Was soll das konkret sein, ein Überspannungsschutz, ein Blitzschutz und unter genau welchen Bedingungen?
Die konkrete Herstellerbezeichnung steht auf dem Bild und in meinem Beitrag. Du musst also nicht raten. Es ist ein Typ II Ableiter, also nicht für Schutzzone LPZ 0a, sondern nur für LPZ 0b gedacht und somit muss über auftretende Ströme bei einem Direkttreffer auch nicht groß geredet werden.
Falls dich das Thema interessiert, empfehle ich den
Blitzschutz-Leitfaden von Obo. Da sind die Schutzkonzepte und der Aufbau koordinierter Ableiter gut beschrieben. (Und das auf nur 284 Seiten.

)
Den Blitzplaner von Dehn fand ich immer besser, aber der ist mittlerweile nur mit Registrierung als digitales Tool zugänglich. Daher habe ich mal Obo verlinkt.
Eine Blitzeinschlagsüberspannung kann nur abgefangen, gemindert werden wenn die Entfernung der Einschlagstelle relativ weit entfernt ist.
Eine relativ weite Entfernung ist aber statistisch gesehen auch der übliche Fall. Es gibt bei einem Blitz immer nur einen Einschlagort, aber ganz viele Leute, die in der Nähe wohnen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Überspannungsschadens durch einen Einschlag in >50m Entfernung zu werden, viel höher, als direkt getroffen zu werden.
Stell dir ein weitläufiges Wohngebiet mit 100 Häusern vor. Ein Haus wird direkt getroffen. Da sind massive Schäden vorprogrammiert. Bei den übrigen 99 Häusern ist die Chance aber sehr hoch, dass bei Vorhandensein von korrekt installierten Überspannungsableitern nur geringe Schäden auftreten - je größer die Entfernung zum Einschlagsort, desto geringer.
Und für das direkt getroffene Haus gilt: Bei einem direkten Blitzeinschlag können haushaltsübliche Blitzableiter und Überspannungsschutz nicht verhindern, dass alle elektronischen Geräte anschließend mit hoher Wahrscheinlichkeit Schrott sind. Sie sollen verhindern, dass das Gebäude niederbrennt, und wenn es gut läuft, dass keine Unterputzleitungen aus der Wand gesprengt werden - und das klappt auch recht zuverlässig.
In sofern hat es sich dann für alle 100 Häuser gelohnt, Ableiter zu verbauen.
denn je nachdem ob eine sogenannte Sternpunktverschiebung eintreten kann, nützt so ein Überspannungsableiter nichts.
Wie kommst du darauf, dass ein Überspannungsableiter dann nichts bringt? Der genannte Ableiter hat von jedem Außenleiter zum Neutralleiter jeweils einen Ableiter sitzen und noch einen Ableiter zwischen N und PE. Somit begrenzt er jede Stranspannung separat. Selbstverständlich kann die Spannung zwischen zwei Außenleitern auch ansteigen, aber nicht beliebig.
Blitze sind extrem kurzzeitige Ereignisse, wo eine Sternpunktverschiebung meine kleinste Sorge wäre.
Also rausschmeißen?
Käme mir gelegen, dann hätte ich genug Platz für den Trennschalter..
Nein, der Ableiter ist sinnvoll und auch vorgeschrieben. Der bleibt drin.
Der Stromerzeuger ist eher von der günstigen Sorte und hat die üblichen Widersprüche in Bezug auf die elektrische Sicherheit. Was meine ich damit? Der Stromerzeuger hat mehrere Steckdosen und in der Gebrauchsanweisung steht
Der Stromerzeuger ist für den Einsatz mit einem einzelnen elektrischen Verbrauchsmittel ausgelegt (nach VDE 100, Teil 551). Der Schutzleiter übernimmt dabei die Funktion des Potentialausgleichsleiters.
Oder anders gefragt: Warum verbaut der Hersteller mehrere Steckdosen, wenn man nur eine nutzen darf?
Das Schutzkonzept dieses Stromerzeugers basiert also darauf, ein IT-Netz für einen einzelnen Verbraucher bereitzustellen.
Was du für einen Schutzleiter hältst, ist in Wirklichkeit ein Schutzpotentialausgleich.

Der Generatorsternpunkt (von einem Sternpunkt kann man bei einem Wechselstromaggregat sowieso schwer reden, aber sinngemäß ist es bei einem Wechselstromgerät einer der beiden Außenleiter) ist somit nicht geerdet.
Nach den in Deutschland gültigen Normen darf er somit nicht zur Einspeisung in eine feste Installation genutzt werden - was so auch im Handbuch steht. Wie kleinermuk es aufgemalt hat, funktioniert es natürlich, ist aber ...

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Anders als im Handbuch steht, darf man allerdings auch an so einem Stromerzeuger ganz legal und sicher mehrere Verbraucher gleichzeitig betreiben. Allerdings muss jeder Verbraucher seinen eigenen RCD vorgeschaltet haben. (Streng genommen darf bei einem Verbraucher auf den RCD verzichtet werden. Für z.B. vier Verbraucher sind somit drei RCDs erforderlich.)
Recht gute Informationen gibt es in der
DGUV Information 203-032. (Unten auf der Seite ist ein Knopf "PDF download")
Dein Stromerzeuger fällt in die dort beschriebene "Ausführung A".
Aber das ist interessant: hab einen defekten E-herd bei dem der RCD fliegt im Netzbetrieb, bei Notstrom passiert nix..
Du hast gerade einen Vorteil eines erdfreien IT-Systems gefunden: Das System ist Erstfehler-tolerant und kann trotz Isolationsfehler (für kurze Zeiträume) weiter betrieben werden - ohne dass du am Herd einen elektrischen Schlag bekommst. Deswegen verwendet man solche Systeme insbesondere in OP-Räumen, weil es echt ärgerlich ist, wenn bei einer laufenden OP das Licht ausgeht. Da sitzt dann nur ein Iso-Wächter, der zwar alarmiert, aber der Fehler muss erst behoben werden, wenn der Patient wieder zugenäht ist. Der Fehler muss aber zeitnah behoben werden, denn wenn ein zweiter Fehler auftritt, wird es lebensgefährlich.
Wenn ein RCD vorhanden ist, aber nicht auslöst, betreibst du den Generator ungeerdet, oder? Also insbesondere ohne N-PE Brücke?
Käme mir gelegen, dann hätte ich genug Platz für den Trennschalter..
Als Hinweis, falls es nicht klar ist: Der Trennschalter muss vierpolig trennen: L1, L2, L3 und N werden getrennt, PE wird nicht getrennt. Der vierte Kontakt muss explizit für einen Neutralleiter vorgesehen sein, denn dieser Kontakt muss voreilend schließen und als letzter Kontakt getrennt werden. Also nicht irgendeinen vierpoligen Schalter nehmen, sondern explizit einen, der für Netz-Notstrom-Umschaltung vorgesehen ist. So ein Schalter hat zum einen immer eine Mittelstellung "0".
Zum anderen fließen im Netzbetrieb bei einem Kurzschluss an einem Verbraucher schnell mal ein paar kA Kurzschlussstrom und das muss so ein Schalter ebenfalls aushalten.