B
Brandmeister
Guest
Vorwarnung:
Ich bin weder (semi)professioneller Holzwerker noch Abdecker und habe in beiden Fällen nicht vor, es zu werden. Hier liegt lediglich ein Bedarf vor, der aus dem Handel nicht zu decken war.
Für diverse wiederkehrende Aktionen, die im heimischen Wald stattfinden, wurde ein Transportmittel benötigt, um die bei dem Kram notwendigen Werkzeuge zu transportieren. Einerseits sollte das Ding einen möglichst komfortablen Transport gewährleisten, zweitens sollte sichergestellt sein, dass das Transportbehältnis als einigermaßen sicher ist, da einige der zu transportierenden Gegenstände unter Verschluss gehalten werden sollten, wenn sie nicht gerade am Einsatzort ausgepackt werden. Wer lässt sich denn auch schon gerne die Thermosflasche klauen?!
Erster Schritt:
Projektierung, Kalkulation, Zeichnungen machen und die besten Bezugsquellen ermitteln. Keinen Bock, die Listen etc hier zu veröffentlichen.
Zweiter Schritt:
Kaltschlachten eines unrettbar beschädigten Koffers. Eine der Gelegenheiten, zu denen man sich über seinen Oszillierer, insbesondere in Verbindung mit Kunststoffsägeblatt freut, wenn die Plautze gefetzt wird. Als bloßer Meichel beim Abfäbern musste ein Opinel No 9 herhalten. Zumindest kann das Bossert über das duale System entsorgt werden. Man sollte nur unbedingt die Schinderschupfe saugen, bevor man da das nächste Mal barfuß durchläuft. Das Kunststoffzeug piekt ganz ordentlich.
Abdeckerwerkzeug.jpg
Ausbeute.jpg
Gebraucht wird nicht alles von dem Zeug. Eigentlich ging es nur um den Teleskopgriff und ein paar von den Schräubchen, mit denen die Beschläge festgeschraubt waren. Wird sich finden, was von dem Zeug noch zu gebrauchen ist und was in die Tonne gekloppt wird.
Dritter Schritt:
Bodenplatten und Zwischenboden zuschneiden und Teleskopgriff einbauen.
Zuschnitt mit der GKS 12V-26 und wo die Schnitttiefe nicht gereicht hat mit der Keil Haifischsäge (danke an Dominik Liesenfeld für die Beihilfe zur Kaufentscheidung, da sehen die Heckenrose Japansägen alt gegen aus...).
Das Baumaterial - Dachlatten und 9 mm Multiplex Birke - wurde im lokalen Fachhandel als grober Zuschnitt bestellt. Soll heißen, ich habe die Platte von 1.500 x 3.000 mm in 1.500 mm lange Streifen unterschiedlicher Breite sägen lassen. Hierbei wurden schon mal drei Feststellungen gemacht und ein Zwischenfazit gewonnen.
Die Erkenntnisse:
1: Wer auch immer die Säge bedient hat, weiß, was er/sie tut. Jeder Streifen fast auf den Millimeter genau geschnitten (außer den beiden ganz breiten, da hab ich aus Transportgründen nur gesagt, mach das Stück halt mitten durch).
2: Die Angabe der Oberfläche mit BB ist gnadenlos tiefgestapelt. Die Platte hatte weder Astlöcher noch nennenswerte Farbeinläufe und ist ziemlich hell. Also eigentlich ein A.
3: Selbst die Dachlatten sind bis auf die letzten 50 mm bei einem Stück schnurgerade
Das Zwischenfazit:
Wie immer jeden Baumarkt in Reichweite in der Qualität überboten und diesmal sogar im Preis unterboten.
Die Wetterschutzfarbe stammt ebenfalls von einem lokalen Hersteller/Händler. Farbtöne sind RAL 6000 (Patinagrün) und RAL 1016 (Schwefelgelb). Nach den ersten gestrichenen Platten kann ich schon mal sagen deckt gut, ist ergiebig und war auch noch etwas günstiger, als alles, was ich an bekanntermaßen qualitativ hochwertiger Ware im Netz gefunden habe.
Demokleckse auf 6 mm Pappel
Farbdemo.jpg
Anstrich_1.jpg
Das einzige, das bis dahin richtig genervt hat ist der Haarausfall des eilig noch besorgten billigen Chinapinsels. Die beiden Storch-Ciret hatte ich vor ein paar Monaten in einem Pott Pinselreiniger vergessen.
Ist mir dann aufgefallen, als ich anfangen wollte zu streichen.
Sowie der zweite Anstrich getrocknet war konnte dann mit dem Aufbau des Rahmens begonnen werden. Eigentlich hatte die Dachlatten auf der breiten Seite liegen sollen. Das hat aber nicht funktioniert, weil der Teleskopgriff 20 mm hoch baut. Die Dachlatten werden verleimt und verschraubt.
Der Griff selber musste noch von seinen Fixierungen, mit denen er mal in dem Koffer festgemacht war befreit werden. Auf der Unterseite war er in seiner Schale vernietet, was den Einsatz der PUK-Säge nötig gemacht hat.
HoBa.jpg
Dabei hat sich der irgendwann mal aus'm Horni mitgenommene Modellbauhobel (sogar made in Germany)
echt bewährt hat.
Hobel.jpg
Da die Schale von der genutzten Zeit und der bisherigen Behandlung bereits in Mitleidenschaft gezogen war, musste hier noch eine Verstärkung her.
Verstärkung.jpg
Der nächste Arbeitsgang war das Anfertigen des Rahmens, auf dem der eigentliche Boden aufliegen soll. Dieser enthält dann auch einen Steg, an dem der Sockel des Teleskopgriffs angeschraubt wird (1).
Die Verschraubung des Sockels entpuppte sich als zu lasch. Da halfen nur mehr und größere Schrauben. Die Verankerung des Sockels am Karrenboden (2) erfolgte mittels seit Jahren im Schraubenmagazin herumgammelnden Pressspanklotz und noch mehr Schrauben.
aufgebockt.jpg
Der Griff sollte nach oben eine Durchführung aus zwei Löchern erhalten. Einerseits für die Stabilität, anderersezs als Zwangsführung und je weniger Öffnung da ist, desto weniger kann in den Unterboden gelangen. Natürlich war – wie kann es anders sein – keine passende Lochsäge im Fundus. Also das genommen, was den Abmessungen der Teleskopstangen am nächsten kommt und den Rest mit Raspel und Rotoraspel zu erledigen versucht. Hat dann so lange gedauert, dass ich irgendwann die Schnauze voll hatte und die Latte kurzerhand gestückelt habe.
Für die Löcher der oberen Führung musste dann auch noch eine Abdichtung her. Dafür musste dann 3 mm Bastelprüllkunststoff (ist glaube ich Polypropylen mit niedriger Dichte, 3 mm stark), der sich schon bei zwei anderen Projekten in Verbindung mit reichlich Montagekleber als Abdichtung bewährt hat.
Abdichten.jpg
Zunächst wurde dann der Rahmen aufgesetzt. Der übliche Vorgang aus Verleimen und Verschrauben und anschließend die finale Planung zur Unterteilung.
Probeliegen.jpg
Und so lange der Leim aushärtete, habe ich noch zwei Regalbretter zugesägt und geölt, damit auch ja möglichst viele Pinsel saubergemacht werden müssen.
Pinselwäsche.jpg
Als nächstes ist die Herstellung der oberen Ablage erfolgt.
Nach der endgültigen Festlegung der Werkzeugpositionen in den beiden Ablagen ging es dann daran, dafür zu sorgen, dass das Zeug auch einigermaßen sicher transportiert werden kann.
Abstandshalter für die Werkzeuge zueinander Dachlatten. Die keine Hippe und die Gertel sind mit ein paar Reststücken MPX unterfüttert. Für die Aufhängung ist die ganze Konstruktion einmal durchgebort; von unten sind Einschlaghülsen eingetrieben. Gewindestange ist mit Schraubensicherung in diese eingeklebt. Klettband als Halterung für die Griffe ist einfach mit ein paar Klammern festgeschossen (in dem folgenden Bild noch nicht geschehen). Bei der Machete besteht die Unterlegung aus einem Stück Multiplex und einem Stück Dachlatte.
Obere_Ablage.jpg
Hier kommt jetzt erst mal eine mehrtägige Zwangspause. Einerseits wegen der Hilfe, bei anderleuts Projekten, andererseits wegen einiger anderer Termine. Dachlatten habe ich möglicherweise auch etwas zu wenige beschafft. Und wie auf dem letzten zu erahnen ist, muss die Werkstatt auch erst mal aufgeräumt werden. Ich hoffe, ich kann dieses Projekt dann Anfang nächster Woche abschließen.
Ich bin weder (semi)professioneller Holzwerker noch Abdecker und habe in beiden Fällen nicht vor, es zu werden. Hier liegt lediglich ein Bedarf vor, der aus dem Handel nicht zu decken war.
Für diverse wiederkehrende Aktionen, die im heimischen Wald stattfinden, wurde ein Transportmittel benötigt, um die bei dem Kram notwendigen Werkzeuge zu transportieren. Einerseits sollte das Ding einen möglichst komfortablen Transport gewährleisten, zweitens sollte sichergestellt sein, dass das Transportbehältnis als einigermaßen sicher ist, da einige der zu transportierenden Gegenstände unter Verschluss gehalten werden sollten, wenn sie nicht gerade am Einsatzort ausgepackt werden. Wer lässt sich denn auch schon gerne die Thermosflasche klauen?!
Erster Schritt:
Projektierung, Kalkulation, Zeichnungen machen und die besten Bezugsquellen ermitteln. Keinen Bock, die Listen etc hier zu veröffentlichen.
Zweiter Schritt:
Kaltschlachten eines unrettbar beschädigten Koffers. Eine der Gelegenheiten, zu denen man sich über seinen Oszillierer, insbesondere in Verbindung mit Kunststoffsägeblatt freut, wenn die Plautze gefetzt wird. Als bloßer Meichel beim Abfäbern musste ein Opinel No 9 herhalten. Zumindest kann das Bossert über das duale System entsorgt werden. Man sollte nur unbedingt die Schinderschupfe saugen, bevor man da das nächste Mal barfuß durchläuft. Das Kunststoffzeug piekt ganz ordentlich.
Abdeckerwerkzeug.jpg
Ausbeute.jpg
Gebraucht wird nicht alles von dem Zeug. Eigentlich ging es nur um den Teleskopgriff und ein paar von den Schräubchen, mit denen die Beschläge festgeschraubt waren. Wird sich finden, was von dem Zeug noch zu gebrauchen ist und was in die Tonne gekloppt wird.
Dritter Schritt:
Bodenplatten und Zwischenboden zuschneiden und Teleskopgriff einbauen.
Zuschnitt mit der GKS 12V-26 und wo die Schnitttiefe nicht gereicht hat mit der Keil Haifischsäge (danke an Dominik Liesenfeld für die Beihilfe zur Kaufentscheidung, da sehen die Heckenrose Japansägen alt gegen aus...).
Das Baumaterial - Dachlatten und 9 mm Multiplex Birke - wurde im lokalen Fachhandel als grober Zuschnitt bestellt. Soll heißen, ich habe die Platte von 1.500 x 3.000 mm in 1.500 mm lange Streifen unterschiedlicher Breite sägen lassen. Hierbei wurden schon mal drei Feststellungen gemacht und ein Zwischenfazit gewonnen.
Die Erkenntnisse:
1: Wer auch immer die Säge bedient hat, weiß, was er/sie tut. Jeder Streifen fast auf den Millimeter genau geschnitten (außer den beiden ganz breiten, da hab ich aus Transportgründen nur gesagt, mach das Stück halt mitten durch).
2: Die Angabe der Oberfläche mit BB ist gnadenlos tiefgestapelt. Die Platte hatte weder Astlöcher noch nennenswerte Farbeinläufe und ist ziemlich hell. Also eigentlich ein A.
3: Selbst die Dachlatten sind bis auf die letzten 50 mm bei einem Stück schnurgerade
Das Zwischenfazit:
Wie immer jeden Baumarkt in Reichweite in der Qualität überboten und diesmal sogar im Preis unterboten.
Die Wetterschutzfarbe stammt ebenfalls von einem lokalen Hersteller/Händler. Farbtöne sind RAL 6000 (Patinagrün) und RAL 1016 (Schwefelgelb). Nach den ersten gestrichenen Platten kann ich schon mal sagen deckt gut, ist ergiebig und war auch noch etwas günstiger, als alles, was ich an bekanntermaßen qualitativ hochwertiger Ware im Netz gefunden habe.
Demokleckse auf 6 mm Pappel
Farbdemo.jpg
Anstrich_1.jpg
Das einzige, das bis dahin richtig genervt hat ist der Haarausfall des eilig noch besorgten billigen Chinapinsels. Die beiden Storch-Ciret hatte ich vor ein paar Monaten in einem Pott Pinselreiniger vergessen.
Ist mir dann aufgefallen, als ich anfangen wollte zu streichen.
Sowie der zweite Anstrich getrocknet war konnte dann mit dem Aufbau des Rahmens begonnen werden. Eigentlich hatte die Dachlatten auf der breiten Seite liegen sollen. Das hat aber nicht funktioniert, weil der Teleskopgriff 20 mm hoch baut. Die Dachlatten werden verleimt und verschraubt.
Der Griff selber musste noch von seinen Fixierungen, mit denen er mal in dem Koffer festgemacht war befreit werden. Auf der Unterseite war er in seiner Schale vernietet, was den Einsatz der PUK-Säge nötig gemacht hat.
HoBa.jpg
Dabei hat sich der irgendwann mal aus'm Horni mitgenommene Modellbauhobel (sogar made in Germany)
echt bewährt hat.
Hobel.jpg
Da die Schale von der genutzten Zeit und der bisherigen Behandlung bereits in Mitleidenschaft gezogen war, musste hier noch eine Verstärkung her.
Verstärkung.jpg
Der nächste Arbeitsgang war das Anfertigen des Rahmens, auf dem der eigentliche Boden aufliegen soll. Dieser enthält dann auch einen Steg, an dem der Sockel des Teleskopgriffs angeschraubt wird (1).
Die Verschraubung des Sockels entpuppte sich als zu lasch. Da halfen nur mehr und größere Schrauben. Die Verankerung des Sockels am Karrenboden (2) erfolgte mittels seit Jahren im Schraubenmagazin herumgammelnden Pressspanklotz und noch mehr Schrauben.
aufgebockt.jpg
Der Griff sollte nach oben eine Durchführung aus zwei Löchern erhalten. Einerseits für die Stabilität, anderersezs als Zwangsführung und je weniger Öffnung da ist, desto weniger kann in den Unterboden gelangen. Natürlich war – wie kann es anders sein – keine passende Lochsäge im Fundus. Also das genommen, was den Abmessungen der Teleskopstangen am nächsten kommt und den Rest mit Raspel und Rotoraspel zu erledigen versucht. Hat dann so lange gedauert, dass ich irgendwann die Schnauze voll hatte und die Latte kurzerhand gestückelt habe.
Für die Löcher der oberen Führung musste dann auch noch eine Abdichtung her. Dafür musste dann 3 mm Bastelprüllkunststoff (ist glaube ich Polypropylen mit niedriger Dichte, 3 mm stark), der sich schon bei zwei anderen Projekten in Verbindung mit reichlich Montagekleber als Abdichtung bewährt hat.
Abdichten.jpg
Zunächst wurde dann der Rahmen aufgesetzt. Der übliche Vorgang aus Verleimen und Verschrauben und anschließend die finale Planung zur Unterteilung.
Probeliegen.jpg
Und so lange der Leim aushärtete, habe ich noch zwei Regalbretter zugesägt und geölt, damit auch ja möglichst viele Pinsel saubergemacht werden müssen.
Pinselwäsche.jpg
Als nächstes ist die Herstellung der oberen Ablage erfolgt.
Nach der endgültigen Festlegung der Werkzeugpositionen in den beiden Ablagen ging es dann daran, dafür zu sorgen, dass das Zeug auch einigermaßen sicher transportiert werden kann.
Abstandshalter für die Werkzeuge zueinander Dachlatten. Die keine Hippe und die Gertel sind mit ein paar Reststücken MPX unterfüttert. Für die Aufhängung ist die ganze Konstruktion einmal durchgebort; von unten sind Einschlaghülsen eingetrieben. Gewindestange ist mit Schraubensicherung in diese eingeklebt. Klettband als Halterung für die Griffe ist einfach mit ein paar Klammern festgeschossen (in dem folgenden Bild noch nicht geschehen). Bei der Machete besteht die Unterlegung aus einem Stück Multiplex und einem Stück Dachlatte.
Obere_Ablage.jpg
Hier kommt jetzt erst mal eine mehrtägige Zwangspause. Einerseits wegen der Hilfe, bei anderleuts Projekten, andererseits wegen einiger anderer Termine. Dachlatten habe ich möglicherweise auch etwas zu wenige beschafft. Und wie auf dem letzten zu erahnen ist, muss die Werkstatt auch erst mal aufgeräumt werden. Ich hoffe, ich kann dieses Projekt dann Anfang nächster Woche abschließen.
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