@ piaggio125:
Zuerst einmal zur "Typenschildanomalie": Was weißt Du über die Vorgeschichte der WM? Obskurer e.Bay-Kauf oder so? Dann ist vieles möglich, wie man sich so erzählt...
Zur Technik:
Bevor ich Dich da zu tieferen Eingriffen ermuntere würde ich gern wissen, was Du so für Erfahrungen mit elektrischen Geräten hast und was Du an Meßtechnik zur Verfügung hast. Halte Dich bitte unbedingt immer den Stecker zu ziehen, wenn Du etwas an der Maschine machst. Das Ausschalten am Netzschalter genügt nicht zuverlässig genug.
Zum Motor:
Sollte der eine ernsthafte Macke haben, wäre das ein wirtschaftlicher Totalschaden, wenn Du nicht gerade günstig einen gebrauchten bekommst. Den Motor durchzumessen ist nicht so einfach. Bürstenapparat, Feldwicklungen (teilweise mit Anzapfungen) und Tachogenerator sind getrennt über einen Steckverbinder herausgeführt, der je nach Typ so 9...12 Anschlüsse hat. Wenn man keine genauen Unterlagen hat (welche die Gerätehersteller nicht herausrücken und jeden verklagen, der das tut - Banditen...) kommt man um einen Ausbau des Motors meistens nicht herum. Wenn er auf dem Tisch liegt, kann man mit etwas Erfahrung und einigen Messungen die Zuordnung nachvollziehen und den Motor provisorisch zusammenschalten. Zum testen nimmt man aber nicht die Netzspannung. Ohne Last dreht er sich mit voller Spannung in kürzester Zeit kaputt. Außerdem gibt es einen gewaltigen Ruck, wenn er so nicht solide eingespannt unter Strom gesetzt wird. Besser ist die Verwendung ein einstellbaren Labornetzteils mit mind. 30V/3A. Viele Motoren laufen schon ab 12V, so daß man sich mit einem Autoakku (unbedingt mit Sicherung) behelfen kann. Dann kann man gefahrlos alles probieren. Ich halte dann immer bei geeigneter Einstellung des Netzteils die Motorwelle mit einem Lappen fest und lasse sie langsam durchrutschen. Damit erkennt man einzelne Schäden am Rotor gut. Die sind recht häufig und die primäre Ursache für Schäden an der Motorelektronik.
Motorelektronik:
Wenn der Motor wirklich ok ist, kann man sich der Elektronikplatine zuwenden. Die meisten haben ein oder zwei Relais, die gern mal defekt sind. Die werden zum umpolen des Motors (rückwärts zum reversieren) gebraucht und ggf. zur Umschaltung der Anzapfungen der Feldwicklungen für Wasch-/ Schleuderbetrieb. Die Leistungsregelung erfolgt über einen Triac per Phasenanschnitt. Diese Bauteile des Leistungskreises sind für ca. 90% der Defekte an der Motorsteuerplatine verantwortlich und relativ leicht durchzumessen und zu ersetzen. Darüber hinaus wird es ohne fundierte Elektronikkenntnisse langsam schwierig.
Schau mal, wie weit Du kommst. Notfalls muß ich Dich mit Deinem Problem in ein anders Forum umtopfen. AEG-Lappenmischer sind nämlich nicht so meine Welt. Wenn ich davor sitze, komme ich zwar zurecht, aber ich kann Dich nicht blind durchsprechen, wie bei manchen anderen Geräten.
Wenn bei Profectis nach den Preisen für die ET's nachfragst, sehe zu, daß Du sitzt und Deine Herztropfen bereit stehen. Andernfalls wäre alles einfach: die 2...3 fragwürdigen Baugruppen austauschen und fertig. Allerlei günstige Teile bekommt man mit etwas Geduld und Glück auch bei i.Bäh.
Gruß
Thomas