Schraubzwingen versus Einhandzwingen

Diskutiere Schraubzwingen versus Einhandzwingen im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, ich wollte mich mal schlau machen, wo die Vor- und Nachteile von Schraub- und Einhandzwingen liegen. Auf was sollte man beim Kauf...
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der_kleine_bastler

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Ingenieur
Hallo,

ich wollte mich mal schlau machen, wo die Vor- und Nachteile von Schraub- und Einhandzwingen liegen.

Auf was sollte man beim Kauf achten?
Wo liegen die grundlegenden Unterschiede?
Kann man mit Einhandzwingen Schraubzwingen wirklich ersetzen?
Gibt es inzwischen auch Schraubzwingen, mit denen man Spannen kann?

Vielen Dank im voraus.


Gerald
 
Manchmal wünsche ich mir schon ein paar Einhandzwingen -- man kann sie eben mit einer Hand bedienen. Ich habe davon immer zu wenig...

Dazu kommt, dass beim Leimen das reine Klemmen eher weniger dazu neigen, die Teile zu verschieben.

Lars
 
Moin,

die Einhandzwinge macht nicht so viel Druck wie eine Schraubzwinge, ist dafür aber besser zu handhaben. Außerdem, wie Lars schon erwähnte, wird das Werkstück nicht verschoben. Das ist besonders bei billigen Schraubzwingen extrem.

Ich habe einige Einhandzwingen von Wolfcraft, die finde ich spitze. Das Handling ist prima, sie sind robust und die Spannkraft ist für vieles ausreichend. Beim flächigen Verleimen reicht die Kraft aber nicht aus, da müssen dann Schraubzwingen ran. Ich mache es oft so, dass ich das Werkstück erst mit den Einhandzwingen zusammenpresse und dann nochmal ein paar Schraubzwingen ansetze, um richtig Druck zu machen.

Da ich keine Hobelbank habe, nutze ich die Einhandzwingen auch, um meine Werkstücke auf der Werkbank zu arretieren. Das geht schnell und sicher. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei den Einhandzwingen so gut wie nie Zulagen braucht, da die Auflage relativ groß ist und der Druck nicht zu hoch.

Von Bessey gibt es Einhandzwingen, mit denen man einhändig spannen kann und dann noch, wie bei einer Schraubzwinge, "nachspannen" kann. In diesem Fall könntest Du Dir eine Schraubzwinge wohl sparen. Ich finde die EHZ von Wolfcraft aber besser zu bedienen.

Gruß, Mosterich
 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich werde mir in den nächsten Tagen sowohl die Bessey- als auch die Wolfcraft-Zwingen ansehen und vor allem auch in die Hand nehmen.
Von Wolfcraft habe ich bis jetzt keine gefunden, mit denen man auch spreizen kann. Ist aber nicht so wichtig für mich. Ich kann mich nicht erinnern es schon einmal gebraucht zu haben.

Gruß Gerald
 
der_kleine_bastler schrieb:
Vielen Dank für Eure Antworten.
Von Wolfcraft habe ich bis jetzt keine gefunden, mit denen man auch spreizen kann. Ist aber nicht so wichtig für mich. Ich kann mich nicht erinnern es schon einmal gebraucht zu haben.

Bei den Wolfcraft muss man feststehenden Spannbacken abschrauben (ohne Werkzeug) und ans andere Ende festmachen. Dann kann man mit diesen auch spreizen.

Gruß

Heiko
 
Hallo,

ich habe mir heute zwei Wolfcraft-Zwingen gekauft. Wie auch Mosterich hat mich die Handhabung der EHZ überzeugt. Es gab allerdings nur 60 cm.
Ich hatte auch noch eine Bessey UniKlamp (Schraubzwinge) in der Hand. Die Handhabung ist zwar nicht ganz so gut, aber die Möglichkeiten zum Spannen nahe an der Hohlprofilschiene sind nicht zu verachten.

Vielleicht das nächste Mal.

Dankeschön an alle, die mir geschrieben haben.

Gerald
 
Hallo
Ich muß mich hier ganz einfach nochmals zu Wort melden.

Ohne hier jemand angreifen zu wollen, möchte ich behaupten, daß man eine Schraubzwinge der Fa. Wolfcraft nicht mit einer Zwinge der Fa. Bessey vergleichen kann.

Die Fa. Bessey setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe in diesem Bereich und wird von keiner anderen Fa. auch nur annähernd erreicht.

Profis schätzen die Fa. Bessey. Für sie gibt es eigentlich keine andere Alternative.

Ich bin ansonsten nicht so "markenversessen". Aber gerade in diesem Sektor ist es schon beeindruckend, welche Qualität diese Firma bietet.

Gruß Herbert
 
Willkommen im Forum, Herbert!
Ohne jetzt Haarspalterei betreiben zu wollen, erlaube ich mir zu bemerken, dass die Zwingen von Gross Stabil und Lust ebenfalls auf sehr hohem Niveau rangieren. Ob und ggf. um wie viel sie schlechter sind als die Produkte der Fa. Bessey, wage ich nicht zu beurteilen.

Ich kenne weder die Wolfcraft noch die Bessey Einhandzwingen im Detail, habe mir aber die Quick-Grip Zwingen schon näher angesehen. Zum Verleimen würde ich sie nicht unbedingt benutzen wollen, davon hat übrigens auch ein Irwin-Vertreter, mit dem ich mich unterhalten habe, abgeraten. Zum schnellen Fixieren von Werkstücken dürften sie aber sehr gute Dienste leisten, dabei hat sich sogar die Quick-Grip Zwinge, die ich als Werbegeschenk bekommen habe, bewährt.

Christian
 
Herbert S. schrieb:
Hallo

Die Fa. Bessey setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe in diesem Bereich und wird von keiner anderen Fa. auch nur annähernd erreicht.

Im Grunde stimme ich dir zu, aber mittlerweile scheint es so zu sein, dass auch Bessey mehrere Qualitäten herstellt. Ich habe mir z.B. Türensprießen von Bessey gekauft. Diese sind aus dem örtlichen Baumarkt. Weder auf der Internetseite, noch im Katalog sind diese zu finden. Die Qualität ist für das gelegentliche Montieren von Zargen vollkommen ausreichend, aber in keinster Weise mit den dreimal so teuren Sprießen im Katalog zu vergleichen.

Auch die Schraubzwingen, die hier im Baumarkt zu finden sind, sind von Bessey, aber die Qualität ist nicht so toll. Nehme ich hingegen eine richtig teure Bessey Zwinge vom Fachhandel, dann ist das schon etwas ganz anderes.

Die Wolfcraft Einhandzwingen sind Ihr Geld schon wert, so ist es nicht. Ich habe vier Stück davon und bin zufrieden damit. Allerdings nehme ich sie nur zum fixieren, nicht um richtig Druck zu machen. Zum Beispiel bei der Montage von Küchenschränken oder zum Fixieren von Werkstücken. Zum Verleimen nehme ich rictige Schraubzwingen. Das sind dann zum Teil 30 Jahre alte Zwingen von Bessey :)

Bei den Einhandzwingen sind aber auch die Quick Grip Zwingen von IRWIN zu erwähnen. Die sind auch nicht schlecht.

Gruß

Heiko
 
wolfcraft ist nach unserer Erfahrung auch sehr Gut. Wir hatten noch nie Reklamationen. Gute Verarbeitung der Produkte.

Es stellt sich immer die Frage wofür benötige ich das Werkzeug oder die Hilfsmittel? Welche Materialien usw.
 
Auf was sollte man beim Kauf achten?

Auf Stabilität und Qualität. Nur, wenn man mal einige mehr als im Normalfall braucht, auch mal noch eine billige dazu kaufen, die für Kleinkram reicht.

Wo liegen die grundlegenden Unterschiede?
Kann man mit Einhandzwingen Schraubzwingen wirklich ersetzen?

Wie schon einige antworteten, die Schraubzwinge erzeugt mehr Druck, weil die über eine Gewindespindel angezogen wird. Die Klemmzwinge dient eigentlich nur zum Fixieren, Festhalten und kann wegen des Hebels nicht so viel Druck erzeugen.

Es stimmt leider nicht immer, daß Klemmzwingen im Vergeich zu Schraubzwingen nicht wegrutschen. Bei den Klemmzwingen muß man auch noch unterschieden, ob die als Universalwerkzeug, speziell für die Holz- oder Metallbearbeitung gemacht wurden, da gibt es auch noch unterschiede.

Man kann auch beide gut kombinieren, z.B. bei der Holzbearbeitung. Bei der Holzbearbeitung (Aufarbeitung alter Möbel, Eigenbau von Regalen) habe ich z.B. zum Schonen der Werkstücke oft erst an den Seiten mit Klemmzwingen aus Holz (Klemmflächen aus einer Art Kork) Leisten fixiert, danach wurden die Schraubzwingen auf die Leisten, die das Werkstück vor Druckstellen schützen gesetzt.

Gruß, Karl
 
Thema: Schraubzwingen versus Einhandzwingen

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