Terassenüberdachung

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MS034

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Wolfenbüttel
Hallo an die Holzwürmer....!

Ich plane in nächster Zeit meinen Terassenaufbau neu zu erstellen.
( Ständerbauweise einseitig ans Haus angelehnt)
Da mir die Aufbauten nicht zusagen und auch von den Standartmaßen nicht so richtig passen, möchte ich mein Vorhaben selbst in die Tat umsetzen.
Jetzt zu meinem eigendlichen Problem, ich möchte so wenig als möglich Verbinder aus Stahl verwenden.
Wie sollten die Verbindungen aussehen (Zapfen, Überblattung,etc.) , wie herstellen und welche Werkzeuge muß ich dafür einplanen.
Sollte es Leimbinder sein oder ist KT-holz dafür ausreichend? :roll:
 
Hallo,

ich werde im kommenden Jahr ein ähnliches Projekt angehen. Ich habe mich im Vorfeld schon ein wenig informiert. Ich möchte so viel wie möglich mit Schlitz und Zapfen, sowie mit Überplattungen arbeiten.

Ich bin am überlegen, ob für diesen Zweck die Kress Duosäge das richtige Werkzeug ist. Die Maschinen von Mafell, die Zimmerer gerne einsetzen sind extrem teuer, da würde sich der Selbbstbau dann nicht mehr lohnen.

Was das Holz anbelangt, so werde ich auf jeden Fall Feinjährige (evt. Sibirische) Lärche verwenden. Robinie gibt es in den notwendigen Dinmensionen nicht. Ich habe auch einen Holzhandel, der mit Leimbinder in Lärche besorgt. KVH würde ich für große Teile nicht nehmen. Für die Stützpfosten mag das in Ordnung sein, für die Dachsparren lieber Leimbinder.

Gruß

Heiko
 
Hallo Heiko,

am Werkzeug soll es nicht scheitern, zum ablängen hab ich eine große Kappsäge (Capas 3) - HKS, Stichsäge, Oberfräse, usw. auch vorhanden.
Zum Holz, an Lärche hatte ich auch schon gedacht, als Ständerwerk könnte man also normale Balken verwenden?
Oder gleich alles aus Leimbinder, ist dann wieder ne Preisfrage.

Bei der Konstruktion insgesammt kommt es warscheinlich nicht auf den mm an, aber die Verbindungen sollten doch meiner Meinung nach schon etwas genauer sein. Deshalb wären einiges Tipps zur Herstellung doch recht hilfreich.
 
Hallo Andreas,

Ob du mit einer Stichsäge oder einer Oberfräse was an z.B. 8x16er Balken hast, wage ich zu bezweifeln. Daher auch meine Überlegung zur Duosäge. Die Stichsäge ist zu ungenau und mit der Oberfräse kommst du nicht tief genug. Die Kappsäge ist zwar zum ablängen O.K. aber bei Schlitz und Zapfen, oder überplattungen nutzt sie dir wenig. Ebenso sieht es mit der HKS aus. Zimmerer verwenden daher Kettensägen und Kettenstemmer.

Ob du nun KVH oder Leimbinder nimmst, sollte von der Größe und der genauen Konstruktion der Überdachung abhängen. Meine Terasse ist 5m x 4m in der Grundfläche. Ich habe mich für 8x16er Leimbinder für die Dachsparren entschieden (ANstand 60cm) und 10x10 KVH für die restliche Konstruktion. Allerdings steht meine Überdachung auch an allen Ecken auf der Terasse auf, ist also nicht nur an der Hauswand befestigt + zwei Pfeiler. Somit möchte ich eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Gewichts erreichen.

Die Dachsparren scheinen auf den ersten Blick vielleicht zu groß dimensioniert, aber ich möchte nicht, dass sich das Ganze später mal durchbiegt. Wenn man bedenkt, was die Dachziegel und der Schnee im Winter wiegen, dann noch Windlast... Ich möchte das Dach auch isolieren, weil die Terasse später zum Wintergarten "wachsen" soll. Die Isolierung braucht ja auch Platz.

Bei den Verbindungen kommt es mit Sicherheit nicht auf einen Millimeter an, da diese ja auch verschraubt werden. Aber es soll schon ordentlich ausssehen. Im Prinzip denke ich kann man bei den Verbindungen so vorgehen, wie im Möbelbau. Ist halt alles nur etwas größer.

Gruß

Heiko
 
Hallo,

die Grundfläche bei mir ist etwas kleiner 5x3m und als Untergrund ist es, will mal sagen ein ans Haus angegossener Betonklotz.
War halt so, als wir das Haus kauften und von den Gegebenheiten muß ich erstmal ausgehen, denn ich werde den Teufel tun und das Ding abtragen.
Mit dem Leimbinderformat 8x16 (evt. 8x12) fürs Dach leuchtet mir ein und würde ich dann auch so machen.
Die Motorsäge wäre kein Problem, nur damit auch Zapen und Schlitz erstellen erscheint doch etwas ungenau. Zumal dann die Verbindungen sichtbar sind, meine auch der Optik wegen.
Hab schon überlegt einen großteil beim Schlitzen erstmal mit einem Forstnerbohrer auszubohren und dann mit Beitel in der Fläche nachzuarbeiten. Das Zapfen scheint ja dann etwas einfacher.
Aber erst Schlitz oder Zapfen ?
 
Schau mal auf der Mafell-Seite nach, das sind keine Motorsägen a la Stihl oder Dolmar sondern im Vergleich Präzisionswerkzeuge. Wenn man damit umgehen kann passen die Verbindungen.

Das mit der Hand am Arm zu machen ist sicher auch eine Option, hat die Menschheit ein paar (tausend) Jahre lang gemacht.

Mann kann sicher auch einiges mit der HKS vorarbeiten, da wo die Schnittiefe nicht reicht dann mit der Gestellsäge oder dem Fuchsschwanz fertig machen.

Wenn Du Zapfen und Zapfenlöcher ab einer gewissen Grösse von Hand erstellen willst ist eine Stossaxt möglicherweise ein nützliches Werkzeug.

Gruss
Markus
 
Hallo MarkusS,

ja Mafell ist schon was feines, aber schießt doch deutlicht im Preis übers Ziel hinaus, als gewerblicher natürlich erste Wahl ! :D
Meine HKS hat 55mm Schnitttiefe, könnte aber auch leihweise ne größere Makita mit 85mm bekommen, zum Ablängen hab ich ja wie geschrieben die Kappsäge kann Hölzer im Format bis 102x320 noch sägen.
 
Hallo,

MS034 schrieb:
ja Mafell ist schon was feines, aber schießt doch deutlicht im Preis übers Ziel hinaus, als gewerblicher natürlich erste Wahl ! :D

Ebent! Hast du dir die Kress Duosäge mal angesehen? Ich sehe das im Privaten Bereich durchaus als Alternative zu den doch sehr teuren Mafell Maschinen. Die Präzision muss man dann halt durch gute Schablonen und Hilfskonstruktionen erreichen. Die Schnittiefe von 200mm sollte allemal reichen.

Bald habe ich Urlaub, da werde ich mal etwas rumfahren und versuchen die Kress - Maschine mal irgendwo in echt zu begutachten.

Gruß

Heiko
 
Die Kress Duosäge kenne ich nicht näher,aber eine überlegung wert.
Kennt einer schon den Mafell Fun-Spot....? :lol:
Guckst du hier
 
Für alle interesierte und die damit vielleicht auch mal zu tun haben sollten, eine Seite , die dann weiterhelfen könnte.
Wie die jeweiligen Verbindungen hergestellt werden und worauf man achten sollte, werde ich auch noch in Erfahrung bringen.
Vielen Dank an alle "Anklicker" insbesondere an Heiko und MarkusS für ihre Komentare zu meiner Frage. -Richtige "Holzwürmer" sind doch rar....... :shock:

Holzverbindungen klick hier
 
Hallo Terassenbauer,
im vergangenen Sommer habe ich ein ähnliches Terassenprojekt (5,5 x 3,8 m2, nur Brettschichtträger, wegen der unvermeidlichen starken Risse auch keine Lärche) realisiert. Allerdings mit metallischen Balkenverbinder von BMF (die von Knapp sind auch sehr gut) und selbstgemachten VA-Stabdübeln. Für die verdeckten Schlitze wollte ich mir zuerst auch die Kress Duo zulegen, dann habe ich aber aus Kostengründen meine Elektrokettensäge (Bosch, 40cm Schwert) eingesetzt. Und das hat, vorher jedoch wirklich ausgiebig Üben, dann sehr gut geklappt. Ebenso habe ich mit der Kettensäge die Balken abgelängt und die Auflageflächen der Balkenköpfe (diese jedoch danach mit 30er Stechbeitel fertigbearbeitet) entsprechend bearbeitet. Die rauhen, unebenen und oft auch unwinkligen Schnittflächen lassen sich sehr gut mittels Fiberscheibe (80er) auf Winkelschleifer (125mm) egalisieren und glätten, ebenso Kantenbrüche damit anbringen (aber auch n Finger mal schnell abschneiden).

Wegen der doch recht erheblichen Wind-, Schnee- und Konstruktionslasten, allein die Thermoglaskonstruktion (innen VSG) hat etwa 700 kg, habe ich mich gegen Nur-Holzverbindungen und für Brettschichtträger und ein zugelassenes Balkenverbinderprogramm (verdecktes Verbinden, keine Lochplatten, Balkenschuhe o.ä.) , das von BMF, entschieden.

Nebenbei bemerkt, für deine Aufgabenstellung 5 x 4 m2 brauchst du bei 16cm Höhe so an die 8 Sparren, St. Wendel hat Schneelastzone III. Falls man die zulässige Biegespannung ausreizt, wird’s kritisch mit der Durchbiegung, die ganz schnell im cm-Bereich liegen kann, was jedoch für Thermoglas unzulässig ist. Ja, und bei uns in Bayern, ich komme aber aus dem Saarland, brauchst Du für überdachte Terassen sogar eine richtige Baugenehmigung.

Viel Spass beim Realisieren!
 
Schlitze und Zapfen schneiden kann man auch mit einer grossen Handkreissäge. 2 oder 3 verbindung vorher üben

löcher stemmen mit einem stemmeisen dauert halt etwas länger
 
Hallo tesuji

tesuji schrieb:
Nebenbei bemerkt, für deine Aufgabenstellung 5 x 4 m2 brauchst du bei 16cm Höhe so an die 8 Sparren, St. Wendel hat Schneelastzone III. Falls man die zulässige Biegespannung ausreizt, wird’s kritisch mit der Durchbiegung, die ganz schnell im cm-Bereich liegen kann, was jedoch für Thermoglas unzulässig ist. Ja, und bei uns in Bayern, ich komme aber aus dem Saarland, brauchst Du für überdachte Terassen sogar eine richtige Baugenehmigung.
Viel Spass beim Realisieren!

Das Dach wird nicht aus thermoglas, sondern mit Ziegeln gedeckt. ich glaube da hast du mich Falsch verstanden. Aber an ca. 8 Sparren dachte ich auch schon. Schnee und Windlasst sind nicht zu unterschätzen, das ist mir schon klar. In der Regel neige ich bei allem was ich Baue eher zum "Überdimensionieren".

Ansonsten viel Spass im Bayrischen "Exil" :)

Gruß

Heiko
 
Thema: Terassenüberdachung

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