@ ForestMan:
76 Euro für so einen Minitank erfüllt m.E. den Straftatbestand des Wuchers nach § 138 BGB und grenzt eigentlich schon an räuberische Erpressung.
Versuche es mit dem Spiegelschweißen. Ich erkläre Dir, wie es geht und was man beachten muß.
Der Tank ist auf keinen Fall aus ABS. Das könnte man zwar leicht kleben - ist aber nicht kraftstoffbeständig.
Normalerweise bestehen die Kunststofftanks aus HD-PE.
Folgendermaßen gehst Du vor:
Der Riß muß an beiden Enden angebohrt werden, damit er nicht weiterreißen kann. Bohrerdurchmesser 1...2mm.
Du solltest passendes Zusatzmaterial haben. Wenige Gramm genügen. Ideal wäre ein weiterer defekter Tank aus definitiv dem gleichen Material. Zur Not tut es ein Kunststoff-Reservekanister, den man zersäbelt. Kein normales Polyethylen!
Ein normaler Lötkolben wird viel zu heiß. Du brauchst eine regelbare Lötstation oder einen geeigneten Dimmer.
Der Lötkolben sollte eine selbstgebaute Lötspitze aus dickem Kupferdraht aufnehmen können - also ein billiges Modell. 20...30W reichen vollkommen aus.
Die Lötspitze muß blankes Kupfer sein - nicht verzinnen. Die Lötspitze soll vorn rund und nicht scharfkantig sein - hämmern und nicht feilen, wie auch bei normalen Lötspitzen.
Die richtige Temperatur sollte man am Zusatzmaterial ausprobieren und auch etwas üben. Wenn es schmort und stinkt, wie hier beschrieben, ist es viel zu heiß.
Das Zusatzmaterial wird klein geschnitten und in einem alten Eßlöffel (Edelstahl) getan, den man waagerecht in der Nähe der Reparaturstelle festspannt. Mit einer Heißluftpistole schmilzt man den Kunststoff vorsichtig auf. Langsam und vorsichtig vorgehen - das dauert seine Zeit. Der Kunststoff darf sich nicht verfärben, massiv stinken oder gar qualmen. Gut ist es, für diesen Job einen Helfer zu haben.
Dann wird der Riß mit dem richtig temperierten Lötkolben verschweißt. Dabei dringt man nur etwa bis zur Hälfte in das Material ein. Das Material darf nicht "durchweicht" werden. Besonders hier, wo man von innen nicht rankommt, wäre das fatal.
Das Ergebnis ist ein an den Enden auslaufender Graben, der eigentlich schon dicht ist. Der wird mit dem Zusatzmaterial aufgefüllt. Eine übermäßige Durchmischung sollte man lassen, besonders bei nicht vollkommen identischem Zusatzmaterial. 2...3 Mal mit der Lötkolbenspitze durch die aufgetragene Pampe (Schraubenzieher) fahren reicht. Mit einer Düse auf der Heißluftpistole kann man beim glätten der Naht helfen.
Danach in Ruhe auskühlen lassen. Nicht mechanisch belasten. Nicht mit Wasser etc. kühlen.
Viel Erfolg.
Für alle: Nach diesem Verfahren lassen sich z.B. auch die grünen Regentonnen aus Polypropylen (PP) reparieren. Mache ich öfters...
Gruß
Thomas