Stihl RE 160K zu wenig Druck

[Nero]

Hallo,
kurz zu mir: als Elektriker bin ich zwar nicht vom Fach, aber kann mit Schraubenschlüssel und anderem Werkzeug umgehen.

Ich habe einen Stihl RE 160K seit zig Jahren. Nun hab ich ihn seit 2 Jahren nicht mehr benutzt. Nach dieser Pause baute er nun keinen Druck mehr auf, das Ergebnis mit und ohne eingeschaltetem Motor war vorne an der Düse das gleiche.

Ich hab das Ding nun komplett zerlegt incl. den gesamten Wasserbereich Den öligen Bereich hinter den Kolben hab ich sofort nach kurzem Öffnen wieder geschlossen nachdem ich dachte, das es daran wohl nicht liegen könne. Der Motor "schnurrt" ja. Alles gereinigt und mit Vaseline gefettet. War ziemlich verschmantet mit weißem Schleim! (Wir haben stark kalkhaliges Wasser). Direkt habe ich darin aber weder etwas defektes noch total korridiertes gesehen.

Also, wieder Wasser ran, Strom ran und los. Doch nun macht das Gerät zwar Druck, aber zu wenig. Er lief sonst bei offener Lanze immer rauher und lauter vom Motor her, das geänderte Geräusch fehlt völlig. Ich die Lanze abgemacht und nun hörte man leicht dieses lautere Arbeitsgeräuch, aber immer noch sehr zaghaft. Auch mit der Dreckfräse nur zaghafter Druck. Ich bekomme auf 2 cm zu bemoosten Steinen noch nichtmal das Moos richtig ab. Einlauffilter ausbauen hat auch nichts geändert, also liegts wohl nicht am Eingangsdruck. Druckschläuche und Lanzen sind auch alle frei.

Weiß jemand, was das Gerät für ne Krankheit hat???
Ich bin für alle Tips dankbar, welche nicht "schmeiß weg" lauten. Für nen Neukauf brauch ich es doch zu selten.

Grüße,
Michael.

 

[powersupply]

Weiß jemand, was das Gerät für ne Krankheit hat???
Ich bin für alle Tips dankbar, welche nicht "schmeiß weg" lauten. Für nen Neukauf brauch ich es doch zu selten.

Hallo Michael

Ich bin kein Doktor, eher Bastler...
Aber um mögliche Verletzungen zu lokalisieren wäre Deine allererste Aufgabe gewesen mal die Ventile auszubauen. Diese vorsichtig von Schmutzablagerungen zu befreien.
Dann, wenn Du schon alles zerlegt hast, mal schauen ob sich im Bereich des Injektors, so vorhanden, Fremdstoffe abgesetzt haben.
Was auch noch denkbar ist ist ein möglicher Drehzahlabfall unter Last infolge eines zunehmend sterbenden Betriebskondensators.
Hast Du denn eine Zeichnung des Gerätes?

PS

 

[Nero]

Hallo PS,
danke für die Infos.
Eine Explosinszeichnung wäre beim auseinanderbauen gut gewesen, oder sogar eine Funktionszeichnung.

Die Kolben, welche aus dem öligen Teil rausschauten sahen gut aus. Kein Ölaustritt ins Wasser, keinerlei Wasser- oder Ölaustritt nach aussen.

Die Motordrehzahl ist stabil, das hab ich vom Job her im Ohr.
Ich hab die Ventile (sofern die 3 an der Seite und die 3 im Innenraum des Druckdingens alles Ventile waren) mit Öl gereinigt und mit Vaseline wieder eingesetzt. Allerdings weiß ich nicht, ob leichete Risse in den ca. 5mm - Durchmesser Dichtungen aus Gummi schon tödlich für den Druck sind.

Ich kann besser PS oder auch SMPS reparieren (hab auch R+FS Techniker gelernt), das weiß ich. Aber ich möchte das gute Stück gerne behalten und denke, das sich ein Service beim Stihl- Händler bei dem Alter nicht lohnt.

Ich hab da noch ein paar Fragen:
- gibt es für des Gerät ein Dichtungsset und nutzt das was?
- wenn sinnvoll: wo krieg ich den her und was kostet er?
- Hat jemand eine Funktion- Explosions- oder Ersatzteilzeichnung ggf. mit Bestellnummern?
Was ist der Injektor und wo sitzt der?

Grüße,
Michael.

 

[powersupply]

Der RE160 war kein billiges Gerät so dass sich eine Reparatur mit Sicherheit lohnen wird.

Risse im Gummi ist bei Hochdruck wie ein großer Leckstrom im Steuertransistor. Diese Sprache verstehst Du doch sicherlich.
Wenn die O-Ringe Risse aufweisen oder, noch schlimmer, ausfransungen haben müssen die raus! Das wird nimmer dicht. Und bei dem großen Druck wird die verlorengegangene Wassermenge gleich so groß dass Dir die fehlende Wassermenge nicht mehr ausreicht einen brauchbaren Gegendruck an der Düse zu erzeugen.
Warum Ausfransungen schlimmer sind, ich meine damit abstehende feine Fäden und Gummiteile, ist dass dies auf Kavitation infolge zu geringem Vordruck hinweist. Diese Schäden finden sich dann leider oftmals an weiteren Gummidichtungselementen im Hochdruckteil des Gerätes. Leider.
Also tausche mal die O-Ringe und wenn der Druck dann immer noch nicht passt musst Du auch noch an der Druckeinstelleinheit weiterbasteln.
Zum Injektor schreib ich Dir morgen noch was.

PS

 

[Nero]

Danke für die schnelle Antwort

Bitte sage mir auch wo ich die E-Teile am Besten herbekomme.
und ob ich irgendwo eine E- Teile Liste downloaden kann, evtl. mit Explosionszeichnung.

Grüße,
Michael.


P.S. Leckstrom verstehe ich, Kavitation musste ich in Wiki nachschlagen. Nun ist mir klar, das leichte Undichtigkeiten zu großen "Verwirbelungen" führen.

 

[powersupply]

Moin moin

Wo Du die Teile herbekommst weis ich nicht.
Ich denke aber, dass Du die sicherlich beim nächsten Stihlhändler ordern können wirst.
Wegen oftmals zu suchender Datenblätter solltest Du eigentlich wissen wie man die guuhglsuche bedient. Geht zumindest mir als Hobbymäßiger Elektronikbastler so.
Wenn Du folgenden String ohne Klammer in das Suchfeld eingibst: ( Stihl "RE 160" filetype:pdf ) bringt dich das siebte Suchergebnis zum Ziel!

Achja, Hab vorhin noch irgendwo aufgeschnappt, dass Dein HD Vollkeramikkolben hat. Das Nachfolgemodell 163 hat nun, wie bei Kränzle schon lange üblich, Keramikbeschichtete Kolben(plunger). Kontrollier die peinlich genau ob die nicht einen Riß haben. Weiters fiel mir beim Überfliegen des englischen Servicemanual ein, dass Du auch die Manschetten(high-pressure cups S16) überprüfen solltest. Aber wenn die hin wären sollte eigentlich reichlich Wasser am Übergang vom Antriebsgehäuse zum Pumpenkopf austreten.

Gruß PS

 

[H. Gürth]

Wo Du die Teile herbekommst weis ich nicht.

Wenn alle Stricke reissen, könnte auch der WAP/Alto (Nilfisk) Partner helfen.

 

[Nero]

Danke,
besonders für den Link zu der Rep- Anleitung !

Werde erst nächste Woche zum erneueten öffnen kommen und dann Teile bestellen. Berichte auf jeden Fall, wie es ausgegangen ist!

Grüße, Michael