Stechschnitt

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pumpenguru

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Hallo Leute,
da es in diesem Forum ´ne Menge kluger Typen gibt möche ich einmal ein thema zur Diskussion stellen.
Habe mal irgendwann vor über 25 Jahren den Motorkettensägeschein gemacht. Meine Ausbilder waren alte erfahrene Füchse vor denen ich auch heute noch den Hut ziehe. Irgenwann habe ich die Berechtigung erworben selbst Motorkettensägenführer auszubilden und mache das auch schon fast 10 Jahre.
Doch nun zum Thema: Ich habe mal gelernt das es die sicherste Art und Weise ist einen Stechschnitt mit auslaufenser Kette zu beginnen und dann das Schwert langsam nach oben zu drehen bis es annähernd wagerecht ist und dieses dann in das Holz zu schieben. So besteht eine sehr geringe, ja eigentlich keine Chnace einen sogenannten Kickback zu riskieren weil beim Einstechen bereits Holz über der Schienenspitze ist! Außerdem stehe ich dabei relativ sicher und die auftretenden Kräfte sind dank der Hebelwirkung ziemlich optimal. Die Säge kann dabei auf dem Oberschenkel abgestützt werden womit auch der Rücken geschont wird. Ich halte diese Methode daher für sehr sicher und auch Ergonomisch ziemlich günstig. Ich arbeite seit Jahren so, es ist noch nie zu einem Hochschlagen der Säge gekommen und ich habe diese Methode auch über Jahre gelehrt und an Viele Teilnehmer weitergrgeben.
Natürlich geht es auch anders. Z.B. den Stamm mit einlaufender Kette schräg anzuschneiden und das Schwert nach unten zu drehen und dann weiter einzustechen. Doch genau in diesem Moment wenn die Kette im Bereich des Umlenkstern´s greift sehe ich die Möglichkeit das die Säge aus dem Scnitt hochschlägt und ein sogenannter Kickback provoziert wird was den unerfahrenen Sägeführer erheblich gefährdet. Junge Ausbilder welche z.T. ihren Sägeschein auch bei mir gemacht haben, halten dagegen meine Methode für grundsätzlich falsch und bringen den Lehrgangsteilnehmern außschlißlich den Stechschnitt von oben bei.
Wie macht ihr das in der Praxis, was lehrt ihr wenn jemand Ausbilder ist? Welche Meinung habt ihr dazu, was haltet ihr für besser / sicherer. Bin sehr gespannt auf eure geschätzten Meinungen!? Gibt es da Richtlinien oder Regelungen die ich vielleicht noch nicht kenne???
mfg
Pumpenguru
:schlaubi:

Ist ohne Bedeutung aber andere schreiben das auch auf:
Jonsered 2145, Dolmar 340; Dolmar 172A; Dolpima PS90
 
@Pumpenguru,
bei Deiner Schilderung kommen mir arge Zweifel, daß Du ein "Sägeguru" mit langer Ausbilder-Praxis bist.

Wo zum Teufel hast Du denn gelernt, einen Stechschnitt mit AUSLAUFENDER Kette zu beginnen? - Und wie kannst Du dieses zweifelhafte Wissen an unschuldige arme Sägeschüler weitergeben? - Leben die denn alle noch?

Wo hast Du denn vor 25 Jahren den "Motorkettensägeschein" gemacht? Was für ein Lehrgang war das denn? Und wo hast Du die Ausbilderbefähigung erworben?

Gruß

Boesman
 
Nee, nee, @TS22553,
nix "verschrieben" - der Pumpenguru meint das buchstäblich blutig-ernst! Erschreibt doch sogar noch:
"So besteht eine sehr geringe, ja eigentlich keine Chance einen sogenannten Kickback zu riskieren weil beim Einstechen bereits Holz über der Schienenspitze ist!"

Gut, auch ich säge häufig mit auslaufender Kette; so beim Entasten, auch beim Durchtrennen von Stammholz in Endauflage und auch beim Fällen von dickeren Rechtshängern, wo ich rechts einsteche und entgegen dem Uhrzeigersinn nach links fächere. Aber was der Pumpenguru da beschreibt, ist doch irre. Waqrum überhaupt, wo doch das Einstechen mit einlaufender Kette absolut risikolos ist.

Gruß

Boesman
 
Hollo,
Stechschnitt mit auslaufender Kette fällt auch nach meiner Ansicht unter die Rubrik Abenteuer :shock: . Seit 1979 befasse ich mich intensiv mit der Motorsäge (zur Zeit mind. 40 RM pro Jahr) und habe an drei Lehrgängen die von Forstwirtschaftsmeistern durchgeführt wurden, teilgenommen. Einstechen gab es bei denen nur mit einlaufender Kette und jeder Teilnehmer mußte das ausgiebig üben. Dass es auch anders gehen könnte, wurde nicht mal erwähnt.
So wie Boesman das beschreibt, arbeite ich auch nach Bedarf mit auslaufender Kette, aber immer gemäß den Richtlinien.
mfG F-a-H
 
Säge steil anstellen das nicht die Schienenspitze am Holz liegt, dann Säge nach innen ziehen und Schwert einführen. So kannst Problemlos mit auslaufender Kette stechen :roll:

40 RM im Jahr :wink: Wenn man bedenkt, dass ein Bäumchen mit 35 BHD nen runden Erntefestmeter (+) hat ist das die momentane Leistung in einem Tag, in dem Hieb wo wir grade schaffen - und der ist am Hang :wink:


Grüße
 
Wenn ich W-und-F's Beschreibung richtig verstehe, schildert er hier eher ein Einfächern mit auslaufender Kette, wobei erstmal mit mehr oder weniger mit der ganzen Schienenlänge eingeschnitten und dann erst die Säge mehr lotrecht zum Stamm gestellt wird, als ein Einstechen.
Beim eigentlichen Einstechen hingegen arbeite ich von Anfang an mit der Schienenspitze im Umlenksternbereich, aber eben zunächst nur mit dem unteren, einlaufend drehenden Viertel.

Nebenbei: Bäumchen mit 35er BHD sind ja wohl nicht die bevorzugten Einstechschnitt-Kandidaten; es sei denn sie sind mit Halteband zu fällen.
Und: Der Einschlag von 32 Erlen des genannten BHD-Kalibers samt Entasten neulich hat uns zu zweit auch nur einen Vormittag gekostet. Die eigentliche Arbeit kam erst danach: Rücken, 35er Enden ablängen, händisches Spalten der Tonnen, Verladen, Transport, Abladen, Einstapeln - hat uns gesamt mehrere Tage gekostet ... !
Hingegen hat uns etwas später eine einzige Zwieselbuchen-Problemfällung (5 fm) samt Ausformen einen ganzen Tag beschäftigt, und wir haben beim Fällen und Ablängen etliche Male einstechen müssen ... .
- Will sagen: Was sagt schon die Anzahl täglich eingeschlagener Festmeter über die im Holz schlußendlich geleistete Arbeit, den dafür geleisteten Zeitaufwand und die Stechschnitt-Häufigkeit? - Gar nichts!

Gruß

Boesman
 
Ich beschreibe ein Einstechen mit auslaufender Kette! Da kannst du drehen und wenden wie du möchtest :wink: oder noch so drum herum schreiben und neu definieren. Einstechen bleibt nun mal Einstechen...

Es geht bei der genannten Fm Zahl nicht um Bäume die man einsticht sondern um die Erfahrung im Umgang mit der Motorsäge!

Hier wurde nur groß verkündet wie viel Holz jährlich geschlagen wird. Allerdings sollte man das ganze dann in Relation sehen und das sind 40 RM (Fällen und Ablängen) wirklich ein Tropfen...Holz her um tragen und Spalten hat mit Sägenerfahrung ebenso wenig zu tun.


PS :wink: Bei Erlen schaffst locker das doppelte :wink: vor allem dort wo Erlen wachsen und nicht im Steilhang. Ist wie bei Buchen in der Stärke.
 
W-und-F schrieb:
Säge steil anstellen das nicht die Schienenspitze am Holz liegt, dann Säge nach innen ziehen und Schwert einführen. So kannst Problemlos mit auslaufender Kette stechen :roll:

hallo
na mit solch einer reaktion habe doch echt nicht gerechnet....,
nein verschrieben habe ich mich nicht...,
genau so wie es w-und-f beschreibt funktioniert das..., und
ja alle leben noch und haben nicht mal einen kratzer...
pumpenguru
 
w-und-F ,
nicht jeder hat das Glück, sein Hobby zum Beruf zu machen. Es gibt auch noch Leute, die nebenher was anderes machen müssen. Aber in dem Heer der Hobby-Säger dürften die wenigsten über 30 Jahre 40 RM p.a. fällen und bis zum Scheit weiter verarbeiten. Es hat zumindest gereicht, mit allen Anforderungen fertig zu werden, ohne fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt auch Leute, die mögen 50 RM pro Tag fällen und können es immer noch nicht.
In diesem Sinne - gut Holz!
mfG F-a-H
 
@Pumpenguru,
ich kann nur sagen: Danke für den interessanten thread!
Hier zeigt sich allerdings wieder mal das Problem der Begrifflichkeiten. Ist W-und-F's Fächereinschnitt nun ein "Stechschnitt", oder nicht?
Aber lassen wir die Leser sich hier selbst ein Urteil bilden - guckt mal hier:
www.lsv-aktuell.de/zusatz05.htm
Die oberen Bilder zeigen wohl das, was W-und-F und Pumpenguru meinen. Und weil hier völlig ohne Not mit auslaufender Kette geschnitten wird, zeigen die mittleren Fotos, wie man das Ganze mit Stechschnitt bei einlaufender Kette besser erledigen sollte. Und unten schließlich der korrekte Einstich mit der einlaufseitigen Schienenspitze in stehendes Holz für den Fällschnitt, gemäß Lehrmeinung und wie u.a. in der Stihl-Broschüre "Sicheres Arbeiten mit der Motorsäge"
www.stihl.de/p/media/download/motorsaege_deutsch.pdf
auf Seite 11 beschrieben.

Gruß

Boesman
 
Betrachten wir Bild 4 bzw. Beschreibung 4 wird hier ohne jede Zweifel von einem Stechschnitt gesprochen. Ein Problem mit Begrifflichkeiten gibt es hier in keiner Weise, denn ein Stechschnitt bleibt ein Stechschnitt!

LSV schrieb:
trenn-02.JPG


trenn04a.JPG


4. Säge schwenken und Stamm mit Stechschnitt nach unten durchschneiden. Anschließend von unten nach oben komplett durchtrennen. Die "Sicherungstasche" verhindert den Rückschlag

Eine absolut gängige Methode Trennschnitte auszuführen.


Sollte ich dazu kommen, werde ich morgen bzw. die Woche mal versuchen ein Video meiner Mitarbeiter/in zu drehen, gelernte Forstwirt/in und Ausbilder/in für Motorsägenkurse.

Grüße
 
hallo leute
bin erstaunt welche reaktion meine anfrage ausgelöst hat.
die o.g. bilder beschreiben das was ich meine. der ausdruck "Sicherungstasche" war mir bisher nicht geläufig ist aber genau das was ich meine wen ich behaupte das es so sicherer ist einen stechschnitt anzusetzen. ( liegendes holz natürlich) z.b auch unter spannung, um haltebänder oben und unten stehen zu lassen.
also mit auslaufender kette ansetzen ( nicht mit umlenkstern ) und dann das schwert aufwärts drehen ( von mir aus auch fächern ) bis das schwert wagerecht ist, dann einstechen, das darüberliegende holz verhindert ein hochschlagen. sicherheitstasche eben! und wen ein schwert mit der spitze vorann in das holz getrieben wird dan ist es begrifflichkeit hin oder her auf jeden fall ein stechschnitt oder?
soviel also noch zur terminologie.

mfg
pumpenguru

Danke für den tip mit der webseite, gutes argument! :thx:
 
nocheinmal ich...
video währe top!!!
mfg
pumpenguru

ach so: die dolpima ps90 läuft derzeit nicht muss ich mal herrichten wenn es die zeit zulässt.
 
@W-und-F,
Dein Stechschnitt setzt bei Bild 4 ein. Bild 2 (nicht dargestellt) zeigt das Einfächern mit auslaufender Kette, und unter dem Bild 3 steht im Original "mit auslaufender Kette eine Sicherungstasche weiterschneiden". - Daß man danach, mit herabgeschwenkter Säge, die Schienenspitze gefahrlos einstechen kann, ist klar. - Dies ist jedoch nicht das, was Pumpenguru eingangs beschreibt:

"...,das es die sicherste Art und Weise ist einen Stechschnitt mit auslaufender Kette zu beginnen und dann das Schwert langsam nach oben zu drehen bis es annähernd wagerecht ist und dieses dann in das Holz zu schieben. ..."
Pumpengurus Beschreibung assoziiert, daß er das eigentliche Einstechen mit auslaufender Kette (oberes Schienenspitzenviertel)beginnt. Dagegen mein Protest.

Noch eine Anmerkung zum Ablängverfahren wie im link www.lsv-aktuell.de/zusatz05.htm gezeigt: Beim erstgenannten Verfahren mit auslaufender Kette muß man sich vielleicht weniger bücken/abknien, aber man nimmt die Säge aus dem Holz und setzt neu an. Allein aus Gründen der Schnittpräzision sollte man "im Fluß und im Holz bleiben" und nur ganz am Schluß mit einlaufender Kette hochschneiden.

Gruß

Boesman
 
sorry: "... ganz am Schluß mit AUSlaufender Kette hochschneiden."

Gruß

Boesman
 
Hier wurde in keinem Thread erwähnt mit der Schienenspitze direkt einzustechen sondern davor gewarnt die Schienenspitze zu nutzen, da hier die Gefahr eines gefährlichen Rückschlages auftreten kann!

Verstehe diese ganze Diskussion nicht. Fakt ist, sowohl mit auslaufender also auch mit einlaufender Kette kann ein Stechschnitt ausgeführt werden. Beide Methoden sind in der Praxis üblich sollten aber nur von erfahrenen und geschulten Sägenführer angewandt werden.

Nur weil einem selbst Arbeitstechniken nicht vertraut sind, Praxiserfahrung fehlt oder man (nur) auf Motorsägenkursen - in denen lange nicht alle gängigen Arbeitsmethoden gezeigt werden können - gelernt hat, sind ungekannte Arbeitsweisen nicht gleich als unpraktikabel hin zu stellen!

Gruß
 
Ich meine, hier ist alles gesagt. Jeder Leser kann sich selbst ein Bild machen.
Schade nur, daß Fachdiskussionen in diesem Forum nur zu oft ins Persönliche abgleiten müssen. - Im Gegensatz zu W-und-F maße ich mir kein Urteil über die Vertrautheit anderer Forumsteilnehmer mit Arbeitstechniken, über ihre Praxiserfahrung oder ihren Ausbildungshintergrund an.
Und: Wenn Du, @W-und-F, diese ganze Diskussion nicht verstehst, warum führst Du sie dann?

Gruß

Boesman
 
Was wird denn hier für ein seltsame Diskussion geführt?

Da sind Personen mit Erfahrung, die diese freundlicherweise auch noch mitteilen und die werden von Personen angegangen, die weitaus weniger Kenntnisse haben. Warum?

Es steht doch jedem frei seine Kenntnisse auf weiterführenden Motorsägenkursen zu erweitern. Neben der Ausbildung zum Forstarbeiter gibt es auch andere Kurse, die mehr Stoff vermitteln als ein 1 oder 2 Tage Motorsägenkurs.

Das ist jetzt nicht die Aufforderung Schnitttechniken zu nutzen, die man nicht verstanden hat.

In diesem Beitrag wurden die empfehlenswerten Techniken beim Stechschnitt beschrieben. Leider sieht man in der Praxis auch oft die weniger Empfehlenswerten.

Kopfschüttelnd
Hainbuche
 
Hallo,
möchte abschließend zu der Angelegenheit noch etwas sagen, um die Gemüter zu beruhigen. Als die Sache auf den Tisch kam, war Boesman meine Wenigkeit und wahrscheinlich auch andere, die sich nicht zu Wort gemeldet hatten, entsetzt. Warum?- weil die beschriebene Aktion anders verstanden wurde als sie sich jetzt darstellt. Im Nachhinein dürfte das Einstechen a la Pumpenguru verstanden worden sein und wird in keinster Weise in Frage gestellt. Letztendlich war der Zankapfel nur die Begrifflichkeit: bezeichnet man das jetzt als Einstechen oder nicht. Jeder möge es für sich bezeichnen, wie er will. Es muß nur richtig ausgeführt werden.
Ich hoffe, hiermit ist der Burgfrieden wieder hergestellt.
mfG F-a-H
 
Thema: Stechschnitt
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