Stufenbohrer 20 vs. 30 mm

Diskutiere Stufenbohrer 20 vs. 30 mm im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo allerseits, als bislang Nichtbesitzer von Stufenbohrern habe ich mich ein wenig umgesehen und bin natürlich über diverse Einzelstücke aber...
B

bbcquincy

Registriert
15.06.2016
Beiträge
5
Wohnort/Region
EU
Hallo allerseits,
als bislang Nichtbesitzer von Stufenbohrern habe ich mich ein wenig umgesehen und bin natürlich über diverse Einzelstücke aber auch Sätze gestolpert. Inhalt der Sätze ist üblicherweise (Noname sowie Markenware):
  • Bohrer der Größe "0" (4-12 mm in 1 mm Schritten, also 9 Stufen)
  • Bohrer der Größe "1" (4-20 mm in 2 mm Schritten, also 9 Stufen)
  • Bohrer der Größe "2" (4-30 mm in 2 mm Schritten, also 14 Stufen)
Wozu man Größe 0 oder 1 unterschiedlich verwenden kann, ist offensichtlich, aber wozu braucht man Größe 1, wenn man einen der Größe 2 hat? Alle Bohrdurchmesser sind redundant, die größere Gesamtlänge (+25 mm) und der größere Schaft (10 statt 8 mm) sind ja eigentlich nur in besonderen Grenzfällen hinderlich. Kann mich da bitte jemand erleuchten?
 
So bringt die Frage nicht viel, man müsste genau die Abstufung wissen.

Aber im Großen und Ganzen hast du recht - die Sätze, die ich gesehen habe, waren alle wenig sinnvoll bestückt. Gucke mal bei Karnasch, die haben Stufenbohrer in 1-mm-Schritten von 4 bis 60 mm: 4-12, 12-20, 20-30, 30-40, 40-50 und 50-60.
 
Was meinst du mit "genau die Abstufung"? Ich dachte ich hätte alle Angaben gemacht...
Beispiele findet man bei Format, Exact, Ruko, etc.
Aber auch Karnasch (Art. 201492) folgt diesem "Standardsatz" mit 3 Bohrern im Kasten von 4-32 mm wobei der "mittlere" durch den größten fast vollständig ersetzt werden kann.

1 mm Schritte und dann die Bohrer aneinander anschließend wie bei Karnasch (und anderen) einzeln zu kaufen oder von mir so auch bei Hoffmann als Set gesehen wäre eigentlich viel logischer.

Das ist ja genau die Frage: Der Inhalt des Sets erscheint mir total redundant, aber wenn das alle so anbieten muss doch irgendein Sinn dahinter sein...
 
Was meinst du mit "genau die Abstufung"? Ich dachte ich hätte alle Angaben gemacht...
Stimmt, habe die Schrittweite überlesen.

Der Sinn ist wohl, viel Geld zu verdienen. Erst kaufen die Leute das teure Set und dann die Bohrer einzeln, um das Set zu ergänzen... (ist natürlich nur eine reine Vermutung)
 
Eine mögliche Erklärung hätte ich:
Der größere Bohrer kann auch schnell hinderlich werden, wenn du unter beengten Platzverhältnissen bohren musst. z.B. um in einem montierten IP65 Anschlusskasten eine weitere Kabeldurchführung im passenden Durchmesser zu bohren.
Dafür reicht dann sogar die Qualität der billigen Bohrer aus.
 
Das glaube ich nicht. Gerade, wenn es eng wird, kann man doch für eine z. B. 22 mm Bohrung lieber einen 20-30er Bohrer nehmen, als einen 4-30er. Der Bohrer ab 4 mm hätte den gleichen Druchmesser, aber müsste viel weiter rein.

Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine "verteiltere" Abnutzung. Stufenbohrer haben vom Prinzig her das Problem, dass sie auf den untersten Stufen am schnellsten verschleißen (die müssen ja immer mit). Bei einem 4-12er Bohrer, wird für ein 12er Loch der gesamte Bohrer genutzt, ein 12-20 nutzt dagegen nur die Spitze. Es wäre also recht hirnlos, dafür den 12-20er zu nehmen, weil der irgendwann vorne stumpf ist und der ganze Rest des Bohrers wie neu. Wenn alle Bohrer im Set klein anfangen, hat man das Problem nicht in dem Ausmaß.
 
Das mit der Abnutzung erscheint mir ein sinnvolles Argument. d.h. man würde den 4-30 mm Bohrer dann doch nur für Bereich 22-30 mm benutzen um die großen Größen von diesem überhaupt zu nutzen. Wären die Bohrer aufeinander abfolgend (also 4-20 und 22-30) müsste man einmal umspannen und das wäre natürlich unpraktisch.

Das heißt bei seltener Benutzung reicht es eigentlich auch völlig den großen Bohrer zu haben, denn dann ist dieses Argument hinfällig. Bei gleichmäßiger Benutzung der "eigenständigen" Bereiche ist der Satz de facto wie 4-12, 14-20 und 22-30 zu sehen, weil der jeweils darunter liegende Bereich nur dazu da ist bis an diese "Startgröße" heranzukommen.
 
Stufenbohrer haben vom Prinzig her das Problem, dass sie auf den untersten Stufen am schnellsten verschleißen

Um die untersten Stufen nicht immer mitbenutzen zu müssen musst Du eine alternative Möglichkeit finden ein kleineres Loch vorzubohren. Mit einer Lochsäge wäre das zum Beispiel möglich. Dann aber kannst Du auch gleich zur passenden Lochsäge greifen. Diese sind, wie ich finde, gar nicht mal mehr so teuer.

PS
 
Bei Blech bis 3mm wird es keinen Unterschied machen welchen Stufenbohrer Du nimmst. Wenn das Material 6-10mm dick ist, dann hat man mit dem dicken Stufenbohrer vorne zwar das Maß, aber nach hinten einen Kegel und zu wenig Durchmesser. Man kann auch nicht immer vom beiden Seiten senken.
 
@powersupply: Die Lochsägen habe ich auch schon in Erwägung gezogen, aber da muss man halt immer genau die Größe zur Hand haben, die man braucht. Das fand ich an den Stufenbohrern attraktiv (mal schnell eine Öffung in einen Kunststoffbehälter o.ä.).

@Langfelder: Das grundsätzliches "Problem" von Stufenbohrern ist, dass die Tiefe der jeweiligen Stufe begrenzt ist. Das ändert aber doch nichts an der Redundanz der Durchmesser in der jeweiligen Stufe zwischen dem Bohrer für 4-20 mm und dem für 4-30 mm (also wenn ich sagen wir mal 16 mm bohren möchte). Die Tiefe der Stufen/maximale Materialdicke ist ja auch in beiden Fällen gleich, sonst könnte ich deinen Punkt nachvollziehen. Nur bei 20 mm ist das natürlich ein Unterschied, weil dieser Bohrer dann am Ende ist und der andere auf die nächste Stufe aufweitet. Bei dickeren Materialien sind wir dann aber wieder bei @powersupply: Lochsäge nehmen.
 
Der Unterschied liegt in der Regel darin, dass der 2-20mm dickeres Material bohren kann als der 2-30mm, da weniger Stufen bei gleicher Länge mehr Bohrtiefe je Stufe ermöglichen.
 
Moin,
Wenn dickes Material gebohrt werden muss gibt es noch den Ruko , der bohrt 10mm starkes Material bzw. 20mm von 2 Seiten. Gibt den auch gelabelt von Würth. Der Link ist nur zum Zeigen, daher nicht unbedingt der beste Preis.
Gruß Heiko
 
Mal ernsthaft gefragt: Wofür nutzt einen Bohrer mit einer Schrittweite von 3 mm in der Praxis?
 
Um große Bohrungen, in dickes Material , vor Ort mit Handbohrmaschine/Akkuschrauber zu machen. Da passen Aufgrund der möglichen Materialstärke natürlich nicht soviel Abstufungen drauf.
Gruß Heiko
 
Heiko, das haben wir früher mit Spiralbohrer aufgebohrt.🙂
 
Ich hätte mal eine Frage zu dem Thema, ich mogele das hier mal rein:
Es gibt Stufenbohrer, die haben eine gerade Schneide, und es gibt welche, die haben eine geringelte, also so wie bei einem Spiralbohrer.

Angenommen, man hat die Wahl, welche Bauform ist besser für welche Zwecke?
 
Grundsätzlich wäre meine Empfehlung auf gedrallte zu gehen, da besserer Spanabtransport und in der Regel weniger Spanstau, Spanklemmer.
 
Danke, das mit der Spanabfuhr hatte iczh auch gerade gelesen.
OK, also besser gedrallt.
 
Thema: Stufenbohrer 20 vs. 30 mm

Ähnliche Themen

H
Antworten
4
Aufrufe
1.484
hamme
H
C
Antworten
7
Aufrufe
4.394
Raubsau
R
M
Antworten
39
Aufrufe
7.994
Jochen1
J
H
Antworten
2
Aufrufe
2.627
Holgie
H
Zurück
Oben