Schwerlastanker oder doch Stockschraube+Dübel ?

[Janik]

Hallo,

ich muss in nächster Zeit eine kleine Stahlkonstruktion an die Wand anbringen.
Die Dübelverbindung muss nur im Ernstfall größere Belastungen aushalten, im Normalfall ist die Belastung eher gering.
Nun bin ich mir noch nicht so ganz schlüssig ob ich für die Verschraubung Stockschrauben M12 mit 14er Dübeln oder doch lieber Schwerlastanker verwenden soll.
Die Wand besteht aus roten Hohlkammerziegeln. Sind solche Schwerlastanker überhaupt für Hohlkammerbaustoffe geeignet oder nur für Beton?
Bei Beton kenn ich es so, dass das Loch für den Schwerlastanker gebohrt wird, dieser wird eingeschlagen, das entsprechende Bauteil drüber, Mutter drauf und anziehen, fest.
Wie geht man bei Hohlkammerbaustoffen vor? Gibt es da entsprechende Dübel für?
Wenn dann wollte ich diese Keilanker / Schwerlastanker verwenden.

Danke

Gruß Janik

 

[tesuji]

Die von dir verlinkten Schwerlastanker sind nur für Beton zugelassen.

Schwerlastanker sprengt alle roten Hohlkammerziegen, bumbum !

Für Hohlkammerziegel ist z.B. das hier geeignet.

Du schreibst, dass die Belastung eher gering sei, warum also keine gewöhnlichen MZK Dübel verwenden, die dürften auch halten. Mal bei Fischer nachschauen, was die so halten und dann bei Eisenmann MZK Dübel und Stockschrauben (M kaufen.


vgv cliff

 

[Janik]

OK, dann würde ich wohl lieber Gewindestäbe einkleben.
Ist dafür dieses Zeug geeignet?
Ich musste es nämlich mit einer ganz normalen Kartuschenpresse verarbeiten, da ich die Presse von Hilti nicht habe
Kommt man bei 4 Bohrungen 14x100mm mit einer Kartusche hin oder lieber zwei nehmen?

Danke

Gruß Janik

 

[tesuji]

Der Verbundmörtel von deinem Link ist offiziell nur für ungerissenen Beton zugelassen. Für diese Kartusche benötigt man eine Spezialpresse.

Bei MEA gibt es Verbundmörtel in Verbindung mit Siebhülsen, die für Hohlkammersteine und normale Pressen geeignet sind.

z.B. hier. im Katalog 2009/10 D.

Bei Reinarz findest du den Verbundmörtel VM-K 300 (ebay 300261677194), der mit gewöhnlichen 300ml Kartuschenpressen verarbeitet werden kann. Dieses Zeug verarbeitete ich meistens.

Wenn du unbedingt Verbundanker setzen willst, dann nimm doch Upat Reaktionsanker, da brauchst du keine Auspresspistole.

Nachtrag: eine 300ml Kartusche reicht für vier dieser Bohrungen vollkommen aus. Achtung: je nach Temperatur muss du schnell arbeiten, also alles exakt vorbereiten und die Bohrlöcher peinlichst staubfrei halten.


vgv cliff

 

[henniee]

Für diese Kartusche benötigt man eine Spezialpresse.

Tja - da ist aber jmd. nicht ganz aktuell was die Links angeht...

Der im 2. Link ist mit einer handelsüblichen Kartuschenpresse (wie auch für Silikon) zu verarbeiten.
In den "kleinen" ist nur 150ml - eigentlich ist das Unsinn.
Meld Dich per PN, dann schick ich Dir meine Pistole und Du kannst eine große Kartusche nehmen.
Bei der Temperatur musst Du momentan (Winter) das Bohrloch sogar evtl. anwärmen (Verarbeitungshinweise beachten!).

Ach ja... Nur weil das Zeug nicht bauaufsichtlich zugelassen ist, bedeutet es nicht, dass es nicht halten wird...
Der Hersteller (http://kalm.de/) beschreibt den Einsatz bei Hochlochsteinen mit Siebhülsen auch in der Anleitung.

Edith sagt: Kosmisch, MKT führt gar keine bauaufsichtliche Zulassung für den gezeigten Mörtel auf

 

[Janik]

Hallo,

der Tipp mit dem Ebay Shop war gut
Das Teil ist für mich daheim, braucht also keine Zulassung. Ich denke das Zeug von MKT ist da ein guter Kompromiss beim Preis und ich kann es ohne Probleme verarbeiten. Ich brauche sowieso noch weiteres Befestigungsmaterial was ich alles bei diesem Händler bestellen kann. Ich werde mal eine Bestellung abschicken, die Preise sind ganz OK finde ich.
Ich werde VA Gewindestücke einkleben und die Verschraubung in VA ausführen, die paar Euro mehr bringen mich nicht um

 

[henniee]

Vielleicht als Tipp..
Noch ein paar Statikmischer (beim Fuchs kosten 10 Stück 3,69 - der ebay Typ nimmt das Stück 1,49) extra mitbestellen und eine Kartusche mehr. Dann nach Möglichkeit diese Aktion mit nur einem Statikmischer durchziehen, dann hast Du für solche Fälle immer mal was da..
Kartusche vorsichtig nach Gebrauch im Bereich des Mischers reinigen (Küchentuch) und das hält bis zum MHD

 

[tesuji]

Vielleicht noch ein Tipp: Du brauchst noch die passenden Siebhülsen. Anhaltswerte findest du auf der MKT-Seite. (Nimm Ziegeltyp HLZ-6 an, falls nicht bekannt.)

Falls du hohe Belastungsanforderungen hast, ist VM-SF besser als VM-K geeignet.

Korrektur: Das Upat Reaktionsankersystem (jetzt Fischer) ist nur für Beton zugelassen, also nicht für Hohlkammersteine oder HLZ.

vgv cliff

 

[Janik]

Ist schon alles bestellt was benötigt wird.
Für diesen Zweck wird es locker halten und eine Zulassung brauche ich nicht, da es für mich privat ist

Ich werde berichten wie es geworden ist

 

[Janik]

Hallo,

heute habe ich die Gewindestangen eingeklebt, doch ich hatte dabei ein paar Probleme.
Ich schildere mal kurz der Reihe nach die erledigten Arbeitsschritte.

1. Angezeichnete Löcher gebohrt, für die Gewindestangen M12 habe ich Siebhülsen mit 15mm Außendurchmesser verwendet. Dafür mussten 16er Löcher gebohrt werden.

2. Bohrlöcher ausgeblasen und ausgesaugt.

3. Kontrolliert das alles passt.

4. Siebhülsen in die Bohrungen eingeführt.

5. Verbundmörtel in die Kartuschenpresse eingesetzt, die ersten zwei Hübe verworfen und dann die Siebhülsen langsam von hinten nach vorne Voll ausgefüllt.

6. Gewindestangen eingedreht.

Und hier lag das Problem, als ich die Gewindestange eingedreht hatte, war die Siebhülse schon wieder leer und der Verbundmörtel in den Hohlkammern der Ziegel verschwunden.
Dadurch ist für die vier Gewindeanker M12 eine ganze 300 Gramm Kartusche von dem Verbundmörtel drauf gegangen
Wie macht Ihr das, wenn Ihr Verbundmörtel bei Hohlkammerziegeln verwendet?
Gibts da einen Trick, dass einem nicht der ganze Mörtel in die Hohlkammern abhaut?

Danke

Gruß Janik

PS: Es ist trotzdem Bomben fest geworden

 

[tesuji]

Hallo,

na, das ist etwas viel Verbundmörtel für 12er Gewindestangen in 15er Siebhülsen. Zum Vergleich: 8 x M12 x 110lg in Beton (ohne Siebhülse) verbraucht etwa 1/3 einer 300ml Kartusche.

Deine 4 Siebhülsen benötigen voll gefüllt maximal: 4*1,5*1,5*3,14/4*11 = 78cm3 = 78ml Verbundmörtel. Wo ist der Rest von 300ml hingegangen? Wieviel ist denn beim Eindrehen (groß geschrieben) vorn aus dem Bohrloch wieder rausgequollen?

Mit Anstrengung und Gewalt kann man auch durch das Sieb der Hülse den Verbundmörtel in die Hohlräume der HLZ drücken, ist aber nicht notwendig.

Ja, Verbundmörtel ist schon was tolles, die Ankerstangen sitzen bombenfest, das freut mich.

Edith: Der Trick sind ja die Siebhülsen.

vgv Cliff

 

[Janik]

Hallo,

das ist ja das Merkwürdige, es ist vorne nur ganz wenig raus gekommen.
Es machte fast den Eindruck, als ob die Hülsen hinten offen wären und man die Masse mit der Ankerstange hinten einfach wieder raus schiebt. Vorne rein und hinten wieder raus.
Die Siebhülsen waren aber alle in Ordnung
Mir kam der Verbundmörtel auch irgendwie ziemlich dünn vor, vielleicht lag es daran
Ich muss aber gestehen, dass ich bislang auch nur in Beton eingeklebt habe.
Da geht es ja ganz einfach, Loch bohren, sauber machen, Verbundmörtel rein, Ankerstange rein, fertig
Daher habe ich zu Hohlkammersteinen keinen Vergleich

 

[moto4631]

Ich hab in Hohlkammerziegel damals Hilti-Hit verklebt und das Zeug war gar nicht flüssig, schon eher zäh.

Da ist nix davongelaufen.
Vielleicht hattest Du ja die falsche Musik im Radio...?

 

[tesuji]

Da hat der moto schon recht, mit der ziemlich zähflüssigen Masse und Radiomusik kann manchmal ablenken. Aber das ist nicht Hilti-immanent.

Waren denn die beiden Komponenten richtig im Statikmischer vermischt, gleichmässige Farbe? (Der Härter allein ist z.B. ziemlich dünnflüssig)

vgv cliff

 

[Janik]

Also man hats im Mischer gesehen, mal kam mehr Härter, mal mehr Mörtel aber das was zum Schluss vorne raus kam, war eigentlich gleichmäßig gemischt