Probleme mit dem Drahtvorschub :-(

Diskutiere Probleme mit dem Drahtvorschub :-( im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo Habe heute mal wieder etwas geschweißt mit meinem Röwac Schutzgasschweißgerät, doch irgend etwas stimmte nicht. Das erste Problem ist...
Janik schrieb:
Daher meine Frage, wie ist die Drahtrollenbremse richtig eingestellt?
Wie kann ich das Testen?
Die Bremse sollte gerade so stark eingestellt sein, daß die Rolle beim Stoppen des Vorschubs nicht nachläuft. Es muß also im Prinzip nur der Massenträgheit der Rolle entgegengewirkt werden. Daraus folgt, das der Nachlaufeffekt bei voller Rolle und hohem Drahtvoschub am stärksten zu Tage tritt. Man muß aber nicht dauernd nachregeln, eine Einstellung kann schon einen größeren Bereich abdecken.

Es liegt jedoch auf der Hand, daß eine stark angezogene Bremse den Vorschubmotor stärker belastet. Besitzer von einfacheren Geräten sollten, da der Vorschub hier meist das Kernproblem darstellt, sich doch etwas öfter mit der Einstellung beschäftigen.
Des weiteren bedingt ja eine starke Bremse im Gegenzug einen höheren Andruck der Vorschubrollen. Bei Stahl oder VA ist das nicht so tragisch, bei Alu oder Röhrchenfülldraht wird dann aber der Draht deformiert und läuft schlecht im Schlauchpaket. Wenn dann, weil ja der Draht schlecht gefördert wird, der Andruck der Vorschubrollen weiter erhöht wird....

Testen ist einfach. Abdeckung auf, Brenner betätigen und Rolle beobachten. Wenn die Bremse zu schwach eingestellt ist, siehst Du gleich nach dem Ausschalten, was los(e) ist. Wenn Du nichts siehst, kann man die Bremse mal langsam schwächer einstellen, bis man was sieht, und dann wieder etwas Bremse dazu geben.
 
Hallo Steffen

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, ich werde mich gleich mal dran machen und Testen.

Danke

Gruß Janik
 
Hi

@Chevyman: Habe jetzt die Drahtrollenbremse etwas zu gestellt, die Spule Stoppt jetzt etwa 1/2 Sekunde nach loslassen des Tasters und läuft sofort mit wenn ich den Taster betätige.
Wie kann ich fest stellen ob sich der Drahtvorschubmotor zu sehr quält? Er macht keine komischen Geräusche und nix allerdings will ich mir auch nix kaputt machen.

Das Schweißen geht auch wieder ganz gut, das Zünden des noch glühenden Drahtes ist kein Problem, so entstehen wunderschöne Hefter. Wenn der Draht allerdings kalt ist, dann braucht es etwa eine Sekunde bis der Lichtbogen schön gleichmäßig läuft.
Dann knallen auch manchmal Drahtstückchen ab und kleben dann im Umkreis der Schweißstelle fest.
Könnten die schlechten Zündeigenschaften des Drahtes was mit der niedrigen Leerlaufspannung von nur rund 20 Volt bzw. dem Drahtdurchmesser von 1mm zu tun haben?

Haben andere eventuell auch dieses Phänomen, dass der kalte Draht eine gewisse Zeit braucht bis er einen gleichmäßigen Lichtbogen erzeugt und es ist ganz normal?

Danke

Gruß Janik

PS: Ich hänge mal ein paar Bilder an von der Schweißnaht die ich eben mal zum Test geschweißt habe. Sie sieht eigentlich recht gleichmäßig aus, der Draht läuft also auch während dem Schweißen recht gleichmäßig.

P1010073-1.jpg


P1010072.jpg


P1010074.jpg
 
Janik schrieb:
Hi

@Chevyman: Habe jetzt die Drahtrollenbremse etwas zu gestellt, die Spule Stoppt jetzt etwa 1/2 Sekunde nach loslassen des Tasters und läuft sofort mit wenn ich den Taster betätige.
Wie kann ich fest stellen ob sich der Drahtvorschubmotor zu sehr quält? Er macht keine komischen Geräusche und nix allerdings will ich mir auch nix kaputt machen.
Deine Einstellung erscheint mir sinnvoll. Ich glaube auch nicht, daß Dein Vorschubmotor sich bei der Einstellung quält. Das Problem ist mehr was für die Bauhausfraktion.

Das mit dem Zünden des kalten Drahts ist so eine Sache. Was bezeichnest Du als "eine gewisse Zeit"? Eine Viertelsekunde, eine ganze, oder noch länger? 20 Volt Leerlaufspannung scheint mir nicht viel, aber bei welcher Stellung des Stufenschalters? Die Naht auf den Fotos sieht zwar sauber aus, ich könnte mir aber vorstellen, daß es an Einbrand mangelt. Probier mal mehr Leistung, dabei sollte sich auch das Zündverhalten verbessern. Evtl. solltest Du dann in der höheren Stellung schneller schweißen.
 
Hi

Also ich würde sagen der Lichtbogen läuft so ab etwa einer Sekunde gleichmäßig.
Das Material von den Bildern ist 4mm stark, geschweißt wurde auf Stufe 6 also etwa 160 A, das sollte meiner Meinung nach ausreichen.
Die Leerlaufspannung geht bei 40 Ampere mit 16,5V los und hört bei 250 A mit 25,4V auf, meiner Meinung nach ist das nicht gerade viel.
Ich versuche das Problem in den Griff zu bekommen, indem ich den Drahtrückbrand relativ knapp einstelle, sodass der Draht schon gleichmäßig aus der Düse austritt bevor er das Material berührt.

Achja ich habe nach knapp 6 Stunden immer noch 185 Bar auf dem Druckminderer. Das Ventil ist aber seit 6 Stunden fest zu gedreht, normal ist das ja ein gutes Zeichen dafür dass der Druckminderer dicht ist aber ist das eventuell schädlich für das Magnetventil?

Danke

Gruß Janik
 
Die Spannungen hören sich eher nach den Arbeitsspannungen an, die sind bei mir auch nicht groß anders. Die Spannung ist übrigens nicht direkt an den Strom gekoppelt. Nachfolgend ein Beispiel aus der Anleitung zu einem Gerät von Hobart:
2805_v_a_kurven_1.jpg

Man kann durchaus bei gleichem Strom auch mit mehr oder weniger Spannung arbeiten, natürlich in Grenzen (nicht jeder Wert im Diagramm ist praktisch nutzbar). Sonst wäre der Sprühlichtbogen auch so gut wie unmöglich. Wie gesagt, geh' mal eine Stufe in der Spannung rauf und probier mal damit rum. Versuchsweise auch zwei Stufen, in einer T-Naht kann man viel Leistung verbraten.
Versuch macht kluch.

Dem Magnetventil macht das Halten des Drucks nichts. Da liegen ja auch keine 185 bar mehr an. das Ganze ist auch ein Zeichen dafür, daß die restlichen Verbindungen nach dem Drumi gut dicht sind. :wink:
 
Danke Steffen für die Erklärung, werde einfach mal testen wie sich eine Erhöhung der Spannung auswirkt.

Habe heute Morgen noch mal nach dem Druckminderer geguckt, er hatte immer noch knapp 100 Bar drauf.
Als ich das Gerät neu hatte, hat er den Druck gerade mal knapp eine Stunde gehalten und war dann schon auf 0 Bar. Jetzt hält er ohne etwas daran gemacht zu haben fast 2 Tage den Druck :roll: finde ich irgendwie seltsam :roll: :?
Aber solange das Magnetventil keinen schaden nimmt, mir solls recht sein :lol:

Gruß Janik
 
Hallo

Ich habe jetzt im Netz mal ein Video gefunden in dem der Draht ähnlich Zündet wie bei meinem Gerät.
Es handelt sich dabei um dieses Video, ihr müsst bei 5.40 Minuten gucken bzw. zuhören. So in der Art zündet bei meinem Gerät der kalte Draht auch, was könnte das sein?

Ich hoffe ihr könnt es finden und ihr seit mir wegen der Umständlichkeit nicht böse.

Danke

Gruß Janik
 
Ich müßte lügen, wenn ich behaupte, daß mir da großartig was bei aufgefallen wäre... :shock: :oops:
Bestenfalls etwas zuviel Draht im Verhältnis zur Spannung. Hast Du's denn schon mal mit mehr Spannung probiert?
 
Hi

Nee hab ich noch nicht getestet aber vom Schweißgeräusch darf ich eigentlich nicht runter mit dem Draht. Vorher habe ich immer auf Stufe 6 geschweißt, der Drahtvorschub stand dabei auf Stufe 5. Jetzt bin ich immer noch auf Stufe 6. bin mit dem Drahtvorschub aber schon auf Stufe 4. Vom Geräusch her bin ich noch im Arbeitsbereich, nur wie lange noch?

Eventuell ist es bei Geräten mit 2 Rollenantrieb und 4 Meter Schlauchpaket auch ganz normal :oops:

Danke

Gruß Janik
 
Janik schrieb:
Eventuell ist es bei Geräten mit 2 Rollenantrieb und 4 Meter Schlauchpaket auch ganz normal :oops:
Nene, das hat damit nichts zu tun.
Ich hätte auch statt weniger Draht erst mal mehr Spannung probiert. Sofern man nicht in Zwangslage schweißt, lassen sich erstaunlich viele Probleme mit mehr Power lösen. :oops: Denn sollte tatsächlich ein Problem beim Start vorliegen, so scheint es doch eher in zuwenig eingebrachter Energie zu liegen, um den Lichtbogen schnell stabil zu halten. Grundsätzlich ist es aber normal, daß der Beginn einer Schweißnaht tendenziell zu kalt ist. Ich komme halt mit kaltem Draht auf kaltes Grundmaterial, da sind zwangsläufig die die Parameter (noch) nicht optimal. Frag mal jemanden, der Alu MIG-schweißt.

Moderne Inverter haben dafür zum Ausgleich eine Startstromanhebung. Mit unsereiner älteren, transformatorbasierten Geräten wird man da immer einen kleinen Kompromiß schließen müssen. Dafür hat man dann allerdings auch ein grundzuverlässiges Gerät mit solider Leistung für kleines Geld. :wink:
 
Hi

Ok danke für den Tipp, ich werde das mal Versuchen.
Kommt das bei deinem Gerät denn auch manchmal vor, dass der Draht etwas schlechter Zündet?
Könnte es denn helfen wenn ich statt dem 1mm Draht den 0,8mm Draht verwende?

Danke

Gruß Janik
 
Ich konnte beim Zünden schon manchmal Unterschiede feststellen, aber nie in einem Maße, daß mich das beunruhigt hätte. Es reicht ja auch schon aus, wenn mal eine Startstelle nicht ganz sooo blank und sauber ist, wenn die Masseklemme mal nicht ganz sooo guten Kontakt hat...

Ich glaube auch, daß einem die "Problemzeitspanne" beim Start gefühlt viel länger vorkommt, als sie wirklich ist. Du sprachst von etwa einer Sekunde, gut möglich, daß es real weniger als eine halbe ist. Starte doch im Zweifelsfall ein kleines Stück von der eigentlichen Startstelle entfernt, und geh dann, wenn sich der Lichtbogen etabliert hat, noch mal kurz zurück.

Ach ja, der Drahtdurchmesser. Theoretisch geht's mit 0,8er leichter. Das Gerät hat aber klar genug Leistung für 1er Draht, und letztlich ist noch immer das Werkstück der größere Klumpen Metall.

Wieviel Schaltstufen hat Dein Gerät eigentlich? Damit man "Stufe 6" mal einsortieren kann.
 
Hi

Schweißstromregler sowie Drahtvorschubsregler haben 10 Stufen.
Schweißstufe 6 Dürfte dann etwa 160 A sein.

Gruß Janik
 
Man könnte mittels einer Elko Bank eine kleine Verbesserung beim Zünden erreichen.
 
Einen 14 Jahre alten Beitrag kommentieren? Willst du die goldene Grabschaufel gewinnen?
 
Wollte es eigentlich dazu schreiben. Das Problem dürfte aber zeitlos sein, bei so günstigen Geräten. Also sorry ich gehe mich jetzt schämen.
 
Gerätetyp wäre interessant zu wissen.
DoMi
 
Thema: Probleme mit dem Drahtvorschub :-(

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