Schweres Transrapid-Unglück im Emsland

Diskutiere Schweres Transrapid-Unglück im Emsland im Forum Werkzeug-Allerlei im Bereich Sonstige Foren - Das war es dann wohl mit der innovativen Magnetschwebebahntechnik. Siehe: http://news.google.de/nwshp?hl=de&gl=de&sa=X&oi=news&ct=promo
hallo,

da es diesmal aber kein technisches versagen war, würde ich den image-verlust als gering einstufen - sehr bedauerlich, dass dabei menschen verletzt und getötet wurden.
 
Hi,

ich kann mich dem Harald da nur anschliessen, allerdings befürchte ich, dass das von den zunehmend verblödeten Medien (wer braucht schon gelernte Journalisten, nehmen wir doch "Quereinsteiger", die sind günstiger) gar nicht begriffen wird und trotzdem ein unnötig hoher Imageschaden erfolgt.

Dirk
 
Ich würde es auch nicht überbewerten. Menschliches versagen macht die sicherste Technik unsicher. Der Transrapid wurde bei uns in Kassel entwickelt und gebaut , dort im ehemaligen Henschelwerk Mittelfeld (heute Thyssen-Krupp) gibt es auch noch eine kleine Teststrecke.

Außerdem : Habt Ihr die ICE-Katastrophe von Eschede mit über 100 Toten schon vergessen :?: :?: :?:
Da war menschliches Versagen in seiner schlimmsten Form im Spiel , "Geiz ist Geil" - es wurden Radreifen weiter als zulässig abgefahren.
Bei dem heutigen Transrapid Unglück ist es etwas anderes , wenn ein Zug auf eine Arbeitsplattform auffährt... noch ist nicht genau geklärt wer die Schuld trägt.
 
Der Schwebebahn-Experte der Grünen-Fraktion im Landtag, Martin Runge, sagte aber auch: «Das Gerede, diese Technik sei wesentlich sicherer, ist mit Fragezeichen zu versehen.»
Tja, und da stehen sie schon auf, diese Möchtegernexperten. Sollen wir schon jetzt den Dank bekunden, daß wir diese Technologie bald in China kaufen dürfen, nur weil in Deutschland mal wieder der sprichwörliche Sack Reis umgefallen ist?

Gruß,

Martin
 
Seit wann hast Du denn ein Problem damit, Sachen aus China zu kaufen ??
Is ja ganz was Neues :lol:
 
jdcola schrieb:
Seit wann hast Du denn ein Problem damit, Sachen aus China zu kaufen ??
Is ja ganz was Neues :lol:
Damit habe ich kein Problem, nur damit, daß die Industriezweige, die .de zur weltweit führenden Wirtschaftsmacht gemacht haben, Stück für Stück ins Ausland abgeschoben werden, weil hier innovationsfeidliche Spinner das Sagen haben.

Gruß,

Martin
 
Der Transrapid ist doch Technik aus den Siebzigern und Achzigern des letzten Jahrhunderts.
Außerdem kommt man mit chinesischer Technik genauso von A nach B, möglicherweise etwas unkomfortabler, nur daß sie die Hälfte kostet :wink:
 
jdcola schrieb:
Der Transrapid ist doch Technik aus den Siebzigern und Achzigern des letzten Jahrhunderts.
Und der ICE ist im Grunde Technik aus den Siebzigern und Achtzigern der vorletzten Jahrhunderts. Was also soll uns dieser Kommentar sagen!?
 
Was mich wundert ist dass bei diesem System keine Sicherheitseinrichtungen eingebaut sind, so hätte z.B. ein Abstandswarner, Gleisfreischalter oder zu allerletzt ein Lokführer das Unglück verhindern bzw. veringern können. Da wird jetzt sicher noch Bedarf sein. Kennt jemand den Bremsweg von dieser Bahn?
 
JudgeMan schrieb:
Damit habe ich kein Problem, nur damit, daß die Industriezweige, die .de zur weltweit führenden Wirtschaftsmacht gemacht haben, Stück für Stück ins Ausland abgeschoben werden, weil hier innovationsfeidliche Spinner das Sagen haben.

Wie sinnvoll Wirtschaftsmacht-Rankings sind, sei außer Acht gelassen. Nichtsdestotrotz würde es mich brennend interessieren, wann Deutschland die führende Wirtschaftsmacht gewesen/geworden sein soll und anhand welcher Parameter du das gemessen hast.

Christian
 
"Und der ICE ist im Grunde Technik aus den Siebzigern und Achtzigern der vorletzten Jahrhunderts. Was also soll uns dieser Kommentar sagen!?"

Daß das mit der Innovation so eine Sache ist...
Nur weil man etwas für das Maß der Dinge hält, muss das keine Neuigkeit sein, und bisher hat noch jeder dieser innovationsfeindlichen Spinner seit dem Start des Projektes mit Steuergeldern einen der teuersten Ladenhüter der deutschen Wirtschaftgeschichte subventioniert.
 
Das liegt aber mehr am innovationsfeindlichen Rest des Landes. Es wäre für die Bahn überhaupt kein Problem, den TR nicht als Konkurrenz zu sehen, sondern ihn Zug um Zug einzuführen und Strecken für den TR zu bauen bzw. umzurüsten. Sogar Gleispläne für beides auf einer Trasse existieren. Und dann wäre der TR auch nicht mehr exorbitant teuer, aber immer noch sicherer, was die Entgleis-Problematik anginge. Anstatt das also als Chance zu nutzen, ein Unternehmen mit innovativer Technik in die Zukunft zu bringen, wird lieber torpediert. Genau wie in der deutschen Autoindustrie. Ohne gesetzlichen Druck hätten wir den Kat beim Benziner schon fast ein Jahrzehnt früher gehabt, gleiches ist gerade mit dem Diesel-Partikelfilter passiert. Hätten u.a. die Franzosen sowas nicht angeboten, hiesse es bei den deutschen Anbietern immer noch "brauchenmernicht".

@Alfred:
es handelt sich bei der Strecke im Emsland um eine Teststrecke. Da kann ich durchaus verstehen, das bestimmte Sicherheitsvorkehrungen nicht so implementiert sind oder genutzt werden wie im Regelfahrbetrieb. Das muss man bei der Betrachtung immer bedenken. Der TR in Shanghai wird vergleichbare Sicherheitsvorkehrungen wie "Die Bahn" haben, was aber nichts daran ändert, das ein Bremsweg vonnöten ist. Ultrakurzbremsung auf wenigen Metern überlebt der menschliche Körper nicht wirklich, was dort eindrucksvoll bewiesen wurde (die Zerstörungen der Fahrgastzelle sind nach den Bildern erstaunlich gering - ich habe schon plattere konvenvtionelle Bahn-Waggons gesehen, insofern hat sich gezeigt, das auch das Konzept der Konstruktion des Führungswagens funktioniert).
 
Hast Recht, entgleisen wäre beim TR auch schwierig. Leider bekamen es dieselben innovativen Unternehmen nicht mal hin, daß die Abfahrt eines TR auf der eigenen Teststrecke automatisch blockiert ist, solange sich ein anderes Fahrzeug auf der Strecke befindet, das kostet dann über zwanzig Menschenleben.
Wenn man auf einer Strecke Berlin Hamburg mit dem TR im Vergleich zum ICE gerade mal ein paar Minuten Fahrzeit spart, ist die Investition in den Bau einer solchen neuen Strecke schlicht unwirtschaftlich, erst recht wenn schon eine wirtschaftlich erfolgreiche Linie betrieben wird.
Unwirtschaftlichkeit ist auch das generelle Problem des TR. Wäre dem nicht so, würde man den TR nicht seit zwanzig Jahren weltweit wie Sauerbier anbieten und alle Kanzler und sonstige Würdenträger seit Jahr und Tag wie TR-Klinkenputzer durch die Welt tingeln, um gerade mal ein Stück nach China zu verkaufen, nur um es dann kopieren zu lassen.
 
Hallo,

das der Transrapit unwirtschaftlich sei, möchte ich jetzt mal in Frage stellen. Desweiteren ist die Technik so ausgelegt, dass mehrere Züge auf einer Strecke unterwegs sein können, da die Strecke in einzellne Segmente unterteilt ist. Diese Segmente werden nur geschalten, wenn der Zug diese auch passiert. Von daher macht es wenig Sinn, einen Zug zurückzuhalten, bis der andere die Strecke verlassen hat. Da sich die Züge, gleiche Geschwindigkeit vorausgesetzt, auch niemals treffen werden.
Dass auf einer Teststrecke mit einem fahrenden Zug evtl. auf ein Warnsystem, das vor Zügen auf der Fahrbahn warnt verzichtet wird, ist für mich durchaus verständlich.

Neben der Teststrecke in Deutschland ist bereits eine Strecke in München geplannt. Allerdings gibt es zu viele Leute, die hier nur negativ Denken und die Inovation behindern. Der Freistaat Bayern hat sich aber bereits schon gedanken über die finanzierung des Projektes gemacht und ich hoffe, dass die ca. 35km lange Strecke bald gebaut wird. Der Vorfall von gestern, wird den Bau aber vermutlich weiter verschieben. Jedenfalls istl die geplannte Trasse wirtschaftlich sinvoll und vorallem ist sie schneller als alle bis jetzt bestehenden Verkehrsanbindungen und wird die Stadt München hoffentlich bei einem weiteren wachsenden Verkehrsaufkommen vor einen absoluten Verkehrschaos bewahren.

Beste Grüße
 
Dem kann ich nur zustimmen. Ausserdem ist das Wartungsfahrzeug ein rollengebundenes Fahrzeug. Was man vielleicht eher monieren könnte ist, dass überhaupt "Privatpersonen" mitfahren durften, aber das liegt im Ermessen des Betreibers. Jedenfalls ist es nicht die Technik, die dort schlappgemacht hat, sondern wie so oft mal wieder der "Faktor Mensch", und das wird uns immer begleiten, egal ob in Tschernobyl, Sellafield oder Eschede, wo es in meinen Augen schlimmer war, weil dort Regelbetrieb bestand.

Dirk
 
Jo, das mit der Strecke in Müchen stimmt, allerdings ist sie von der Politik angeschoben, nicht von der unsubventionierten Wirtschaft. Daß und von wem sie dann gesponsort wird, ist wohl nicht schwer zu erraten. Ein weiteres schönes Beispiel dafür, daß ohne massiven Druck und finanzielle Unterstützung durch die Politik für den TR kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Daß es sich bei diesem Unfall um menschliches Versagen handelt, dürfte feststehen.
Daß auf einer Teststrecke auch mehrere Fahrzeuge gleichzeitig fahren können müssen, ist mir auch klar. Weniger will mir dagegen einleuchten, daß es, zumal auf einer Erprobungsstrecke, nicht möglich sein soll, solches menschliches Versagen durch technische Vorrichtungen auszuschließen, zumal es sich bei der Streckenreinigung um ein vor jedem Fahrbetrieb wiederkehrenden Vorgang handelt und dies auch ein Vorzeigemodell ist.
Egal, der TR ist Regalblei und wird es, außer in Deutschland durch massiven politischen Druck, aus wirtschaftlichen Überlegungen nirgends zu nennenswerten Verkaufszahlen bringen. Nicht die letzten zwanzig Jahre und auch nicht die nächsten.
 
Hi

Robert Musil sagte mal:
Nicht das Genie ist 100 Jahre seiner Zeit voraus, sondern der Durchschnittsmensch ist um 100 Jahre hinter ihr zurück.

So ist das auch mit neuen Technologien. Wer hätte DSL vor 10-20 Jahre gebraucht? Die Technik stand zur Verfügung, nur gab es keinen Markt.

Mit den Transrapid sehe ich die Sache ähnlich. Das Projekt in München könnte eine neue Area des Komforts einleuten.

Das niemand an der Technik Transrapid interessiert ist, ist schlichtweg falsch. Hier in der EU gibt es bereits in Großbritanien und Niederlande überlegungen den TR einzusetzen. Die Amis wollen da auch nicht hinterherhinken und in der Golfregion wird über ein Projekt nachgedacht, das im Endstatium 800km lang sein könnte.

Und sobald die Projekte dann auch realisiert werden, wird als Regalblei, reihnstes Gold, was noch dazu Arbeitsplätze schaft. Der Startschuss dazu muss in München fallen.

Wer des Projekt finanziert ist nebensache. Soweit ich mich erinnern kann, bezahlt der Steuerzahler das meiste der Infrastruktur hier in Deutschland. Auch der Streckenaufbau für die Bahn wurde aus Steuergeldern finanziert.

Daher stellt sich für mich die Frage, warum die Transrapidstrecke ein Unternehmen alleine finanzieren soll. Mal ganz abgesehen davon, dass dies eine politische Entscheidung ist und sich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinzieht. Sowas kann sich keine Firma leisten.

Beste Grüße
 
Genau. Der TR ist "Regalblei", weil wir Idioten ihn selbst nicht einsetzen. Da ist doch logisch, dass niemand anderer Vorreiter spielen will. Und wenn die Technik ganz nach China verkauft wird (was man ja spekulativ auch schon lesen konnte), dann wird's der Renner schlechthin...
 
Na ja . es ist halt eine Teststrecke. Als Sicherheitsvorkehrungen gibt es dort zum einen die Abfahrtszeit , vor der morgens kein Transrapid auf die Strecke geht. Zum anderen gibt es eine Videoüberwachung des Parkplatzes eben dieser Arbeitsplattform , bzw. des Inspektionsfahrzeuges. Bevor die verantwortlichen Ingenieure nicht das Fahrzeug an seinem Platz sehen können, wird für den Transrapid auch keine Freigabe erteilt. So wie es aussieht , hat man hier in beiden Fällen die Grundsätze mißachtet. Mit katastrophalen Folgen...

Zum Thema Bremsweg :
Der Transrapid hat sicherlich einen deutlich kürzeren Bremsweg als ein konventioneller Zug. Es muß nur umgesteuert werden , dh. die volle Antriebskraft wird zum Bremsen benutzt. Ob es auch noch weitere Bremsen für Notfälle gibt , entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf der Teststrecke hat offenbar niemand mit einem solchen Ereignis gerechnet. Ich kann mir vorstellen , das der Zug an einer unübersichtlichen Stelle auf den Inspektionswagen aufgefahren ist und der Führer des Transrapid keine Chance hatte zu reagieren. Die Aufprallgeschwindigkeit wird mit 170km/h angegeben...
 
Thema: Schweres Transrapid-Unglück im Emsland

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