stark steigende Preise für Stahl- und Drahtwaren

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Werkzeug-Django

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Das nachfolgende Thema betrifft die Handwerkzeuge nur am Rande. Es ist vor allem für diejenigen unter den Lesern interessant, die in nächster Zeit Stahlprodukte kaufen wollen - seien es Zäune, Holzverbinder vom Pfostenträger bis zum Bulldog-Dübel oder auch schlicht und einfach nur Schrauben und Drahtstifte.

Derzeit vergeht kein Tag, an dem uns nicht ein Vorlieferant starke Preiserhöhungen für Stahl- und Drahtwaren - bis zu 50% -ankündigt.
Die Ursachen liegen in steigenden Rohstoffkosten, vor allem bei Erz, Koks und Stahlschrott, in steigenden Seefrachtkosten, im starken Euro und in hohen Energie- und Umweltschutzkosten. Experten sehen aufgrund der derzeit an der Kapazitätsgrenze produzierenden Stahlwerke die Gefahr, dass schon im nächsten Quartal Stahl knapp werden wird. Die weltweit steigende Nachfrage, insbesondere in der VR China, beschleunigt dieses Szenario sogar.
Der im Stahlhandel immer häufiger berechnete Rohmaterialzuschlag von 50 US$ je Tonne bzw. die Erzzuschläge der europäischen Stahlproduzenten werden die Preise für alle stahlbasierenden Produkte schon in Kürze explodieren lassen.

Also Leute - deckt Euch ein, wenn Ihr noch Verbindungsmittel, Drahtzäune oder Werkzeuge braucht!
 
Teile der amerikanischen Ausfuhrgüter werden jetzt nach Absegnung durch die WTO in der EU mit Importzöllen belegt weil der amerikanische Staat diese mit Subventionen unterstützt. Gleichzeitig ist der amerikanische Staat dazu gezwungen worden seine Importzölle für ausländischen Stahl aufzuheben.
China stellt seinen Stahl größtenteils selber her (daher Umweltproblem und Güteproblem) und wird kaum aus dem Ausland zukaufen. Bei uns liegt sowieso jeglicher Bedarf flach weil keiner mehr was investiert. Jetzt frage ich dich, glaubst du das alles was deine Vertreter erzählen? Ich nicht.
Gruß
Alfred
 
Doch, Alfred, in diesem Falle glaube ich es!

Natürlich ist es jedes Jahr dasselbe - die Industrie versucht alljährlich auf´s Neue, die Preise wieder hochzukriegen. Dämmstoffe und Gipskarton sind hier regelmäßig die Vorreiter. Doch spätestens ab Mai bröckeln die Preise dann wieder und sind im Herbst wieder auf Vorjahresniveau.

Doch im Bereich Stahl ist es dieses Jahr anders - zum einen geht es quer durch alle Sortimente. Egal ob es sich um unsere Lieferanten für Zäune, für Moniereisen und Baustahlmatten, für Metall-Ständerwerk, für Nägel, Schrauben und Befestigungstechnik, für Stahlträger oder halt um Werkzeuge handelt - so unisono habe ich Preiserhöhungen (die täglich kommen) und Ankündigungen von Preiserhöhungen (ebenfalls taglich) noch nicht erlebt. Gerade vor 5 Minuten erhalte ich eine Nachricht von HolzHer (Druckluftnagler), die aufgrund der "Lage am Stahlmarkt" höhere Zuschläge ankündigen.
Ich glaube wahrlich nicht, dass sich alle die so unterschiedlichen stahlverarbeitenden Branchen bei der Preiserhöhung abgesprochen haben.
 
des stimmt scho´ .. des mit den stahlpreisen 8)
bewehrungsstahlgrundpreise sind von jan. bis feb. um´s doppelte gestiegen - kein ende in sicht!
das wirkt am endkunden nicht ganz so stark, weil immer sortenpreise dazukommen: für den endkunden sind´s "nur" 30% .. bis jetzt :!:

nur kurz zitiert aus http://www.ludwigstahl.ch/german/aktuell.htm :

"Saisonbedingt ist das Aufkommen an Schrott geringer - die Nachfrage hingegen nimmt weiter zu. Dies führt zu Preisen, welche heute um $ 300 CFR für alten Schrott liegen, Premium Schrott liegt bereits deutlich über $ 300 - vor wenigen Monaten war das noch der Brammenpreis.

Die Schiffsbauer sind bis weit in das nächste Jahr ausgebucht, China z.B. hat den Auftragsbestand um gegen 50 % erhöht. Dies bedeutet alleine für China einen Bedarf an Schiffsbaublechen von voraussichtlich 4 Mio Tonnen für 2004 (Verbrauch letztes Jahr knapp 3 Mio Tonnen, davon gegen 1 Mio Tonnen Import)."

alles klar soweit?

wer´s komplizierter mag:
der euro ist ausnahmsweise nicht schuld - stahl wird international in der ölwährung (dollar) bezahlt.
bush profitiert angeblich innenpolitisch von e. schwachen dollar (bessere exportchancen, mehr arbeitsplätze), die chinesen profitieren beim einkauf nichteinmal von einem schwachen dollar, solange der yuan an den dollar fix (und unterbewertet?) gekoppelt ist (http://www.dw-world.de/german/0,3367,1503_A_1076556,00.html und http://www.netzeitung.de/wirtschaft/273227.html) - die müssen einfach kaufen - nicht wegen verträgen, sondern um den export bedienen und arbeitsplätze generieren zu können..

meint markus
 
China kauft Edel-Schrott komplett auf. Die Chinesen sind eine wirtschaftliche Bedrohung, wenn deren Währung nicht endlich aufgewertet wird.
 
Hallo,
letzte Woche schrieb die FAZ das sich der Stahlhandel langsam erholt weil die Nachfrage gegenüber letztem Jahr wieder gestiegen ist. Trotzdem muss die Salzgitter AG wahrscheinlich ein Werk in Deutschland schließen um der geringen Nachfrage gerscht zu werden. Die USA haben bis letztes Jahr Strafzölle auf Stahlimport erhoben und gleichzeitig ihren Export durch Subventionen gefördert. Dies ist durch die WTO u.a. durch die Verhängung einer Strafe aufgehoben worden. Nun ist plötzlich in aller Munde die Aufwärtsbewegung und Verteuerung/Verknappung von Stahl. Dies bestätigt wieder meine frühere Meinung das alles wieder nur Politik ist. Denn die Gegenbewegung gegen die Strafzölle und Subventionen ist die Teuerung des Stahls, dann stimmt die Rechnung wieder. Durch den hohen Wechselkurs €/$ dürfte damit für den Absatz des US Stahls kein Problem mehr bestehen. Nachdem die USA z.B. bei Bananen Welthandelsführer sind obwohl keine einige Banane in USA wächst möchte ich nicht wissen wieviel Stahl in USA tatsächlich hergestellt wird.
Gruß
Alfred
 
Thema: stark steigende Preise für Stahl- und Drahtwaren

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