Hi,
jdcola schrieb:
"hmm - entweder bist Du zu jung oder hast es nicht mitbekommen, für welche Arbeiten diese Leute größtenteils genommen wurden.
Als ich klein war, haben wir in einem Haus mit türk. Gastarbeitern gelebt - sie arbeiteten dort, wo auch mein Vater beschäftigt war ... verrichteten dort aber ganz andere Arbeiten."
hmm- entweder bist Du zu alt oder Du hältst Deine persönlichen Erfahrungen und die Geschichte Deiner Familie wirklich für maßstabgebend für deutsche Geschichte
DAS sind die Sprüche von Leuten, die immer nur das lesen, was sie auch für richtig halten - tztztz ...
"Und bzgl. Kaufverhalten : bezogen auf die Werkzeuge ist es doch i.d.R. so, daß die billige Importware nur von denen gekauft wird, die vor der Entscheidung stehen : 'billig oder garnicht' "
Oder wie in Deinem Fall, was Du bei gern und bei vielen Gelegenheiten zum Besten gibst, lieber mehr billige Teile für den Preis von einem teureren Teil
Ich würd mal sagen, daß bis auf wenige Ausnahmen die Alternative zu billig nicht "garnicht" sondern einfach "später" hieße.
später unter der Erde oder wie ?
Ja - lieber was später kaufen .... o.k. ich müßte zwar eigentlich jetzt ein paar Bohrungen in Beton bohren - aber egal, mache ich es eben erst in einem Jahr.
... und natürlich ist manchmal auch Quantität besser als Qualität.
Lieber z.B. einen großen Proxxon-Kasten, als einen Mini-Stahlwille.
Lieber einen 230er + 180er + 125er Winkelschleifer in günstiger Qualität, welche man je nachdem verwendet - als eine teure 230er Maschine, mit der man nur bedingt etwas anfangen kann.
Ohne Nachfrage nicht.
Würden nicht billigste Herstellung,... sondern statt dessen menschen- und umweltgerechte Herstellung nachgefragt gäbe es auch einen entsprechenden Markt, das klappt mit vielen anderen Produkten auch.
Die Rechtfertigung eigenen Kaufverhaltens durch Erhebung dieser zum Marktgesetz ist ein weiteres, anschauliches Beispiel für die Dir eigene Hybris.
Markt beruht nicht nur auf Angebot sondern auf Angebot UND Nachfrage
.... Du raffst es einfach nicht - oder willst es nicht verstehen - oder ?
Der Markt mit billigen E-Werkzeugen, der da bedient wird, den gab es früher nicht.
Wie viele Leute kauften z.B. früher einen größeren Bohrhammer oder eine Stand-/Tischbohrmaschine ?
Mal €300 sind i.d.R. für eine Tischbohrmaschine 'drin' - €1500 aber nicht.
Als ich meine 1990 für DM400 gekauft habe - was wäre denn die Alternative gewesen ? Alzmetall oder Flott ? Schon klar - dann hätte ich eben ein paar Jahre später gebohrt ...
Sägen wollte ich gerne auch - bin damals herumgefahren, habe sogar noch Prospekte aus der Zeit. Da gab es eine schöne Klaeger 4b/200 ... nur leider
etwas zu teuer für die gelegentliche Bastelei.
Heute hätte ich mir eine kleine Bandsäge von Quantum o.ä. zugelegt - weil sie ausreichend und günstig sind.
Wie ich schon erwähnt habe : die Frage ist eigentlich nur : kaufe ich billig oder garnicht ... weil man sich als Normalverdiener die höherwertigen Produkte quer durch die Bank eh' nicht leisten kann.
D.h. von Kochgeschirr über Werkstatt bis hin zu Elektronik
Und ja - natürlich nutzen wir die Situation der armen Länder auch aus. Sie haben ja z.Zt. auch nur uns, welche die nicht so hochwertigen Produkte kaufen.
Abgesehen davon : hier wurde ja auch die Turnschuh-Aktion im Hamburger-Hafen erwähnt. Im TV hörte man dann einen Adidas-Sprecher, wie schlimm das doch sei .... und man braucht nur im Netz etwas zu schauen und liest dann z.B. sowas :
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Ein anderes Bsp.:
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Ich hatte ja schon mal auf das Bsp. PC-Netzteil hingewiesen : die Markensachen werden dort kaum teurer hergestellt - lediglich die Gewinnspanne ist abschließend während der Vertriebskette
deutlich größer.
Ein anderes typisches Bsp. ist doch die Sache mit unserer Nahrung - wer kauft denn tatsächlich alles im Bio-Laden zu höheren Preisen ?
Ich wohne auf dem Dorf und komme somit schon an die eine oder andere 'gut' produzierte Ware - aber in der Stadt ?
... und bei Zitronen, Bananen, Ananas, usw. ? Da werden Land und Leute ausgebeutet - darüber muß man sich schon klar sein. Verzichtest Du deswegen auf Bananen oder Ananas ?
Dole, DelMonte und Co – verantwortlich sind die gleichen Konzerne, die auch im Bananengeschäft groß sind. Sie alle betreiben eine Ausbeuterpolitik. Auf den Ananasplantagen müssen die Arbeiter unglaublich lange arbeiten, oftmals 15 Stunden, in Extremfällen sogar 24 Stunden. Auch sind die Arbeiter nicht direkt bei den Konzernen angestellt, sondern bei Drittfirmen. Diese zahlen keine Sozialleistungen und die Konzerne sagen, sie seien dafür nicht verantwortlich.
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Denk' mal darüber nach, wenn Du nächstes mal Ananas oder Bananen ißt - bzw. Kaffee trinkst.
Aber das machst Du ja nicht -
Du bist ja perfekt
... schon klar
Gruß, hs