Suche Forstnerbohrer-Satz

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H

h-e-r-o

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Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Forstnerbohrer Satz...hab auch schon einen gefunden bei feinewerkzeuge...aber 299 Euronen sind ne menge holt für ein "ppar" bohrer...gibt es auch empfehlenswerte forstnerbohrer in einem niedrigeren preissegment?
 
Hallo Hero,

eindeutig nein!

Wenn Du einmal mit den Famag-Bohrmax gearbeitet hast, nimmst Du keine anderen mehr in die Hand.

Nimm halt erst die 2 die Du am dringensten brauchst, und dann nach Bedarf nachkaufen.
 
Die Famag Bormax, die bei "Feine Werkzeuge" angeboten werden, gehören zu den besten Forstnerbohrern auf dem Markt. Den von Dir genannten Satz für 299,- Euro (Stufung: 10, 12, 15, 16, 18, 20, 22, 25, 26, 28, 30, 35, 40, 45, 50 mm) halte ich allerdings für völlig übertrieben.

Was für Löcher hast Du denn damit zu bohren? Muss es da gleich ein solcher Satz sein? Ich habe bisher sehr selten mal etwas anderes als 35mm (für Topfbänder) benötigt.

Vielleicht genügt ja auch erstmal der kleine Satz für den Anfang. Da ist für meine Begriffe alles Notwendige drin. Und mit etwas Suchen findest Du ihn für ca. 2/3 des Preises.

Viele Grüße, Chris
 
Schlagt mich aber gib mal unter www.zgonc.at "Forstner" ein und schau Dich mal um.

Diese (nicht alle) besitze ich und bin sehr zufrieden.

Daß das keine Ultimativen Spitzenwahnsinnsbohrer sind weiß ich selber, die letzten hundert 35mm Löcher hat der Bohrer aber perfekt absolviert und sieht aus wie neu.
 
Hallo H-E-R-O,

zunächt einmal taugen echte Forstnerbohrer nur für Weichholz. Die möchtest du nicht wirklich haben. Die Bohrmax sind vermutlich sehr gute Bohrer, aber teuer. Ich wollte mir auch mal welche kaufen und habe mal mit einem Schärfdienst gesprochen wie es denn so mit dem nachschleifen aussieht. Er meinte das wäre nicht ganz so einfach, aber möglich. So richtig überzeugt hat mich das nicht. Auch ein Verkäufer auf einer Messe riet mir vom Schärfen lassen ab. Daher waren diese Bohrer für mich gestorben. Es mag ja sein, dass ein guter Schleifer die Bohrer auch wieder scharf bekommt, aber das hörte sich alles nach Glücksspiel an. Bei Kunstbohrern ist das Nachschleifen kein Problem.

Es kommt auch darauf an, was man bohren möchte. Für Plattenwerkstoffe sind Kunstbohrer eine gute Wahl. Ich benutze welchen von Hawera und bin damit sehr zufrieden. Auch in Hartholz gehen die noch sehr gut. Preislich liegt ein 35er Kunstbohrer mit Hartmetallschneide bei ca. 15 - 18 Euro.

Wenn man betimmte Durchmesser sehr oft braucht, kann man auch Kunstbohrer mit Wendeplatten nehmen. Die gibt es z.B.. von Brück. Wenn die Stumpf sind, einfach HM Messer tauschen und weiter gehts. Kostenpunkt zwischen 50 und 100 Euro, je nach Durchmesser.

Also meiner Meinung nach gibt es durchaus einige alternativen zu den teuren Bohrmax.

Vor allem solltest du mal schreiben, was du genau bohren möchtest und wie oft das vorkommt.

@Dietrich
du solltest vor solchen pauschalisierten Aussagen zunächt einmal nach dem konkreten Anwendungsfall fragen. Nicht für alle Anwendungen auch im Hinblick auf deren Häufigkeit sind die Bohrmax erste Wahl.

Gruß

Heiko
 
Richtig Heiko,

für Spanplatte sind die Bohrmax Bohrer zu schade:(

Massivholz, dafür nur noch Bohrmax.
Ich habe einen HM-Bohrer in 35 für die OF, der hat mal 135DM gekostet, aber gegen den Bohrmax hat er keine Chance.
 
Hallo,

Dietrich schrieb:
für Spanplatte sind die Bohrmax Bohrer zu schade:(

Tja, können wohl doch nicht alles :) Das ist wie mit den teuren Hobeln. Platten hobeln? geht nicht, geht die Sohle kaputt und das Messer wird stumpf. Kanten brechen ist auch nicht gut für die Sohle......

Dietrich schrieb:
Ich habe einen HM-Bohrer in 35 für die OF, der hat mal 135DM gekostet, aber gegen den Bohrmax hat er keine Chance.

Es gibt ein schönes Bohrsystem von KWO für Oberfräsen. Mit Wendeplatten, die speziell geschliffen sind, Kein Brennen und kein Fransen. Steht aber derzeit nur auf meiner Wunschliste, noch nicht in der Werkstatt :(

Gruß

Heiko
 
Hallo Heiko,

mir ist der Unterschied zwischen Forstnerbohrer und Kunstbohrer ehrlich gesagt nicht klar. Kannst Du das bitte mal erläutern?

Viele Grüße, Chris
 
Hallo,

Schwaenzi schrieb:
mir ist der Unterschied zwischen Forstnerbohrer und Kunstbohrer ehrlich gesagt nicht klar. Kannst Du das bitte mal erläutern?

also:

Forstnerbohrer:
forstnerbohrer.jpg


Sind in der Regel aus HSS. Der "Körper" des Bohrers ist als Vorschneider ausgebildet und reibt beim Bohren vollflächig am Holz. Das erzeugt sehr viel Hitze und Brandspuren. Die aufzubringende Kraft beim Bohren ist sehr hoch. Die Bohrer werden meist sehr billig angeboten.

Kunstbohrer:

F001.06.301.jpg


Der Bohrer hat Schneiden aus Hartmetall, die eine längere Standzeit haben. Die seitlichen Vorschneider, ebenfalls aus Hartmetall stehen gegenüber dem Tragkörper des Bohrers über. Dadurch reiben nur diese am Holz. Durch den etwas anderen Aufbau ist auch eine bessere Schneidengeometrie möglich, vor allem beim Vorschneider. Der nötige Kraftaufwand ist geringer, die Reibungshitze auch. Die Späne werden aufgrund der optimierten Form auch besser aus dem Bohrloch transportiert.

Die Nachteile, die der klassische Forstnerbohrer hat, wie z.B. die große Hitzeentwicklung versuchen die Hersteller durch einen anderen Schliff zu verringern, oder zu vermeiden. Beim Bohrmax ist das mit Sicherheit gut gelungen, da er an den Seiten schneidet. Es ist so gesehen eher ein Fräsen, als ein Bohren.

Ich bin mir auch Sicher, dass die meisten Anwender die Bohrer, egal ob nun Forstner, Kunstbohrer oder Bohrmax falsch einsetzen, nämlich mit falscher Drehzahl. Solche Bohrer sollten nicht zu schnell laufen, aber mit genügend Drehmoment der antreibenden Maschine. Standbohrmaschinen oder 2 Gang Bohrmaschinen halte ich für das Beste hierfür.

Gruß

Heiko
 
Ich denke, der Übergang ist mittlerweile fliessend und die Begriffe werden teilweise redundant verwendet.

Famag produziert den Bohrmax auch mit HM-Bestückung. Bei einem Werkzeug-Fachhändler wurde ich etwas seltsam angesehen als ich "Kunstbohrer" kaufen wollte - "das sind doch Forstner-Bohrer" und ein Bekannter hat einen Satz Bohrer die ausweislich der Beschriftung auf der Holzkiste "Forstner-Kunstbohrer" sind :)

Danke an Heiko für das aufzeigen der Unterschiede, wusst ich bislang auch nicht!

Gruss
Markus
 
Zum Thema "Forstner-/Kunstbohrer" kann ich auch noch etwas beitragen.
Auf meine Anfrage bei Famag wurde mir von einem Mitarbeiter vor einiger Zeit Folgendes mitgeteilt:

Der praktische Unterschied zwischen einem Forstnerbohrer und einem Kunstbohrer liegt in erster Linie darin, daß der Kunstbohrer durch wesentlich kleinere Vorschneiden und größeren Spanauswurf bessere Spanungseigenschaften als der Forstnerbohrer hat. Der Kunstbohrer hat nur durch die kurzen Vorschneiden sehr viel schlechtere Führungseigenschaften als ein Forstnerbohrer.
Das heißt, daß der Kunstbohrer für den Einsatz im Freihandbetrieb sehr ungeeignet ist. Er eignet sich dagegen sehr gut für den stationären Einsatz.
Für das Bohren mit einer Handbohrmaschine ist dagegen der Forstnerbohrer am besten geeignet, da er bessere Führungseigenschaften hat.
Wenn Sie also ausschließlich stationär bohren, würde ich Ihnen einen Kunstbohrer empfehlen. Sollten Sie dagegen auch mit der Handbohrmaschine arbeiten wollen, sollten Sie zu einem Forstnerbohrer greifen.


Christian
 
Hallo Heiko, hallo Christian,

vielen Dank für Eure Ausführungen. Wieder ein bisschen gelernt... :D

Grüße, Chris
 
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