Schraubzwingen Erstausstattung

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JürgenS

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Hallo,

nun kommen doch einige Wünsche in Sachen Möbelbau auf .

Auch mit Lamellos müssen ja die Plattenverbindungen geleimt und auch wohl mit Zwingen fixiert werden, bis der Leim trocken.

Nun ist meine Zwingenausstattung viel zu klein. Ich habe nur 30cm Zwingen. Also ich brauche zum Bau von Kisten und anderen kleineren Gegenständen wohl auch eine "Erstausstattung" von Zwingen.
Ein wenig habe ich schon im Netz gestöbert. Viele Profis empfeheln Bessey. Die sind aber ganz schön teuer... :? :? :?

Kann man für Heimwerkerzwecke auch mit etwas günstigeren anfangen? z.B.:
Schraubzwingen
oder
Schraubzwingen Germany

Ich habe zunächst an zwei 800x120 und an drei 600x120. Damit könnte ich ja erstmal starten.

Über jeglich Tipps und Meinungen würde ich mich wie immer freuen (gerne auch welche zum Geld sparen...) :wink:

Viele Grüße, Jürgen
 
Hallo Jürgen,

machen beide einen ordendlichen Eindruck, Rückenprofil in Form einer 8 ist wichtig, und breit muß die Rückenschiene sein.
Außerdem sollte das Gewinde passen, also möglichst groß sein.

Lass die Finger von Baumarktzwingen für 5€ per Stück!

Außerdem kann ich Dir die sog. "unendlichen Zwingen" von Westfalia empfehlen, in Fachkreisen auch "englische Selbstbauzwingen" genannt, dazu braucht man aber ein beliebig langes 3/4" Rohr mit einseitigem Rohrgewinde, bekommt man beim Klemptner.
Die Dinger bringen bei sehr kleiner Ausladung mehr Druck als gute Temperguss-Besseys!

Die besten Zwingen herkömmlicher Bauweise sind die geschmiedeten Besseys, ein Traum!!!
 
Hallo Jürgen,

Bessey ist schon was feines, habe ich auch. Einige sind noch von meinem Vater und so ca. 30 Jahre alt.

Wolfcraft soll auch recht ordentlich sein und auch etwas preiswerter. Von denen kenne ich aber nur die Einhandzwingen. Die Schraubzwingen kenne ich nicht.

Sehr nützlich sind auch Ratschengurte mit entsprechenden Zulagen. Damit kann man je nach Anwendungsfall auch komplett auf Schraubzwingen verzichten oder zumindest einige einsparen.

Gruß

Heiko
 
Hallo,

danke für Eure Tipps.
Auch die Ratschengurte werde ich mir mal ansehen.

Viele Grüße, Jürgen
 
Hallo, Jürgen,

mit Schraubzwingen von Lust, Bessey, Gross Stabil und Le Tigre (Gedore Gruppe) habe ich insgesamt ganz gute Erfahrungen gesammelt. Le Tigre Zwingen finde ich persönlich nicht so gut verarbeitet wie z. B. Bessey (beispielsweise sind die Abdeckungen für die Niete, mit der der Griff befestigt ist, nicht sonderlich dauerhaft), aber angesichts des relativ moderaten Preises kann man meiner Meinung durchaus zufrieden sein. Meine persönlichen Favoriten (zumindest bis 600 mm) sind die Temperguss Zwingen von Gross Stabil. Diese Modelle verfügen über besonders große, hochwertige Kunststoffschonkappen, welche ich sehr schätze.
Einen ausgezeichneten Ruf genießen übrigens auch die Bessey und Gross Stabil Kopuszwingen, die rechtwinkeliges Verleimen wesentlich erleichtern sollen. Aufgrund des hohen Preises konnte ich mich aber noch nicht zum Kauf durchringen.

Von billigen Zwingen würde ich dir eher abraten, da sie aus meiner Sicht einige Nachteile mit sich bringen:
- Rutschsicherungen oft relativ unwirksam
- tlw. keine "Durchfallsicherung", d. h., der bewegliche Arm kann sich von der Schiene lösen und fällt dann garantiert dem fleißigen Heimwerker, der ausnahmsweise keine Sicherheitsschuhe trägt, auf den Fuß.
- meist sehr dünne Schonkappen
- Verarbeitung insgesamt nicht überwältigend (z. B. Verbindung Spindel - Kugeldruckplatte)

Im Übrigen bieten manche (alle?) Markenhersteller Ersatzteile für ihre Zwingen an.

Ratschengurte sind zweifellos eine gute Ergänzung, wobei es in der Tat, wie Heiko erwähnt hat, wichtig ist, Zulagen zu benutzen. Einerseits wird der Druck damit besser verteilt, andererseits werden dir es die Gurte danken. Nun kann man von manchen Herstellern fertige Spanngurte mit Zulagen kaufen, es ist aber selbstverständlich möglich, sie aus Holz selbst zu bauen.

Wenn du dir eine Flachdübelfräse kaufst, hast du außerdem die Möglichkeit, spezielle Verbinder, wie sie z. B. von der Firma Knapp hergestellt werden, zu verwenden. Die Muster, die man mir freundlicherweise geschickt hat, machen einen einen guten Eindruck, weshalb ich plane, in Zukunft bei großen Werkstücken auf diese Verbinder zurückzugreifen.

Die Anschaffung einer Grundausstattung erachte ich für absolut sinnvoll, wobei ich von der Idee, drei Zwingen zu kaufen, nicht unbedingt begeistert bin, mit vier Stück bist du (wenn du einen Schrank verleimst) wahrscheinlich besser beraten.
Wenn du einmal dein Basis-Sortiment angelegt hast, könntest du Zwingen weitgehend nach Bedarf kaufen.

Herzliche Grüße

Christian
 
Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Ich bin von der Zahl 3 bei den Zwingen auch shon runter :wink: :wink:

Ich habe nochmal eine ganz blöde Frage zu den Verbindern. :?
Ich dachte ich müsse trotz Lamellos mit Zwingen arbeiten.
Bedeutet das mit den Verbindern oder auch Lamellos, daß man gar keine Flächenleimung mehr braucht und daher ohne Zwingen die Eckverbindungen ausführen kann?

Viele Grüße, Jürgen
 
Hallo, Jürgen,

wie gesagt, ich habe noch keine Knapp Verbinder genutzt, sondern nur einige Muster begutachtet. Da sie und meine Flachdübelfräse momentan ein gutes Stück von mir entfernt sind, kann ich jetzt leider keine Probeverbindung herstellen. Daher würde ich raten, bei der Fa. Knapp um die Zusendung von Unterlagen und Mustern zu bitten.
Wenn du mit den klassischen Flachdübeln arbeitest, musst du unbedingt Zwingen (oder andere Spannhilfen wie Gurte, Korpusspanner, ...) benutzen.
Bei der Verarbeitung von Knapp Verbindern sollten eigentlich keine Zwingen mehr benötigt werden, da die Verbinder selbst Spannkraft entwickeln. Wenn man Katalog und Muster studiert hat, ist das System gut nachvollziehbar.

Herzliche Grüße

Christian
 
Hi,

@Jürgen
habe heute vor dem Wolfcraft-Regal im Baumarkt gestanden - die Zwingen von denen erschienen mir als ganz ordentlich : klick
So besitzen diese z.B. rutschhemmenden Griffauflagen.

Gruß, hs
 
Hallo hs,

die machen wirklich einen guten Eindruck und haben wohl auch einen Heimwerkertest mit Bravour gewonnen. Leider finde ich nirgends Preise im Netz für diese Schraubzwingen. Auch auf der Homepage von Wolfcraft finde ich keine Preise oder ich bin zu blöd. :roll:
Weche Preise hatten denn die die Du gesehen hast?

Viele Grüße, Jürgen
 
JürgenS schrieb:
Hallo hs,

die machen wirklich einen guten Eindruck und haben wohl auch einen Heimwerkertest mit Bravour gewonnen. Leider finde ich nirgends Preise im Netz für diese Schraubzwingen. Auch auf der Homepage von Wolfcraft finde ich keine Preise oder ich bin zu blöd. :roll:
Weche Preise hatten denn die die Du gesehen hast?

Viele Grüße, Jürgen

Hi,

... leider habe ich keine Preise im Kopf (online habe ich auch nichts gefunden).
Mal sehen - möglicherweise komme ich morgen nochmal in den Baumarkt - ich schaue dann mal und poste die Preise zum Vergleichen.

Gruß, hs
 
Hi,

Preise für die erwähnten Wolfcraftzwingen (hier im Baumarkt) :

120 x 1000 mm : € 24,98
120 x 700 mm : € 21,98
120 x 450 mm : € 18,89
120 x 300 mm : € 15,89

80 x 450 mm : € 12,98
80 x 300 mm : €11,89
80 x 150 mm : € 9,89

Gruß, hs
 
Hallo Juergen

Ich hab meine Zwingen fast alle vom Flohmarkt.
Da gibt es manchmal dolle Schnaeppchen

wenn du dich an den Marken,wie Christian
schon geschrieben hat,orientierst kannst du
nicht viel verkehrt machen.

Gruss Thomas
 
Hallo, hs,

wie würdest du die Qualität der Wolfcraft Zwingen beurteilen?
Weißt du, ob sie von Wolfcraft selbst gefertig werden?

Preislich liegen sie auf jeden Fall auf Gross Stabil Niveau. Für eine Gross Stabil Tempergusszwinge 300 x 120 bezahlt man hierzulande EUR 14,95, für eine 1000 x 120 mm EUR 25,95.

Herzliche Grüße

Christian
 
Hi,

Christian Aufreiter schrieb:
wie würdest du die Qualität der Wolfcraft Zwingen beurteilen?
Weißt du, ob sie von Wolfcraft selbst gefertig werden?

da ich kein Zwingenfachmann bin, noch selber die Teile besitze, kann ich dazu eher wenig sagen. Ich selber besitze nur ein paar 'Gurken', eine Bessey-Ganzstahlzwinge und eine Billig-Zwinge aus DDR-Produktion (von denen ich damals mehr hätte kaufen sollen - die ist nämlich garnicht schlecht).
Wenn ich mir nochmal welche kaufen sollte, werden es sicher Einhandzwingen sein : man hat keine 'wackelige' Druckkappe und eine Hand zum Positionieren frei.
Auf der Wolfcraft-Website findet man ja einen Auszug aus dem Heimwerkertestbericht : klick ... ich denke selbst wenn man Testberichte immer etwas relativieren muß : sofern man die Wolfcraftzwingen 'normal' und bestimmungsgemäß verwendet, werden auch diese lange halten. Der Griff erschien mir halt ganz nett (denn die normalen Zwingen mit rundem Holzheft werden nach mehrmaligen kräftigen Spannvorgängen eher unangenehm - meine DDR-Zwinge hat z.B. abgeflachte Seiten, das ist schon besser).

... ob die selber produzieren ? Keine Ahnung - auf der Website steht, sie hätten 1990 in der Slowakei eine zweite Produktionsstätte eröffnet.

Gruß, hs
 
Hallo,
eigendlich gehts hier um die "Schraubzwingen", aber ich habe von Wolfcraft einige von diesen "Einhandzwingen" in verschiedenen Größen, die durchaus brauchbar und eine Empehlung wert sind. Sicher m.E. nicht vergleichbar mit namenhaften Herstellern, aber bei einigen Arbeiten äußerst Hilfreich.Wobei der Anpressdruck (100kg) oftmals schon ausreichend ist. Gut finde ich auch das man die Einhandzwinge auch zum Dehnen verwenden kann, lange Ausführung 900mm wirkt bei max. Auszug doch etwas labberich (spannen/dehnen). Verarbeitung ist soweit ok und bisher noch keine Ausfälle
 
Thema: Schraubzwingen Erstausstattung

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