:

Ich möchte für zwei große Lautsprecher, sowohl für einen 12" Mitteltöner als auch einen 18" Subwoofer passende Gitter aus Messing herstellen.

aktueller Stand ist, dass das Gitter aus 0,5mm Messing auf der vorderseite und 0,5mm Alu als Gegenzug auf der Rückseite hergestellt wird. in der mitte werden 3-4 Lagen 0.9mm Schichtstoff verwendet (vorschläge für alternative schwarze, feste "Platzhalter" sind gerne willkommen, 3mm schwarzes Corian wäre teuer aber sonst perfekt, schwarzes HDF schien gut, löste sich durch die vielen Bohrungen aber doch zu leicht in seine einzelnen Faserschichten auf, außerdem ist für zukünftige Projekte Wetterfestigkeit notwendig)

Es müssen pro Gitter rund 300 Bohrungen gefertigt werden, das Gitter wird durch eine Sandwich Schablone aus MPX gut fixiert.

Die große Frage ist, wie ich nun die vielen 12mm Bohrungen (10mm für die kleineren Gitter) in das Blech bekomme.

Im ersten versuch wurde mit einem gekürzten 12mm Bohrer einfach ohne vorbohren losgelegt. Das hat leider nur Mäßig funktioniert, und der Bohrer musste nach jedem 1/3 durchgang nachgeschliffen werden.

Ein weiterer Versuch wurde mit einem 12mm Kugelkopffräser durchgeführt, ebenfalls ohne vorbohren. Die Löcher sind dabei sehr gut geworden, leider war der Fräser nach nicht mal 2/3 der Bohrungen nicht mehr zu gebrauchen.

Ideen für weitere Versuche wären:

- einen 12mm Schaftfräser(?) zu testen

- mit einem 5-8mm (?) Schaftfräser(?)/ Bohrer(?) vorzubohren und dann mit einem 12mm Kugelkopf-/ Schaftfräser aufzubohren

-direkt mit einem 8mm Schaftfräser einzustechen und das 12mm Loch rund zu fräsen (leider macht die chinesische CNC eher Ovale als Kreise, weswegen diese Option nur wegen der kurzen Bearbeitungszeit (nur ein Werkzeug) bevorzugt werden würde.


Alles was mehr als 2 Werkzeuge benötigt ist aufgrund der langen Bearbeitungszeit eher blöd, lieber würde ich ein bisschen mehr Geld für ein Hochwertiges Werkzeug ausgeben, wenn es zumindest ein paar tausend Löcher schaft


Ich freue mich über Tipps für passende Werkzeuge!
(gerade habe ich bei Würth einen "VHM Multifräser" mit 90° Spitze gefunden, der auch zum Anbohren und Bohren geeignet sein soll. Könnte so etwas passend sein?


Vielen Dank schon mal und Grüße aus Wien,

Moritz
 
..............und warum nicht fertiges Lochblech aus Messing und Alu verwenden. ?
 
Danach habe ich lange gesucht, es gibt die kaum/ gar nicht mit dem geforderten Durchlass, und der Randabschluss ist dann natürlich willkürlich, und bräuchte eine Blende
 

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...hat die Portalfräse eine Steuerung/CNC und wie groß ist der Abstand von Loch zu Loch ?
 
Sind die drei Schichten (Messing, Schichtstoff, Alu) schon miteinander verklebt und du willst das ganze Paket auf einmal bohren? Oder sollen die Schichten einzeln gebohrt und anschließend verklebt werden? Mit einer CNC sollte die Wiederholgenauigkeit locker ausreichend sein, drei identische Bohrbilder zu erzeugen.
Wenn du von einer MPX-Schablone sprichst, hast du zum Spannen vermutlich keinen Vakuumtisch zur Verfügung, oder? Ein Problem für die Lebensdauer der Werkzeuge dürften Vibrationen der Bleche sein, die eine Vakumspannung beseitigen würde. Zumindest stelle ich es mir schwer vor, mit einer MPX-Schablone auch in der Mitte des Blechs noch ausreichend Vorspannkraft aufzubringen.

Bei 12mm Lochdurchmesser in solch dünnen Blechen würde ich keinesfalls mit einem 12mm Werkzeug rangehen, sondern mit dünneren Fräsern und damit die Kreiskontur abfahren. Warum kann deine China-CNC das nicht? Hast du Schrittverluste in den Steppern?
 
Wäre ein wenig größer bohren eine Alternative?
Es gibt für einigermaßen wenig Geld HM Lochsägen. Leider erst ab 14mm soweit ich das auf die Schnelle recherchieren konnte.
Beispiellink

PS
 
Vielen Dank bereits schonmal für die vielen raschen Antworten!
...hat die Portalfräse eine Steuerung/CNC und wie groß ist der Abstand von Loch zu Loch ?

Die Fräse ist CNC gesteuert, de Stegbreite beträgt min. 1.5mm


Sind die drei Schichten (Messing, Schichtstoff, Alu) schon miteinander verklebt und du willst das ganze Paket auf einmal bohren? Oder sollen die Schichten einzeln gebohrt und anschließend verklebt werden?

sollte auf jeden Fall schon im Vorhinein verklebt werden, fräsgenauigkeit, Leimspuren durchs verkleben in 300 Löchern, 3-fache Arbeitszeit ect.

Wenn du von einer MPX-Schablone sprichst, hast du zum Spannen vermutlich keinen Vakuumtisch zur Verfügung, oder? Ein Problem für die Lebensdauer der Werkzeuge dürften Vibrationen der Bleche sein, die eine Vakumspannung beseitigen würde. Zumindest stelle ich es mir schwer vor, mit einer MPX-Schablone auch in der Mitte des Blechs noch ausreichend Vorspannkraft aufzubringen.

Die MPX Schablone besteht aus einer 18mm Grundplatte und einer 18mm Deckplatte, diese spannen mit scrauben das Blech wie in einem Sandwich zusammen, funktioniert sehr gut, Vibrationen gibts da keine! Evt lege ich das nächste mal in die Mitte noch ein kleines Quadrat aus 0.9mm Schichtstoff um den Druck in der Mitte zu erhöhen.
Ein Vakuumtisch ist trotzdem vorhanden, dieser hat aber keine Chance das Blech auf 10mm MDF zu Spannen, vermutlich nicht mal beim ersten Loch und vor allem nicht beim Letzten loch (und es sitzt eine 9kW Vakuumpumpe dahinter!)

Bei 12mm Lochdurchmesser in solch dünnen Blechen würde ich keinesfalls mit einem 12mm Werkzeug rangehen, sondern mit dünneren Fräsern und damit die Kreiskontur abfahren. Warum kann deine China-CNC das nicht? Hast du Schrittverluste in den Steppern?
Möglich wäre natürlich mit einem z.B 4mm fräser das Loch auf die gewünschte Größe zu fräsen, wenn diesem die unzähligen Einstechungen nicht stören.
ich vermute die Ursache der ovalen Löcher bei meiner CNC ist ein unpassender compiler, aber dennoch wird leider nicht mal ein Rechteck zu 100" rechtwinkelig gefräst
Stepper hat sie keine, das ist schon eine ordentliche CNC mit schrägverzahnten Zahnstangen und so, aber die absolut exakte präzision besitzt sie dann doch nicht
 
Wäre ein wenig größer bohren eine Alternative?
Es gibt für einigermaßen wenig Geld HM Lochsägen. Leider erst ab 14mm soweit ich das auf die Schnelle recherchieren konnte.
Beispiellink

PS

Ich denke nicht dass so eine Lochsäge dafür in Frage kommt, die Oberfläche danach ist bestimmt... sehr bescheiden.

Außerdem sind die 12mm schon eher das Limit, bei 14mm passt dann schnell mal ein dünner Finger durch das Loch
 
der Schichtstoff ist sehr spröde und lässt sich nicht besonders gut bearbeiten. Wie hoch war eigentlich die Drehzahl beim 12mm Hss Spiralbohrer ?

Hast du dir schon einmal mit DIBOND® ( sind zwei Alu Platten und der Kern besteht aus Polyethylen ) auseinandergesetzt.
Hat den Vorteil das du dir das Alu aufkleben ersparen würdest und die Bearbeitung wäre wesentlich unkomplizierter.
DIBOND® 3 mm Tiefschwarz ähnlich RAL 9005
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde da auch fertige Verbundplatten nehmen, die gibt es denke auch in Messing (das dann aber auch lackiert sein sollte, denn Messing wird schnell stumpf).
 
Moin, warum lackierst du nicht einfach passende fertige Stahlgitter? Es gibt doch durchaus gute Lacke. Je nach Optik kannst Du sprühen, Rollen oder tauchen.
 
ist so eine Abdeckung nicht kontraproduktiv für den Sound?
Hersteller haben da entweder eine Bespannung oder feine Lochbleche verwendet.
 
@ momoton
Kannst Du kurz erläutern, warum Du "Gitter" aus Messing Lochblech brauchst? Estetik, Haltbarkeit, Individualisierung, Schutzder Membran? Muss das Gitter gewölbt sein, damit die Membran oder Sicke nicht anschlägt? Eine Skizze oder Bild wär zur Lösungsfindung hilfreich!
 
ein normaler VHM Bohrer würde wahrscheinlich Standzeittechnisch und Bohrungsqualitätstechnisch nicht gut funktionieren. Außer die Fräsmaschine hat IKZ? und wie kannst du spannen? Hydrodrehn, Weldon, Schrumpfen?????. Probieren kann man es, denke aber, es wird an dieser "Sandwichthematik" scheitern. was man nehmen könnte wäre ein Fräser oder Bohrer (auch gerne VHM) für Alu. diese haben eine höhere Schärfe, somit evtl. auch für den Schichtstoff verwendbar. Schnittwerte müsste man halt probieren, würde hier aber eher gering anfangen und dann hocharbeiten.
 
Ich vermute, due Schnittgeschwindigkeit ist zu hoch für einen HSS Bohrer. Welche Spindeldrehzahl fährst du?

Ich würde das auf jeden Fall mit einem VHM Bohrer bohren. Einfach in eine Spannzange, den Bohrer so kurz wie möglich kaufen. Ein 11mm VHM Bohrer hält bei uns auf Arbeit locker 1500 Bohrungen in 5mm Werkzeugstahl aus.
Die Schnittgeschwindigkeit würde ich mal auf 150m/min nehmen.

Alternativ mit einem VHM Schaftfräser bohren. Ist aber nicht zu empfehlen, ein Bohrer geht besser.
 
Im ersten versuch wurde mit einem gekürzten 12mm Bohrer einfach ohne vorbohren losgelegt. Das hat leider nur Mäßig funktioniert, und der Bohrer musste nach jedem 1/3 durchgang nachgeschliffen werden.
"Bohrer" ist keine sehr präzise Bezeichnung ...

Zugegeben, ich bin kein Praktiker, aber ich denke, daß man runde Löcher normalerweise schon bohrt und nicht fräst. Ich möchte einmal spezielle Stufenbohrer in die Diskussion werfen, sehen an der Spitze aus wie die bekannten Stufenbohrer für Blech und dahinter sind es normale Spiralbohrer:

FÖRCH - Web-Shop für Kfz- und Bauhandwerk - FÖRCH

Ob man da auf eine Standzeit von mehreren tausend Bohrungen kommen kann, wage ich allerdings zu bezweifeln, insbesondere wenn die Zwischenlage aus Corian besteht, dieses Material ist sehr abrasiv und führt zu einem erhöhten Bohrerverschleiß.
 
aber ich denke, daß man runde Löcher normalerweise schon bohrt und nicht fräst.
Moin
Das nennt man beim Fräsen "ausspindeln". Die Maschinen können das heutzutage. Damit können, korrekte Aufspannung vorausgesetzt, H7 "Bohrungen" in einem Arbeitsschritt gefertigt werden. So geschehen an Antriebskonsolen bei uns in der Firma. Wir haben die Konolen zu Schichtbeginn ausgebaut. Anschließend wurden die ausgeschlagenen 30mm Bohrungen auf 34mm ausgespindelt so dass wir in dem 25mm starken Material Passbuchsen einsetzen konnten.

PS
 
Thema: viele Bohrungen in Messingblech
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