Stechbeitel

Diskutiere Stechbeitel im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo! Ich möchte mir demnächst einen Satz Stechbeitel kaufen (für Hobbygebrauch, sollte jedoch kein Billigschund :evil: :twisted: sein...
Hallo Markus,

Danke für deine ergänzenden Angaben.
Was ist bei Dir Ausschuss? Ich habe mir den Stein angeschaut und der hatte halt nicht exakt 100 x 50 mm (falls es Normmaße gibt)sondern war an den Ecken rund und um einiges größer. Aber nichts desto trotz einwandfrei zu handhaben.
Und nun für mein Verständnis als Einsteiger. Macht dies einen Unterschied? Mir schmecken auch die Erbsen von Aldi bestens. Die müssen nicht aus der Dose von Bonduell kommen(übrigens gleiche Herstellerfirma)und absolu akurat sein.Und der Stein war bei einem fliegenden Händler auf einem Jahrmarkt für 12 Euro gekauft worden.
Noch eine Frage. Wieso soll ich als Anfänger nicht gleich mit eigentlich "dem" perfekten Schärfestein arbeiten? Erst mit einem weniger guten und dann nochmal nach einiger Zeit mit einem guten Stein meine Stechbeitel bearbeiten lernen? Hmm macht das wirklich Sinn?
Ist nicht bös gemeint. Möchte es nur verstehen!
Grüße
Achim
 
Wenn ich richtig informiert bin gibt es derzeit nur einen Produzenten für belgische Brocken (BB) - und den auch erst wieder seit einigen Jahren nachdem nach dem 2ten Weltkrieg der Abbau aus Rentabilitätsgründen komplett eingestellt wurde. Es hat halt heute kaum noch einer einen Schleifstein, die grossen Schleifsteine mit Kurbel oder Elektroantrieb gibts fast nur noch auf dem Flohmarkt, HM-bestückte Werkzeuge können so nicht nachgeschliffen werden und dann kamen auch noch die künstlichen Steine auf die vergleichsweise billig industriell hergestellt werden können ....

Ich weiss nicht ob der BB mittlerweile wieder im Handel erhältlich ist, es gibt aber immer noch Restbestände aus alter Produktion. Ansonsten gibt es den BB in Belgien sowie in einigen Webshops zu kaufen. Das Produktionsvolumen ist auch nicht so gross das man den Stein an jeder Ecke bekommen könnte.

BB wird in zwei Qualitäten abgebaut: Blaue BB und gelbe BB.

Die blauen sind relativ häufig, haben ein etwas gröbers Gefüge und einen vergleichsweise geringeren Granatanteil, die gelben entsprechend: selten, feineres Gefüge, hoher Granatanteil. Daher kann man mit den (deutlich teureren) gelben schneller und feiner schleifen.

Weil der BB ein Naturstein ist hat er keine exakten Masse - so wie auch beim Japanaer oder beim Arkansas. Die Produzenten versuchen zwar, einigermassen Standardgrössen zu produzieren, das gelingt aber nicht immer.

Ein Stein mit abgerundeten Kanten könnte ein spezieller Stein für Hohlbeitel sein.

Der BB hat ein sehr feines Gefüge, er liegt irgendwo bei 6.000 bis 8.000 Körnung, daher ist er für das eigentliche Schleifen nicht geeignet weil er zuwenig Abtrag hat.

Weiterhin hat der BB ein relativ weiches Gefüge, ein Anfänger wird den Stein wahrscheinlich durch falsche Verwendung ruinieren dass er Rillen reinhobelt oder den Stein rund schleift.

Wer schleifen lernen will ist mit einem relativ hart gebundenen synthetischen Kombistein recht gut bedient. Wenn die Abläufe mal sitzen spricht nichts dagegen, auf Natursteine umzusteigen.

Gruss
Markus
 
Hallo Markus,

Danke für Deine Erklärungen.

Gruß und ein gesundes, zufriedenes Jahr 2006
Achim
 
elwetritsche schrieb:
Hallo,

wenn man einen "Belgischen Brocken" zum feinschleifen( nimmt, benötigt man kein Öl, da dieser mit Wasser genutzt wird. Vorteil keine Ölschmierereien und keine stinkende Finger nach dem schleifen. Schärfe wunderbar. Davon habe ich mich selbst bei einem alten Hasen(Schreiner) nach der Bearbeitung eines Kirschen Stemmeisens überzeugen können.
Nachteil: So ein Stück (100 x 50 mm)kostet um die 12-15 Euro.
Im eBay werden dieses ab und an auch angeboten

Das kann man so nicht stehenlassen.

Echte Belgische Brocken guter Qualität sind nur noch schwer erhältlich. Für 12 - 15 Euro bekommt man höchstens Bruchstücke oder minderwertige Ware.

Das Schleifen mit Wasser ist auch nicht ohne Vorbehalt zu empfehlen, da die verbleibende Restfeuchte viele Eisen zum Rosten bringt. Also müssen diese nach dem Schleifen eingeölt werden. Da kann man dann auch gleich mit Öl schleifen.

Wenn man eine gute Schleifauflage mit Rand hat, die man mit etwas Papier auslegt ist Öl auch kein wirkliches Problem.

Persönlich würde ich zu einer Diamantplatte für den Grobschliff und einem künstlchen Stein so zwischen Körnung 4000 und 6000 raten. Für den Anfänger ist eine Schleifführung sehr wichtig. Später kann man sich dann noch eine extragrobe Diamantplatte zum Schruppen und einen 8000er Stein zum Feinpolieren zulegen.

Gruss und alles Gute zum Neuen Jahr

Rolf
 
Hallo Rolf,

auch wenn ich hier als Einsteiger und Anfänger vielleicht jetzt in ein Fettnäpfchen trete, aber das möchte ich dann doch nicht so stehen lassen, da ich es selbst gesehen habe und auch der Schreiner den ich kenne und der nun seit über 40 Jahre erfolgreich Möbel etc. etc. herstellt sich allerbestens auskennt.

Du hattest geschrieben
****
Echte Belgische Brocken guter Qualität sind nur noch schwer erhältlich. Für 12 - 15 Euro bekommt man höchstens Bruchstücke oder minderwertige Ware.
****

Mich interessiert es herzlich wenig ob es für einige nur Bruchstücke minderwertiger Ware ist. Er schärft seine Stemmeisen seit Jahrzenten erfolgreich auch ohne Öl damit.
Und kein Stemmeisen rostet vor sich hin.
Der Preis war 12,50 Euro für einen Stein (!!)
Wieso werden meine Angaben eigentlich in Frage gestellt.
Wenn dem so war, dann war es eben so. Würde so einen Stein auch für 25 oder 30 Euro kaufen wenn er gut ist.

Damit möchte ich diese Diskussion nun aber für mich auch beenden.
Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Gruß
Achim
 
Naja, dann ist ja alles klar!

Banksteine 200 x50 mm

- blau: 38 Euro
- gelb I: 149 Euro
- gelb II: 116 Euro

Mit 12,50, das wird wohl nichts und kleiner ist kaum zweckmässig.

Nur so ein Hinweis - vielleicht solltest Du es mal bei den Profis nachfragen: Holzwerker-Forum Dort kannst Du auch einiges zum Rostschutz lernen.

Ich kann nur empfehlen, dass Du dich mal mit Diamantplatten und künstlichen Wassersteinen beschäftigst. Belgischer Brocken ist zwar schön nostalgisch, die beste Wahl aber heutzutage sicher nicht mehr. Dazu ist er viel zu feinkörnig. Zwar schön als Honstein, zum Schleifen an sich aber ungeeignet weil mit Körnungen feiner als 6.000 ausgestattet.

Zum Schleifen brauchts aber schon mal eine 300er Körnung, wenns Scharten gegeben hat und dann so eine Zwischenstufe um die 1.000.

Abgesehen davon, der Belgische Brocken wird sehr schnell abgenutzt und uneben. Wie willst Du eigentlich den Stein immer wieder abrichten, damit Du längere Zeit damit arbeiten kannst?

Gruss

Rolf
 
Hallo Rolf,

also diese Preise lasse ich dann lieber sein und gehe zum Schreiner meiner Wahl bei dem ich auch was lernen kann. Der vielleicht dann nur schlechte oder drittklassige Steine zum schärfen nutz aber damit seine Sremmeisen super schärfen kann. Aber vielleicht liegt es ja auch nur an seiner Technik und nicht am Stein :)
Wie dem auch sei. Hoffe Du bist auch der Meinung das man von einem Profi der es einem Werkstück selbst zeigen kann mehr lernt als alle die es einem theoretisch erklären.
In diesem Sinne sollte dieses Thema nun aber abgeschlossen sein.
Danke nochmal für Deine Hilfe und Anregungen.

Viele Grüße
Achim
 
elwetritsche schrieb:
Wie dem auch sei. Hoffe Du bist auch der Meinung das man von einem Profi der es einem Werkstück selbst zeigen kann mehr lernt als alle die es einem theoretisch erklären.

Hallo Achim!

Nein, hier stimmen wir nicht überein!

Die Theorie ist schon wichtig.Alleine aus dem Gefühl heraus wird man nicht richtig schärfen. Und der beste und erfahrenste Handwerker kann ohne passende Schleifmittel nicht richtig schärfen.

Wie schon mal gesagt (nur als Beispiel!): Belgischer Brochen ist schön zum Honen, aber unbrauchbar zum eigentlichen Schleifen, es sei denn ich hätte unendlich viel Zeit dafür.

Wichtig ist auch, die Theorie zu verstehen. Gerade erst habe ich mich mit den Microfasen befasst. Scheinbar sehr trocken wissenschaftlich. Dann aber doch nicht, denn jetzt spare ich beim Schleifen 50% Zeit und bekomme bessere Schneiden mit längerer Standzeit. Thoerie ist wichtig!

Da können auch 50 Jahre Erfahrung eines alten Meisters nicht mithalten. Der vermittelt nämlich möglicherweise nur den Kenntnisstand von vor 50 Jahren. By the way, so einen alten Schreiner hab ich auch als Nachbarn. Netter Mensch - lass ich nichts drauf kommen! Aber technisch bei Holz kann er mir ganz bestimmt nichts mehr beibringen.

Mein Rat: beschäftige dich mit der Theorie. Sie bringt dich weiter!

Gruss

Rolf
 
mein lieber scholli was man alles lernen kann :shock:
ok ich geb mich besser geschlagen :? 8)
noch einen schönen abend.
 
Thema: Stechbeitel

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