Projekt Edelstahlgeländer / Tore

Diskutiere Projekt Edelstahlgeländer / Tore im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo, rund um unser Haus fehlen noch ein paar Geländer und erst einmal ein Tor (evtl. weitere). Dies wird mein Projekt für die nächsten Monate...
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Hallo,

rund um unser Haus fehlen noch ein paar Geländer und erst einmal ein Tor (evtl. weitere). Dies wird mein Projekt für die nächsten Monate.

Im Moment bin ich erst einmal bei der Planung und hier hänge ich bei der Werkstoffauswahl. "Den" Edelstahl gibt es ja nicht, da gibt es viele Sorten. Gut wäre, wenn es mindestens die benötigten Rundstähle schon fertig geschliffen gäbe, denn so soll die Oberfläche aussehen wenn es fertig ist.

Nach etwas Recherche im Internet sieht es wohl so aus:

V2A - 1.4301
Gibts bei fast jedem Stahlhändler in geschliffener Ausführung, aber es scheinen einige Minderwertige Stahlsorten im Umlauf zu sein und so ganz resistent gegen Korrosion scheint es ja nicht zu sein - insbesondere wenn noch Streusalze dazukommen.

V4A - 1.4401 / 1.4571 / 1.4404
Hier ist die Beschaffung schon etwas schwieriger, davon abgesehen daß mehrere Stahlsorten als V4A bezeichnet werden *grübel*.
Vorteil wäre hier die erhöhte Korrosionsbeständigkeit.

Frage an die Praktiker: Reicht für den normalen Außenbereich in Verbindung mit etwas Streusalz V2A oder sollte es besser V4A werden - und wenn ja, welche Sorte genau?

Danke & Grüße, Mathias
 
Hast Du Dein Tor direkt an einer stark befahrenen und gesalzenen Durchzugsstraße?
Wenn nicht ist V4A m.M. übertrieben und auch unverhältnissmäßig teuer.

V2A tuts genauso und entsprechend verarbeitet und geschützt unproblematisch.
Mein Tor ist aus V2A, ich erkenne nach 2 Jahren keinerlei frischen Rostbesatz außer den bereits bekannten Rost an kleinen Schweißstellen die ich nicht sauber genug bearbeitet habe. :roll:

Ein absolutes Wundermittel im Kampf gegen VA-Rost und entsprechende Endbehandlung ist das hier:

http://www.fj-tec.net/Metallit-Rostfrei-Stahlspray-400ml-Dose

Der Spray ist beinahe durchsichtig mit einem leichten silbernen Grundfarbton.
Entsprechend sorgfältig aufgetragen erkennt man keinen Unterschied zum umliegenden echten Edelstahl.
Mein Metalllieferant meines Vertrauens hat ein Stück Flachstahl schwarz ohne jede Vorbehandlung vor mehreren Jahren damit lackiert und lagert es seitdem Tag und Nacht draußen.
Ich glaube es liegt schon 5 Jahre im Garten und sieht aus wie neu...
 
Hallo,
V4A ist eingentlich nur säurefest und wird bei chemischen Anlagen oder in der Molkerei (wegen der Milchsäure) verwendet.
An der Straße hast du eher das Problem dass Abrieb von den Bremsen durch die Gegend fliegt und dieser dann als Anhalftung auf dem Stahl rostet.
Ich habe mein Tor nach einigen Monaten mit so speziellen gesandeten Gummiradierern für Edelstahl an den Roststellen gereinigt und dann mit 2K Klarlack lackiert.
 
Hallo Mathias,

die Beständigkeit von V4A gegenüber Säuren, Chlor und Salzwasser ist natürlich höher als die von V2A.
In Deinem Fall ist V2A (die richtige Bezeichnung ist übrigens rostfreier Edelstahl bzw. rostfreier Chrom-Nickel Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4301 und dem Kurznamen X5CrNi18-10 :mrgreen: ) absolut ausreichend und zudem noch deutlich günstiger.
1.4301 ist für solche Produkte der gängigste und gebräuchlichste Werkstoff.
Wichtiger ist es z.B. die Schweißnähte sauber nachzuarbeiten und das Material so zu bearbeiten, dass kein Fremdferrit in die Oberfläche gelangt.
Ein Edelstahlgeländer direkt neben einer Eisengießerei wird man z.B. niemals rostfrei bekommen, an einer normal befahrenen Straße sehe ich hier aber weder durch Streusalz noch durch den Bremsbelagabrieb Probleme.
Und wenn sich doch mal etwas Flugrost bilden sollte, lässt sich dieser ganz leicht mit Vließ und anschließender Behandlung mit Edelstahlversiegelung entfernen.
Auch ein Geländer oder Tor aus Edelstahl braucht ab und zu etwas Pflege :wink:
 
So ist es. Hauptsächlich ist die Verarbeitung entscheidend, weniger die Legierung selbst.

Ich habe versuchshalber eine Scheibe 1.4301 welche ich für Schmuck nutzen wollte mal ein Jahr lang in einem Glas mit Salzwasser vergessen, sah danach immer noch aus wie neu.

Wichtig ist dass du wirklich nur neue Schleifmittel verwendest die für Edelstahl gemacht wurden, alle Anlauffarben entfernen usw usw dann gibts keine Probleme.

Beim Schweißen kann etwas Chrom "verbrennen" bzw. in Verbindung mit dem Kohlenstoff im Stahl gehen, das mindert den Rostschutz. Dafür gibts Stähle mit geringem Titangehalt welche den Effekt mindern. Das kann passieren, muss aber nicht, weshalb ich bisher nur normalen 1.4301 verwendet habe.
 
Erst mal danke euch allen für die Tipps. Ich war mir da bezüglich des Materials etwas unsicher. Es wird dann 1.4301 werden. Unsere Straße ist weder stark befahren noch stark gesalzen, dann sollte das so passen.

Nacharbeit ist kein Thema, ich hab ja im Metabo-Werksverkauf diesbezüglich zugeschlagen :)

Ich hab hier zwischendurch noch eine kurze Frage: Ich würde gerne morgen etwas WIG schweißen üben. Diverse Edelstahlblechreste in 1 / 1.5 / 2 mm liegen hier rum und auch diverse Edelstahlschweißstäbe in verschieden Dicken.
Nur Argon hab ich leider keines da. Mein Nachbar hat noch eine fast volle Pulle 98% Argon, 2% Co2 - er hat das zum Edelstahl-MAG-Schweißen.
Kann man das zum Testen nehmen ohne daß es die Elektrode himmelt? Die Übungsbleche müssen hinterher nicht rostfrei bleiben - die fliegen in den Schrott. Mir gehts morgen nur drum, eine anständige Naht hinzubekommen. Bisher hab ich nämlich nur MIG oder Autogen geschweißt (wobei letztes auch schon wieder eine Weile her ist)...
 
Kannst du zum üben hernehmen. Die Reinheit des Gases ist soweit ich weiß zum Schutz des Werkstückes (Sauerstoffeinschluss in der Naht) da.
 
MSG schrieb:
...eine fast volle Pulle 98% Argon, 2% Co2 - er hat das zum Edelstahl-MAG-Schweißen.
Kann man das zum Testen nehmen ohne daß es die Elektrode himmelt?
Nein. Es heißt ja WIG, und nicht WAG. :lol:
Das inerte Gas schützt die Elektrode, selbst beim Schweißen von Schwarzstahl braucht man für Wig reines Argon. Wie schnell die Elektrode den Bach runter geht kann ich mangels praktischer Erfahrung nicht sagen. Davon ausgehend, daß Du mehr als eine Elektrode hast, und man diese ja auch neu anschleifen kann, würde ich es wohl einfach mal probieren. Großen Schaden kann man auf Übungsmaterial damit nicht anstellen. Meine Hoffnungen auf Erfolg sind aber ausgesprochen klein.

Selbst wenn es einigermaßen zum Üben geht, wird es sich mit dem korrekten Gas anders schweißen. Der Wert des Übens wird dadurch relativiert.
 
Bei WIG merkt man es sofort wenn nur der kleinste Luftstrom an die Elektrode kommt, so z.B. wenn noch etwas Luft im Schlauch ist bevor das Argon kommt.

Ich würd mir gleich eine Flasche Argon besorgen, man brauchts ja sowieso, und so viel verbraucht man dann ja auch nicht bis man halbwegs eine Naht fertig bringt. Ich hatte zum Üben eine 20l-Flasche von 200 auf 150 bar ausgeleert, danach gings schon recht gut.
 
Gase Lüdenbach hat derzeit Aktionen auf eBay laufen, lohnt sich dort mal zu gucken.
 
Achherrje, sorry für meinen vorherigen Post!

Ich war von Argon 4.6 ausgegangen, nicht von Corgon, Sorry!
:crazy:
 
So langsam geht es mit dem Projekt weiter. ... die Betonung liegt auf Langsam :wink:

Folgende Fragen hab ich gerade:

  1. Wie zum Teufel heißt eigentlich ein Tube Notcher auf Deutsch und warum finde ich in Deutschland kein Lieferant von so einem Ding?
  2. Hat einer einen empfehlenswerten günstigen Shop für den ganzen Kleinkram (Ankerplatten, Endstücke, Seile & Befestigungen.....)?
 
MSG schrieb:
  1. Wie zum Teufel heißt eigentlich ein Tube Notcher auf Deutsch und warum finde ich in Deutschland kein Lieferant von so einem Ding?
  2. Hat einer einen empfehlenswerten günstigen Shop für den ganzen Kleinkram (Ankerplatten, Endstücke, Seile & Befestigungen.....)?

Hallo

zu 1) kann ich leider nichts sagen, würde mich aber auch interessieren.

Zu 2) ich bestell immer den Kleinkram bei Altmann. Www.Edelstahl-Handel.com. Das Preis-leistungsverhältnis ist ok und klappt immer alles reibungslos.

Gruß

Christian
 
MSG schrieb:
So langsam geht es mit dem Projekt weiter. ... die Betonung liegt auf Langsam :wink:

Folgende Fragen hab ich gerade:

  1. Wie zum Teufel heißt eigentlich ein Tube Notcher auf Deutsch und warum finde ich in Deutschland kein Lieferant von so einem Ding?

So ein Ding nennt sich Rohrausklinker, bzw. Radiussäge. Einen sehr guten findest Du HIER
Das ist zwar Holland, aber immerhin nicht Amerika! :wink:
Ich werde mir demnächst das Model Profi gönnen. Habe von der Firma schon einen sehr guten Rohrbieger, mit dem ich sehr zufrieden bin. Die Produkte kommen aus Amerika (Firma: JD squared)...der Holländer ist der Importeur für Europa, wenn ich mich richtig erinnere.

Grüße
Achim
 
Thema: Projekt Edelstahlgeländer / Tore

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