Strom und Wärme direkt aus dem Wald

Diskutiere Strom und Wärme direkt aus dem Wald im Forum GaLaBau, Land und Forst im Bereich Anwendungsforen - Ist das die Zukunft für den Wald? http://www.vdbiol.de/content/e5/e224/index_ger.html?news_id=2818
"Energieholzgewinnung" wird in Zukunft sicher stark an Bedeutung gewinnen.

Mit schnellwachsenden Hölzern (z.B. Pappeln oder bestimmte Weidenarten) und kurzen Umtriebszeiten lassen sich beachtliche Biomasseerträge erzielen.
Ist dann aber schon mehr als "Ackerbau" denn als Waldbau anzusehen :wink:

Da in vielen Regionen immer mehr landwirtschaftliche Fläche brach fällt, sind solche alternativen Nutzungsformen auch jeden Fall ernstzunehmende und förderungswürdige Alternativen, und mit verbesserter Technik (z.B. die unter dem Link beschriebenen Holzvergasungsanlagen) sicher auch bald wirtschaftlich absolut konkurrenzfähig.
 
Ich würde es auch begrüßen , wenn nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen wieder aufgeforstet würden. Stattdessen ist es in meiner Region jedoch so , das diese ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen für Gewerbegebiete (mit riesigen Flachbauten , zb. Möbelhäuser , Baumärkte , Industrieanlagen,...) oder Neubausiedlungen in denen lauter kleine "Hundehütten" dicht an dicht stehen , verwendet (verschwendet) werden.

Die Profitgier greift also auch dort zügellos um sich. Sicherlich wäre es besser , wenn durch mehr Wald bei uns auch mehr , evtl. viel mehr Energie (Biomasse) auf heimischem Boden erzeugt werden würde. Doch das muß erst einmal zu den Entscheidungsträgern durchkommen. Schließlich ist vieles politisch gewollt. Sicherlich kennt der ein oder andere Beispiele bei denen eben nicht die beste Lösung bzw. das beste Produkt den Zuschlag erhielt , sondern die zweit oder gar drittbeste Lösung , teilweise mit fadenscheinigen Begründungen.
 
Die Zukunft der Holzheizung liegt in meinen Augen auch in größeren Heizanlagen in denen Hackschnitzel als Rohstoff dienen. Stückholzofen sind, wenn man so will, die Steinzeitöfen wenn es darum geht Holz als Energielieferant einzusetzen. Hackschnitzelanlagen sind nur sinnvoll wenn es große Anlagen sind und ein Energieverbund besteht.
Hackschnitzel können außerdem vielfältig Gewonnen werden: Holz aus der Landschaftspflege, Sägewerke bzw. Holzbe- und verarbeitende Betriebe, Holz aus der Durchforstung. Kommt das Holz aus der Durchforstung ist es meist das Holz was auch an viele Selbstwerber geht. Das die Verwendung dieses Holzes in Hackschnitzelanlagen wirtschaftlicher zu verwenden ist als der „Aufwand“ mit den Selbstwerbern ist wohl ein weitere Vorteil (Selbstwerberboom / Sicherheitsfragen…). Denn nur mit dem Argument der Wirtschaftlichkeit / Geld sparen wird man das Öl ablösen können. Durch Hackschnitzelanlagen können auch diejenigen ihre Wärme aus Holz beziehen die nicht in der Lage sind selbst Brennholz aufzuarbeiten und eine Holzheizung zu betreiben

Natürlich müssen auch andere Rohstoffquellen genutzt werden und dazu gehören die sog. Kurumtriebsplantagen bzw. Energiewälder. Hier wird Energieholz auf landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen produziert. Es dienen dazu, wie schon geschrieben, schnellwachsende Baumarten wie eben Weide und Pappeln die auch mehrmals treiben. Das hat mit der eigentlichen Aufforstung und Neubegründung von Wald nichts zu tun! Dennoch haben Ergebnisse gezeigt, dass Energiewälder ein weit höheres Maß an Naturnähe aufweisen als die konkurrierende landwirtschaftliche Nutzung.

Übrigens, der Wald insgesamt wird größer: In den alten Ländern hat sich die Waldfläche seit 1987, dem Zeitpunkt der ersten Bundeswaldinventur, jährlich um 3500 Hektar vergrößert.
Die Bundeswaldinventur hat gezeigt, dass wir in Deutschland über enorme Holzvorräte verfügen - es wächst mehr Holz nach als wir nutzen. Holz ist eine sich selbst erneuernde Rohstoffquelle mit vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und vielen Vorteilen für unsere Umwelt.
 
Wie siehts da mit Pellets aus, sind die nicht noch effizienter und könnten die nicht reguläre kleine Heizanlagen ersetzen?
 
Alfred schrieb:
Wie siehts da mit Pellets aus, sind die nicht noch effizienter und könnten die nicht reguläre kleine Heizanlagen ersetzen?

Pellets sind schon praktisch , auch für einzelne Privathaushalte geeignet. Allerdings möchte ich mir als Ofenbesitzer nicht die Möglichkeit nehmen lassen selbst mein Holz zu werben und es dann in meinem Ofen zu verheizen , wann , wie oft & wieviel ich möchte.
Weiterer Nachteil von Pellets :
Zuerst verkauft man den Leuten den Pelletofen / eine Pelletheizungsanlage , dann müssen sie sich zwangläufig immer die teuren Pellets kaufen. Meiner Meinung nach etwas für Leute die genug Geld haben , "es sich leisten können" keine Asche mehr haben wollen usw. , etwas für bequeme.
Ich mags nicht , mein Holz und damit meine Wärme erarbeite ich mir. Wenn ich das nicht wollte , könnte ich mir das Scheitholz auch abgelagert liefern lassen , zu etwa demselben Preis wie die komplette Selbstwerbung im Wald kostet. Aber Pellets ? Nein danke. Pellets haben so etwas von "Fast food für den Ofen" ...^^

Beim Thema Holzhackschnitzel stimme ich dem WuF zu. Die sind am besten geeignet für größere , kommunale Anlagen , zb. Heizungsanlagen für Schulen , Rathäuser , usw.
 
Pellets, das ist eine zweischneidige Sache, ist der (noch) hohe Anschaffungspreis der Anlage und die lange Zeit bis sie sich amortisiert hat. Vorteil der Pelletöfen ist der sehr geringe Preis der Pellets im Vergleich zu Öl! Für Neubauten ist Pellets wohl die Alternative Nr. 1 für Privathaushalte wenn es um darum geht, Öl oder Holz.


Was leider sehr oft der Fall ist, sieht man auch sehr deutlich bei der Argumentation von Hellwig, viele beschränken ihre Gedanken bei einer Holzfeueranlage immer auf Stückholz, dabei gibt es so vielfältige Arten Holz als Energielieferant zu nutzen.

Hellwig schrieb:
Weiterer Nachteil von Pellets :
Zuerst verkauft man den Leuten den Pelletofen / eine Pelletheizungsanlage , dann müssen sie sich zwangläufig immer die teuren Pellets kaufen. Meiner Meinung nach etwas für Leute die genug Geld haben , "es sich leisten können" keine Asche mehr haben wollen usw. , etwas für bequeme.
Ich mags nicht , mein Holz und damit meine Wärme erarbeite ich mir. Wenn ich das nicht wollte , könnte ich mir das Scheitholz auch abgelagert liefern lassen , zu etwa demselben Preis wie die komplette Selbstwerbung im Wald kostet. Aber Pellets ? Nein danke. Pellets haben so etwas von "Fast food für den Ofen" ...^^

Das sind leider doch sehr, sehr inhaltslose Argumente für oder gegen!!! Das ist deine Meinung aber kein Fachwissen das man als Contra zu dem Thema Pellets sehen kann.

Nicht jeder hat so viel Zeit wie du und kann sich sein Holz selbst werben. Außerdem besitzen viele gar nicht die Fähigkeit dazu. Den Platz das Holz zu lagern. Viele sind auch körperlich nicht in der Lage sich das Holz selbst zu werben und aufzuarbeiten.
Holz könnte sich als Rohstoff für die Wärmeerzeugung nicht durchsetzen wenn es keine Anlagen gäbe die das Prinzip der automatischen Beschickung haben! Da würde viele wieder auf Ölheizungen zurück greifen, trotz hoher Energiepreise.
 
Hallo,
ich denke da jetzt etwas in eine andere Richtung. Ich habe eine Gaszentralheizung mit 41 Kw Leistung und verbrauche ca. 5500 m³ Gas im Jahr. Kann ich diese Anlage durch eine Pelletsanlage ersetzen? Mir geht es auch darum dass die Anlage ohne größeren Wartungsaufwand längere Zeit durchläuft, also ich will nicht zum Heizer werden.
Zweite Frage, wenn ich also für eine Pelletsanlage mehr investiere, kann ich dann damit auch unternehmerisch tätig werden und mir den Mehraufwand durch höhere Verrechnungskosten wieder reinholen? An Heizkosten darf man ja als Vermieter nicht verdienen.
Dritte Frage, welchen Platz bräuchte man für diese Heizleistung an Pelletslager?
 
Hallo,
wegen den Pellets, ich persöhnlich finde die nicht so gut wie alle sagen aus dem einfachen Grund weil es in der Region dann vielleicht nur ein Anbieter ist der die Preise diktiert. Und meiner Meinung nach ist das Energie einsparen zu wollen (Transport vom Öl und Gas) aber dann eine relativ hohe Energie aufzuwenden die Pellets zu pressen nicht wirklich so toll, denke das ich mit der Energie wo beim pressen benötigt wird mir noch eine ganze Ladung Hackschnitzel bringen lassen könnte und so den selben Heizwert bekomme und doch Energie gespart habe.

Gruß Michael
 
In meinen Augen ist ein Enerigemix, wie die Politiker so schön sagen, das Sinnvollste! Und damit geht es mir mehr um die Privathaushalte als um das Gesamtenergiekonzept.

Pelletanlagen die man u.a. auch mit Weizen bschicken kann oder auch moderne Ölheizungen kombiniert mit einer Anlage die in sonnenreichen Jahreszeiten die Sonne nutzt. Die Liste könnte man beliebig fortsetzen...

Bevor man dann überhaupt über alternative Heiztechniken diskutiert sollte man auch in betracht ziehen wie lässt sich Energie einsparen!
 
waldarbeiter schrieb:
Hallo,
wegen den Pellets, ich persöhnlich finde die nicht so gut wie alle sagen aus dem einfachen Grund weil es in der Region dann vielleicht nur ein Anbieter ist der die Preise diktiert. Und meiner Meinung nach ist das Energie einsparen zu wollen (Transport vom Öl und Gas) aber dann eine relativ hohe Energie aufzuwenden die Pellets zu pressen nicht wirklich so toll, denke das ich mit der Energie wo beim pressen benötigt wird mir noch eine ganze Ladung Hackschnitzel bringen lassen könnte und so den selben Heizwert bekomme und doch Energie gespart habe.

Gruß Michael

Dieser Beitrag spiegelt in etwa meine Grundgedanken zum Thema wieder...
 
Vielleicht noch etwas kurz zum Beitrag von Waldarbeiter:

Auf dem ökologischen Steckbrief der Holzpellets könnte geschrieben stehen: heimisch, regenerativ und fast CO2-neutral. In modernen, automatischen Pelletfeuerungen verbrennen Holzpellets besonders emissionsarm. Auch der Energieaufwand für die Herstellung der Pellets aus Restholz liegt mit rund 3% des Energiegehalts deutlich unter dem Energieaufwand, der für die Bereitstellung von Erdgas oder Heizöl erforderlich ist.


Der für die Herstellung der Holzpellets benötigte Energieaufwand beträgt ca. 2 bis 3 % des Energiegehaltes der Pellets.
 
Alfred schrieb:
Hallo,
ich denke da jetzt etwas in eine andere Richtung. Ich habe eine Gaszentralheizung mit 41 Kw Leistung und verbrauche ca. 5500 m³ Gas im Jahr. Kann ich diese Anlage durch eine Pelletsanlage ersetzen? Mir geht es auch darum dass die Anlage ohne größeren Wartungsaufwand längere Zeit durchläuft, also ich will nicht zum Heizer werden.
Zweite Frage, wenn ich also für eine Pelletsanlage mehr investiere, kann ich dann damit auch unternehmerisch tätig werden und mir den Mehraufwand durch höhere Verrechnungskosten wieder reinholen? An Heizkosten darf man ja als Vermieter nicht verdienen.
Dritte Frage, welchen Platz bräuchte man für diese Heizleistung an Pelletslager?

Um Dir fundierte Antworten auf Deine Fragen geben zu können , müßte man Fachmannn für Heiztechnik sein. Denn es wären für entsprechende Antworten noch einige Informationen mehr nötig. Sicherlich sagt ein Verbrauch von 5500m³ Gas im Jahr schon etwas aus , aber das allein reicht nicht !
Ich habe insgesamt 5,5Jahre als Gas-Wasserinstallateur gearbeitet. Sicherlich kann man eine Heizungsanlage auch π (pi) x Daumen :P nach Feierabend planen , doch ist soetwas weit entfernt von den heutigen Möglichkeiten eine Anlage effizient zu planen bzw. zu betreiben.
Also besser einen Fachmann zu Rate ziehen !
 
So weit ich weis, kannst du als Vermieter keine Abschreibungskosten als Nebenkosten geltend machen. Daher sind Pelletsanlagen wohl nicht lohnend für Mietobjekte. Da ist nach wie vor Gas das Beste. Gleich direkt die Abschlagszahlungen vom Mieter zum Gaswerk und fertig. Keine Vorfinanzierung der Pellets oder Öl usw.

Ich glaube jedenfalls nicht das eine Miete für deine Meitwohnung um den Wert der Abschreibung der Pelletsheizung steigt. Evtl. mit den Mietern sprechen ob die Miete um das erhöht werden darf, was die Heizkosten sinken. Aber wenns dann soweit ist, stehst du vor dem Kadi und kriegst doch nix.

mfg
 
Hallo,
also wenn es in den vermieteten Bereich geht, dann wirds schon schwierig mit dem Energiesparen.
Was mich noch interessiert ist der Aufwand an Bedienung, hier scheinen die Pellets noch doch noch ganz gut abzuschneiden. Wenn ich bei einem vermieteten Wohn- und Geschäftshaus 1x täglich mich um die Heizanlage kümmern muss, dann ist das System nicht praktikabel genug.
 
Pelletheizungen sind Feinstaubschleudern, wie alle Holzheizungen. Die Verteilung und Herstellung des Brennmaterials im Lande erfordert eine neuartige, kostenträchtige und zuverlässige Logistik (Verwaltung, Spezialfahrzeuge, Speziallager mit gigantischen Ausmaßen). Die Heizanlagen sind nicht billig. Am Ende nähern sich die Kosten den üblichen Energieträgern an. Die Zukunft gehört der Verflüssigung und Vergasung von Holz und anderer Biomasse. Billiger wird das allerdings auch nicht, läßt sich aber umweltfeundlicher gestalten.

Genießen wir also das romantische Holzfeuer, so lange es noch geht!
 
Pellets können ja praktisch überall vor Ort hergestellt werden, dass, was viele Landwirte jetzt schon für den Eigenbedarf betreiben, kann doch auch für andere genutzt werden. Die Lager sind dann beim Verbraucher. Damit sind wir wieder bei meiner Frage, wieviel Platz braucht man für Pellets um einen Verbrauch von ca. 5500 m³ Gas abzudecken bzw, wieviel macht dieses Gas in Pellets aus? Die Anlage hat jetzt 36-41 Kw und beheizt ca. 360 m². Mehr Angaben dürften wirklich nicht nötig sein, wenn ja - welche?
 
Hallo Alfred,

5.5oo m3 Erdgas haben ca. 60.000 kwh. 1 Kilo Pellets enthält 5 kwh. Wenn ich richtig gerechnet habe, mußt Du also 12 t lagern oder ca. 20 Kubikmeter.

MfG
 
Papental schrieb:
Die Verteilung und Herstellung des Brennmaterials im Lande erfordert eine neuartige, kostenträchtige und zuverlässige Logistik (Verwaltung, Spezialfahrzeuge, Speziallager mit gigantischen Ausmaßen). Die Heizanlagen sind nicht billig. Am Ende nähern sich die Kosten den üblichen Energieträgern an. Die Zukunft gehört der Verflüssigung und Vergasung von Holz und anderer Biomasse.

Nun, der Aufwand ist auch nicht größer als der bei Öl und daher immer noch eine alternative. Die Kosten für die Pelletanlagen werden mit der Zeit sinken, davon bin ich fest überzeugt - und man sieht es ja auch an der Preisentwicklung. Klar, so günstig wie Ölheizungen werden sie nicht, aber dafür ist der Brennstoff günstiger. Ich finde das Heizen mit Pellets/Hackschnitzel allerdings besser, als ein haufen schlecht ausgerüsteter und gefährliche arbeitetnden Selbstwerbern welche nur denken Buche ist das einzig Wahre.

Was meinst du mit der Verflüssigung von Holz? Zum Thema Feinstaub, sag ich mal nix, da würde ich erstmal die Werte von Pellet und herkömmlichen Holzfeuerungsanlagen vergleichen.
 
Thema: Strom und Wärme direkt aus dem Wald
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