schonende Hallenbeleuchtung

Diskutiere schonende Hallenbeleuchtung im Forum Werkstattausstattung im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Zusammen, ich muss für meine Halle eine Beleuchtung auswählen. In der Halle wird 8h am Tag gearbeitet. Der Elektriker hat mir zur...
R

realJonasKK

Registriert
11.12.2020
Beiträge
163
Wohnort/Region
Nordhausen
Hallo Zusammen,

ich muss für meine Halle eine Beleuchtung auswählen. In der Halle wird 8h am Tag gearbeitet. Der Elektriker hat mir zur LED-Beleuchtung geraten, da diese sehr günstig im Betrieb ist. Ich habe mich nun etwas informiert und hatte zahlreiche Beiträge gelesen, die vor schädlicher LED-Beleuchtung gewarnt haben (hoher Blauanteil).

Für meinen Computer habe ich bereits eine Brille mit Blaulichtfilter, aber schöner wäre es jedoch, wenn es erst kein blaues Licht geben würde.

Halogenlampen sind zu teuer, daher hatte ich die Überlegung angestellt, dass es im Industriebereich schon Lampen mit Filter geben könnte. Hier bin ich leider nicht mehr weitergekommen und hatte nur Beispiele für den Heimbereich gefunden.

Eventuell gibt es hier jemanden, der mehr Ahnung von Beleuchtung hat und mir vielleicht eine Empfehlung aussprechen könnte.

Viele Grüße
 
Es ist so eine Sache, klar weißes Licht fördert Konzentration, aber die Gesundheit muss an erster Stelle stehen. Gerade für die Mitarbeiter.
 
Mal ganz grob gesagt haben die modernen LED-Hallenbeleuchtungen ein mindestens so gutes Farbspektrum wie die derzeit aussterbenden quecksilberhaltigen Leuchtstoffröhren. Und damit muss man die in deinem Fall vergleichen. Ein Spektrum wie mit Halogen wirst Du weder mit Leuchtstoffröhren noch mit LEDs hinbekommen. Mit letzteren kann das bei sehr sorgfältiger Auswahl aber sehr nahekommen.
Vom Spektrum her am Schlechtesten sind die Hallenbeleuchtungen mit den großen Hochdruckquecksilberdampflampen.
Die in den großen runden Reflektoren an hohen Hallendecken. Deren Ersatz durch moderne LED-Hallenstrahlern anstelle Austausch der Leuchtmittel brachte bei uns in der Firma, vor drei Jahren schon, eine Amortisationszeit von weniger als einem Jahr alleine durch die Stromkosten. Falls es interessiert. Bei uns wurden damals Leuchten von Philips mit 8 Jahren Garantie eingebaut. Diese leuchten an 6 Tagen die Woche durchgehend.

PS
 
Hättest du zwei Beispiele zu einer guten und schlechten Beleuchtung?
 
Nehm LED Röhren und sleeve die mit einem LEE 821 Zircon wenn du so Angst vor blauem Licht hast ...

 
Ich habe keinen anderen praktischen Vergleich als den den ich beschrieben habe.
Derzeit werden bei uns übrigens sukzessive, da wo nicht komplett umgerüstet wird, Leuchtstofflampen durch Substituteröhren von Osram umgerüstet. Deren Lichtfarbe ist sehr angenehm, die Lichtausbeute recht hoch und vor Allem flimmerfrei. Ich weiß das mit dem Flimmerfrei deshalb Sicher weil ich eine gefallene Röhre gleich zerlegt und seziert habe. Darin werkelt ein Steuerbaustein der auf die Bezeichnung JW1965B hört und als Boostwandler mit nachgeschalteter Siebung einen sauberen Gleichstrom abgibt.

PS
 
Bei der Beleuchtung können wahnsinnig viele Fehler passieren. Eine ganz andere Sache beim Flimmern ist der Stroboskop-Effekt. Nicht auszudenken, wenn was passiert, wenn man mal unvorsichtig in die Drehbank greift.
 
Mit dem Leuchten-Berater ist nicht mehr so einfach... Früher bei Uni-elektro einmal nachfragen und schon gab es Beratung als Beispiel - viele haben dann aber wohl im Internet bestellt statt beim Uni zu kaufen deshalb gibt es bei mir in der Region niemanden mehr bei Uni... am ende habe ich ein paar Vertreter von Lampenhersteller da gehabt - die wollen aber nur eigene Lampen verkaufen...
Alternativ kann man ein Beleuchtungskonzept erstellen lassen... kostet aber wohl mehr als die neuen Lampen an sich...
 
Dann müssen halt im Zweifelsfall die Kosten für das Konzept mit in die Kalkulation/ Amortisationsrechnung. Der TE fragt ja ausdrücklich aus Sicht eines Gewerbetreibenden/Arbeitgeber, was soll man da anderes empfehlen als sich bei Unsicherheit an einen Profi zu wenden? (Davon ausgehend das hier keiner Beleuchtungsprofi für Industrie/Gewerbe ist.)

Ich kann das sogar bedingt nachvollziehen. Ich habe hier (privat) alles auf LED-Beleuchtung umgestellt - allerdings nie ein wirkliches "Konzept" dahinter gehabt da das zum einen sukzessive und zum anderen auch teilweise im Bestand/ unter Erhalt angeschaffter Lampen erfolgt ist. Und somit leuchten hier viele unterschiedliche Lampen/Typen und es gibt da teilweise wirklich erhebliche Unterschiede. Und ich bin jetzt dabei das dort wo möglich anzugleichen bzw. ganz zu tauschen.

Viele Grüße,
ratchetingwrench
 
Eine ganze Wissenschaft. Kenn mich da zuwenig aus. Für grosse Projekte lohnt sich die Unterstützung durch Spezialisten. Fehlentscheide sind teuer wenn man die Beleuchtung ersetzen muss.

IMO sollte man auch sehr kritisch abwägen, wo man den Kompromiss zwischen Beleuchtungsstärke und Energieverbrauch ansetzt. Oft wird m.E. in der Industrie u.a. aus Energiespargründen unzureichend beleuchtet, wobei dann letztendlich dennoch mehr Geld infolge Unfällen, Pannen, Produktivität, Ausschuss, Motivation, usw., verloren geht.

Bzgl. Lebensdauer sollte man genau abklären wie die "Lichtleistung" mit der Zeit abnimmt und ggf. wie sich der Wirkungsgrad in lm/W im Laufe der Zeit verändert. Oft werden hohe Lebensdauern angegeben wobei dann bereits eniges vor dem Tod der LED-Chios nicht mehr ausreichend Licht erzeugt wird. Hatte eine LED, die wohl einiges über 100'000 h erreichte, jedoch kaum noch Licht hergab.

Gute auch praxiserfahrene Fachspezialisten sind in sämtlichen technischen Bereichen eher begehrt immer seltener (es werden ja auch immer mehr nicht-produktive Bürokraten ausgebildet) und darunter sind zudem nur wenige hoch motiviert sich vollamtlich hauptsächlich mit direkter Kundenbetreuung (oder auch Support) zu befassen.

Je nach Anforderungen sollte man m.E. auch bei hohem Farbwiedergabeindex einen Praxisversuch durchführen, insbes. wenn Farben genauer ausgewertet werden müssen. Bei niedrigen CRI und insbes. nicht kontinuierlichem Spektrum können z.B. u.U. sogar gewisse Leiterfarben (z.B. nach der vormaligen DIN 47100) bereits nicht mehr sicher bestimmt werden. Je nach LED-Leuchte kann man in einer Schaltanlage Leiterfarben verwechseln.

Unter ungünstigen Voraussetzungen können zudem bereits geringe Netzqualitätsprobleme zu störenden Lichtflussschwankungen führen, und sowas kann man nicht unbedingt quantitativ hervorsagen. Vermute, dass dann eine bessere Elektronik entscheidend ist. Ähnlich wie bei den früheren elektronischen Vorschaltgeräten für FL, z.B. mit den sehr guten von Leuenberger erreichte ich damals extrem hohe Standzeiten und Anzahl Zündungen. Nachfolgegeräte stiegen früher aus.

Es gibt einige spezialisierte Software für die Auslegung von Beleuchtungen, deren Einsatzt bedingt dennoch einiges an Erfahrung.

Habe mich nur nebenseitig mit der Thematik befasst. Für DE siehe u.a. die Druckschriften der BG ETEM, in CH hatte ich mal was vom SECO gelesen, vermutlich gibt's auch noch was von der Suva, DE Dokumente sind jedoch i.d.R. einiges besser verfasst als ähnliche in CH.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also einen Beleuchtungsexperten wollte ich gerade nicht haben, da dort nicht selten Provision anfällt und somit eine gewisse Neutralität verloren geht.
 
Die Seite hier bietet schon einige Möglichkeiten der Planung: Wir sind heller: Online Tools und Berechnungsprogramme Licht


Die Energiekosten sind nicht das große Problem, wichtiger ist eine sichere und für die Augen schonende Umgebung. Es wird auch in der Nacht gearbeitet und ohne Tageslicht leiden die Augen bei falschem Licht enorm.
 
Also einen Beleuchtungsexperten wollte ich gerade nicht haben, da dort nicht selten Provision anfällt und somit eine gewisse Neutralität verloren geht.
Naja. So eine Berechnung kostet halt nunmal Zeit und damit für den durchführenden auch Geld.
Du zahlst ja in der Autowerkstatt auch immer den vor dem Kundendienst freundlich aufnehmenden Werkstattmeister mit.
Wenn Du mal die Blauprobleme außen vorlässt solltest Du mit dem Berechnungstool von Fk-Söhnchen schon recht weit kommen. Mit diesem rechnest Du deinen Lichtbedarf aus und befüllst das Ergebnis mit der notwendigen Anzahl an Leuchten deiner Wahl, so dass am Ende etwa der selbe Lichtstrom herauskommt.

PS
 
Also einen Beleuchtungsexperten wollte ich gerade nicht haben, da dort nicht selten Provision anfällt und somit eine gewisse Neutralität verloren geht.

Und was ist an einem (Teil-)Provisionsmodell falsch, wenn du am Ende dafür die erforderliche Beratung, ein auf deine Bedürfnisse exakt zugeschnittenes Konzept & die Produkte/Installation erhältst? Ist ja nicht so das man das mal eben mit ein paar "online-Tools" zusammen klickt in der Mittagspause. Sonst würden die verlinkten "Tools" ja auch keine Frage unbeantwortet/offen lassen.

Im Zweifelsfall splittet man halt. Beratung/Konzeption/(Bereitstellung) durch Firma XY, Installation durch deinen Elektriker - wenn der nicht im gewünschten Umfang bzw. der erforderlichen Detailtiefe vorher beraten kann. Und natürlich vorausgesetzt: er kann das dann umsetzen.

Im ersten Beitrag schreibst du es wird 8h am Tag gearbeitet, in #15 das auch in der Nacht gearbeitet wird. Wie muss ich mir das vorstellen? 1 Woche wird tagsüber gearbeitet, dann 1 Woche in der Nacht? Oder wird gar öfter gewechselt?

Bei Schichtbetrieb würde man das ja wohl auch als solchen benennen?


Dieser Hersteller setzt sich mit der "Stroboskop"-Problematik (und anderen) sehr detailliert auseinander:

https://www.trilux.com/de/beleuchtu...uchtung/flimmern-und-stroboskopische-effekte/

Viele Grüße,
rachetingwrench
 
Stroboskopeffekte sollten mit modernen LED-Beleuchtungen kaum noch eine Rolle spielen.
Alle von mir bislang zerlegten Konstantstromquellen für LEDs hatten einen geregelten Gleichstrom am Ausgang.
Für Fluter gibt es spezialisierte ICs die, während dem Anstieg und Abfall jeder Halbwelle der Wechselspannung je nach anstieg der Spannung nur Teile der LEDs bestromen. Da ist das natürlich ein Thema.

PS
 
So einfach wie sich das schreibt ist es nicht. Mal abgesehen davon, dass viele Lichtplaner solche Problematiken in dem Bereich Industrie gar nicht auf dem Schirm haben (normale Herangehensweise: viel LED in alle Bereichen und wenn es günstig sein soll, dann Weißlicht), bin ich bei vielen Problematiken auf Menschen getroffen, die kaum Ehrgeiz in ihren Beruf stecken. Hat mit dem Solarplaner angefangen und geht bis zu den Stadtwerken die Glasfaser verlegen sollen.

Bis jetzt musste ich bei fast allen Themen Ansagen machen, sonst kommt immer die 0815 Lösung. Aber ich will nicht nur meckern, ich habe auch schon gute Erfahrungen gemacht.

Reguläre Arbeitszeit ist am Tag, in der Nacht laufen aber auch Maschinen, welche unter Beobachtung/Bedienung stehen.


Viele Grüße
 
Um gewisse Jahreszeiten und unter Berücksichtungung dieser blödsinnigen Winter-/Sommerzeitumstellungen sowie des Wetters (Bewölkung) muss man abends oder morgens auch während den üblichen (also ohne Schichtbetrieb) Arbeitszeiten künstlich beleuchten, somit ist es dann eher eine Frage der Einschaltdauern, da onehin die erforderte Beleuchtungsstärke gewährleistet werden muss.

Die Anordnung der Leuchtkörpern damit eine ausreichend starke und genügend gleichmässige Beleuchtung erreicht wird, kann man so einigermassen mit Software bestimmen. Heikler zu beurteilen sind ggf. Blendeefekte, inkl. solche, die durch Reflektionen (z.B. Verglasungen) verursacht werden.
Softwaretools sind auch hier nützliche Hilfsmittel, Praxiserfahrung in der Auslegung ist dann dennoch massgebend entscheidend.

Wieviele Leuchten in welchem Raster ich in etwas benötige ist erst der Anfang.

Bzgl. Lebensdauer ist der Austausch von Erfahrungen von Kollegen in anderen Industriebetrieben sinnvoller als sich blindlings auf Versprechen der Vertreterm zu verlassen.

BTW Hatte mal 400 V (oder vielleicht noch nominal 380 V) FL mit etwas ungewöhnlicher Formgebung im Einsatz für Werkshallen, die hätte ich damals niemals empfohlen. Waren sehr lange, weiss nicht mehr ob sowas um die 3 m. Vielleicht weiss PS mehr dazu.

Weshalb auch recht banale Leuchtkörper so teuer sind, habe ich nie begriffen.

Und BTW, müsste man nützliche Forumbeiträge durch entsprechend entlöhnte Spezialisten erstellen lassen, kämen einige Euros zusammen (jemand wie PS könnte sich davon wohl jedes Jahr ein neues Haus kaufen). :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: schonende Hallenbeleuchtung

Ähnliche Themen

T
Antworten
3
Aufrufe
6.841
powersupply
powersupply
M
Antworten
4
Aufrufe
16.243
Dominik Liesenfeld
D
Zurück
Oben