Ich habe 4 Jahre lang über nichts anderes als Werkzeuge und Werkstoffe gelernt.
Und damit weißt du alles und mußt nichts mehr dazulernen? Entschuldige, aber die Entwicklung geht nun einmal weiter, und was du vor ein paar Jahren gelernt hast, muß heute nicht mehr Stand der Technik sein!
Ich habe diese Bohrer mit Sicherheit nicht falsch angewendet, informieren brauch ich mich vor Anwendung sicher nicht.
Männer lesen grundsätzlich keine Gebrauchsanleitungen ...
Wenn dein Hawera Karat nach der einen Bohrung kaputt war, dürfte die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um Materialfehler handelt, bei maximal 3 Prozent liegen, und die Wahrscheinlichkeit, daß du einen Fehler gemacht hast oder den Bohrer für Material eingesetzt hast, für das er nicht gut geeignet ist, bei 97 Prozent (wie gesagt, letzteres muß nicht deine Schuld sein, nicht alle Verkäufer von Universalbohrern informieren so umfassend wie ich).
Wichtige Frage: Mit welcher Drehzahl hast du denn gebohrt? Und um was für Stahl hat es sich gehandelt?
Eisen wird im Übrigen keiner zuhause haben. Das kommt nämlich aus dem Hochofen und wird später zu Stahl verarbeitet. Stahl ist Eisen mit unterschiedlichen Kohlenstoffgehältern und ev. Legierungsbestandteilen.
Da magst du Recht haben, habe ich nie drüber nachgedacht. Dann gibt es beim Eisenwarenhändler wohl auch so gut wie kein Eisen zu kaufen ...
Mit dem Bohrer den ich hier habe, und den du anbietest kann man Stahl kaum bohren.
Es handelt sich nicht um den gleichen Bohrer, aber für beide (und alle ähnlichen) wird gelten: je weicher und zäher der Stahl, desto schlechter läßt er sich damit bohren, ein HSS-Bohrer ist auf JEDEN Fall besser geeignet (außer eben bei Materialkombinationen, z. B. auch beim Baustahl im Stahlbeton). Anders sieht es bei sehr harten Stählen aus, mit einem guten Universalbohrer kannst du gehärtete Stähle bohren, in die du mit keinem HSS-Bohrer mehr reinkommst!
Wenn man jetzt Bohrer mit Spanwinkel 0° verwendet dann brechen die Schneiden mit Sicherheit.
Bei der Hartmetallqualität hat sich viel getan, schlagfeste hartmetallbestückte, scharfgeschliffene Bohrer gibt es von zahlreichen Herstellern (auch namhaften wie Hawera / Bosch). Und überleg mal, welche Kräfte der Hartmetall bei aktuellen Hiltibohrern aushalten muß!
Um einen scharfen Holzbohrer zum Ausglühen zu bringen gehört schon viel Dummheit. Bei richtigen Schliff und richtiger Schnittgeschwindigkeit passiert das nicht. Auf jeden Fall funktioniert bei Holz ein HSS-Bohrer besser als ein Univerdalbohrer . Auch Kunststoff wird man vorzugsweise mit HSS bohren. Auch da muss der Bohrer scharf sein, damit das Material nicht zum Schmelzen beginnt.
Wenn du NUR Holz bzw. Kunststoff bohrst, wirst du normalerweise Holz- oder Metallbohrer vorziehen.
Zum Bohren verschiedener Materialien verwende ich wieder normale HSS- Bohrer. Stahl und Holz sind kein Thema, Porenbeton und Hochlochziegel kann man auch teilweise bohren. Nach dem Arbeiten schleif ich den halt nach.
Mit dem HSS-Bohrer in Porenbeton und Ziegel? Und jedesmal danach nachschleifen? Na ja, das ist doch wohl sicherlich nicht die optimale Lösung, oder?
Warum soll man sich das antun, wenn es eine bessere Möglichkeit gibt?!
Wenn ich Beton, Stein, ... mit Holz zusammen Bohrer verwende ich auch Betonbohrer. Wenn beim Holz keine zu großen Ansprüche gestellt werden passt das.
Mag gehn, mit einem guten, schlagfesten Universalbohrer geht's halt besser!
So einfach ist das mit dem Nachschleifen mit Universalbohrern auch nicht.
Einfacher als das Schleifen eines HSS-Bohrers, sehr viel einfacher als das Schleifen eines Holzbohrers!
Ein paar Zehntel Millimeter kann man vielleicht an der Freifläche abschleifen, dann kommt zunehmende das Lot an der Spanfläche an die Bohrerschneide.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Was kümmert mich das Lot, das wird mit weggeschliffen!
Außerdem ist man mit der Häufigkeit des Schleifens begrenzt. Der 6mm Bohrer hat eine Schneidenlänge von ca. 3mm. Wenn man davon ausgeht, dass man 1/3 wegschleifen kann, ist das 1mm. Eine HSS- oder Holzbohrer schleife ich, wenn ich möchte, bis fast keine Spiralnut mehr da ist.
Da hast du Recht. Berücksichtige aber auch die längere Standzeit des Hartmetalls, wenn du mit dem HSS-Bohrer mit in Porenbeton bohrst, hast du sicherlich so ziemlich die gesamte Spiralnut fortgeschliffen, bevor der Hartmetall überhaupt stumpf ist.
Weiters habe ich noch nie eine Handwerker mit solchen Bohrern gesehen. Gute Handwerker haben das beste Werkzeug das es gibt, warum dann nicht diese Bohrer.
Natürlich gibt es auch Handwerker, die mit Universalbohrern arbeiten (dort, wo es sinnvoll ist!). Schließlich gibt es inzwischen nur noch wenige professionelle Bohrerhersteller, die solche Bohrer nicht im Sortiment haben. In vielen Bereichen des Handwerks wird ein Handwerker aber keine Universalbohrer benötigen, da er eine ausreichend große Auswahl an Spezialbohrern und -maschinen für die verschiedenen Arbeitsbereiche hat, die sich ein Heimwerker nicht alle leisten kann oder will.
Viele Grüße aus Ingelheim
ric