Unterstützendes Wissen für die Kommunikation mit dem Elektriker: Vorrangschaltung; Schütz; Lastabwurfrelais

Diskutiere Unterstützendes Wissen für die Kommunikation mit dem Elektriker: Vorrangschaltung; Schütz; Lastabwurfrelais im Forum Haustechnik und Hausgeräte im Bereich Anwendungsforen - Hallo Zusammen, Ich benötige etwas Unterstützung, ich möchte einem Elektriker einen klar umrissenen Auftrag erteilen - und dabei möglichst vorher...
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the_black_tie_diyer

Guest
Hallo Zusammen,

Ich benötige etwas Unterstützung, ich möchte einem Elektriker einen klar umrissenen Auftrag erteilen - und dabei möglichst vorher wissen was das Problem ist, und wie es gelöst wird.

Zur Vorgeschichte:

Es gibt 2 "große" Durchlauferhitzer, einen im Hauptbadezimmer und einen in der Küche. Diese beiden können nicht parallel betrieben werden. Deshalb wurde von einem Fachbetrieb eine Vorrangschaltung gebaut die dafür sorgt das der DL im Hauptbadezimmer immer verwendet werden kann, und während er verwendet wird, der DL in der Küche diesen nicht beeinträchtigen kann.

Irgendwann ist mir aufgefallen das wenn immer der DL im Hauptbadezimmer läuft, ein gleichmässiges, schnelles, "schlagendes" Geräusch auftritt. (Wie ein Blinker-Relais im Auto, wenn ein Birnchen kaputt ist, aber um ein vielfaches lauter, fast schon wie ein Hammer)

Ich fand das immer merkwürdig - aber die Installation war ja vom Fachbetrieb. (...) Und wie das halt so ist, man hat zwischendurch andere Sorgen, nimmt es auch teilweise nicht mehr bewusst wahr ...

Irgendwann (Februar 2018) bekam ich in der Küche kein warmes Wasser mehr. Da ich den Fehler da schon bei Schütz und/oder Lastabwurfrelais (Vorrangschaltung) vermutete, habe ich durch ausschalten der Sicherungen eine Rückstellung erreichen können. Dann lief es wieder für den Moment.

Ich vereinbarte einen Termin mit dem Elektriker (Fachbetrieb). Parallel rief ich bei Hager (Hersteller des Schütz) an und schilderte denen mein Problem. Die haben mir dann sehr klar erklärt dass das Schütz auf keinen Fall derart häufig schalten darf/soll. (Was auch deren Meinung nach den Ausfall erklärt, es hat durch das ständige Schalten wenn immer im Hauptbadezimmer Warmwasser genutzt wurde, innerhalb weniger Jahre die vorgesehenen Schaltspiele erreicht bzw. überschritten.)

Ich habe dann, weil es mich interessiert die Bedienungsanleitung des Hauptbadezimmer DL herangezogen und stieß dort auf einen Anschlusshinweis, im Falle so einer Vorrangschaltung.

Der Elektriker (Fachbetrieb) kam, und ersetzte nach kurzer Fehlersuche/Test das Schütz. Wieder machte es gleich beim ersten Test das schlagende Geräusch. Ich habe dem Elektriker dann die entsprechende Stelle in der BDA des Hauptbadezimmer DL gezeigt und er hat das überprüft. Siehe da, Phase vertauscht und damit falsch an der Vorrangschaltung angeschlossen. Das war schnell behoben und seitdem gab es auch dieses schlagende Geräusch nicht mehr. Bzw. es gab überhaupt keine Geräusche

Zumindest bis vor kurzem.

Zum einen bilde ich mir immer mal wieder ein dass jetzt, wenn in der Küche Warmwasser genommen wird das Schütz eine Handvoll Schaltspiele ausführt. Das ist jedoch nicht reproduzierbar.

Zum anderen brummt es im Sicherungskasten, manchmal so laut das ich es nachts bis ins Erdgeschoss bzw. im Treppenhaus höre.

Das habe ich hier mal festgehalten.


Wenn man das Schütz antippt, wird es immer deutlich leiser. Manchmal hört das Geräusch sogar ganz auf - für eine Weile.

Außerdem hat das Schütz, ohne das einer der DL läuft bzw. gelaufen ist, eine konstante Oberflächentemperatur von über 40° C . Ich habe mich dann noch mit einem Mechaniker Stethoskop versichert dass das Geräusch wirklich vom Schütz ausgeht.

Meine Vermutung: Der Magnet hängt. Aber bei einem Schütz das gerade mal 1 Jahr verbaut ist, und definitiv seither nicht mehr diese unzähligen Schaltspiele ausführen musste/ ausgeführt hat?

Ich möchte jetzt, wie eingangs erwähnt einen (neuen) Elektriker (Fachbetrieb) beauftragen einen Zustand herzustellen der einen sicheren Betrieb gewährleistet, bei dem es zu keiner Geräuschentwicklung mehr kommt und im Zuge dessen diese ganze Vorrangschaltung überprüft wird.

Und damit kommen wir zur eigentlichen Frage:

Kann mir anhand meiner Beschreibung irgendjemand hier sagen was mit großer Wahrscheinlichkeit das Problem ist und wie es fach- & sachgerecht abgestellt/ gelöst wird?

Bei Bedarf suche ich gerne auch nochmal die BDA's raus für die Technischen Daten der beiden DL.

Besten Dank und viele Grüße,
Oliver
 
Bei den meisten Durchlauferhitzer ist die Steuerleitung für das Lastabwurfrelais technisch vorgegeben in welcher Phase der Zuleitung das Relais zwischengeschaltet werden soll.
Das sollte aus der Beschreibung ersichtlich sein.
 
Hier kann eigentlich nur eine Fachfirma die Anlage überprüfen und die fehlerhaften Erscheinungen beheben. Die DL haben vermutlich auch 2 Schaltstufen und eine Temperatureinstellung, können verkalken; ist der Durchfluß ok?
 
Sulzknie schrieb:
Bei den meisten Durchlauferhitzer ist die Steuerleitung für das Lastabwurfrelais technisch vorgegeben in welcher Phase der Zuleitung das Relais zwischengeschaltet werden soll.
Das sollte aus der Beschreibung ersichtlich sein.

Hi!

Danke! :bierchen: Das wurde nach dem Defekt des ersten Schütz berücksichtigt, bzw. korrigiert - das hatte ich in der Anleitung gelesen und dann dem Elektriker auch entsprechend gezeigt.

Viele Grüße,
Oliver
 
Alfred schrieb:
Hier kann eigentlich nur eine Fachfirma die Anlage überprüfen und die fehlerhaften Erscheinungen beheben. Die DL haben vermutlich auch 2 Schaltstufen und eine Temperatureinstellung, können verkalken; ist der Durchfluß ok?

Hi!

Danke! :bierchen: Der Durchfluss ist soweit ich das beurteilen kann OK. Das Wasser wird sofort warm und ich kann auch problemlos duschen. (Der DL ist so eingestellt dass ich nur Warmwasser ohne kaltes dazu zumischen verwende. Nur wenn ich statt der täglichen dusche, mal ein Bad nehme (seltenst ...), muss ich den natürlich hoch stellen. Und dann ärgere ich mich jedesmal dass ich nicht den mit der Fernbedienung gekauft habe ...)

Was die Schaltstufen angeht, der für die Küche hat 2, und steht immer auf 2. Da kommt fast kochendes Wasser zum spülen raus. Auch das in, wie drücke ich das aus, der zu erwartenden Menge/Schnelligkeit.

Der im Hauptbad ist stufenlos regelbar.

Viele Grüße,
Oliver
 
the_black_tie_diyer schrieb:
Zum einen bilde ich mir immer mal wieder ein dass jetzt, wenn in der Küche Warmwasser genommen wird das Schütz eine Handvoll Schaltspiele ausführt. Das ist jedoch nicht reproduzierbar.
Bei einem elektrisch geregelten DLE könnte ich es mir vorstellen, dass die elektrische Leistungsaufnahme schwankt und daher die Schaltschwelle des Lastabwurfrelais immer wieder über- und unterschritten wird (wenn die Hysterese zu gering ist). Das würde aber bei der Benutzung des DLE im Bad auftreten, da bei diesem ja der Strom gemessen wird. Was hat das Lastabwurfrelais denn für eine Bezeichnung? Und welche DLE sind verbaut?

Zum anderen brummt es im Sicherungskasten, manchmal so laut das ich es nachts bis ins Erdgeschoss bzw. im Treppenhaus höre.
AC-Antriebe sind generell hörbar, anders als DC-Antriebe.
Es gibt aber sogenannten "brummfreie" AC-Antriebe. Das derzeit verbaute Hager ESC440 gibt es auch als ESC440S in brummfrei. Das sollte zumindest deutlich leiser sein.

Außerdem hat das Schütz, ohne das einer der DL läuft bzw. gelaufen ist, eine konstante Oberflächentemperatur von über 40° C .
Das Schütz hat einen Schließer-Kontakt (auch als "normally open" (NO) bezeichnet, also im unbestromten Zustand offen, im bestromten Zustand geschlossen). Das heißt, es muss dauerhaft bestromt werden, solange der DLE im Bad nicht genutzt wird, damit am DLE in der Küche Versorgungsspannung anliegt. Dabei tritt eine Verlustleistung von einigen Watt auf, die zu einer fühlbaren Erwärmung führt. Das ist normal, auch wenn es natürlich eine ziemliche Energieverschwendung ist.
Schöner wäre ein Schütz mit einem Öffner-Kontakt (Normally closed). Der müsste nur dann mit einer Steuerspannung beaufschlagt werden, wenn der DLE im Bad gerade läuft (also nur einen Bruchteil der Zeit).
Ob es Lastabwurfrelais in beiden Varianten gibt, weiß ich aber nicht. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.
 
Hallo Dev,

Herzlichen Dank für deine Einlassungen/ Hilfe bei der Analyse! :)

Dev schrieb:
the_black_tie_diyer schrieb:
Zum einen bilde ich mir immer mal wieder ein dass jetzt, wenn in der Küche Warmwasser genommen wird das Schütz eine Handvoll Schaltspiele ausführt. Das ist jedoch nicht reproduzierbar.
Bei einem elektrisch geregelten DLE könnte ich es mir vorstellen, dass die elektrische Leistungsaufnahme schwankt und daher die Schaltschwelle des Lastabwurfrelais immer wieder über- und unterschritten wird (wenn die Hysterese zu gering ist). Das würde aber bei der Benutzung des DLE im Bad auftreten, da bei diesem ja der Strom gemessen wird. Was hat das Lastabwurfrelais denn für eine Bezeichnung? Und welche DLE sind verbaut?

Lastabwurfrelais: Eberle LAR 465 37

IMG_6895.jpg

DLE Hauptbadezimmer: Stiebel Eltron DHB E 21 (Dieses Modell: https://www.porsch-heiztechnik.de/e...onischer-durchlauferhitzer-24kw-garantie.html)

DLE Küche: Stiebel Eltron HDB 18 (Dieses Modell: https://www.porsch-heiztechnik.de/e...ddlt-s-18-typ-fde-2032-durchlauferhitzer.html)


Dev schrieb:
Zum anderen brummt es im Sicherungskasten, manchmal so laut das ich es nachts bis ins Erdgeschoss bzw. im Treppenhaus höre.
AC-Antriebe sind generell hörbar, anders als DC-Antriebe.
Es gibt aber sogenannten "brummfreie" AC-Antriebe. Das derzeit verbaute Hager ESC440 gibt es auch als ESC440S in brummfrei. Das sollte zumindest deutlich leiser sein.

D.H. Ich lasse das Schütz gegen das "S" austauschen. Danke!

Dev schrieb:
Außerdem hat das Schütz, ohne das einer der DL läuft bzw. gelaufen ist, eine konstante Oberflächentemperatur von über 40° C .
Das Schütz hat einen Schließer-Kontakt (auch als "normally open" (NO) bezeichnet, also im unbestromten Zustand offen, im bestromten Zustand geschlossen). Das heißt, es muss dauerhaft bestromt werden, solange der DLE im Bad nicht genutzt wird, damit am DLE in der Küche Versorgungsspannung anliegt. Dabei tritt eine Verlustleistung von einigen Watt auf, die zu einer fühlbaren Erwärmung führt. Das ist normal, auch wenn es natürlich eine ziemliche Energieverschwendung ist.
Schöner wäre ein Schütz mit einem Öffner-Kontakt (Normally closed). Der müsste nur dann mit einer Steuerspannung beaufschlagt werden, wenn der DLE im Bad gerade läuft (also nur einen Bruchteil der Zeit).
Ob es Lastabwurfrelais in beiden Varianten gibt, weiß ich aber nicht. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.

Der Lösungsansatz gefällt mir! Wie kann ich das herausfinden? Hager anschreiben? Eberle anschreiben? Anderen Hersteller anschreiben?

Danke!!

Viele Grüße,
Oliver
 
the_black_tie_diyer schrieb:
Der Lösungsansatz gefällt mir! Wie kann ich das herausfinden? Hager anschreiben? Eberle anschreiben? Anderen Hersteller anschreiben?
Indem Du auf der Seite schaust (soo viele Schütze haben die nicht) und nach einem Öffner Ausschau hältst, z.B. dem ECS441. :bierchen:
 
Hallo
Dev schrieb:
Ob es Lastabwurfrelais in beiden Varianten gibt, weiß ich aber nicht. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt
Ich habe gerade versucht zu verstehen warum das Schütz mit einem zusätzlichen Steuerkontakt geöffnet bleiben kann :crazy:
Für das Offen bleiben des Schützes benötigst Du ein anderes Eberle Relais mit einem Öffner- anstelle, wie auf dem Gehäuse aufskizziert, einem Schließer-Kontakt. Eines mit einem Wechsler ginge natürlich auch. Mit ganz geringer verbliebener Hoffnung könnte auch einer verbaut sein. Da nicht aufgezeichnet glaube ich aber eher nicht daran.

PS
 
Um den Energieverbrauch zu reduzieren müsstest Du selbstverständlich beide Komponenten (Lastabwurfrelais und Schütz) tauschen. Das LAR müsste einen Schließer-Kontakt haben und das Schütz drei Öffner.

Die meisten LAR, die speziell für Durchlauferhitzer angeboten werden, scheinen mir aber immer nur einen Öffner-Kontakt zu haben. Es gibt auch welche wie das Eberle ELAR 20, aber die sind dann ein bißchen anders aufgebaut als die normalen LAR für Durchlauferhitzer. Dort gibt es keine Klemmen für die zu messende Last, sondern ein Außenleiter wird (ohne ihn abzuisolieren) durch die seitliche Öffnung geschoben. Die Strommessung erfolgt kontaktlos über das Magnetfeld. Die Schaltschwelle ist auch einstellbar zwischen 2 und 20 A. Belastbar ist das ELAR 20 bis zu 40 A. Das sollte also eigentlich passen.

In dem (relativ knappen) Datenblatt auf der Herstellerseite steht noch etwas von einer Abfallverzögerung (das ist wichtig, um zu häufiges Schalten zu verhindern) und der Eignung für Elektr. Durchlauferhitzer - wobei mir unklar ist, ob "elektr." jetzt die Abkürzung für elektrisch oder für elektronisch sein soll. Dem Hersteller vielleicht auch, sonst hätte er es nicht so abgekürzt. :lol:

Eventuell einmal beim Hersteller anfragen, ob das Produkt für Deinen DLE geeignet ist. Platzmäßig passt es so aber nicht in Deine Unterverteilung, weil rechts und links je eine Teilereinheit frei sein muss, weil das Kabel ja seitlich durchgeschoben wird. Den Elektriker solltest Du auch noch einmal bezüglich der Eignung fragen. Auf dem Gebiet kenne ich mich selbst nicht so gut aus.
Kombiniert werden müsste das ELAR 20 natürlich mit einem Schütz mit 4 Öffnern, z.B. dem Hager ESC441, aber da habe ich bei Hager gerade keinen brummfreien gefunden. Öffner, 40 A und brummfrei scheint eine seltene Kombination zu sein.

Grundsätzlich habe ich aber den Eindruck, das müsste möglich sein, allerdings scheint es eine seltene Lösung zu sein und die Frage ist, ob Dein Elektriker sich damit wohl fühlt. Auch für ihn wäre das vermutlich eine neue Lösung, die er so noch nicht installiert hat. Und ob es bei Elektrikern sinnvoll ist, Versuchskaninchen zu spielen, ist noch eine ganz andere Frage, :mrgreen:

Oder Du ersetzt alternativ nur Dein jetziges Schütz durch das weiter oben verlinkte Brummfreie und lebst mit dem Standby-Verbrauch - wobei ja trotzdem ein Problem mit dem zu häufigen Schalten zu bestehen scheint, wenn ich Dich richtig verstehe.
Da könntest Du aber auch noch einmal schauen, ob sich das messtechnisch nachweisen lässt, und wo überhaupt das Problem liegt.
Per geeignetem Messgerät (Datenlogger, bedingt Osziloskop) mit geeignetem Tastkopf (Netzspannung!) kannst Du am Steuereingang des Schütz schauen, ob sehr kurze Ansteuersignale nachweisbar sind, die mit dem gefühlten Schalten des Schütz korrelieren. Die Luxusvariante wäre, zusätzlich noch den Strom zum DLE zu messen, aber das erfordert eine Strommesszange mit Anschlussmöglichkeit für ein externes Aufzeichnungsgerät. Sowas ist vergleichweise selten und etwas teurer.
Dazu kann man einen geeigneten Datenlogger mit niedriger Abtastrate (ca. 500 Samples / s) über eine längere Zeit Daten aufzeichnen lassen und währenddessen die beiden DLE normal benutzen. Wenn Du dann das Gefühl hast, unerwartete Schaltvorgänge zu hören, schaust Du in den Daten der letzten zwei Minuten nach, ob dort kurze Ansteuersignale sind, die nicht zu Nutzung der Geräte passen.

Eventuell ist die Abfallverzögerung von Deinem jetzigen LAR zu kurz. Das lässt sich aber ohne zu messen nicht nachweisen.
Da Du vermutlich nicht selbst über passende Messtechnik verfügst, hängt es ein wenig davon ab, was der Elektriker besitzt und wie viel Lust er auf Fehlersuche hat...

Wenn ich soetwas nicht selbst machen könnte, würde ich aber zur zweiten Variante tendieren und nur den jetzigen Schütz durch einen brummfreien ersetzen. Das ist ein Aufbau, mit dem der Standard-Elektriker vertraut sein sollte und wo er messtechnisch auch Fehler finden kann.
 
Ich finde, dass ein Elektriker die "umgekehrte" Variante mit den Relais genauso gut hinbekommen muss. Eigentlich hat er seinen Beruf dafür mal gelernt... :ducken:
 
Dirk schrieb:
the_black_tie_diyer schrieb:
Der Lösungsansatz gefällt mir! Wie kann ich das herausfinden? Hager anschreiben? Eberle anschreiben? Anderen Hersteller anschreiben?
Indem Du auf der Seite schaust (soo viele Schütze haben die nicht) und nach einem Öffner Ausschau hältst, z.B. dem ECS441. :bierchen:

Danke Dirk! :bierchen:

Hallo Dev,

Dev schrieb:
Um den Energieverbrauch zu reduzieren müsstest Du selbstverständlich beide Komponenten (Lastabwurfrelais und Schütz) tauschen. Das LAR müsste einen Schließer-Kontakt haben und das Schütz drei Öffner.

Ich hatte das mit dem Energieverbrauch als Faktor erstmal gar nicht auf dem Schirm, es war eher die Sorge das etwas das dauerhaft über 40° C im "Standby" hat, evtl. auch auf einmal kaputt gehen und einen Brand verursachen kann. Aber schon nach deinem ersten Beitrag leuchtete mir natürlich ein, da wird massenweise Energie vernichtet/verschwendet für nichts. Also sollte das Ziel sein diesen Energieverbrauch zu reduzieren.

Dev schrieb:
Die meisten LAR, die speziell für Durchlauferhitzer angeboten werden, scheinen mir aber immer nur einen Öffner-Kontakt zu haben. Es gibt auch welche wie das Eberle ELAR 20, aber die sind dann ein bißchen anders aufgebaut als die normalen LAR für Durchlauferhitzer. Dort gibt es keine Klemmen für die zu messende Last, sondern ein Außenleiter wird (ohne ihn abzuisolieren) durch die seitliche Öffnung geschoben. Die Strommessung erfolgt kontaktlos über das Magnetfeld. Die Schaltschwelle ist auch einstellbar zwischen 2 und 20 A. Belastbar ist das ELAR 20 bis zu 40 A. Das sollte also eigentlich passen.

In dem (relativ knappen) Datenblatt auf der Herstellerseite steht noch etwas von einer Abfallverzögerung (das ist wichtig, um zu häufiges Schalten zu verhindern) und der Eignung für Elektr. Durchlauferhitzer - wobei mir unklar ist, ob "elektr." jetzt die Abkürzung für elektrisch oder für elektronisch sein soll. Dem Hersteller vielleicht auch, sonst hätte er es nicht so abgekürzt. :lol:

Eventuell einmal beim Hersteller anfragen, ob das Produkt für Deinen DLE geeignet ist. Platzmäßig passt es so aber nicht in Deine Unterverteilung, weil rechts und links je eine Teilereinheit frei sein muss, weil das Kabel ja seitlich durchgeschoben wird. Den Elektriker solltest Du auch noch einmal bezüglich der Eignung fragen. Auf dem Gebiet kenne ich mich selbst nicht so gut aus.
Kombiniert werden müsste das ELAR 20 natürlich mit einem Schütz mit 4 Öffnern, z.B. dem Hager ESC441, aber da habe ich bei Hager gerade keinen brummfreien gefunden. Öffner, 40 A und brummfrei scheint eine seltene Kombination zu sein.

Richtig, die Unterverteilung ist voll. Da geht leider nichts mehr rein. Aber die Lösung klingt schon sehr elegant. Ich muss mal Maß nehmen und schauen, ob man den jetzigen Schrank gegen einen marginal größeren tauschen kann, viel Platz ist da definitiv nicht. Aber so eine Lösung wäre es wert.

Dev schrieb:
Grundsätzlich habe ich aber den Eindruck, das müsste möglich sein, allerdings scheint es eine seltene Lösung zu sein und die Frage ist, ob Dein Elektriker sich damit wohl fühlt. Auch für ihn wäre das vermutlich eine neue Lösung, die er so noch nicht installiert hat. Und ob es bei Elektrikern sinnvoll ist, Versuchskaninchen zu spielen, ist noch eine ganz andere Frage, :mrgreen:

Ich kann ja den Elektriker vom Wohlfühlfaktor abhängig machen. :wink: Im ernst, ich suche ja eh einen neuen. Ich habe übrigens festgestellt dass das erste eingebaute Schütz ein 440S war. Warum das dann gegen ein "brummendes" 440 getauscht wurde ... Vermutlich hatte er grad kein anderes.

Dev schrieb:
Oder Du ersetzt alternativ nur Dein jetziges Schütz durch das weiter oben verlinkte Brummfreie und lebst mit dem Standby-Verbrauch - wobei ja trotzdem ein Problem mit dem zu häufigen Schalten zu bestehen scheint, wenn ich Dich richtig verstehe.

Ich vermute das/ bilde mir das ein. Denn ich kann keine andere Ursache für die auftretenden Geräusche ausmachen. Ich kann es aber auf der anderen Seite halt auch nicht bewusst herbeiführen. Z.B. um es zu dokumentieren/ jemandem vorzuführen.

Dev schrieb:
Da könntest Du aber auch noch einmal schauen, ob sich das messtechnisch nachweisen lässt, und wo überhaupt das Problem liegt.
Per geeignetem Messgerät (Datenlogger, bedingt Osziloskop) mit geeignetem Tastkopf (Netzspannung!) kannst Du am Steuereingang des Schütz schauen, ob sehr kurze Ansteuersignale nachweisbar sind, die mit dem gefühlten Schalten des Schütz korrelieren. Die Luxusvariante wäre, zusätzlich noch den Strom zum DLE zu messen, aber das erfordert eine Strommesszange mit Anschlussmöglichkeit für ein externes Aufzeichnungsgerät. Sowas ist vergleichweise selten und etwas teurer.
Dazu kann man einen geeigneten Datenlogger mit niedriger Abtastrate (ca. 500 Samples / s) über eine längere Zeit Daten aufzeichnen lassen und währenddessen die beiden DLE normal benutzen. Wenn Du dann das Gefühl hast, unerwartete Schaltvorgänge zu hören, schaust Du in den Daten der letzten zwei Minuten nach, ob dort kurze Ansteuersignale sind, die nicht zu Nutzung der Geräte passen.

Eventuell ist die Abfallverzögerung von Deinem jetzigen LAR zu kurz. Das lässt sich aber ohne zu messen nicht nachweisen.
Da Du vermutlich nicht selbst über passende Messtechnik verfügst, hängt es ein wenig davon ab, was der Elektriker besitzt und wie viel Lust er auf Fehlersuche hat...

Equipment und wichtiger, das nötige Wissen, für sowas habe ich nicht, aber auch hier gilt - ich kann ja einen Elektriker suchen der sowas hat/ solche Fehlersuchen macht. Wert wäre es mir die anschließende Klarheit. Zumal ich - unabhängig von diesem Problem - schon länger mal, pauschal gesagt, eine Analyse der "Stromqualität" machen lassen wollte.

Dev schrieb:
Wenn ich soetwas nicht selbst machen könnte, würde ich aber zur zweiten Variante tendieren und nur den jetzigen Schütz durch einen brummfreien ersetzen. Das ist ein Aufbau, mit dem der Standard-Elektriker vertraut sein sollte und wo er messtechnisch auch Fehler finden kann.

Solange das brummen nicht ein Vorzeichen für wiederum vorzeitiges Ableben des Schütz, und die Temperatur soweit "normal" und durch den Energieverbrauch im "Standby" erklärt ist - habe ich es nicht eilig "sofort" eine Lösung zu finden. Da nutze ich lieber das durch Dich an mich vermittelte Wissen um ein "Lastenheft" zu erstellen und suche mir einen Elektriker der das messen/prüfen und umsetzen kann.

Da die Unterverteilung eh voll ist, wäre die Idee - sofern möglich/passend - in einen größeren Schrank umzuziehen und dann die Variante mit dem ELAR 20 umzusetzen - ja schon sehr elegant. Sofern sich das mit meinen DLE verträgt. Aber das kann ich ja problemlos bei Eberle anfragen. Und um den Rest kann sich dann der Elektriker kümmern.

Herzlichen Dank dass Du dir die Mühe machst hier so detailliert auf mein Problem einzugehen!

Viele Grüße,
Oliver
 
the_black_tie_diyer schrieb:
es war eher die Sorge das etwas das dauerhaft über 40° C im "Standby" hat, evtl. auch auf einmal kaputt gehen und einen Brand verursachen kann.
Na ja. 40°C sind nun wirklich kein Problem, und wenn es kaputtgeht, benötigt es keinen Strom mehr, wird somit auch nicht mehr heiß und kann somit auch kein Brandverursacher sein... 8)

Ich kann ja den Elektriker vom Wohlfühlfaktor abhängig machen. :wink: Im ernst, ich suche ja eh einen neuen. Ich habe übrigens festgestellt dass das erste eingebaute Schütz ein 440S war. Warum das dann gegen ein "brummendes" 440 getauscht wurde ... Vermutlich hatte er grad kein anderes.
Ich vermute eher, das er - wie so oft - den Unterschied nicht kannte und gar nicht wußte, dass ein Hersteller Buchstaben nicht nach Belieben aufdruckt, weil er noch welche vom letzten Drucker übrig hat... :crazy:

Da die Unterverteilung eh voll ist, wäre die Idee - sofern möglich/passend - in einen größeren Schrank umzuziehen
Ich kenne jetzt Deine UV nicht, aber einen Verteilerschrank auszutauschen ist in der Regel nicht "mal eben" gemacht. Bevor ich sowas angehe, schaue ich mich eher nach einer praxisnahen anderweitigen Lösung um.
 
Dirk schrieb:
the_black_tie_diyer schrieb:
es war eher die Sorge das etwas das dauerhaft über 40° C im "Standby" hat, evtl. auch auf einmal kaputt gehen und einen Brand verursachen kann.
Na ja. 40°C sind nun wirklich kein Problem, und wenn es kaputtgeht, benötigt es keinen Strom mehr, wird somit auch nicht mehr heiß und kann somit auch kein Brandverursacher sein... 8)

Kann man so pragmatisch sehen. :)

Dirk schrieb:
the_black_tie_diyer schrieb:
Ich kann ja den Elektriker vom Wohlfühlfaktor abhängig machen. :wink: Im ernst, ich suche ja eh einen neuen. Ich habe übrigens festgestellt dass das erste eingebaute Schütz ein 440S war. Warum das dann gegen ein "brummendes" 440 getauscht wurde ... Vermutlich hatte er grad kein anderes.
Ich vermute eher, das er - wie so oft - den Unterschied nicht kannte und gar nicht wußte, dass ein Hersteller Buchstaben nicht nach Belieben aufdruckt, weil er noch welche vom letzten Drucker übrig hat... :crazy:

:rotfl: Ich sehe Du scheinst ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht zu haben.

Dirk schrieb:
the_black_tie_diyer schrieb:
Da die Unterverteilung eh voll ist, wäre die Idee - sofern möglich/passend - in einen größeren Schrank umzuziehen
Ich kenne jetzt Deine UV nicht, aber einen Verteilerschrank auszutauschen ist in der Regel nicht "mal eben" gemacht. Bevor ich sowas angehe, schaue ich mich eher nach einer praxisnahen anderweitigen Lösung um.

Wäre in meinem Fall tatsächlich eher kein Problem. Die UV ist schon einmal vom EG ins UG umgezogen, wobei im UG dann eine "eingehauste" Aufputz-Installation gewählt wurde. Sprich hier kann tatsächlich die UV über 3 Schraubsicherungen hinterm Zähler komplett vom Strom getrennt werden, dann könnte man alles rausnehmen, Schrank abschrauben, neuen Schrank befestigen ... Sofern, und da muss ich eben erst nochmal in Ruhe schauen & messen, man einen passenden Schrank findet der breiter, aber nicht viel länger ist.

Klar, mehr Arbeit als ein Schütz auszutauschen. :bierchen:

Mich beschäftigt dabei wenn, übrigens eher die Frage in wie weit sowas einen Rattenschwanz hätte bzgl. weiterer Anpassungen der Gesamtinstallation an aktuelle Normen. Der Umzug (vom Fachbetrieb gemacht) ist auch schon wieder ein ganzes Zeitchen her. Das wäre der limitierende Faktor für mich - ich fasse nicht die komplette Installation für sowas an.

Eine andere Möglichkeit die mir spontan einfällt wäre zu schauen ob man den Platz noch "gewinnen" kann. Klingeltrafo in Baubreite 1TE, und evtl. gibt's mittlerweile auch nen FI der einen schmaler ist. Dann wären die benötigten 2 TE frei. Ich such einfach mal. :)



Aber es ist zumindest für mich jetzt klar wie es gehen kann. Jetzt heißt es für mich was zusammenschreiben und Elektriker suchen. :)

Viele Grüße,
Oliver
 
Hi!

Da ich selber ein Freund von Rückmeldungen bin, will ich hier eine kurze Wasserstandsmeldung vornehmen.

Ich habe einen Elektriker gefunden der lt. eigner Aussage über entsprechendes Messequipment verfügt und interessiert ist ein eventuelles Problem zu finden/lokalisieren - und davon unabhängig den hier besprochenen Austausch durchzuführen.

In kürze gibt es den ersten Termin vor-Ort um das im Detail zu besprechen.

Mehr dann zu gegebener Zeit. :)

Viele Grüße,
Oliver
 
Thema: Unterstützendes Wissen für die Kommunikation mit dem Elektriker: Vorrangschaltung; Schütz; Lastabwurfrelais
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