Soyer BMS 660 Bolzenschweißgerät defekt

Diskutiere Soyer BMS 660 Bolzenschweißgerät defekt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, mir ist das Glück in der Schweißtechnik nicht mehr so ganz hold. Nun ist mein Bolzenschweißgerät ausgestiegen. Es handelt sich um ein Soyer...
DomiAleman schrieb:
kleinermuk schrieb:
Die 4 äüßeren Beinchen dienen nur als Abstandhalter.

Eher NICHT NUR als Abstandhalter.

Die 3,XX Kiloohm zwischen Beinchen und Kabel werden wohl nicht durch die Leitfähigkeit des Plastikgehäuses verursacht.

DoMi

Wie gesagt, ich habe mit diesen Geräten keine Erfahrung. Aber es kann durchaus sein, dass da ein Widerstand noch vorhanden ist, der noch einen Stromkreis bildet und das Schweißgerät weiß, dass die Pistole aufgesetzt ist. Es könnte sich aber auch um einen Ableitungswiderstand handeln, der sicherstellt,
dass die Füsschen immer schön Massepotional haben. Die Pistole wird, wie ich erst jetzt gesehen habe,
wie beim WIG Gerät der Brenner, am Minuspol angeschlossen und das Blech liegt am Pulspol.
 
So, endlich sind die Bolzen angekommen.
Also zur Fehlerbeschreibung: Es passiert gar nichts, wenn ich versuche zu zünden. Wenn ich zünden will, sind beide Lampen(Bereit und Betrieb) an. Die Störungslampe geht nur an, wenn ich die Spannung nach unten regel. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es eventuell doch an der Pistole liegt. Ich habe um das auszuschließen einen Draht genommen und ihn an den Pistolen-Pol und Masse (Tisch) gehalten. Wenn ich mich nicht täusche, hätte es zu Entladung kommen müssen? Aber auf der anderen Seite, der Bolzen liegt ja auch anfänglich aus, somit hätte sich da Gerät ja auch entladen müssen und das darf es zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, er mit Betätigung des Abzuges.
Noch eine interessante Information, ich habe ungefähr 100mal den Abzug betätigt, dann kam es plötzlich zu Entladung, aber die war wirklich winzig und der Bolzen war auch nicht fest.
Kennt jemand eine Möglichkeit das Gerät zu testen? Ich kann die Kapazität der Kondensatoren leider nicht richtig prüfen, da mein Multimeter nur für kleine Kapazitäten ausgelegt ist.
Danke für Unterstützung.
 
Lade doch mal die Kondensatoren bis ca. 100V auf und entlade sie dann dort, wo schon die Brandspuren sind..das muss richtig krachen. (mit einem Schraubenzieher überbrücken den du nicht mehr brauchst)
Wenn NICHT, sind die Kondensatoren platt ODER!! die Verbindung zwischen Kondensator und Stromschienen hat gekokelt. (sieht man nicht ohne das zu zerlegen.)

DoMi
 
Das Schießen muss ausserdem schnell gehen.
Also nicht den Bolzen abheben, stundenlang warten und dann erst ganz durchdrücken.

DoMi
 
Wie schnell sind denn die Kondensatoren geladen?
Beim ersten Einschalten sollte das Gerät ein paar Sekunden brauchen bis es betriebsbereit ist.

Wenn die Kondensatoren noch gut sind nimm Domis Hinweis mit dem Krachen ernst!
We das nicht kennt erschrickt sich fast zu Tode.
Achja, Gehörschutz benutzen und Video machen. Bitte wo Du mit drauf bist. :mrgreen:

PS
 
Ich würde von so brachialen Methoden ein wenig Abstand nehmen (auch wenn es beim Schweißen (fast - Widerstände in Milliohm-Bereich) nicht anders ist) :D .
Die Kondensatoren sind zwar schon alt, aber wenn das Problem schlagartig aufgetreten ist,
kann es fast an den der Kondensatorbatterie nicht liegen. Es können ja nicht alle Elkos hinüber sein.
Um das Gerät zu reparieren, müsste man die Schaltung/Funktionsweise genau kennen.
Das Verhalten mit der Error Lampe, dass diese beim Hinunterregeln der Spannung, leuchtet, deute ich
für ein gutes Zeichen. Die Kondensatorbatterie muss durch die Entladeschaltung bis auf den eingestellten
Spannungswert entladen werden. Und das dauert bei einer großen Kapazität halt eine gewisse Zeit.
Und bis der Ist-Wert den Soll-Wert erreicht, leuchtet in dieser Zeit die Error Lampe.
Auch wenn das Gerät schon ca. 30 Jahre alt ist, hat es schon eine ganze Menge Elektronik.
Mit einem Multimeter kommt man da nicht weit. Ein Oszilloskop ist ein Grundvorausetzung.
Messtechnisch kann man schon noch einiges prüfen, aber mit der Elektronik muss man da schon ein wenig
versiert sein.
Mein Tipp: Telefoniere mit der Herstellerfirma, die es ja noch gibt. Vielleicht gibt es noch ein Reparatur-
angebot zu einem akzeptablen Preis.
 
Ich würde die Kapazität der Kondensatorbatterie so ermitteln. Je genauer man die Zeit stoppen kann und
je genauer das Messgerät den Ladestrom misst - ich gehe davon aus, dass die Kondensatorbatterie
mit einer Konstantstromquelle (I-Lade = const.) geladen wird - desto aussagekräftiger ist die errechnete
Kapazität. Und es macht nicht "Boooom" und schont die Elekos :D

Folie52.JPG
 
Also ich habe mich für die brachiale Methode entschieden. Hier das Video:

Also die Kondensatoren scheinen in Ordnung.
 
Ich habe gerade mal die Pistole geöffnet, aber auch die scheint in Ordnung.
 

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kleinermuk schrieb:
Ich würde die Kapazität der Kondensatorbatterie so ermitteln. Je genauer man die Zeit stoppen kann und
je genauer das Messgerät den Ladestrom misst - ich gehe davon aus, dass die Kondensatorbatterie
mit einer Konstantstromquelle (I-Lade = const.) geladen wird - desto aussagekräftiger ist die errechnete
Kapazität. Und es macht nicht "Boooom" und schont die Elekos :D

Folie52.JPG

Danke für deine Bemühungen, ich werde das nachher ausprobieren.
 
Also der Schalter schaltet, zumindest akustisch

Der Leiter geht an die Front und verbindet sich dort mit den drei Leitern, welche den richtigen Abstand vorgeben

Messung führe ich gleich durch, aber ich hatte ja schonmal eine Messung mit ausgelöster Pistole gemacht und dort war eine Widerstandsänderung zu verzeichnen.
 
So funktioniert die Pistole.
Du musst diese Messung nochmal machen.
Bei nicht gedrückter Pistole misst du einen Widerstand von ca. 3.2kOhm. Bei gedrückter Pistole muss der Widerstand genau die Hälfte 1.6kOhm sein. Wenn das so ist, dann ist die Pistole elektrisch in Ordnung.

Folie42.JPG
Folie54.JPG
 
Kega schrieb:
Messung führe ich gleich durch, aber ich hatte ja schonmal eine Messung mit ausgelöster Pistole gemacht und dort war eine Widerstandsänderung zu verzeichnen.

Habe diesen Satz überlesen.
 
Habe gerade nochmal gemessen, demnach müsste die Pistole funktionieren. Alle Werte stimmen.
 
Die Erkenntnisse, die wir bist jetzt gewonnen haben sind:

1) Die Pistole ist in Ordnung
2) Die Steuerspannung ist auch vorhanden.
3) Die Kondensatorbatterie dürfte auch in Ordnung sein. Kapazität könnte man noch messen.
4) Alle vorhandenen Glasrohr-Sicherungen sind geprüft (Durchgangsmessung.

Ich würde jetzt die Ansteuerung (Zündung) des Thyristors, sowie sein Durchschalten prüfen.
Da geht es aber um Impulse mit einer Pulsbreite von Millisekunden.
Weiters muss man beim Handieren mit derTastkopf-Masseklemme immer im Hinterkopf behalten, dass diese mit der Schutzerde vom Stromnetz verbunden ist. Überall, wo man diese Masseklemme anklemmt, ist dieser Punkt mit der Schutzerde vom Stromnetz verbunden. Um sicher zu gehen, dass nichts passieren kann, habe ich in der Zeichnung das Oszilloskop über einen Trenntrafo angeschlossen. Eine Ausnahme stellen da Oszilloskope, die mit Batterien betrieben werden, bzw. die über isolierte Eingänge, wie das Fluke 190-204/S, verfügen, dar. Bei dem Schweißgerät, dass ja über einen Netztrafo verfügt, ist es nicht so gefährlich, aber aufpassen muss man auch da. Weiters muss man die max. Eingansspannung der Kanäle beim Oszilloskop beachten. Bei so kleinen "Taschenoszilloskope können das nur so um die 30-40V Spitze-Spitze sein. Daher immer Tastköpfe mit 10X (Spannungsteiler 10:1) oder 100X (Spannungsteiler 100:1) verwenden.


Folie45.JPG
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kleinermuk schrieb:
Die Erkenntnisse, die wir bist jetzt gewonnen haben sind:

1) Die Pistole ist in Ordnung
2) Die Steuerspannung ist auch vorhanden.
3) Die Kondensatorbatterie dürfte auch in Ordnung sein. Kapazität könnte man noch messen.
4) Alle vorhandenen Glasrohr-Sicherungen sind geprüft (Durchgangsmessung.

Ich würde jetzt die Ansteuerung (Zündung) des Thyristors, sowie sein Durchschalten prüfen.
Da geht es aber um Impulse mit einer Pulsbreite von Millisekunden.
Weiters muss man beim Handieren mit derTastkopf-Masseklemme immer im Hinterkopf behalten, dass diese mit der Schutzerde vom Stromnetz verbunden ist. Überall, wo man diese Masseklemme anklemmt, ist dieser Punkt mit der Schutzerde vom Stromnetz verbunden. Um sicher zu gehen, dass nichts passieren kann, habe ich in der Zeichnung das Oszilloskop über einen Trenntrafo angeschlossen. Eine Ausnahme stellen da Oszilloskope, die mit Batterien betrieben werden, bzw. die über isolierte Eingänge, wie das Fluke 190-204/S, verfügen, dar. Bei dem Schweißgerät, dass ja über einen Netztrafo verfügt, ist es nicht so gefährlich, aber aufpassen muss man auch da. Weiters muss man die max. Eingansspannung der Kanäle beim Oszilloskop beachten. Bei so kleinen "Taschenoszilloskope können das nur so um die 30-40V Spitze-Spitze sein. Daher immer Tastköpfe mit 10X (Spannungsteiler 10:1) oder 100X (Spannungsteiler 100:1) verwenden.


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Erstmal vielen Dank für die ganze Mühe.

Ich habe alle Messungen durchgeführt.
Die erste mit der Ladespannung war erfolgreich, die Spannung wird ungefähr erreicht.

Bei der zweiten konnte ich leider keinen Impuls feststellen

Und auch bei der dritten war nichts zu sehen.

Ich habe bei der zweiten und dritten Messung mehrmals die Pistole ausgelöst, aber leider erfolglos.

Im Anhang ein Bild vom Messaufbau der zweiten Messung
 

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Kega schrieb:
kleinermuk schrieb:
Ich habe alle Messungen durchgeführt.
Die erste mit der Ladespannung war erfolgreich, die Spannung wird ungefähr erreicht.

Bei der zweiten konnte ich leider keinen Impuls feststellen

Und auch bei der dritten war nichts zu sehen.

Ich habe bei der zweiten und dritten Messung mehrmals die Pistole ausgelöst, aber leider erfolglos.

Im Anhang ein Bild vom Messaufbau der zweiten Messung

So wie es aussieht, bist du auch ein voll ausgerüsteter Elektroniker :D

Wenn die zweite Messung (Zündimpuls) nicht erfolgreich ist, dann ist dritte Messung hinfällig,
da diese eine Folge von der zweiten Messung ist.
So wie es aussieht, wird der Thyristor nicht angesteuert.
Man könnte jetzt noch eine Leitung zum Thyristor (G) abstecken und nochmals messen.
Aber ein Kurschluss K-G ist eher unwahrscheinlich.
 
Thema: Soyer BMS 660 Bolzenschweißgerät defekt

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