Schweller lackieren

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Matchless

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Bei meinem Fahrzeug (schwarzer Golf 5 Variant) ist ein Schweller an einer Stelle auf etwa 30 cm durchgerostet. Das Blech soll ausgeschnitten und neu eingeschweißt werden. Es ist nicht im Sichtbereich. Auf hohe Lackierqualität wird kein Wert gelegt. Das Augenmerk liegt auf:
- guter Rostschutz (soll in dem Fahrzeugleben nicht noch mal zum Problem werden)
- problemlose Verarbeitung mit Pinsel oder Rolle
- günstiger Preis

Die Varianten, die ich mir vorgestellt habe:
Variante 1: Das blanke Blech wird mit etwas Zinklamellenspray geschützt und anschließend mit Brantho Korrux 3 in 1 gestrichen

Variante 2: 1K Säureprimer von Mipa (es kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch einige Stellen an denen etwas Rost hängt übrig bleiben), danach 1K oder 2K Lack von Mipa

Variante 3 (für Blech ohne jeden Rost zu bevorzugen, aber siehe Variante 2): Mipa 100-20 EP Grundierung, danach ein 1K oder 2K Lack von Mipa

Anschließend ein Unterbodenschutz auf Wachsbasis.


Bin gespannt auf eure Meinungen
Matchless
 
Das Blech selbst ist denke weniger das Problem, vielmehr sind die Schweißnähte/Stöße von allen Seiten "dicht" zu bekommen, denn da fängt es meist als erstes wieder an zu rosten.

Grundierung, Karosseriedichtmasse, Steinschlagschutz/Unterbodenschutz (auch im Hohlraum), ganz Grob meine Wahl.
 
Matchless schrieb:
soll in dem Fahrzeugleben nicht noch mal zum Problem werden
kannst du das zeitlich beziffern?

Außen ist nicht das Problem. Die Blechüberlappung und innen ist das Problem.

Außen nehm ich bei so was Mipa Chassis Lack, da braucht es nicht unbedingt eine Grundierung.
 
Mein Senior hat neulich was beim Lackierer abgeliefert und wurde über seine veraltete Herangehensweise aufgeklärt.

Der Lackierer empfahl folgen Vorgehensweise:
  • Reparaturbleche falzen (sofern nicht schon vorhanden).
  • Mit Karrosseriekleber montieren.
  • Mit Bliendnieten fixieren bis der Kleber abgebunden hat.
  • Am Ansatz der Sicke die Bleche punktuell verschweißen.
  • Zinkhaltiger Grundierspachtel
  • Glasfaserspachtel
  • Feinspachtel

Die Überlappung ist damit kein großes Problem, vorausgesetzt der Kleber brennt beim Schweißen nicht zu sehr weg. :glaskugel:

Und ich weiß leider nicht was für ein Primer fürs Blech Innen angemessen wäre.


mfg JAU
 
Der tüv meine etwas wie: Kleben und Nieten möchte er nicht sehen, das soll komplett neu eingeschweißt werden.

Halten soll das ganze übrigens 4 Jahre dann wäre ich zufrieden.
Beim Mipa chassis Lack 265-50 bin ich mittlerweile auch schon angekommen. Würde da auch keinen Klarlack mehr drüber machen, nur noch Unterbodenwachs.
Stellt sich nur die Frage nach der Grundierung. Oder den Lack einfach aufs Blech schmieren?
Die denke ich einfachste Möglichkeit wäre Zinklamellenspray dünn aufs Blech als anodischen Korrosionsschutz (das Zinkspray ist laut Hersteller überlackierbar). Darüber Mipa 265-50 oder B. Korrux 3 in 1.
Das muss nicht schön sein, soll nur noch ein bisschen halten (2 mal tüv)
 
Matchless schrieb:
Der tüv meine etwas wie: Kleben und Nieten möchte er nicht sehen, das soll komplett neu eingeschweißt werden.
Mag sein, dass das dem Menschen persönlich nicht gefällt.
Ob der wohl weis, dass heute alle Autos in weiten Bereichen nur noch geklebt sind und der Kleber teilweise sogar strukturelle Eigenschaften, wie z.B. Crashverhalten beeinflusst?

PS
 
... zudem er doch nach dem lackieren eh nichts mehr sieht.
 
Matchless schrieb:
Der tüv meine etwas wie: Kleben und Nieten möchte er nicht sehen, das soll komplett neu eingeschweißt werden.
Du sollst das ja auch nicht dauerhaft nieten (wer macht denn sowas?), sondern nur temporär, bis der Kleber abgebunden hat. Dann die Nieten ausbohren -> Löcher für die Schweißungen.
 
Da kenn ich mich leider nicht so gut aus, habe nur in etwa das wiedergegeben, was der Prüfer gesagt hat. Bin kein tüv Prüfingenieur, deshalb kann ichs nicht so einschätzen. Sicherlich meint er, dass am Ende auf jeden Fall geschweißt sein soll und nicht nur genietet, geklebt o. ä.

Dass Klebstoffe eine immer größere Rolle spielen, weiß ich aus dem Studium, Wahnsinn was da mittlerweile alles möglich ist.
Aber das wird OT.

Noch eine Frage: ich werde den PU265-50 Chassislack mit Pinsel auftragen, welcher Härter Empfiehlt sich hier? Mipa empfiehlt den A60, allerdings brauche ich gar keine Topfzeit von 8 Stunden, will ja nicht die gesamte Karosserie unten lackieren.
 
Darum schreib' ich das ja. Nieten und die Niete drinlassen ist absolut schwachsinnig, weil die üblichen Abreiß-Nieten nicht dicht sind und natürlich überstehen. Die kann man auch nicht beischleifen.

Zum Härter: frag' halt Mipa, in welchem Verhältnis der Härter-Anteil erhöht werden soll/darf, um die gewünschte Zeit hinzubekommen, ohne das die Produkteigenschaften sich ändern. Die werden wohl am besten wissen, wie ihre Chemie funktioniert.
 
Matchless schrieb:
ich werde den PU265-50 Chassislack mit Pinsel auftragen, welcher Härter Empfiehlt sich hier? Mipa empfiehlt den A60, allerdings brauche ich gar keine Topfzeit von 8 Stunden, will ja nicht die gesamte Karosserie unten lackieren.
Ich verwende den, wenn ich von Hand streiche. Dann hat die Farbe besser Zeit, etwas zu verlaufen. Wichtig ist, etwas Verdünnung dazu, die möglichst langsam verdunstet. Da bin ich aber noch auf der Suche nach etwas optimalen.
 
Dirk schrieb:
Darum schreib' ich das ja. Nieten und die Niete drinlassen ist absolut schwachsinnig, weil die üblichen Abreiß-Nieten nicht dicht sind und natürlich überstehen. Die kann man auch nicht beischleifen.

Das könnte der Grund sein weswegen mittlerweile in nicht sichtbaren Bereichen sogar wieder geschraubt wird. Das sind dann aber Schrauben mit ganz flachem Kopf und 6zahniger aber eher kleeblattförmiger Werkzeugkontur.

PS
 
Thema: Schweller lackieren
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