Spaltkeil - Ja oder nein

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Dilettant

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Seit kurzem gibt es auf dem deutschen Markt HKS ohne Spaltkeil. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil ?
Hab mich auf amerikanischen und japanischen Seiten umgesehen, dort gibt es keine Spaltkeile.
 
Dilettant schrieb:
Seit kurzem gibt es auf dem deutschen Markt HKS ohne Spaltkeil. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil ?
Hab mich auf amerikanischen und japanischen Seiten umgesehen, dort gibt es keine Spaltkeile.

Kommt drauf an, von welcher Seizte man die Geschichte betrachtet. Für einen Unfallarzt ist eine spaltkeillose Säge sicher ein Vorteil - umsatzmässig!

Ich würde niemals Massivholz ohne Spaltkeil auftrennen.

Gruss

Rolf
 
Natürlich gibt es keine HKS auf dem deutschen Markt ohne Spaltkeil, so etwas ist verboten!
 
Dietrich schrieb:
Natürlich gibt es keine HKS auf dem deutschen Markt ohne Spaltkeil, so etwas ist verboten!

Das ist definitiv falsch. Eine Änderung der Vorschriften machte es möglich, dass seit ca. 2 Jahren auch in Euro Handkreissägen ohne Spaltkeil verkauft werden.
zum Beispiel: Skil Orca oder Bosch GKS 65 CE

Für Längsschnitte in Massivholz würde ich die Maschinen auch nicht gerade bevorzugt einsetzen, aber bei Holzwerkstoffplatten und Querschnitten in Massivholz ist das Problem.
 
Hallo,

möchte dringend davon abraten so einen gefährlichen Schrott zu kaufen!!!

Im gewerblichen Bereich dürfen die überhaupt nicht eingesetzt werden.
 
Hallo zusammen,

ich grübel wegen diesem Thread darüber, was ohne Spaltkeil eigendlich passieren kann.

Wird die HKS durch Verkannten des laufenden Blattes reiselustig?

Bei mir hat beim Eintauchen und entsprechend eingezogenem Keil die Säge mal den Abflug gemacht. Da habe ich sie aber definitiv zu "locker" gehalten und nicht mit den auftretenden Kräften gerechnet. (Lang lebe der Schnellstop und die Ehrennarben trage nicht ich, sondern die Führungschiene)

Was passiert also ohne Spaltkeil ?

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo Dietrich,

das glaube ich kaum. Bosch würde wohl kaum eine Säge in der blauen Profi-Serie anbieten, wenn sie diese nicht an den professionellen Anwender verkaufen dürften.
Bei zwei von drei Fachhändlern auf die ich Zugriff habe, liegt die neue Bosch HKS in den Regalen. Auch die würden sie wohl kaum anbieten wenn sie diese an ihre hauptsächlich gewerbliche Kundschaft nicht verkaufen dürften.

Ich hab mal nachgeforscht. Ich konnte in den USA, Australien und Japan keine HKS mit Spaltkeil finden. Ich habe bei DeWalt, Makita und Hitachi nachgeschaut.

Mir ist zwar bekannt das die Japaner schon mal Hara Kiri (auch Seppuku genannt) begehen. So weit mir bekannt nehmen sie dazu aber scharfe Kurzschwerter und keine HKS.

Da auch erst kürzlich lebende Zimmermänner in den USA und Australien gesichtet wurden, glaube ich kaum, dass das Sägen ohne Spaltkeil lebensgefährlich sind.

Warum sollten die oben genannten Firmen anderswo auf der Welt auf den Spaltkeil verzichten, wenn Sie ihn an in Deutschland verkauften Sägen dran haben?
Man denke nur an die amerikanischen Produkthaftungsgesetze und die drastischen Urteile die dort gefällt werden.

Ich kann mir nur vorstellen, dass er nicht so wichtig ist, wohl aber bis vor kurzem in Deutschland gefordert war und jetzt wohl nicht mehr notwendig ist.

Gruß, schnuff
 
Hallo,

immer wenn einem was Dummes mit einem E-Werkzeug passiert, denkt man, man hätte nicht fest genug gehalten!

Warum solche Maschinen ohne Spaltkeil verkauft werden dürfen, weiß ich nicht, Tatsache ist, das die Zahnung hinten die Säge aus dem Werkstück hebt, den Arm verdreht und mit auslaufendem Blatt ----ja, wohin fliegt sie wohl, wenn kein Spaltkeil montiert ist und das Werkstück innere Spannungen hat, was bei rohem Holz fast immer der Fall ist.

In Amiland arbeitet man aus Unwissenheit, Dummheit und fehlender BG oft ohne Spaltkeil und ohne Schutz an der TKS!

Klemmt ein Werkstück, fliegt einem der Diel mit 180Km/h in das Gesicht, da gab es grauenhafte Bilder, die ich leider nicht mehr finde.
 
Hallo,

Zum Spaltkeil:

Ob nun Pflicht oder nicht, ein Spaltkeil sollte auf jeden Fall benutzt werden. Nicht nur bei Massivholz. Auch Plattenwerkstoffe haben teilweise enorme innere Spannungen und können zum Verklemmen des Sägeblattes führen. Dieses Verklemmen kann dann zum Einen dazu führen, dass die Maschine nicht mehr kontrollierbar ist, zum Anderen hinterlassen klemmende Sägeblätter auch schöne Brandspuren.

Was nun den Einsatz solcher Maschinen im professionellen Bereich angeht und die BG Vorschriften dazu, bin ich im Moment überfragt. Auf jeden Fall hat sich der Spaltkeil in der Praxis bewährt. Tischler oder Zimmerer, die auch nur ein wenig an Ihren Fingern hängen, werden keine Maschinen ohne Spaltkeil kaufen. Der Markt wird sich vermutlich selbst regulieren und die Anbieter werden diesen Blödsinn auf Dauer nicht anbieten.

Zum Rückschlag beim Eintauchen:

Warum wohl gibt es spezielle Tauchsägen? Ich kann einfach nicht verstehen, warum immer wieder Leute auf die Idee kommen mit einer normalen Säge Tauchschnitte durchzuführen. Auch wenn es hundertmal gut geht. Einmal nicht gut gehen reicht um die Finger zu verlieren.

Gruß

Heiko
 
Dietrich schrieb:
In Amiland arbeitet man aus Unwissenheit, Dummheit und fehlender BG oft ohne Spaltkeil und ohne Schutz an der TKS!

Unwissenheit und Dummheit? Eher nicht! Im amerikanischen Saw Mill Creek _ Forum für Woodworker wird immer wieder auf die Wichtigkeit der Verwendung von Spaltkeile hingewiesen. Tenor: "...eines der wichtigsten Sicherheits-Devices...." Nach dem Gehirn!

Gruss

Rolf
 
Hallo Heiko,

Recht hast Du.
Nur zu meiner Ehrenrettung: Es war meine neue Festo, welches widerum ja eine Tauchsäge ist. Der Spaltkeil versenkt sich selbst, bzw. fährt im ersten Stück gar nicht erst aus.
Und, es war definitiv der erste Tauchschnitt meines Lebens, noch berauscht von der Leichtigkeit und Präzision, mit der das Ding die Schiene langläuft.
Wir haben alle mal angefangen, seitdem packe ich sie fester und es hat keine weiteren Ausflüge und Kerben gegeben.

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo Rolf,

es mag sein das in Fachforen dieses Thema mittlerweilen ernst genommen wird.
Was ich schon an Bildern im Web gesehen habe, und an Aussagen vernommen habe, von wegen: "das Ding muss als 1. raus" usw. lässt einem die Nackenhaare abbrennen :cry:
 
@ Dietrich

Wollte nur noch mal erinnern, die Frage ging um Handkreissägen. Eine Tischkreissäge oder gar die Riesenteile in Sägewerken mit endlos viel Kraft die einem die Balken um die Ohren hauen sind nich Gegenstand meiner Frage.
 
Hallo Dilletant,

soviel Kraft braucht es gar nicht und das eine Mal mit der losmarschierenden HKS hat mir gereicht. Wenn 48 Zähne nach Dir schnappen...

Einen Finger haut man sich schon mit der kleinen Proxxon und Trennscheibe ab bevor man merkt, dass man was falsch gemacht hat. Es muß nur richtig dumm treffen.

Von schlimmeren Dingen ganz zu schweigen, beabsichtige ich auch in Zukunft im Biergarten per Handzeichen zehn Bier bestellen zu können ohne mehrfach winken zu müssen - bleibe also vorsichtig.
Das wirkliche Abenteuer brauche ich nicht!

Schönen Tag noch...

Gregor Reucher
 
Hallo Dilettant,

das Prinzip ist immer das gleiche!
 
Hallo nochmal,

also ich habe mal gerade bei der Holz-BG nachgesehen. Die Unterlagen beinhalten alle noch die Aussage, dass ein Spaltkeil verwendet werden muss!

Wer also gewerblich tätig ist und unter den Fitischen der Holz-BG steht, muss einen Spaltkeil verwenden. Beim privaten Gebrauch ist das natürlich egal. Zumindest in den augen der Versicherer. Hier darf jeder Blödsinn gemacht werden, ohne dass der Versicherungsschutz beeinträchtigt wird. Lichtsinn und grober Unfug im privaten Bereich ist also erlaubt. Etwas, das ich nicht verstehen kann. Wenn Bosch der Meinung ist, Maschinen ohne einen Spaltkeil anbieten zu müssen, ist das ein Problem von Bosch, nicht eines der Anwender.

Nochmal zum Unterschied HKS und TKS. Also mir ist eine klemmende TKS immer noch lieber, als eine klemmende HKS. Die TKS fleigt nicht so weit. Aber mal im ernst. Wie Ditric schon schrieb, das Prinzip ist das gleiche. ein klemmendes Sägeblatt ist nunmal eine Gefahrenquelle. Bei der TKS hat der Spaltkeil auch noch die Aufgabe zu verhindern, dass Werkstücke oder Abschnitte von hinten ans Sägeblatt gelangen und dann wie Geschosse durch ie Werkstatt fliegen.

Also ganz speziell für dich, Diletant: Privat darfst du auf den Spaltkeil verzichten, aber du darfst dich auch nicht darüber beschweren, wenn dir was passiert.

Im Großen und Ganzen verstehe ich aber die Problematik überhaupt nicht. Das Angebot an Sägen ist groß. Warum sollte man eine kaufen ohne Spaltkeil, oder noch schlimmer, warum sollte man einen Spaltkeil demontieren?

Gruß

Heiko
 
Wenn Ihr Recht habt, dann frag ich mich wieso Bosch überall die GKS 65 CE anbietet. Für die von euch die das Teil noch nicht kennen, ich habe nicht vor den Spaltkeil zu demontieren. Diese Säge entspricht den neuen Vorschriften und hat schlicht und einfach keinen Spaltkeil.
Ergänzend zu dem Thema hat die Zeitschrift Heimwerker Praxis im August HKS getestet. Darunter war die Skil Saw 5164. Die hat auch keinen Spaltkeil.
Dort schrieb man dazu folgendes: "Sie ist nach einer neuen EU-Norm ausgelegt und verfügt über keinen Spaltkeil"
und etwas später im Text
"Eine Studie hat ergeben, dass Spaltkeile häufig demontiert werden, um die Sägen eintauchfähig zu machen. Dadurch wird das Unfallrisiko deutlich erhöht. Die EU hat reagiert und die Norm so verändert, dass Maschienen ohne Spaltkeil gefertigt werden können, dafür aber über eine besondere Mechanik der Pendelschutzhaube verfügen müssen."

Ich geh mal davon aus das Bosch seine zweitgrößte Handkreissäge aus der blauen Serie durchaus so gebaut hat, das sie auch den Ansprüchen der BG genügt. Trotzdem hab ich eine Email an Bosch geschickt und die Experten dort um eine Stellungnahme gebeten. Werde die Antwort hier veröffentlichen
 
Dilettant schrieb:
Wenn Ihr Recht habt, dann frag ich mich wieso Bosch überall die GKS 65 CE anbietet.
Weil sie gern Scheisse verkaufen? Woher sollen wir wissen, welche Schwachmaten so eine Entscheidung wieder durchgedrückt haben?!? "Der Marktmacht beugen" kann ja wohl kaum gelten bei einem sicherheitsrelevanten Bauteil. Das ist ungefähr so, wie wenn Autohersteller wieder nur Fahrzeuge mit feststehender, nicht ineinanderschiebbarer Lenksäule anbieten, weil Autos damit sich besser "pimpen" lassen.
Diese Säge entspricht den neuen Vorschriften und hat schlicht und einfach keinen Spaltkeil.
Dann ist doch klar, warum Bosch die anbietet:
irgendein Schwachkopf bei der Erstellung der Vorschriften bzw. Richtlinien hat gepennt oder sich der Lobby gebeugt (was ja mittlerweile täglich passiert in EU-Land), und die Hersteller nehmen die Gelegenheit wahr, Entwicklungs- und Herstellungskosten einzusparen. Wer als aufgeklärter Anwender auf so einen Nepp hereinfällt, der ist dann halt selbst Schuld.

Ich geh mal davon aus das Bosch seine zweitgrößte Handkreissäge aus der blauen Serie durchaus so gebaut hat, das sie auch den Ansprüchen der BG genügt.
Aber wenn jemand die Ansprüche herabsetzt, ist das ein Grund, sofort auf den Zug aufzuspringen und ein aktives Sicherheitsmerkmal wegzulassen, nur weil man damit Geld sparen kann!?

Trotzdem hab ich eine Email an Bosch geschickt und die Experten dort um eine Stellungnahme gebeten. Werde die Antwort hier veröffentlichen
Ich lass mich überraschen, ob eine nachvollziehbare Antwort kommt, die nicht nur aus Marketinggeschwafel besteht. Namen und andere Angaben (Abteilung) aber in jedem Fall vorher rauslöschen!

Dirk
 
Dilettant schrieb:
Wenn Ihr Recht habt, dann frag ich mich wieso Bosch überall die GKS 65 CE anbietet. Für die von euch die das Teil noch nicht kennen, ich habe nicht vor den Spaltkeil zu demontieren. Diese Säge entspricht den neuen Vorschriften und hat schlicht und einfach keinen Spaltkeil. ...........Ich geh mal davon aus das Bosch seine zweitgrößte Handkreissäge aus der blauen Serie durchaus so gebaut hat, das sie auch den Ansprüchen der BG genügt. Trotzdem hab ich eine Email an Bosch geschickt und die Experten dort um eine Stellungnahme gebeten. Werde die Antwort hier veröffentlichen

Hallo!

Eigentlich braucht man Dirk`s Ausführungen nichts hinzuzufügen! Ich bezweifle, dass die Säge BG-konform ist. EU-Recht sagt da zum Glück garnichts, die BG kann schärfere Bestimmungen haben. Marketing und Benutzernutzen gehen selten richtig zusammen.

Ausserdem, wen stört schon ein Spaltkeil? Doch nur den, der mit dem Werkzeug nicht sachgerecht umgehen kann. Oder irre ich da?

Trotzdem wird es genug Hirnlose geben, die sich so ein lebensgefährliches Teil kaufen.

Wie sagte schon Oscar Wilde:
"Manche Menschen würden wohl eher sterben, als dass sie anfängen zu denken! Und in der Tat, sie tun es!"

Gruss

Rolf
 
RRS schrieb:
Wie sagte schon Oscar Wilde:
"Manche Menschen würden wohl eher sterben, als dass sie anfängen zu denken! Und in der Tat, sie tun es!"
Ein Freund sagt immer "es war ein großer Fehler unserer Vorfahren, von den Bäumen herabzusteigen."
So langsam glaube ich, daß er Recht hat...

Dirk
 
Thema: Spaltkeil - Ja oder nein

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