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Matchless
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- 03.04.2017
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- Wohnort/Region
- Leipzig
Hallo ihr Lieben,
ich habe heute mal eine kleine (nichtwissenschaftliche) Testreihe gemacht. Dabei habe ich die Vickershärte (HV) vier verschiedener Bits gemessen.
Als Hersteller vertreten waren
Wera Diamant
Felo TIN
Wekador ZRN
PB Swiss
Die Prüffläche habe ich zunächst am Schleifteller mit 320er und 600er Körnung geschliffen, damit eventuell vorhandene Beschichtungen nicht das Messergebnis verfälschen.
Ich habe am Bitschaft an verschiedenen Stellen die Härte gemessen. Den 40er Torx Bit von Felo konnte ich auch auf der Stirnfläche vermessen, wobei die Härte dort identisch zum Bitschaft war. Zu den anderen Herstellern kann ich mangels Messfläche am Abtrieb nichts sagen, vermute hier aber das gleiche Ergebnis.
Als Messgerät habe ich ein SHIMADZU HSV-20 und als Prüflast HV 10 genutzt, wobei ich das Messgerät zunächst mit einer kalibrierten Prüfplatte getestet habe. Die Platte ist mit 380 HV (+-4) angegeben. Als Messwert erhalte ich vom Gerät 364 HV, die Abweichung beträgt also ca 4%. Das ist leider nicht sehr präzise, für einen Vergleich aus Anwendersicht aber noch ausreichend (meine Meinung). Aufgrund dieser Abweichung sind meine hier ermittelten Ergebnisse nicht als absolut zu betrachten, sollten nur als Vergleich untereinander gesehen werden. Eine Umrechnung nach HRC ist ebenfalls nicht sinnvoll.
Nun also die Ergebnisse (in aufsteigender Reihenfolge).
Wera
663
656
658
Mittelwert: 659 HV
Wekador
700
696
683
Mittelwert: 693 HV
Felo
709
714
726
Mittelwert: ~ 716 HV
PB Swiss
753
758
720
Mittelwert: ~ 744 HV
Interessant an dieser Stelle ist vielleicht noch der Einfluss der wenige Mikrometer dicken Beschichtung auf die gemessene Härte. Ganz zu Beginn habe ich den Felo Bit mitsamt TIN Beschichtung testweise vermessen und kam auf 785, 765, 724 HV, was im Mittel 758 HV ergibt.
Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass derartige Beschichtungen durchaus Sinn machen, allerdings nur in der robotergesteuerten industriellen Serienverschraubung, wo mit definierten Anzugsmomenten gearbeitet wird und ein Überrutschen quasi ausgeschlossen ist.
Bei uns als (überwiegend) Heimanwendern ist die Beschichtung i.d.R. nach wenigen Schrauben bereits hinüber. Der einzige Vorteil, den ich als Privatanwender sehe, ist vielleicht eine bessere Korrosionsbeständigkeit des Bit.
Wie aussagekräftig diese Ergebnisse sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich möchte hier lediglich anmerken, dass die Härte nur eine von vielen Eigenschaften ist, die einen guten (oder schlechten) Bit ausmachen.
Falls ihr euch fragt, warum ich nicht die bei Bits gängigere Rockwellhärte C gemessen habe: Das mir hierfür zur Verfügung stehende Messgerät benötigt größere (breitere) Materialproben. Bei den Testmessungen (zu erkennen an den sichtbaren Eindrücken in den Bits) waren die Ergebnisse zu unterschiedlich, um wirklich aussagekräftig zu sein. Das Problem war, dass der Fixierstempel des Gerätes nicht vollständig auf dem Bit auflag, was die Messung zu sehr verfälschte. Eventuell bastel ich hier in naher Zukunft mal noch eine Stützvorrichtung, um auch die Bits mit dem Gerät einigermaßen genau messen zu können.
Auf Fragen, Anregungen und Kritik eurerseits freue ich mich!
Liebe Grüße
Julius
ich habe heute mal eine kleine (nichtwissenschaftliche) Testreihe gemacht. Dabei habe ich die Vickershärte (HV) vier verschiedener Bits gemessen.
Als Hersteller vertreten waren
Wera Diamant
Felo TIN
Wekador ZRN
PB Swiss
Die Prüffläche habe ich zunächst am Schleifteller mit 320er und 600er Körnung geschliffen, damit eventuell vorhandene Beschichtungen nicht das Messergebnis verfälschen.
Ich habe am Bitschaft an verschiedenen Stellen die Härte gemessen. Den 40er Torx Bit von Felo konnte ich auch auf der Stirnfläche vermessen, wobei die Härte dort identisch zum Bitschaft war. Zu den anderen Herstellern kann ich mangels Messfläche am Abtrieb nichts sagen, vermute hier aber das gleiche Ergebnis.
Als Messgerät habe ich ein SHIMADZU HSV-20 und als Prüflast HV 10 genutzt, wobei ich das Messgerät zunächst mit einer kalibrierten Prüfplatte getestet habe. Die Platte ist mit 380 HV (+-4) angegeben. Als Messwert erhalte ich vom Gerät 364 HV, die Abweichung beträgt also ca 4%. Das ist leider nicht sehr präzise, für einen Vergleich aus Anwendersicht aber noch ausreichend (meine Meinung). Aufgrund dieser Abweichung sind meine hier ermittelten Ergebnisse nicht als absolut zu betrachten, sollten nur als Vergleich untereinander gesehen werden. Eine Umrechnung nach HRC ist ebenfalls nicht sinnvoll.
Nun also die Ergebnisse (in aufsteigender Reihenfolge).
Wera
663
656
658
Mittelwert: 659 HV
Wekador
700
696
683
Mittelwert: 693 HV
Felo
709
714
726
Mittelwert: ~ 716 HV
PB Swiss
753
758
720
Mittelwert: ~ 744 HV
Interessant an dieser Stelle ist vielleicht noch der Einfluss der wenige Mikrometer dicken Beschichtung auf die gemessene Härte. Ganz zu Beginn habe ich den Felo Bit mitsamt TIN Beschichtung testweise vermessen und kam auf 785, 765, 724 HV, was im Mittel 758 HV ergibt.
Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass derartige Beschichtungen durchaus Sinn machen, allerdings nur in der robotergesteuerten industriellen Serienverschraubung, wo mit definierten Anzugsmomenten gearbeitet wird und ein Überrutschen quasi ausgeschlossen ist.
Bei uns als (überwiegend) Heimanwendern ist die Beschichtung i.d.R. nach wenigen Schrauben bereits hinüber. Der einzige Vorteil, den ich als Privatanwender sehe, ist vielleicht eine bessere Korrosionsbeständigkeit des Bit.
Wie aussagekräftig diese Ergebnisse sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich möchte hier lediglich anmerken, dass die Härte nur eine von vielen Eigenschaften ist, die einen guten (oder schlechten) Bit ausmachen.
Falls ihr euch fragt, warum ich nicht die bei Bits gängigere Rockwellhärte C gemessen habe: Das mir hierfür zur Verfügung stehende Messgerät benötigt größere (breitere) Materialproben. Bei den Testmessungen (zu erkennen an den sichtbaren Eindrücken in den Bits) waren die Ergebnisse zu unterschiedlich, um wirklich aussagekräftig zu sein. Das Problem war, dass der Fixierstempel des Gerätes nicht vollständig auf dem Bit auflag, was die Messung zu sehr verfälschte. Eventuell bastel ich hier in naher Zukunft mal noch eine Stützvorrichtung, um auch die Bits mit dem Gerät einigermaßen genau messen zu können.
Auf Fragen, Anregungen und Kritik eurerseits freue ich mich!
Liebe Grüße
Julius